Viele von uns berufstätigen Hausfrauen und -männer werden es kennen: Unter der Woche hat man oft nicht die Zeit und auch Lust, aufwendige Gerichte zu zaubern. Ich meine jetzt Speisen, bei denen man vier Töpfe/Pfannen braucht für Fleisch, Gemüse, Kartoffeln, Soße etc. Die Liste der Zutaten ist natürlich variabel. Mit den Vorbereitungen ist das nicht in ein paar Minuten abgetan. So eine Kartoffel schält sich nicht von selber. Es sei denn, man nimmt die Kartoffeln aus dem Glas, die sind schon geschält. Käme hier aber nicht auf den Tisch, oder nur in Momenten totaler Verzweiflung.
Bei uns wird „Kochen Deluxe“ eher an den Wochenenden geboten, oder im Urlaub. Ich esse für mein Leben gerne, am liebsten Hausmannskost in rauen Mengen. Die Soße mit dem Bratensaft angemacht, eine selbstgemacht Mehlschwitze oder liebevoll eingelegte Dinge in eigens hergestellter Marinade und all das Gedöns, kennt ihr ja sicherlich. „Futtern wie bei Muttern“ quasi.
Unter der Woche muss es schnell gehen, da greife auch ich auf Tiefkühlkost oder Fertigprodukte zu wenn das Zeitfenster eng ist. Natürlich schmecken Spaghetti Bolognese besser wenn man die Soße frisch zubereitet. Ich bekenne mich aber als „Tütennutzerin“, in 10 Minuten dank einem Beutel für 49 Cent (wenn im Angebot) und Wasser plus kleinerer Zutaten was warmes auf dem Tisch. Ich persönlich brauche mindestens 1x am Tag eine warme Mahlzeit, sonst werde ich knörrich und ungehalten.
Wenn dann der Wunsch kommt „koch mal was Leckeres“, gebe ich Vollgas. Da steht man lange in der Küche/ am Herd, schmeckt hier ab, würzt dort nach, und der Stapel der benutzten Küchenutensilien wird immer größer. Vom Einkauf vorher ganz zu schweigen. Egal, lohnt sich alles für eine deftige Mahlzeit, so frisch zubereitet mit viel Liebe und Hunger bis in die 11. Kellerrippe. Alle vier Herdplatten an, der Backofen auch, die Luft ist aromageschwängert, die Fenster beschlagen. Solche Events sollte man aber nie überraschungstechnisch planen.
Weil:
Kann passieren, dass sie oder er nach Hause kommt, die Mengen an Köstlichkeiten sieht und sagt:
„Hättest Du mir das eher verraten, ich habe gerade zwei Döner gegessen, da passt jetzt echt nichts mehr rein. Sorry, mache ich mir morgen warm“.
Oder ein Anruf:
„Entschuldige, komme viel später, warte nicht auf mich.“
Oder eine Whatapp-Nachricht:
„Penne außerhalb, melde mich.“
Im schlimmsten Fall Besuch:
„Du, Das passt doch nicht mit uns beiden, Dir alles Gute. Tschüss.“
Jo, da sitzt man dann vor Bergen von Essen. Bei mir verfliegt die Enttäuschung aber recht schnell, habe ich mehr auf meinem Teller. Man muss das positiv sehen, gelle? ^^