Eine verspätete, kleine Weihnachtsgeschichte aus Uslar.

(Quelle Bild: GDJ/Pixabay)

Es gibt sie noch, die überraschenden Geschichten und die tollen Menschen.

Ich war am 1. Weihnachtstag alleine und schrieb eher in naiver und humorvoller Mission bei Facebook, dass ich auf dem Sofa liege, mir eine Kartoffelsuppe rein pfeife und eine Torte aus der Kühlung. Für mich total okay. Außer mir war ja niemand hier.

Da meldete sich ein junger Mann zu Wort, der das total furchtbar fand und per Kommentar erwähnte, dass er mir gerne einen Teller mit hausgemachten Köstlichkeiten überreichen würde. Ich nahm das zur Kenntnis, dachte aber nicht weiter darüber nach.

Als ich am 2. Weihnachtstag unterwegs war und mein Handy aus der Handtasche zog, hatte ich Anrufe von diesem jungen Mann auf dem Smartphone. Und Nachrichten. Er stand vor meiner Tür, eben mit einem Teller voller hausgemachter Köstlichkeiten. Ich war aber nicht zu Hause.

Der junge Mann bot mir an, dass ich gerne zu ihm kommen kann um mir den Teller abzuholen. So stieg ich gegen Abend in mein Auto und fuhr auf eines unserer Dörfer.

Als ich angekommen war, wurde ich total nett empfangen von einer kleinen Familie in einem tollen Haus.

Und dann stand der junge Mann vor mir und gab mir einen Teller mit Brot und vielen verschiedenen, selbst hergestellten Dingen: Schwartenwurst, Mettwurst, Rotwein-Schinken, Schweinenacken, Gänsebrust und gebrannte Sonnenblumenkerne.

Da war ich wohl baff!

Als ich nach Hause fuhr mit diesem Teller, kam ich gar nicht klar mit der Situation. Ist es echt möglich, dass sich jemand solche Gedanken macht? Und sich ins Auto setzt morgens um jemandem eine Freude zu machen?

Wir klärten das später noch: Er war entsetzt, dass ich an Weihnachten vor mich „hin vegetierte“ quasi. Und er wollte mir/uns etwas Gutes tun. Was er auch schaffte. Keine 24 Stunden dauerte es bis der Teller restlos leer war. Lecker!

Der gute Mann erzählte mir auch noch, dass er anderen Menschen, die er nicht mal kannte, etwas zukommen ließ über Dritte. Das nenne ich mal Nächstenliebe.

Es gibt sie also noch, die tollen Geschichten und tollen Menschen.

Und die Moral von der Geschicht: Vergessen werde ich das nicht. ^^

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