Das letzte „Mittwochabend-Sparfach-Bier“ bei Micha.

Ich könnte mich gerade heute in den Hintern beißen, dass ich in der Zeit des Sparens bei Micha lange Zeit nur kurz bei ihm rein rammelte, mein Geld in das Sparfach warf und nach einer recht kurzen Konversation die Kleine Kneipe wieder verließ. Ohne etwas zu verzehren oder zu quatschen. Eigentlich recht unhöflich. Davon kann kein Gastronom leben.

Erst in den letzten Monaten stand der Gang in die Kleine Kneipe mittwochs auf dem Plan, dann mit Zeit im Gepäck und auf einen Plausch plus Kaltgetränk. Im Sommer vor der Tür sitzend, im Winter an der Theke. Bei einem O-Saft oder Bier diskutierend, viel lachend und andere Uslarer treffend. Was habe ich dabei teils für Szenen verfolgen dürfen in der Langen Straße. Die Freunde von Micha darf man da nicht auslassen, über die Jungs konnte ich mich oft beömmeln. Echt tolle Freunde. Welche ihn immer unterstützten.

Bis Anfang Januar 2024 hat die Kleine Kneipe noch viel zu bieten. Eine Wursteprobe, die Live Night, Weihnachtsmarkt mit Bratwurst und Glühwein und am 30.12. die (Never)Ending-Party.

Und dann haben wir im Januar wieder eine Kneipe weniger. Es sei denn, es findet sich ein Nachfolger.

Was haben wir für schöne und ulkige Momente in der Kleinen Kneipe verbracht.

An erster Stelle steht bei mir der „Stürzer“, welcher nach dem Gang auf die Toilette hinter den Tresen fiel. Micha kam mit gefühlten 250 km/h aus der Küche gerannt, weil das Geräusch echt furchteinflößend war.

Das beobachten der Uslarer Nachtszene, wenn man bei Micha vor der Tür saß.

Die leckeren Pommes mit Ketchup und Majo an einem Freitag beim Landmarkt.

Die vielen Erlebnisse, Gespräche, Debatten. Gerade wenn es um Uslar ging.

Da hat Micha sich immer eingebracht und versucht Dinge zu bewegen. positiv zu bewegen. Micha war ein Macher, nicht selten fand man ihn im Rathaus wenn es um die Belange von Uslar ging. Und den Mund ließ er sich auch selten verbieten.

Man kann Micha nicht nachsagen, dass er nicht kreativ war und viel wagte. Wir Uslarer haben es oft verkackt weil wir durch Abwesenheit glänzten. Ich erinnnere ungerne an die Party im Park im letzten Jahr. Das war echt blamabel.

Gesundheit und das Privatleben stehen aber an erster Stelle. Und da versteht man all die, welche aus diesem Grund kürzer treten oder ihre Visionen aufgeben.

„Micha, Du hast es versucht und stehst bei mit deshalb schon hoch im Kurs. Good luck für Dich.“

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