Das Wurstbrot in den Tiefen der Handtasche.

Und die Handcreme. Und die Leberwurst. Und so.

(Quelle Bild: Pixabay/ArtisticOperation)

Da musste ich vorhin beim Einkaufen wohl grinsen, als ich bei der Suche nach meinem Schnutenpulli auf dem Boden meiner Tasche mein Hasenbrot von gestern fand.

Gerade die Tage erst sprach ich mit einer Bekannten über vergessene Lebensmittel in den Tiefen unserer Taschen. Wahrscheinlich ein frauenspezifisches Thema. Wegen der Tasche. Wegen der großen Tasche. Meine Bekannte und ich gehören zu der Sorte Frau welche große Handtaschen nutzen, quasi Beutel. Nicht diese kleinen Dinger. Sie fragte mich ob ich das Gefühl kenne ganz sicher zu sein, dass man sich beispielsweise ein hartgekochtes Ei in die Tasche gepackt hat für die Pause am Arbeitsplatz, aber dieses Ei dann nicht findet bzw. einfach vergessen hat. Das ist ja nicht dramatisch. Dramatisch wird es dann wenn Ei, Hasenbrot, Apfel, Birne und Co. quasi „über dem Punkt sind“ und anfangen zu müffeln. So wie bei ihr das vergessene Ei. Das hat nicht nur gemüffelt, nee, es war auch aufgeplatzt. Da ist man dann als Frau gut und gerne für 60 Minuten beschäftigt weil man die Tasche ausräumt, diese wenn es geht wäscht, und andere Dinge feucht ab wedelt. Oder weg schmeißen muss.

Mir passiert es oft, dass ich Kleinkram beim Einkaufen schnell in meine Tasche pfeffere. Die neu gekaufte Handcreme, Zigaretten, gerne auch mal die Leberwurst wenn der Einkaufskorb total voll ist. Angekommen in der Bude bin ich teilweise schnell abgelenkt weil das Telefon klingelt, das Handy rappelt oder was auch immer. Da vergesse ich gerne mal die Handcreme und die Leberwurst. Die Kippen nicht, die wandern hier sofort auf ihren Platz. Erst kürzlich war ich Einkaufen, betrat den Laden, suchte in meiner Handtasche meine Geldbörse. Und siehe da, ich fand die Handcreme. Was ja nicht schlimm ist. Schlimm wird es dann, wenn man die Handcreme genau in diesem Geschäft erst gekauft hat. Und den Kassenbon nicht mitnahm. Total panisch ging ich gleich zur Kasse und zeigte die Handcreme. Und erklärte, dass ich ja erst den Laden betreten habe, diese Handcreme schon vorher käuflich erworben hatte, und dem Verdacht des Ladendiebstahls gleich aus dem Weg gehen möchte. Da mich die Dame im Eingangsbereich gesehen hatte, ich war nicht mal in die Nähe der Cremes gekommen, wurde ich durchgewunken. Mit Schweiß auf der Stirn!

Das grausamste Erlebnis mit vergessenen Dingen in einer Handtasche hatte ich mit einem Joghurt. Ich hatte diesen nicht vergessen, ich hatte keinen Hunger auf ihn. Er ging also wieder mit nach Hause. Meine Handtaschen machen viel mit wenn es um das runter fallen geht oder wo gegen hauen, gerne werfe ich von oben mein Schlüsselbund hinein. Das hat mir dieser Joghurt an diesem Tag übel genommen und sich gewehrt: Indem er aufplatzte. Beim Griff in die Tasche auf der Suche nach dem Schlüssel hatte ich letzten Endes Sahne-Joghurt mit Krokant an der Hand, der Rest war in die Tiefen der Handtasche gelaufen. Bei meiner Geldbörse hatte sich der Sahne-Joghurt mit Krokant besonders wohlgefühlt, das Kleingeld wollte hinterher abgewaschen werden sowie diverse Plastikkarten. Krokant hat seinen Stolz und haftet wie Bolle 😉

Vorhin habe ich dann das Hasenbrot von gestern raus geholt, dabei gleich die Handcreme benutzt, und geschaut ob noch irgendwo eine Leberwurst schlummert.

