Das Jugendwort 2017 wurde kürzlich aus insgesamt 30 Vorschlägen von einer 20-köpfigen Jury auserwählt. Ich staunte nicht schlecht. Diesen „I bims“ und „vong“ Kladderadatsch kenne ich auch, aber eher aus den Welt der sozialen Netzwerke.
Dort begegneten mir eine Zeit lang tagtäglich diverse Sprüche, welche diese Ausdrücke beinhalteten, gerne auch gepaart mit anderen Rechtschreibphänomen so vong Fehlern her. Ich fand das anfangs auch zum Schreien komisch.
Es ist ein Jugendwort, heißt, dass ich alte Schachtel diese Worte weniger nutze und kenne – ich bin ja keine Jugendliche. Obwohl ich hier jemanden dieser Gattung beherberge, quasi eine Wohnung mit ihm teile, habe ich beide Worte noch nie ausgesprochen gehört. Weder hier noch beim Einkaufen noch in der Kneipe, noch bei sonstigen Begegnungen mit jungen Leuten.
Von daher kann ich da weniger drüber richten und auch berichten. Nach etwas Recherche durfte ich in Erfahrung bringen, dass beide Ausdrücke keine Bedeutung haben – es ist eine andere Ausdrucksweise für „ich bin`s“. Puh, Glück gehabt. Bei diversen anderen Jugendworten unterstellte man mir hin und wieder Dummheit, z. B. weil ich echt nicht wusste, was ein „Babo“ ist. Herrgott, ja, ich bin ja nun auch nicht mehr die Jüngste.
„Geht fit“ stand noch zur Auswahl, da dachte ich mir schon, dass es in die Richtung geht a là „geht steil“, „geht klar“, „aller Roger“ etc.
Bei „napflixen“ stand ich auf dem Schlauch. Bedeutet so in etwa, dass man während eines Filmes einschläft. Passiert mir jeden Freitag, ich schaffe nicht eine Serie und verpenne alles, bis ich am nächsten Morgen mit laufendem Fernseher und verspanntem Nacken aufwache. Wenn es ganz übel lief, dann noch mit Schuhen an. Allerdings vor dem Fernseher, Netflix und das Gedöns hat hier noch keinen Einzug gehalten.
- 2016 gewann „fly sein“. Ich flye extrem ab bei Musik aus den 80er Jahren z. B.
- 2015 siegte „Smombie“: Jau, ich bin auch eine(r).
- 2014 war es „läuft bei Dir“. Nun ja, höre auch ich noch heute aus dem Mund von Menschen der Ü-40-Fraktion.
- 2013 war es mein Freund, der „Babo“.
- 2012 lag „Yolo“ vorne. You only live once. Wäre ich im Traum nicht drauf gekommen.
- 2011 war „Swag“ dran. Jemand mit einer coolen Ausstrahlung. Aha. Ach so. Na dann.
- 2010 räumte der „Niveaulimbo“ ab. Ach Herrje, aktueller denn je dieser Ausdruck.
- 2009 „hartzte“ das Jugendwort. Als Synonym für „abhängen“ bzw. arbeitslos sein. Dazu sag lieber weniger, schon etwas respektlos.
- 2008 die „Gammelfleischparty“. Da fühle ich mich extrem gemobbt, das glaubt mal. Also bitte, etwas mehr Contenance bitte uns Alten gegenüber. Ist ja furchtbar. Huch.
Ich wäre ja alternativ für eine „Seniorenwort“ des Jahres, also lasst doch mal uns Alten auspacken wie wir kommunizieren so vong Slang her. I bims in der Jury dann gerne dabei.
Nur bitte nicht an einem Freitagabend treffen, da napflixe ich ewig so als Babo weil ich dann hartzen darf. Samstags geht auch nicht, da tanze ich als Swag den Niveaulimbo. Und sonntags bin ich als Yolo unterwegs, ich muss auch mal irgendwann fly sein. Geht fit bei euch oder was?