Pünktlichkeit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.

Ich bin auf diese Kolumne heute im Auto gekommen auf dem Weg nach Göttingen. Mir lief der Schweiß am Popo runter weil ich absehen konnte, dass ich mich zu einem Termin verspäte. Ich hasse das! Ich hasse es wenn ich zu spät komme oder wenn andere zu spät kommen (ich kenne Euch und korrigiere: Erscheinen).
Ich hatte die Wohnung echt total pünktlich verlassen um mich auf den Weg zu machen, da traf ich im Hausflur eine Nachbarin. Und was machen Frauen dann? Schnabbeln und schnabbeln und schnabbeln. Blick auf die Uhr:
“Shit. Steffi, wird eng, gib Gummi jetzt. Attacke.”
Ich war heute echt mal flott unterwegs (Geschwindigkeit sag ich hier nicht, glaubt mir eh keiner und ich würde negativ auffallen).
Aber es ist ja gerade Erntezeit. Hier mal ein Trecker und da mal ein Mähdrescher, hier noch schnell ein LKW. Und ich mittendrin.
Junge, da hab ich aber runtergeschaltet und das Gaspedal durchgetreten, Hossa. Der Blick immer auf der Uhr. Ich bin gerne 5 Minuten eher vor Ort wenn ich verabredet bin oder einen Termin habe. Die Zeit lief schneller als ich fuhr, ich wurde immer hibbeliger und meine Fahrweise riskanter (bei mir sind 90 km/h schon oberriskant).
Raus aus dem Auto, im Sprint durch die Halle mit fliegender Handtasche und wehendem Haupthaar, in den Aufzug, total hechelnd und durchgeschwitzt an die Anmeldung, und ich so:
“Tach, Werner. 14.20 Uhr Termin, war alles voller Mähdrescher, alles voll.”
Die Dame so: “…” (hab ich nicht verstanden weil ich gepumpt habe wie ein Maikäfer, und schon giemte aus allen Lungenlappen während ich mich an der Anmeldung abstützen musste).
Ende der Geschichte: Ich musste 40 Minuten warten.
Ich kann es nicht leiden wenn ich mich verspäte. Ebenso wenig mag ich es, wenn man mich warten lässt. Es kann immer was dazwischen kommen, so wie die Ernte heute und die Nachbarin. Aber es gibt Menschen, die kommen penetrant zu spät. Und informieren einen dann auch nicht. Da könnte ich immer ausrasten. Ich habe Freunde, bei denen ich mich heute noch frage, wie sie es pünktlich zur eigenen Trauung geschafft haben, oder zur Taufe des eigenen Kindes.
Ich habe einen Kumpel, der kam bei einer Konfirmation NACH der Konfirmandin in die Kirche gebügelt. Er hatte seinen eigenen Einzug quasi. Wir waren schon am Singen, da quetschte der sich durch unsere Bank wie eine Raupe aus dem Kokon. Ich hätte ihm ja am liebsten mit dem Gesangbuch einen Scheitel gezogen. Aber seine Ausrede war so spektakulär, dass ich es ihm nach der Nudelsuppe schon wieder verziehen hatte. Er war ja nicht alleine, da quetschte sich noch eine Dame wie eine Raupe aus dem Kokon im Gotteshaus durch unsere Bank. Tztztz ^^

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