Das Ding ist jetzt clean. Und so leicht. Toll. ^^

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Mist, Mensch. Jetzt ist das Gummi gerissen!

(Quelle Bild: Pixabay/Anrita 1705)

Hätte man vor der Pandemie diesen Satz gesäuselt, dann wäre unser Kopfkino in eine ganz bestimmte Richtung gewandert 😉

Seit Corona hört man diesen Satz/Ausruf so oft.

Ich war die Tage beim Einkaufen und während ich mir den Mundnasenschutz aufsetzen wollte im Auto, hing das Teil ganz verdächtig tief auf der linken Seite. Weil das Gummi für den linken Lauschlappen gerissen war. Kann passieren. Es war jetzt mein zweites Mal, also ein defekter Schnutenpulli. Ach Herrje, was denn nun? Nach Hause fahren bringt nichts, da schlummert keine Maske mehr.

Ich schaute über den Parkplatz ob ich jemanden kenne, welche(r) mir schnell ein Paket aus dem Discounter holt damit ich dann danach rein kann in den Discounter. Und genau in solchen Momenten kommt keiner. Sonst laufen einem alle 20 Sekunden bekannte Gesichter über den Weg, aber wenn das Gummi gerissen ist, nicht einer.

Total hektisch wühlte ich in meiner Handtasche umher und siehe da: Auf dem Boden neben dem Deoroller lag noch ein Mundschutz. Puh, Glück gehabt!

Auch wenn man die Maske bei sich trägt wie eine Selbstverständlichkeit, rennt man hin und wieder doch ohne los. Komischerweise passiert es mir immer wieder in einem ganz bestimmten Geschäft. Meist merke ich es selbst oder an den bösen Blicken der anderen Kundinnen/Kunden.

Das Teil hängt bei mir im Auto am Schaltknüppel. Eigentlich eine recht gute Idee. Es sei denn, man geht mal ein paar Meter und lässt das KFZ stehen. So stand ich kürzlich vor der Apotheke meines Vertrauens, ich war zu Fuß unterwegs. Ich war in der Stadt, mein Auto auf dem Parkplatz vor der Bude, der Mundschutz am Schaltknüppel. Was soll ich sagen? Ich war an diesem Morgen viel zu Fuß unterwegs weil ich nochmal zurück rannte.

Gestern musste ich so schmunzeln, als ich mit einem Kaffee in guter Gesellschaft in der Innenstadt vor einer Kneipe saß: Eine Bekannte lief vorbei, lächelte, blieb wie angewurzelt stehen, rief:

„Oh nee, Maske vergessen“

und rannte zurück zum Auto. Ich denke jetzt mal, ihre Maske hing auch am Schaltknüppel. Dann lief sie wieder vorbei, dieses Mal mit Maske. Alle Beteiligten grinsten.

Und noch heute gibt es unter den Maskenträger(innen) zwei Lager:

Die, welche ich auch mit Maske sofort erkenne und

die, welche ich weder am Aussehen noch an der Stimme erkenne.

Da stammelt man sich teilweise echt einen zurecht wenn man so gar nicht weiß, wer da nun gerade grüßte.

Aber ob erkannt oder nicht erkannt: Bei keinem der Beteiligten ist das Gummi gerissen 😉

Unwort bzw. Satz des Jahres 2020 sollte auch sein:

Das Gummi ist gerissen.

Dafür stimme ich dann sofort unangefochten. ^^

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Geschichten aus dem Uslarer Land – Kaiserwetter und kein Pekermarkt.

(Quelle Bild: Steffi Werner)

Da machen in diesem Jahr sicherlich viele dicke Backen, dass an diesem Wochenende, bei bestem Septemberwetter, die Innenstadt bzw. viele Macherinnen und Macher nicht die Hacken in den Teer gehauen haben mit den Vorbereitungen für den Pekermarkt 2020. Keine Musik ist zu hören und keine Moderatoren, kein Parkplatzproblem rund um die Kernstadt, kein Geruch nach Bratwurst und Co. Und Peker natürlich.

