Die Sneaker wollen aus dem Schuhschrank.
Noch vor ein paar Tagen hatte ich Frühlingsgefühle. Diese unerklärliche Leichtigkeit, gute Laune, Beschwingtheit, die Lizenz zum Verlieben und Vorfreude darauf, dass das Leben wieder bunt wird. Bunt im Bezug auf Bäume mit grünen Blättern und auf Osterglocken, auf Krokusse, auf blauen Himmel und Sonnenschein. Ich hatte so Bock darauf, die Winterjacke gegen die Jeansjacke tauschen zu können und die Winterbotten gegen die Sneaker. Ich hatte so Bock auf laue Tage und Abende, draußen sitzen mit Freunden, quatschen und Spaß haben an der frischen Luft.
Als ich vor ein paar Tagen in die Mittagspause ging, ich laufe dann immer ein paar Meter draußen umher, da roch es auch schon nach Frühling. Ich hatte echt Lust auf einen Marsch durch den nahegelegenen Wald. Stundenlang. Die frühlingshaft geschwängerte Luft aufsaugend. Meine Hoffnung war, dass dem Winter nun die Luft ausgeht, die Russen-Peitsche der Geschichte angehört und wir die Winterklamotten hinten in den Schrank schubsen können.
Irgendwie hatte man das Gefühl, wir hatten 6 Monate Herbst. Mir gingen dieses grauen, dunklen und regenreichen Tage total auf den Sack. Der Winter war ja quasi kein Winter, bis auf die wenige Tage mit Schnee und Minusgraden. Aber selbst die reichen mir jetzt. Ich weiß, ich weiß, ich weiß, wir haben noch Winter so kalendarisch gesehen. Es ist keine Premiere, dass wir Mitte März noch Schnee haben und Minus 4 Grad. Hatten wir schon – kennen wir schon – müssen wir mit leben.
Ich persönlich hatte meine Winterjacke schon nach rechts außen gehangen, die Winterbotten übergefeudelt und im Schuhschrank nach hinten gestellt. Das Parfüm der schweren Nuancen gegen das Parfüm der leichten Nuancen ausgetauscht.
Ein paar Tage hatte wir Temperaturen die Hoffnung darauf machten, dass es bald wieder rund geht mit den Frühlingsgefühlen.
Meine Wetter-App sagt mir, dass wir auch am 01.04. des nachts noch Minusgrade haben hier in der Region. Dann reicht es aber auch, ich habe die Faxen echt dicke! ^^