(Quelle Bild: Pixabay/stevepb)
Oder: Der Kampf mit 2 Stücken Butter und 10 Eiern ohne Mixer.
Es kam mir kürzlich in den Sinn einen Kuchen zu backen. Einen Nusskuchen. Habe ich lange nicht mehr gegessen/gebacken, und eine meiner liebsten Kolleginnen hatte auch Heißhunger darauf. Leider habe ich das Rezept vom Nusskuchen meiner Mutter nicht mehr, es war der beste Nusskuchen dieser Welt. Die Kuchen unserer Mütter/Großmütter waren generell die besten Kuchen dieser Welt.
Also habe ich diverse Rezepte online rausgesucht, mit Äppeln drin, schön saftig und fruchtig, und natürlich habe ich gleich die doppelte Menge an Zutaten eingekauft: Einen Kuchen für uns zu Hause und einen Kuchen für das Büro. Ihr kennt das ja: Kuchen im Büro sorgt immer für Luftsprünge. Kuchen im Büro ist quasi wie „Rock am Ring“ für Verwaltungsfachangestellte und diverse andere Berufsgruppen.
So habe ich 2 Stücken Butter und 10 Eier in die Rührschüssel geballert, wollte den Mixer aktivieren und siehe da: Der Mixer wollte nicht mehr. Es war noch der Mixer meiner Oma, ich möchte schwören mit diesem Mixer wurde schon der Kuchen zu meiner Einschulung angerührt. Er hat lange gehalten, kein Thema, aber musste das gerade jetzt sein? Ja, was denn nun? Einen Mixer in der Nachbarschaft leihen? Es war ein Sonntag, das muss ich kurz erwähnen, ich hätte keinen Mixer kaufen können. Da ich aber auch aussah wie die Grazie vom Schlammteich, fiel diese Option weg. Mit Hüttenschuhen und in Jogginghose mit wenig Elastananteil durch das Treppenhaus schleichen bzw. bei den Nachbarn klingeln macht jetzt nicht soooo den seriösen Eindruck. Und ich fragte mich wie wohl meine Urgroßmütter ihre Kuchen anrührten zu Zeiten, in denen es keine Mixer gab.
Also die Ärmel hochgekrempelt, diverse Kochlöffel und Schneebesen bereitgelegt, die elastanarme Jogginghose glatt gestrichen und ab ging die Luzie.
Und was soll ich sagen? Es erforderte zwar viel körperlichen Einsatz, es dauerte etwas länger, aber ich bekam alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verrührt und aus dem geschmeidigen Teig wurde ein leckerer Nusskuchen mit Äppeln drin.
Als einer meiner Kollegen den Kuchen genüsslich verspeiste, sagte eine Kollegin zu ihm:
„Da sind 2 Stücken Butter drin und 10 Eier – das gibt ein geschmeidiges Fell!“
Wer sich daraufhin fast am Nusskuchen verschluckte vor Lachen, das erratet bitte alleine.
Und die Moral von der Geschicht: Ein Mixer will irgendwann auch mal nicht. ^^