Wenn Tanzen zum verlieben führt – oder eben auch nicht.

(Quelle Bild: Pixabay)

Gestern sah ich in einem Mittagsmagazin einen Bericht bzw. einen Versuch in dem man testen wollte, ob sich Menschen nur aufgrund des Tanzstils ineinander verlieben können.

Testperson war eine junge hübsche Frau, ihr wurden zwei Männer vorgestellt. Beide waren in hautenge Anzüge gehüllt von den Füßen bis zum Koppe. Ihr wisst schon, diese knallengen Anzüge in denen man auch quasi den … ach, lassen wir das 😉 Sie konnte nur die Figur von beiden sehen und, na klar, den Tanzstil. Die beiden jungen Männer sahen von ihr ebenfalls nix.

Und legten dann eine flotte Sohle auf das Parkett. Ja, ich gebe zu: Ich musste schon schmunzeln.

Das Experiment ging wohl heute weiter, ich musste es allerdings nicht verfolgen weil mir dieser Part reichte.

Mir fielen in diesem Zusammenhang drei Männer ein welche unvergleichbar tanzen: Ein Exfreund und zwei gute Freunde.

Ich hoffe, dass mir alle drei Männer folgende Beschreibungen verzeihen. Ich mag euch trotzdem, auch weil ihr so viel Spaß habt beim tanzen und euch meine Meinung nicht juckt.

Tanzpartner Nr. 1, der Mann, welcher fast nie tanzt.

Aber wenn, dann geht das ab: Er ist vergleichbar mit Hefe. Heißt, dass er im Laufe des Abends irgendwie überdimensional anschwillt auf das Tanzen bezogen. Erst etwas klatschen, dann wird die Hüfte mit einbezogen und zack: Steht er auf der Tanzfläche und eskaliert dermaßen, dass man fast gewillt ist den Erste Hilfe-Rucksack zu suchen. Er dreht so exzentrisch auf mit wildem Klatschen über dem Kopf, gerne auch untermalt mit wilden Sprüngen in die Luft, dann wieder Showeinlagen auf dem Boden. Er rastet total aus und das für Stunden. Und hat einen Spaß in den Backen, dass man schlecht wegschauen kann. Er hat halt nur kein Taktgefühl. Schaut man ihm zu und hört auf den Sound, dann fühlt sich das manchmal an wie Herzrhythmusstörungen.

Tanzpartner Nr. 2, der Mann, welcher viel tanzt.

Kaum hat die Musik begonnen, ist er auf der Tanzfläche und wirbelt umher wie ein Kreisel. Obere und untere Extremitäten werden eingesetzt, dass einem Himmel, Angst und Bange wird. Seine Königsdisziplin: Das in die Knie gehen alle 15 Sekunden wie ein Kosake! Wenn er tanzt, dann sieht man ihn selten, eben weil er viel am Boden fungiert. Wenn alle nach Hause, wollen, das Taxi schon vor der Tür steht, dann bekommt man ihn schlecht von der Tanzfläche. Er bildet irgendwie eine Einheit mit dem marmorierten Fußbodenbelag bis zum Sonnenaufgang und dem erscheinen des Reinigungspersonals.

Tanzpartner Nr. 3, der Mann, welcher Dich echt aus der Reserve lockt.

Er steht lieber im Hintergrund, kaum einer sah ihn je das Becken kreisen. Und plötzlich geht er in einer Diskothek auf die Tanzfläche. Und explodiert vollkommen! Was sich da visuell bietet könnte man nur im Zeitraffer analysieren. Dieser Tanzstil sorgt mal kurz bei den Anwesenden für ein aussetzen der Atmung, man hat den Eindruck er reißt das Laminat/die Fliesen vom Fußoden und die Deckenvertäfelung gleich mit. Man konnte ihn nicht mehr beobachten, er war zu schnell oben und unten und links und rechts und hatte einen Bums im Tanzstil, dass einem schwindelig wird. Ich hatte mittendrin Angst er reißt die Hütte ab und zerlegt die Diskothek bis auf die Grundmauern. Auffallend bei ihm, dass er nach seiner Kür total tiefenentspannt wieder am Tisch stand und den Eindruck vermittelte, niemals dermaßen getanzt zu haben während er sein stilles Wasser trank.

Vor 2 oder 3 Jahren, ich war auf einem Konzert und tänzelte vor mich hin total gedankenverloren.  Plötzlich tippte mich jemand von rechts an und fragte, ob ich auf die Toilette müsse. Also ist mein Tanzstil jetzt auch nicht the yellow from the egg.

Ich liebe meine tanzenden Freunde aber wirklich abgrundtief, echt jetzt. ^^

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