Ich bin ehrlich: Ich wäre gerne 1x im Jahr ein Kerl, und zwar an Vatertag. Das wäre mein Tag, das glaubt mal.

Morgen ist es wieder soweit: Bollerwagen-Day.
Fast alles was mit tiefer Stimme, Androgenen, Adamsapfel und einem Schnipp ausgestattet ist, macht sich morgen wieder auf den Weg, um den Vatertag zu feiern. Oder besser gesagt um Party zu machen. Wandern durch Flora und Flauna, Wald und Wiesen, und den Bollerwagen bis obenhin vollgeprümmelt mit Bier und Schnappes. Männer unter sich sind was herrliches. Ich könnte stundenlang zuhören und zuschauen wenn Männer tagen. Am Vatertag fahre ich gerne gegen Abend Strecken, wo sich die Elite dann auf den letzten Absacker trifft. Ein Bild für die Götter. Wildstrunkelnde Männer, ein fröhliches Liedchen trällernd. Und nicht selten darf die Dame des Hauses den bumsvollen Hausherrn abholen, mit Eimer und Handtuch im Auto. Es sei den Männern gegönnt. Ich wusste bis eben nicht dass der Vatertag weltweit gefeiert wird, allerdings an den unterschiedlichsten Terminen. Ein bißchen leid tun mir die Männer aus Luxemburg, da geht das nämlich folgendermaßen steil:
>>In Luxemburg begeht man den Vatertag („Pappendag“) am ersten Sonntag im Oktober. Die Kinder schenken ihrem Vater Blumen oder kleine Geschenke oder Bastelarbeiten. In der Grundschule werden teilweise Vatertagslieder vorbereitet und zuhause dann vorgetragen.<< (Quelle: Wikipedia).
Diese Alternative des Vatertages wäre doch eine wunderbare Alternative für die Väter, die keine Väter sind, sondern Erzeuger. Die sich in der Öffentlichkeit als Väter feiern lassen, es in der Realität aber nicht schaffen sich um ihren Nachwuchs zu kümmern. Die keinen Unterhalt zahlen, die Berechnungen frisieren, und nicht an wichtigen, einmaligen Ereignissen ihrer Kinder teilnehmen, weil es sie nicht interessiert. Die ihre Kinder hängen lassen. Die aus dem Stehgreif nicht sagen können wie die Klassenlehrer heißen oder der behandelnde Arzt, die aber pädagogisch immer alles besser wissen wollen. Und die Erziehungsmaßnahmen an den Tag legen würden, dass die Super Nanny Panikattacken schiebt. Ja, ich habe da gerade ein Bild vor Augen eines solchen Erzeugers. Wäre doch echt toll, einige dieser Männer würden in Luxemburg leben, und nicht 1 Kind, sondern 2536 Kinder würden das Haus stürmen mit selbstgemalten Bildern, getöpferten Kerzenständern, Liedern auf der Blockflöte und der Triangel vortragend. Kinder, die pausenlos Gedichte vorlesen und Reime. Kinder, die laut auf einer Trommel rumhämmern und pausenlos quatschen.
Ganz wichtig dabei: Diese Veranstaltung geht über 18 Stunden, und die Wohnung ist abgeschlossen. Das wäre doch mal eine Alternative für die Väter, die morgen in der 1. Reihe mittänzeln, und übermorgen nicht wissen, dass die eigenen Kinder schulfrei haben. Prost an diese besondere Gattung „Väter“. ^^

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