Stell Dir vor es ist Silvester light – und das Fernsehprogramm ist noch viel „lighter“.

(M)ein Kommentar.

(Quelle Bild: Pixabay/OpenClipart-Vectors)

Es war ein außergewöhnlicher Jahreswechsel, das muss man nicht näher beleuchten. So war ich der Meinung, dass unser Fernsehprogramm in dieser Situation evtl. ein anderes Fernsehprogramm sein wird wie sonst die Jahre.

Heilig Abend habe ich schon die Krise gekriegt: Was um 20.15 Uhr gesendet wurde war für mich weniger prall: Wiederholungen von diversen Klassikern, welche man schon zum drölfzigsten Mal gesehen hat. Oder eben Musiksendungen, welche meinen Musikgeschmack so gar nicht trafen.

Weihnachten habe ich mir 2x hintereinander das Aschenbrödel angetan und dann zwei Tage über Stunden die Schwarzwald-Klinik. Gefühlte 354 Sendungen.

Und weiß Gott, ich fühlte mich am Ende wie ein Chirurg, welcher kleine operative Eingriffe übernehmen könnte und eine Oberschwester Hildegard in die Schranken weisen ;-

Letzteres war der positive Aspekt vom Weihnachtsprogramm, das war echt was für mich.

Am Silvesterabend war ich ohne vorherigen Blick in die Fernsehzeitung ebenfalls überzeugt davon, dass das Fernsehprogramm den momentanen Umständen ein wenig angepasst wird. Vielleicht irgendwo ein Krimi, ein Psychothriller, wegen mir auch ein schnulziger Liebesfilm. Egal. Einfach irgend etwas, was ein klein wenig ablenkt.

Dem war dann auch nicht so, ich kann nicht aufzählen wie oft das komplette Programm hoch- und wieder runter geschaltet wurde auf der Suche nach irgend etwas mit ein bisschen Sinn und Verstand. Da half auch der immer wieder stattfindende Blick in die Fernsehzeitung nix. Ab 20.15 Uhr schwerpunktmäßig Musiksendungen über Musiksendungen über Musiksendungen. Gerade wenn es Wiederholungen waren bei denen man feiernde Leute sah, überkam mich Bock auf Party. Bei den 80er Hits war es ganz schlimm: Als würde man sich selbst einen stumpfen Bleistift in die Kniescheibe rammen. Da kamen so die Erinnerungen hoch an die Partys aus diesem Jahrzehnt.

Zum ersten Mal in meinem Leben dachte ich über die Anschaffung von Streamingdiensten nach. Und ärgerte mich darüber, beim Einkaufen nicht doch die zwei DVD mitgenommen zu haben welche mich anlächelten. Wären knappe vier Stunden gerettet gewesen.

Da haben die Programmchefs in diesem Jahr (meiner Meinung nach) den schlechtesten Job gemacht. Die Filme welche liefen, waren grenzwertig. Auf Klamauk hat man auch nicht immer Bock. Auch nicht auf Comedy. Wir haben uns zwei Tanzfilme hintereinander reingezogen. Gut, es gibt schlechtere, der Tänzer in der Hauptrolle sah Schweiß bedeckt auch wirklich toll aus. Bei den Tänzerinnen überkam mich der Neid, da diese so durchtrainiert waren und ohne Cellulite 😉

Schmunzeln musste ich bei dem Gedanken, dass jemand welcher jetzt allein zu Hause sitzt, spätestens beim Erscheinen eines 70er Jahre-Schlagersängers mit einem Hemdkragen so groß wie ein Bügelbrettbezug und Koteletten bis über die Ohrläppchen, sein buntes Partyhütchen aus der Hosentasche friemelt und abgeht wie die wildeste Partymaus.

Ich kann unter`m Strich nur sagen, dass sich meiner Meinung nach unsere Sender echt einen abgebrochen haben mit dem Programm für den 31.12.2020. Als wären nur zwei Tage Zeit gewesen an diesem ungewöhnlichen Jahreswechsel, halbwegs der Situation angemessene Alternativen auf die Beine zu stellen.

Meine Lichtblicke an diesem Abend waren, neben tollen Gesprächen und dem ein oder anderen Lachkrampf, das Aufstoßen von den Bandnudeln mit dem Schweinefilet 😉

Die Sache mit den Streamingdiensten habe ich hier auf der Agenda, da könnt ihr ein Eis drauf essen. ^^

Share