Klassentreffen 2015

Alternativtitel: Wir haben dem Ouzo-König die Krone auf den Kopp geprümmelt.
Oder:
Kolumne/Steffi brauchte nur 48 Sekunden.

Das war ja nicht so ein typisches Klassentreffen bei dem man mit den Händen gefaltet im Schoß da sitzt, die Vorsuppe wegschlabbert, sich stundenlang alte Bilder anschaut und auf das Ende der Veranstaltung hofft, dem Streber von damals heute noch eine räuchern möchte… nee, das war die Party vor dem Herrn! Wenn ich morgens um 5 Uhr ohne Straßenbeleuchtung den Weg nach Hause finde, singend, springend, mit guter Laune aus dem Hintern scheinend, dann war das auch eine Party, da könnt ihr ein Eis drauf essen.
Wir waren knapp 12 Leute glaube ich, aber von der ersten Minute an Stimmung in der Bude. Ein Lacher jagte den nächsten, eine Umarmung jagte die nächste, und auch nach knapp 25 Jahren hörst Du Geschichten, die Du noch nicht kanntest.
Wir waren beim Griechen, ich denke die hatten es da nicht leicht mit uns. Und Sie hatten keinen Feierabend mit uns, und sie holten ein Bier und eine Ouzo-Flasche nach der nächsten für uns. Der erste Schwächeanfall kam schon vorm bezahlen, den Guten ins Auto gepackt, noch schnell den Haustürschlüssel mit ins Schloss gesteckt, den Guten rein in Flur, wieder rein ins Auto ohne den Guten und Attacke in die Kneipe. Waren auch fast alle mit. Wäre da zum Tanz eingeladen worden, ich hätte gezappelt wildfuchtelnd bis zum Morgengrauen *fuchtel-fuchtel*.
Jetzt sind wir aber Ü-40, da zerreißt es Dich früher wie damals in der 8. Klasse, und irgendwann löste sich das alles dann auch auf. War so geil so viele wiederzusehen, zusammen zu feiern und zu lachen.
Seit gestern gibt es auch eine whatsapp-Gruppe.
Titel: Was für eine Klasse!
Und wisst ihr was? Mein Akku ist schon 2x komplett abgekackt, da geht so die Post ab, mir sind echt schon die Tränen gelaufen vor Lachkrämpfen. Wie schrieb ein Klassenkamerad heute:
„Ich hab Euch alle lieb.“
Ein anderer schrieb:
„76 Posts nach einer Stunde. Das alles während meines Tinder-Dates.“
Und ich dachte:
„Das bimmelt hier als wäre online ein neuer Papst gewählt, kommt halt nur kein weißer Rauch aus dem Smartphone.“
Zu den 48 Sekunden: Ich war die schnellste damals auf der Toilette. Wie ich es in 48 Sekunden aus der Klasse auf das Schulklo und wieder in der Klasse geschafft habe, ist mir noch heute ein Rätsel. Aber ein noch größeres Rätsel ist mir, das sich meine Klassenkameradin das so gut gemerkt hat.
An dieser Stelle natürlich liebe Grüße an alle aus der Klasse von Frau Ahrend.
Ihr solltet unbedingt mal ein Klassentreffen organisieren, also ihr Mitlesenden.
P. S.: 48 Sekunden würde ich heute übrigens nicht mehr schaffen. ^^

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