Das bisschen Haushalt

Handtücher kann man auch aufhängen! Herrschaftszeiten!

Im Alltag, gerade wenn man nicht alleine lebt sondern mit Kind(ern) oder Partner oder Mann oder Frau  oder was auch immer, hat jeder so seine Marotten bzw. Angewohnheiten. Ich kriege das recht gut aus Erzählungen meiner Freunde und Kollegen mit. Man ist ja nicht alleine mit dem Problem.

Ich bin weiß Gott nicht pingelig, oder besser gesagt nicht mehr. Aber auch mir geht ab und an die Hutschnur hoch. Es gibt doch tatsächlich Menschen die anscheinend glauben, dass ein benutztes Handtuch nach dem Duschen trocknen kann, wenn man es auf die Größe einer Duplo-Blume prümmelt. Oder auf die Maße einer Frühlingsrolle rollt. Am besten noch auf dem Boden abgelegt oder noch besser: Hinter die Wäschetonne geworfen.

Oder dass Dreckwäsche nachts auf unerklärliche Weise alleine in die Wäschebox fliegt. Dass sich Schlüppi`s wie von Geisterhand um Mitternacht Richtung Waschmaschine bewegen. Dass sich Socken, welche gedankenverloren unter dem Sofa liegen, an die Hand nehmen und in einer lustiger Polonaise den Weg Richtung Wäschekorb antreten.

Viele Mütter kennen sicherlich das Phänomen mit dem auf merkwürdige Weise verschwundenen Geschirr und Besteck: Irgendwann hatte man das mal alles in 24-facher Ausführung. Und es gibt Tage, da findet man all das nur noch für eine Person vor. Ein müder Eierlöffel lächelt uns aus der Schublade an, der Rest ist irgendwie weg. Dasselbe Schauspiel mit den Tellern und Tassen und Gläsern. Ratlosigkeit! Gehst Du mal rein zufällig in die Buden der Brut, und schaust genau hin, findet man nicht selten den Rest des 24-teiligen Besteck- bzw. Geschirrberges. Wenn man Pech hat, hat sich der Rest der Speisen schon einen Pelz zugelegt. Oder das Zeug ist eine sehr sehr enge Bindung mit dem Material eingegangen. Du musst es stundenlang einweichen oder andere Hilfsmittel benutzen, um das irgendwie zu trennen.

In meinem Haushalt lebte man ein Dreibein, der aß im Wohnzimmer und ließ auch alles dort stehen. Klare Rollenverteilung halt: Er wie der König auf dem Couch mit Futterluke auf und einem vollgerammelten Teller meines gekochten Essens. Ich wie Aschenbrödel am Herd. Und so blieb der Teller immer im Wohnzimmer auf dem Tisch stehen. Bis ich ihn wegräumte. Auf Androhung es nicht mehr zu machen, stand der Teller da trotzdem noch. Und stand. Und stand. Und stand. Abgesehen davon, dass es echt blöde aussieht wenn Besuch kommt und da steht ein Teller mit Geschnetzeltem neben den Tulpen auf dem Wohnzimmertisch, fängt das ja irgendwann an zu müffeln. Spätestens dann gibt man seine erzieherischen Maßnahmen auf und räumt es weg. Auch die Variante, den Teller ins Bett dieser Person zu stellen, trug keine Früchte. Dann wurde der eben ans Bett gestellt. Oder unters Bett, noch besser. Irgendwann fragst Du Dich ob Du so stinkst oder der Partner, oder ob das Schlafzimmerfenster geöffnet ist und der Bauer Gülle fährt.

Ich muss schon oftmals grinsen wenn ich auch meine Freunde so höre:

Nicht mal die Zahnpastatube bekommt er zugedreht!“

Unter dem Bett 5 Gläser und 3 Teller.“

Die 3. Tube Haargel eingetrocknet, weil man sie ohne sie zuzumachen, einfach auf die Fensterbank legte.“

Ich suche seit Wochen ein Schälmesser, das Ding war richtig klasse. Weg. Es ist weg. Alle Stellen abgesucht, an dem ein Messer liegen könnte: Nichts. Ich gehe mal davon aus es ist a) nicht mehr in diesem Haushalt, oder ich finde es b) beim nächsten Umzug an einem Ort der so suspekt ist, dass es mir die Sprache verschlägt. Gabeln muss ich auch nachkaufen demnächst. Die hauen hier auch immer ab. Esst mal Schnitzel mit einer Kuchengabel, da kriegste die Pimpanellen! ^^

(Da waren meine erzieherischen Maßnahmen auf einigen Ebenen nicht die wirklich effektivesten, ich weiß.)

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