Von Glasfaser, dem Robin und Wifi.

(Quelle Bild: Pixabay/Gerd Altmann)

Es war Anfang der Woche, da sah ich aus den Augenwinkeln bei der Einfahrt auf den Parkplatz vor der Wohnung drei Herren in schwarzen Westen. Ich dachte noch so, dass es sich wahrscheinlich um eine Drückerkolonne handelt. Hatte ich hier schon einige Male.

Der letzte Vogel wollte mir erzählen, dass ich nur dann per Luftrettung Hilfe bekomme, wenn ich denn ein Abo abschließe. Der war so penetrant der Junge. Aber das nur am Rande.

Also ab in die Bude und das Treiben kurz beobachtet aus dem Küchenfenster. Einer der Herren quasselte meine dauerstrammen Nachbar zu auf dem Parkplatz.

Beim Gang nach unten, ich wollte Einkaufen und hatte den Biomüll unter dem Arm, kam mir ein anderer Herr mit schwarzer Weste entgegen. Auf dem Rücken erstrahlte ein silbernes „T“.

Auf meine Frage, ob er jetzt überall bimmelt und was denn los sein erwiderte er, dass wir irgendwann Glasfaser bekommen und unsere Tarife umgestellt werden müssen. Ich müsste mir nur 5-10 Minuten Zeit nehmen, dann erklärt er mir das alles.

Bei mir kam Panik auf, ich brauche mein Wlan und all das Gedöns.

Da ich zwischen Weihnachten und Silvester brach lag aufgrund einer Erkältung, sah es hier aus in der Bude wie bei Luis Trenker im Rucksack.

Ich also mit dem fremden Herr wieder 50 Stufen nach oben.

Auf meinen Einwurf, dass es jetzt nicht soooooo aufgeräumt ist erwiderte er nur,

„er sein nicht vom Ordnungsamt“.

Prima.

Nun saßen wir an meinem Wohnzimmertisch und ich hechelte wie ein alter Hund.

Sein Kommentar:

„Jetzt brechen Sie mir hier nicht zusammen!“

Mein Kommentar:

„Nee“.

Und dann erklärte er mir alles.

Ich war so hin- und hirgerissen und wünschte mir in diesem Moment einen Mann. Einen Mann der sagt:

„Brauchen wir, schließ ab, Hase.“

Oder auch:

„Brauchen wir nicht, bring jetzt endlich den Biomüll runter, Hase.

Ich saß hier total verwirrt und blickte auf die Rückseite des Gerätes vom Herrn in der schwarzen Weste mit dem „T“ auf dem Rücken, auf dem er dauernd herum daddelte. Robin hieß er.

Aus lauter Angst ich habe bald kein Internet mehr, ging ich auf den Deal ein. Das hatten wir hier nämlich schon wochenlang, also kein Telefon und kein Internet. Grausam war`s.

Nun saß der Robin hier am Wohnzimmertisch und ich hatte seit Tagen versucht meinen Fernseher mit Wlan zu verbinden. Für die Mediathek. Erfolglos.

Also bat ich den Robin sich das mal anzuschauen.

Während ich mit seiner Kollegin telefonierte weil der Deal zustande kam,

winkte mir Robin zu und zeigte auf den Fernseher:

Mission Wlan bzw. Wifi war vollbracht! Endlich! Yes! Guter Robin! Die Mediathek funzte!

Robin ging dann. Und klingelte beim Nachbar rechts neben mir.

Und Robin, falls Du das hier liest:

Ich schaue seit dem Tag Deiner Begegnung fast nur noch Serien aus der Mediathek. Momentan gerade mal wieder die Schwarzwaldklinik. Das hat Du fein gemacht. Richtig, richtig fein, Robin. ^^

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