Weihnachten 2015 – Katastrophe!

                (Quelle Bild: Pixabay/Klaus Hausmann)

Als ich am Heiligen Abend 2015 von der Arbeit kam und mich auf mein Sofa qualmte mit einem Pott Kaffee, rief der Kurze aus dem Bad:

“Mama, Klopapier ist fast alle!”

Ich saß stramm wie `ne 1, es war nämlich schon nach Ladenschluss. Und ich war mir sicher da waren noch mindestens 8 Rollen.
Na gut, muss ich mir was pumpen oder schenken lassen, Weihnachten sind ja alle spendabel, selbst beim Klopapier.


Kurze Zeit später: Ich will mir eine Zigarette stopfen, mache die Packung der Hülsen auf: Keine einzige Hülse mehr da. Ich hatte beim Einkauf um 13 Uhr noch daran gedacht, bin aber darüber hinweggekommen weil ich so fasziniert war von den neuen Joghurtsorten in der Kühlung. Kein Problem, meine Schwester stopft auch, dachte ich. Die dreht aber jetzt und hat keine Hülsen sondern nur Blättchen. Klopapierblättchen hätten mir jetzt zwar auch weitergeholfen, aber damit kannst Du nicht stopfen, zumindest keine Kippen. Und in meiner Panik um die Hülsen kam ich auch darüber weg sie nach Klopapier zu fragen. Ich hab meine Handtasche auf den Kopf gestellt, die letzten Euronen raus gefriemelt die da noch zwischen dem Hasenbrot und den Hustenbollchen versteckt lagen, und wusste echt nicht wo hier ein Zigarettenautomat ist. Bin ich also mit dem Kurzen durch meine Heimatstadt gerömert und hab einen gesucht. Ich dachte ich hab einen gefunden, es war ja dunkel, ich bin ein wenig nachtblind und war auf Entzug, und stehe vor einem Kondomautomaten, nachts um 23 Uhr. In der Innenstadt, mit Beziehungsstatus Single, als Ex-Katholikin, mit einem unehelichen Kind an der Seite. Das ist hier eine Kleinstadt, jeder kennt jeden. Diese Schmach da im Dunkeln vor dem Pariser-Apparatismus zu stehen, diese Schmach! Wir fanden den Zigarettenautomat noch, der hing daneben, klappte aber mit den Karten und der Kohle und den Schlitzen nicht so ganz, das Ding hat geblinkt wie ein Flipperautomat. Ich habe auf eine Durchsage gewartet so nach dem Motto:

“Liebe Uslarer, die Kolumne steht hier wie doof und will erst Kondome paffen und jetzt kriegt sie nicht mal Kippen gezogen. Kommt mal alle her, das ist ein Bild für die Götter. Das gäbe höhere Einschaltquoten als beim Aschenbrödel, und die kann mit einer Armbrust umgehen und raucht nicht, na guck mal an.”

Nach 15 Minuten und zig Blicken nach links und rechts und vorne und hinten und oben und unten, hatte ich dann meine Zigaretten. Ich bin ins Auto gerannt, 20 m in 1/8 Sekunde, Tür zu, Licht aus, nicht bewegen, nicht sprechen. Mit 70 km/h nach Hause, Autotür auf, Kippe an, ins Haus, schnell ins Haus, Tür zu, Jacke aus, mit Schwung auf den Küchenstuhl, und ich wartete auf das Statement vom Kurzen:

Er so:

“Und das Klopapier?”

Ich so:

“Ich hab eine halbe Rolle hinterm Waschmittel gefunden, teil es Dir ein. Wir haben noch 3 Tage vor uns, harte Tage. Putz sparsam, Klopapier-Automaten gibt es hier nicht.” ^^

Share