Uslar/ Kinder, wie die Zeit vergeht: Gestern noch mit der Schultasche auf den Schulbus gewartet – heute stehen wiederum teilweise die eigenen Kinder schon im Berufsleben und haben die Schule verlassen.
30 Jahre, das ist eine lange Zeit, das ist ein rundes Jubiläum, das ist ein Grund für ein Klassentreffen. In Uslar werden sich alle Abschlussklassen des Jahres 1988 der Realschule in einem Gasthaus einfinden Ende Oktober. In dem Gasthaus, in dem sie 1988 den Abschlussball feierten.
Ein Organisationsteam aus sieben Leuten ist seit geraumer Zeit auf der Suche nach all den Mitschülern. Per Facebook, per Whatsapp und teilweise auf privater Ebene. Die erste Whatsapp-Gruppe fand sich schon, seit Monaten werden dort Bilder ausgetauscht und Erinnerungen. Und man findet den ein oder anderen Name wieder. Teilweise mit geänderten Nachnamen, da viele Mädels mittlerweile verheiratet sind und sogar schon Silberhochzeit feierten.
Es dürfte ein spannender Tag werden mit sicherlich vielen Fragen:
„Wer ist das?“
„Wo lebst Du jetzt?“
„Wie geht es Dir?“
„Kinder? Haus? Boot?“
Und so weiter, und so fort.
Von vier Klassenlehrern haben schon zwei zugesagt. Die Lehrer und Schüler kommen aus der ganzen Republik zusammen. Einer von ihnen, ein Mitschüler aus Kolumbien, dürfte die weiteste Anreise haben. Man munkelt, er überlegt wirklich ob er in den Flieger steigt.
Geplant ist ein Tag der unter Umständen schon mit einem gemeinsamen Besuch der Schule beginnt. Danach geht es in das Gasthaus, dort erwartet die Damen und Herren Essen, ein DJ, eine Fotobox und sicherlich viele spannende Gespräche. Die Sichtung witziger Bilder von damals, vielleicht auch die ein oder andere Beichte, welche der einen oder dem anderen seit 30 Jahren auf der Seele brennt.
Die Mitschüler von außerhalb können im Gasthaus nächtigen und am nächsten Tag kann gemeinsam gefrühstückt werden, bevor alle wieder die Heimreise antreten. Mit sicherlich ganz viel Erinnerungen, Geschichten und Eindrücken im Gepäck.
Damals konnte man es kaum abwarten die Schule zu verlassen und ins Berufsleben einzutauchen. Heute trauert man dieser Zeit, der Kindheit/Jugend hinterher. Weil es eine tolle Zeit war, gerade die 80er Jahre. Viele von uns, Jahrgang 1970 plus/minus, erlebten in diesem Jahrzehnt die erste große Liebe, die beste Musik, eine sicherlich unbeschwerte Jugend in einer Kleinstadt. Man hatte sich und seine Leute, man hatte seine Events, man hat viel erlebt. Die Schulzeit spielte eine große Rolle. Deshalb kann man davon ausgehen, dass Ende Oktober in dem Gasthaus in der Nähe von Uslar viele auf eine Zeitreise gehen werden.
Den Schülerinnen/Schülern und Lehrern von damals einen tollen Tag/Abend.
„Wir wollen Bilder sehen, wir wollen Bilder sehen, wir wollen, wir wollen, wir wollen Bilder sehen.“