Happy birthday, Dries (960 Gramm, 35 Zentimeter), Bence (680 Gramm, 32 Zentimeter) und Fjonn (745 Gramm, 32,5 Zentimeter) sowie Neeta (655 Gramm, 30 Zentimeter).
Nach nur 26 Wochen Schwangerschaft kämpfen die vier Geschwister gerade darum gesund aufwachsen zu dürfen, eine “normale” Schwangerschaft dauert 40 Wochen.
Annegret R. hat im Vorfeld für viele Diskussionen gesorgt. Darüber ob man mit 65 Jahren noch ein Kind bekommen sollte, gerade wenn man schon 13 Kinder und 7 Enkelkinder hat. Darüber ob es zu verantworten ist einer Frau in diesem Alter durch eine mehrfache Eizellen- und Samenspende zu einem weiteren Kinder zu verhelfen.
Debatten über das Alter und wann man für gewisse Dinge zu jung oder zu alt ist mag ich nicht so sonderlich, weil vieles von dem Typ Mensch abhängt, von seiner Konstitution, von seinem Lebensstil, seinem Standard.
Im Fall der Annegret R. liegt aber mein Augenmerk auf den vier kleinen Mäusen, und auf Leila (9 Jahre), die jetzt zweitjüngste Tochter. Wie ich vorhin im TV sah, soll Leila demnächst auch zu Wort kommen. Das Mädel ist 9 Jahre alt. Ich weiß nicht ob das sein muss. Vielleicht findet sie das in 10 Jahren nicht mehr so lustig, dann muss sie aber damit leben dass das alles ausgestrahlt wurde. Ich finde es eher verantwortungslos, da sollte sich die Mutter schützend vor ihr Kind stellen. Wobei die Geschichte um die 4-fache Schwangerschaft ja ausgeschlachtet wurde wie nix Gutes, und Annegret R. selbst hatte eine unglaubliche Medienpräsenz. Mir kam sehr oft der Verdacht dass sie keine Möglichkeit auslässt die Geschichte gut zu vermarkten. Da wurden Bilder und Drehs gemacht in Momenten, die ich recht intim fand. Jetzt gibt es schon Bilder der Babies, und die kämpfen ja gerade noch ums überleben. Ich hätte in so einer kritischen Situation nicht meine Erlaubnis gegeben meinen Sohn abzulichten und der Nation vorzustellen, ich hätte still und leise an seinem Bett gesessen und darum gebetet dass er es schafft. Es hätte auch von mir keine Bilder im Wochenbett gegeben, ich bräuchte meine Kraft für mein Kind und nicht für die Medien und die Nation.
Unterm Strich wirft sich mir der Verdacht auf, dass sich die Story um eine 65-jährige Vierlingsmutter anscheinend gut verkaufen läßt.
Jedem das seine – ich wünsche den 4 neuen Erdenbürgern ein Leben ohne Blitzlichtgewitter und ohne ständige Berichterstattungen und Interviews und Auftritten in Fernsehshows. Das wünsche ich Leila allerdings auch, und dem Rest der Kinder und Enkelkinder, die das alles vielleicht nicht so prickelnd finden.
2 Meldungen auf meiner Startseite
Ich bin beim surfen durch meine Startseiten über 2 Meldungen gestolpert:
Bei der einen ging es darum dass die Geburtenrate dieses Landes auf einem Tiefstand angekommen ist, bei der anderen ging es darum dass eine alleinerziehende Mutter aufgrund des Streikes der Erzieherinnen jetzt ihren Job verloren hat.
Irgendwie hab ich Wut im Bauch. Dass die Geburtenrate keine prickelnde ist, wundert mich nicht.
Dass aber Erzieherinnen, die immer wieder betonen dass sie für unsere/Eure Kinder so wichtig sind, soviel Verantwortung übernehmen, ein Meilenstein sind, in Kauf nehmen dass die Eltern ihrer Schützlinge ihre Existenz verlieren, das deckt sich für mich nicht mit den Aussagen.
Ja, ihr seid wichtig.
Ja, ihr stellt Weichen bei den kleinen Stöpseln.
Ja, ihr werdet beschissen bezahlt.
Ja, ihr seid Teil der Bildung.
Ja, Ja, Ja.
Ich kenne aber auch durchaus andere Berufsgruppen die mehr Grund hätten auf die Straße zu gehen und zu streiken.
Ich kenne Menschen die für ein Gehalt frühmorgens aus dem Bett springen, für das andere nicht mal mit dem kleinen Zeh wackeln würden.
Warum?
Weil sie dankbar sind für ihren Job, weil sie ihn lieben, weil es für sie eine Berufung ist.
Für seine Rechte einstehen ist eine Sache, in Kauf nehmen dass andere dadurch ihren Job verlieren, für mich wiederum eine andere.
Wenn ich darauf plädiere dass ich für die kleinen Erdenbürger so ein wichtiger Bestandteil bin, dann sollte ich daran denken dass ich das auch für deren Eltern sein sollte. Dass viele Elternteile durch diesen Streik ihren Jahresurlaub nehmen müssen, und dafür die erholsamen Tage MIT DEM KIND im Sommer ausfallen, ist dann halt pädagogisch Mist, aber is halt so, gelle?
Ich bin nur froh dass mein Sohn 17 Jahre alt ist und ich davon nicht betroffen bin, denn dann wäre ich am Arsch und bei 2 Jobs evtl. auch arbeitslos.