An den Wochenenden, wenn ich weiß dass ich nirgends mehr hin muss, dass niemand mehr kommt, dass ich nicht mehr angerufen werde und auch niemanden mehr anrufen muss, gönne ich mir das „Fernsehschlafen“.
Der Kurze muss auch außer Haus sein, der kommt nämlich gerne jede Stunde rein und meckert dann mit mir, wie so ein Lebensabschnittsgefährte.
Ich schaue vor den Extrem Chilling Prozessen in die Fernsehzeitung, und bastel mir quasi ein Fernsehprogramm zusammen. Ein Krimi dort, eine Doku da, ein Liebesfilm hier. Ich hole mir dann mein Bettzeug auf mein Sofa, trage Schlabber-Lock, bestücke meinen Wohnzimmertisch mit allen Köstlichkeiten die ich so finde, und freue mich wie ein kleines Kind. Juchuuuuuuu.
Gestern gings um 22 Uhr los mit einem Krimi. Da wir ja alle wissen, dass man nach 5 Tagen Arbeit und allen sonstigen Dingen die wir so klären mussten die Woche über, ein gewisser Grad der Erschöpfung eintritt, passierte folgendes: Nach knappen 10 Minuten fiel das erste Auge zu. Da ich nicht einschlafen möchte, wegen dem Krimi und so, versuche ich ein Auge geöffnet zu lassen. Ich will ja wissen wer der Mörder war. Nach knappen 20 Minuten schreckte ich hoch, weil die Komissarin so brüllte. Hupps, eingeschlafen. Also wieder hingesetzt, was getrunken und so, Kopf bequem angelehnt, und ich wachte auf als die letzten 5 Minuten liefen. Ach egal, kommt ja noch ein Krimi hinterher, das packste jetzt aber, Steffi. Ging dann auch 15 Minuten lang gut, und ohne dass ich es merkte, war ich wieder im Reich der Träume. Ich kann mit einem Stück Schokolade im Mund einschlafen ohne zu ersticken. Nur doof wenn der Kopf schräg liegt, die Schokolade aus dem Mundwinkel läuft und man dann beim Blick im Spiegel meint, man hat innere Blutungen. Ich brauche immer etwas um zu raffen, dass es liegend keine Möglichkeit gab, einen Milriß oder eine Nierenquetschung erlitten zu haben.
Das ganze Drama gestern zog sich bis ca. 2 Uhr in der Nacht.
Leider bekam ich im Tiefschlaf auch nicht mit, dass nach Mitternacht immer die Telefon-Sex-Werbung am Gange ist. Ein Gestöhne, als wird hier gerade „Unga-Unga“ vollzogen. Ich weiß jetzt schon, dass mich die Nachbarn nachher im Hausflur komisch anschauen … „Die aus dem Dachgeschoß rechts ist echt ne alte Sau“, das denken die bestimmt.
Was hinterher lief, weiß ich schon garnicht mehr. Ich war so verpennt, dass ich kurz meinte die Wohnungstür ging. Ich bildete mir auch ein, ich höre Schritte. Die Pumpe schlug bis zum Hals! Todesmutig auf den Flur, da war keiner.
Dann ging der Blick zum Rechner und ich dachte: „Es war Freitag, Du hättest eine Kolumne schreiben und hochladen müssen, das machst Du freitags immer. Ich hatte voll das schlechte Gewissen, wollte aber nicht zu dieser Zeit noch aktiv werden, meint ihr alle ich habe kein Leben oder so.
Ein Gute-Nacht-Zigarettchen, auf die sanitäre Anlage, Bettzeug ins Bett, ich ins Bett, und ab ins Reich der Träume.
Ein Abend ohne Internet, einfach nur eintauchen ins Fernsehprogramm, lässt mich extrem runterfahren und abschalten. Ich denke meine Wohnung war dann hier die Wohnung, in der das Licht am längsten brannte. Und aus der das lauteste Stöhnen drang. Egal, ich bin so gechillt heute, ich könnte haushaltstechnisch gerade Bäume ausreissen, wenn ich dann denn jetzt mal wieder das Internet ausschalte. Ich glaube ich mache das heute Abend nochmal, nur leiser wegen dem RUF MICH AN! 0190 ……