Quelle Bild: Pixabay/Peggy_Marco)
Vorletzte Woche, es war die Nacht von Sonntag auf Montag, hatte ich einen fiesen Albtraum. So richtig fies. Es muss gegen 0:40 Uhr gewesen sein. Da ich mich irgendwie nicht beruhigen konnte, schlug ich die Bettdecke zurück und ging in die Küche um eine zu paffen. Bei gekipptem Fenster versteht sich. Während ich rauchend in meinem Bademantel auf dem Küchenstuhl vor mich hin vegetierte und nur langsam von meiner Polly Poket-Insel der schlechten Träume wieder runter kam, hörte ich unten auf dem Parkplatz ein Auto kommen. Nichts ungewöhnliches hier bei den vielen Mietern. Das Auto wendete und hielt dann an. Mit laufendem Motor. Das ist ein Szenario welches ich kenne, wenn beispielsweise die Ordnungshüter hier auftauchen. Passiert halt ab und an. Aus diesem Grund stand ich auf und schaute aus dem Fenster. Da stand ein PKW, und kurz darauf stieg ein Mann aus. Der PKW stand vor unseren Mülltonnen, und der Mann öffnete seinen Kofferraum. Darin lag ein etwas größerer Sack, das konnte ich noch erkennen. Den hob er raus und dann sah ich lange nichts.
Mir gefror ein wenig das Blut in den Adern. Weil ich nicht verstand, wer hier nachts um kurz vor 1 Uhr mit dem Auto her fährt und einen großen Sack in unseren Müllcontainer wirft. Das dauerte auch irgendwie. Ich versuchte das Kennzeichen zu erkennen, das Fabrikat, aber die Entfernung war einfach zu groß.
In meinem Gehörgang formierte sich eine fiese Melodie aus einem schwarz-weiß-Krimi à la Hitchcock. Ich hatte echt die Hosen fast voll!
Das Auto fuhr dann schnell hier vom Hof, und ohne zu blinken oder abzubremsen bog der Wagen rechts auf die Hauptstraße ab in einem Schweinstempo. Wie ein Fluchtfahrzeug irgendwie.
Ich schaute noch auf die Uhr, es war 0:55 Uhr. Und ich habe mir echt Gedanken gemacht was da jetzt in die Tonne geworfen wurde. Wer hier um die Uhrzeit auftaucht und etwas entsorgt. Warum so spät? Warum hier?
Meine Fantasie ging mit mir durch, ich gebe es zu. Ich sah vor meinem geistigen Auge ein Verbrechen. Und wusste so überhaupt nicht was ich jetzt tun sollte.
Beim Gang ins Bett betete ich gen Himmel, dass ich am nächsten Morgen nicht von hysterischer Schreierei aufwache, weil in unserem Müllcontainer etwas ganz Abartiges gefunden wurde.
Ich wurde am nächsten Morgen nicht von hysterischem Geschrei geweckt. Und ging nach 7.30 Uhr runter auf den Parkplatz. Mit panischem Blick auf den Müllcontainer.
Man soll es nicht glauben: Es hat jemand seinen Grünmüll hier entsorgt, in der Tonne für den Hausmüll. Nachts um 0:45 Uhr. So viel Gelump, dass sich der Container nicht mehr schließen ließ. Fein säuberlich in einem Plastik-Müllbeutel verpackt, das macht sich bei Grünmüll besonders gut.
Okay, positiv zu werten wäre, dass es nur Grünmüll war. Und dieser Grünmüll nicht in die Landschaft gekippt wurde, sondern hier entsorgt. Ob sich unter dem Grünmüll noch anderer Schrott befand, das entzieht sich meiner Kenntnis.
Als ich in meinem Auto saß auf dem Weg zur Arbeit, kam gerade die Müllabfuhr. Die Herren hatten das Drama auch gleich gesehen, haben aber zum Glück alles mitgenommen. Das passiert ja auch, dass falsch getrennter Müll stehen bleibt. Und unser Hausmeister dann sehen muss wo er den Rotz lässt. Solche Aktionen zahlen wir Mieter halt mit, das ist das Drama an der Sache.
Das muss man erst mal bringen: Nachts in seine Karre steigen, diese vorher mit Müll beladen, und dann durch eine Kleinstadt eiern um den Müll in anderer Leute Tonne zu prümmeln. Zumal man Grünmüll anderweitig entsorgen kann gegen eine geringe Gebühr. Auch Hausmüll wird man los, wenn man zusätzlich Müllmarken kauft.
Das weiß aber scheinbar nicht jeder.
Grüße gehen jedenfalls raus an den Herrscher über den Grünmüll im Plastikbeutel, welcher einen Diesel fährt und scheinbar nicht in der Müllpolitik zu Hause ist. Bitte das nächste Mal blinken und abbremsen, wenn Sie auf eine Hauptstraße fahren nach der illegalen Müllentsorgung. Das macht sich einfach besser.
Schreib Dich nicht ab – lerne Deinen Müllplan/Deine Mülltonne kennen und mach den Motor aus bei der nächsten Aktion. Fällt das Drama nicht so auf.
Meist sehen die Nachbarn hier mehr als Rudi Cerne bei „Aktenzeichen XY“ zur besten Sendezeit. Nur leider in dieser Nacht nicht. Oder besser gesagt nur ich ohne Brille. ^^