(Quelle Bild: Pixabay/OpenClipart-Vectors)
Im Spätsommer schon hatte ich von einem Freund einen Eimer voll Mirabellen bekommen. Ich lege diese gerne ein in Wodka oder Korn. Schmeckt total lecker wenn man das alles nach ca. 8 Wochen Ruhezeit, nochmaligem aufkochen und abschmecken dann als Likör kredenzen kann. Meine Freundin Carmen würde „Schnappes“ dazu sagen. Und bei Gott, sie hat so recht 😉
Ich hatte so viel klein gekutterte Mirabellen übrig, dass ich diese in einer Flasche abgefüllt hatte. Für Saft oder so.
Nur leider habe ich diese Flasche im Kühlschrank vergessen, sie war umgefallen und ich hatte sie im unteren Fach aus den Augen verloren.
Letzten Sonntag hatte ich den Kühlschrank aufgeräumt bzw. ausgewischt, und da fiel mir die Flasche in die Hände. Beim leichten Drehen am Deckel war da schon ordentlich Bums hinter, das Zeug quoll oben raus. So bin ich damit in mein Gäste-WC über die Toilette und wollte alles wegschütten. Wollte ich. Ich kam nur nicht mehr dazu. Nach dem aufdrehen vom Deckel gab es einen lauten Knall. Als ich die Augen wieder öffnete und total verstrahlt vom Schreck vor der Toilette stand, sah ich dann das Drama: Der Inhalt der Flasche war nicht mehr in der Flasche sondern an den Fliesen, an der Decke, am Spiegel, auf dem Fußboden, am Waschbecken und auch an mir. Mein Haupthaar war voller Mirabellenstücke, mein Gesicht, Hose und Pullover auch. Das Zeug ist bis in den Flur geflogen, es sah hier aus als hätten sich zig Leute übergeben nach dem Verzehr vom Pumpernickel. Die klein gekutterten Mirabellenstücke rutschen an den Fliesen herunter während ich mich meiner Kleidung entledigte auf dem Flur. Mit nachfolgender Reinigung von Gesicht und Haupthaar. Es sah so ekelhaft aus alles.
Der Tag war gelaufen, der geplante Spaziergang vertagt. Mit Putzmittel und Lappen bewappnet ging es dann für eine lange Zeit in das Gäste-WC.
Man glaubt nicht, wie sich klein gekutterte Mirabellenstücke an Fliesenfugen quasi fest saugen. Ich kann euch nicht sagen wie oft ich schon alles eingesprüht habe und mit qualitativ hochwertigen Schwämmen das Zeug aus der Bude wischen musste. Ich finde jeden Tag wieder irgendwo eine Plocke. Die Zimmerdecke muss ich streichen, das Zeug hat seine Spuren hinterlassen in einem dezenten Braun- bzw. Orangeton.
Aber ich hatte scheinbar Glück im Unglück, denn das gärende Zeug war in einer Glasflasche. Und wäre mir diese um die Ohren geflogen, wären Mirabellenstücke im Gesicht das kleinste Problem gewesen.
Was lernen wir daraus? Saft war auch eine doofe Idee, diese Mirabellen wollten scheinbar bedingungslos in Korn oder Wodka landen. Als „Schnappes“ um nochmal die Carmen zu zitieren 🙂
Ich gelobe Besserung nach dem nächsten Eimer Obst aus dem Garten meiner Freunde. Ich schwöre!^^