(Quelle Bild: Pixabay/Peggy_Marco)
Es gibt ja so Erinnerungen an unsere Kindheit/Jugend, die holen uns sofort wieder ein wenn wir sie hören.
So wie in der Überschrift genannte Ausdrucksweisen.
Das „große Licht“ war das Deckenlicht, man wurde immer dezent daran erinnert dieses zu löschen wenn man das Zimmer verlassen hatte. Oder es anzuschalten wenn man es betrat. Außer dem großen Licht gab es in meiner Erinnerungen noch z. B. Stehlampen. Unsere schaltete man ein, wenn man an einer Schnur zog. Diese Stehlampen waren so häßlich, dass sie wiederum auch schon wieder fast schön waren.
Auch damals in vielen Wohnungen integriert die Wandlampen. Bei uns waren es zwei. Die wurden auch mit einer Schnur angeschaltet. Gut, schön waren die auch nicht, aber sie machten ein so muckeliges Licht.
Die „gute Stube“, diese habe ich noch total real vor Augen. Die gute Stube wurde nur genutzt Weihnachten oder an Geburtstagen. Bei uns war die gute Stube von der alten Stube durch eine Schiebetür getrennt. Das Ding hat gequietscht beim öffnen und man brauchte vollen Körpereinsatz um das Teil von links nach rechts zu schieben. Die gute Stube war jetzt optisch nicht so der Brüller, aber es war eben die gute Stube. Es war in der guten Stube meist arschkalt, weil sie kaum genutzt wurde. Und kurz bevor sie genutzt wurde, musste man darin feudeln. Es war ja alles vollgestaubt, eben weil sie vor sich hin vegetierte bis zum nächsten Einsatz.
Bei uns gab es aber auch noch die „gute Kleidung“, also Klamotten, welche man nur sonntags oder aber auch bei besonderen Anlässen trug, zu denen in der guten Stube die Heizung angestellt wurde. Und das große Licht angeknippst 😉
Heute noch habe ich die Sache mit der guten Kleidung verinnerlicht. Es gibt Klamotten, die kann ich wochentags nicht anziehen, da fühle ich mich schlecht.
Oder aber es passiert auch, dass ich die Klamotten so dermaßen unter guter Kleidung verbuche und sie auch so behandle, dass ich diese noch nie trug. Weil der Anlass noch nicht gegeben war. Wahrscheinlich passe ich da nicht mal mehr rein. Ich müsste das echt mal antesten demnächst.
Wörter wie die der guten Stube oder dem großen Licht fallen hier heute nicht mehr. Auch nicht die der guten Kleidung.
Stube sagt man kaum noch, eher Wohnzimmer. Das große Licht ist heute einfach nur das Licht. Aber irgendwie waren diese Ausdrücke doch klasse damals, oder? Wenn ein Vater brüllte:
„Mach das große Licht aus und die gute Stube zu“,
dann haben wir gespurt und wußten wo der Frosch die Locken hat.
Das sind so Erinnerungen an alte Zeiten. Es war weiß Gott vieles nicht schlecht in den 70er und 80er Jahren. Weiß Gott nicht. Und ich bin oftmals kurz davor mir eine häßliche Stehlampe mit Schnur zu kaufen, nur der Erinnerung wegen. ^^