Jetzt am Abend, wo wahrscheinlich einige von uns mit Freunden und/oder Familie an irgendeiner Bühne gestanden hätten, bei Bier, Cola oder was weiß ich, sitzt man auf seinem Sofa. Und schwelgt in Erinnerungen. Ich zumindest. Gerade jetzt die Tage bekam man die Facebook-Erinnerungen angezeigt die letzten Jahre betreffend. Bilder mit Freunden etc. Da wird man schon etwas melancholisch.

Seit 1989 ist der Pekermarkt Programm. Hätte mir im letzten Jahr jemand gesagt, dass ich in diesem Jahr am Montag danach keinen Urlaub nehmen muss, eben weil kein Pekermarkt stattfindet, dann hätte ich sie oder ihn gefragt ob man irgendwas zu sich genommen hat. Und dass sie oder er sich mal an den Kopp packen soll ob die Musik noch spielt.

Ja, ja, ja, ich weiß. Alles zetern und meckern und sentimental werden hilft ja nun nix, 2020 ist eben vieles anders.

Ja, ja, ja, die „kleine Kneipe“ hat sich heute Abend die Tradition bezüglich des Pekermarktes auf die Fahnen geschrieben und geladen. Bestimmt ist die Bude rappelvoll.

Auch die Fleischerei Hartwiger & Petersen hat das Pekeressen aufgegriffen und für zu Hause angeboten. Was auch toll ist. Sicherlich sind in diesem Jahr die „to go-Varianten“ von Kartoffel, Mett und Gurke über den Tresen gegangen.

Und ja, ja, ja, 2021 oder auch 2022 sind wir wieder alle am Start und feiern eines der typischen Stadtfeste von bzw. für Uslar.

Unser Balkon geht Richtung Innenstadt, wir wurden in den letzten Jahren vom Shanty-Chor Bodenfelde geweckt zum Beispiel, 2019 flogen hier die Zielspringer vor unseren Augen vom Himmel, ich konnte Susi Platte hören und diverse Bands, wir haben unsere Autos das komplette Wochenende nicht vom Parkplatz bewegt. Weil wir dann an Orten parken mussten und unsere Einkäufe schleppen, bis man gepumpt hat wie ein Maikäfer wenn man zu Hause angekommen ist.

Die obligatorische Begrüßung mit Sven-Bolko wenn man sich zufällig über den Weg lief, die netten Gespräche in den letzten 2 Jahren mit diversen netten, anderen Menschen. Der erste Nordhäuser Doppelkorn 2018 an der Graft.

Die Bilder mit den Musikern zur Erinnerung, die Smalltalks mit denselbigen um sich kurz kennenzulernen.

Die Stimmungsmacher von Schottenrock, welche 2019 ein Fahrgeschäft „enternten“ und für gute Stimmung und viele Lachkrämpfe sorgten. Und für Furore.

Nicht zu vergessen der Countdown vom Bürgermeister, bevor das Feuerwerk startete.

Sonntag gegen Abend auf der Graft war schon Pflicht wenn Rescuer die Bühne rockte.

Fans der etwas härteren Klänge kamen auf ihre Kosten mit Motörblast, der KISS-Tribute-Band usw. Und man dachte echt die Graft wird weg geballert. Es war anders, aber ich mochte das. Und ich könnte noch hunderte von Beispielen nennen, an die ich gestern und heute dachte, und morgen sicherlich auch.

Gerade in den letzten Jahren wurde der Pekermarkt teilweise kritisiert. Ob zurecht oder unbegründet, das mag ich nicht bewerten. Jeder hat seine Sicht auf die Dinge und seine Erwartungen.

Ich war immer einer von den Menschen, welche sich erst abends auf den Weg machten, und mit Freunden die Nacht zum Tag. Das war für mich immer eines der Highlights im September hier in Uslar.

Wollen wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr wieder den Montag danach Urlaub nehmen müssen/können/dürfen, weil wir endlich wieder feiern bis die Schwarte kracht. Sowie die Tradition aufrechterhalten um die „tolle Knolle“. Und die Pandemie sich verkrümelt hat. ^^

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