Von viel redenden Menschen, ausverkauften Rouladen und günstigem Wein.

(Quelle Bild: Pixabay/LillyCantabile)

Ich war gestern noch recht spät beim Einkaufen und traf einen ehemaligen Kollegen. Ein unglaublich sympathischer und lieber Mensch, der immer viel zu berichten hat. Der immer sehr viel zu berichten hat. Eben einer, bei dem die Kartoffeln anfangen zu keimen im Einkaufswagen wenn Du den Absprung nicht schaffst. Und dieser ehemalige Kollege hatte vorher schon meine jetzige Kollegin getroffen in einem anderen Supermarkt, die Welt ist ja oft ein Dorf. Und ich denke noch so:

„Hossa, sie wird wieder fluchen weil sie nicht vom Fleck kam. Schreibst Du sie nachher mal bei Whatsapp an.“

Ich stieg gerade aus meinem Auto aus vor der Haustür, da fuhr sie am Parkplatz vorbei und hielt an. Ich musste nichts sagen, ich sah schon was los war.

Auch sie hatte den Absprung aus dem Gespräch nicht geschafft. Trotz mehrmaliger Versuche. Und noch viel schlimmer: Als sie es dann geschafft hatte, waren die Rouladen, welche sie unbedingt brauchte, ausverkauft. Er hatte sich nicht um Kopf und Kragen geredet, sondern sie quasi um ihre Rouladen. Meine Kollegin musste dann umschwenken und für das Mittagessen am Sonntag eine Alternative finden. Ja, so kann das kommen.

Ich musste hier zu Hause noch schmunzeln.

Dieser ehemalige Kollege erzählt aber auch immer die härtesten Geschichten, also spannend ist es schon.

Als ich mit ihm so auf dem Parkplatz stand und nach dem Blick auf die Uhr mitteilte wie spät es ist (es war 20.50 Uhr, der Discounter hatte bis 21 Uhr geöffnet), ging er seelenruhig Richtung Einkaufswagen. Keine Eile – keine Hektik – kein Stress. Bewundernswert. Und ich gehe davon aus, auch die Verkäuferinnen und Verkäufer wissen nun welches Auto er sich gekauft hat, wo er am Wochenende hinfährt, was sein Vater auf keinen Fall erfahren darf etc. Pünktlich Feierabend hatten diese Damen und Herren garantiert nicht.

Wenn dieser ehemalige Kollege Sonderangebote sieht, dann gibt es kein Halten mehr. Er kauft nicht 1 Teil oder 3 Teile. Nein, wenn es in seinen Augen ein totaler Schnapper ist, dann rammelt er sich den ganzen Kofferraum voll mit der Beute. So auch passiert vor einiger Zeit mit günstigem Wein. Alles rein hinten in die Karre. Nur leider, leider ist die Ladung verrutscht, und beim Öffnen der Kofferraumklappe flogen die Flaschen gleich hinterher.

So wie meine Kollegin gestern auf Rouladen verzichten musste, so musste er damals auf viel Wein verzichten.

Gleicht sich das alles wieder aus. ^^

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