Batterie ohne Saft – Blutdruck ganz weit oben.

Ich hatte gestern versucht meinen Kofferraum zu öffnen, der war aber scheinbar zugefroren. Also ließ ich das alles auf sich beruhen und kümmerte mich nicht weiter. Als ich dann heute mein Auto in die Garage fahren wollte, tat sich nix! Batterie leer. Wahrscheinlich war der Kofferraum nach meinem Öffnungsversuch ein wenig geöffnet und das entzog der Karre Saft über Nacht.

Okay, rufe ich meine Freunde an.

Anruf 1: Hybrid, man konnte mir nicht helfen.

Anruf 2: Auch Hybrid.

Anruf 3: Batterie so verbaut, dass da niemand dran kommt.

Anruf 4: Unbeantwortet.

So stellte ich mich auf den Parkplatz und wartete auf irgend jemanden. Nochmal schnell rauf in die Bude und Kippen geholt, das wird dauern.

Ich kam mir vor wie eine Dame aus dem horizontalen Gewerbe auf der Suche nach Kunden.

Auto 1 angehalten, der nette Herr hatte kein Überbrückungskabel und verwies auf den jungen Mann von Anruf 1.

Auto 2 angehalten, auch er hatte kein Überbrückungskabel.

Bei Auto 3 dasselbe Thema.

Und dann kam er, mein persönlicher Held: Herr P.!

Nach freundlichem Nachfragen überbrückte er mich und ich hätte ihn knutschen können bis zur Bewusstlosigkeit.

Nachdem die Karre lief, wollte ich ein wenig fahren um die Batterie aufzuladen. Und ich hatte so Schiss, ich bocke das Auto ab und stehe dann auf einer viel befahrenen Kreuzung mit leerer Batterie. Also bin ich mit viel Gas gefahren. Der scheinbar defekte Keilriemen untermalte die Lautstärke noch. Furchtbar!

Zu Hause angekommen nach der „Aufladefahrt“, wollte ich zum ersten Mal rückwärts in die Garage einfahren. Falls die Batterie morgen wieder abspackt. Damit man da besser dran kommt im Fall der Fälle. Ja, ich bin ein Fuchs.

Vor und zurück und zurück und vor und wieder vor und zurück. Ich fand irgendwie die Einflugschneise nicht. Mit heulendem Motor. Ich wollte die Karre ja nicht abwürgen. Nach viel Kurbelei, einem Schleudertrauma vom schwenken des Kopfes ging es dann. Ich kam aber nicht über die kleine Schwelle in der Garage. Gott, es war so laut als ich Gas gab. Verstecken unter der Kapuze wäre sinnlos gewesen, die Nachbarn kennen ja mein Auto.

Nochmal richtig auf die Tube gedrückt und ich stand in der Garage. So nah an der linken Wand, dass ich da nicht aussteigen konnte. Also über den Beifahrersitz raus.

Ich war so fertig, dass ich vor lauter zittern kaum die Haustür aufbekam und die Wohnungstür. Selbst beim Kippe anzünden hatte ich einen feinen Tremor.

Nun bin ich gespannt, ob das Auto morgen anspringt. Irgendwas ist ja immer. ^^

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