(Quelle Bild: Steffi Werner)
Harte Wochen liegen hinter uns und vielleicht noch vor uns, den einen trifft es härter, den anderen etwas milder. Unsere Gastronomie gehörte mit zu den großen Verlierern in den vergangenen Wochen. Allerdings finde ich, dass viele von ihnen durch die Abhol- und Bringdienste versucht haben das Beste aus der Situation zu machen. Auch wenn es die sonstigen Einnahmen nicht annähernd deckte, so fand ich den Versuch bzw. Optimismus und auch den Zusammenhalt richtig klasse. Während sich die Restaurants/Gaststätten/Cafés noch irgendwie helfen konnten, waren und sind die Kneipen gekniffen.
Ich kann jeden Gastronom verstehen welcher den Restaurantbetrieb noch nicht hochfährt aus Gründen die Wohlfühlatmosphäre betreffend. Es ist anders mit all dem Reglement, der gute Geist des ein oder anderen Restaurants/Cafès bleibt vielleicht auf der Strecke. Und all die Maßnahmen sind mit so viel Arbeit verbunden, das sieht man auch in anderen Bereichen. Die Relation muss stimmen.
Als ich die Tage die Kurze Straße runter fuhr, sah ich aus dem linken Augenwinkel Menschen vor der Stadtschänke sitzen. Ich habe mich so gefreut über diesen Anblick. Nani und Axel sind wieder „on air.“
Heute Morgen musste ich mal kurz reinschauen, einfach mal „Hallo“ sagen, fragen wie die Situation gerade ist, wie es läuft, usw.
Und ich traf eine Nani und einen Axel welche mir erklärten wie das alles vor sich geht, wo es noch hängt etc. Sicherlich merkt man, dass es gerade eine Situation ist welche keine Vergleichsmöglichkeit bietet. Jeder probiert sich aus und tastet sich vor. Aber Nani und Axel wirkten auf mich positiv gestimmt.
Besonders rührend fand ich ihre Erzählungen darüber, dass die Uslarerinnen und Uslarer beim zufälligen Treffen mit Nani beim Einkaufen sofort fragten wie es ihr geht, ob sie über die Runden kommt, ob noch finanzielle Reserven vorhanden sind. Und dass die ein oder andere Träne zu sehen war bei den kurzen Unterhaltungen. Solche Schilderungen machen für mich das Leben in einer Kleinstadt aus und so besonders.
Das gleiche gilt für andere Gespräche mit einigen hiesigen Gastronomen.
Die Situation ist quasi richtig bescheiden, aber bei vielen mit denen ich kurz sprach steckte vor mir niemand den Kopf in den Sand. Das finde ich sehr professionell. Wie es hinter den Kulissen aussehen mag, das kann man nur erahnen.
Bis alles wieder so ist wie es mal war, wird es vielleicht dauern. Aber der Tag wird kommen, und bis dahin kann man seine Unterstützung signalisieren wenn man sich einfach nur an die Regeln hält welche die Gastronomie vorgibt, oder einfach mal etwas bestellt. Wem es möglich ist vorausgesetzt.
Gruß an all die anderen, welche hier im Uslarer Land kreativ geworden sind und trotz all dem Drama ihre Philosophie verteidigen.