Wo ist denn jetzt der Autoschlüssel?

Ich war gestern noch schnell kurz vor knapp Einkaufen. Und selbst wenn ich weiß was ich brauche, kann das echt lange dauern. Ich schaue hier und da, wieder hier und da und noch mal hier und dann noch mal da. Es war kurz vor Toresschluss, also Feierabend. Smalltalk mit der Verkäuferin an der Kasse, Bezahlvorgang, alles rein in den Einkaufswagen und der Griff in die Jackentasche nach dem Autoschlüssel. Da war aber kein Autoschlüssel! Nicht in der linken Jackentasche, nicht in der rechten Jackentasche. Nicht in der Handtasche, in keiner der Hosentaschen. Der Schlüssel ist weg. Bitte nicht! An dem Schlüsselbund hängt noch der Haustürschlüssel, der Briefkastenschlüssel und meine Personalmarke von der Klinik (für die Tür und die Stempeluhr). Ach Du Scheiße, was denn jetzt? Schnell den Einkaufswagen an die Seite gestellt und wieder rein in den Laden. Die rechte Hand kramte immer wieder in allen Taschen die ich irgendwie an meiner Kleidung fand. Nichts. Und wieder alle Gänge im Discounter abgegangen. Hab ich ihn beim Mozarella liegen lassen? Bei den Tomaten? Beim Weichspüler? Mittlerweile haben die zwei netten Verkäuferinnen mit gesucht.
„Haben Sie ihn stecken lassen?“
Steffi, guck mal draußen bei den Einkaufswagen.“
„Ist Dein Auto nach da? Guck mal.“
„Vielleicht auf dem Parkplatz irgendwo?“
Mir hatte noch ein Bekannter, Scholle unser Bademeister, einen Einkaufswagenchip geschenkt weil ich mal wieder keinen hatte. Hab ich ihn da irgendwie verbummelt? Hat der ihn versehentlich eingesteckt?
Mir wurde heiß und kalt weil der Laden bald dicht machte. Also bin ich irgendwie total verzweifelt in den Kassenbereich gegangen. Ich dachte nach wie ich jetzt nach Hause komme, wie ich überhaupt in meine Wohnung komme, wie ich am Montag grundsätzlich zur Arbeit komme. Heute ist Sonntag, da haben die nicht auf, dann kann ich nicht weiter suchen. Wo schlafe ich? Wo koche ich? Wie geht mein Leben weiter?
Eine der Verkäuferinnen, die Diana Koschel, wühlte dann mit mir im Einkaufswagen. Vielleicht hat er sich da irgendwie verheddert. Ich fast alles aus der Handtasche raus gekramt. Was da für `ne Scheiße drin rum fliegt, das war mir echt peinlich. Was andere abheften in Ordnern, habe ich an Schriftstücken in der Handtasche. Plus Mussikkassetten, weil mein Auto keinen CD-Spieler hat und ich quasi dann Kassetten hören muss. Und noch vieles, vieles mehr. Inklusive Leberwurstbrot natürlich.
Ich fing an die Jackentaschen auszuräumen. Alles raus. Smartphone raus, Hustenbollchen raus, Kippen raus. Ja, und als ich eine gebrauchte Rotzfahne in der Hand hatte, fühlte ich darunter dann den Autoschlüssel. War alles da. War alles gut. Das Leben ist schön. Ich komme ins Auto und in die Bude und in die Klinik. Juchu.
Sagt die Verkäuferin Diana zum Schluss: „Steffi, Du bist die Härteste!“
Ja, ja, Diana, die bin ich manchmal wohl. ^^

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Niklas D. steht unter Schock!!!

Folgende Auszüge einer email fand ich in meinem Spamordner. Setzt euch besser hin beim lesen, nicht dass ihr auch in einen schockartigen Zustand verfallt.
>> Niklas D. :“Ich bin Tischler und komme aus Hamburg. Ich hatte zum ersten Mal bei Winspark gespielt, da ich 7 Euro angeboten bekam … Ich dachte sofort, dass es sich um Betrug handelt, da ich solche Angebote täglich erhalte. Aber nach 25 Minuten spielen hatte ich schon 750 Euro, die ich mir sofort habe auszahlen lassen. An diesem Abend hat es meine Frau auch ausprobiert, und mit einem Dreh an den Spielautomaten hat sie 40.000 Euro gewonnen! Sie rief ganz aufgeregt nach mir – als sich die Summe auf dem Bildschirm sah, bin ich fast umgefallen! Der Kundensupport hat mich sofort kontaktiert und mir gesagt, dass mindestens jede dritte Dreh gewinnt und dass eine Menge Geld an Gewinner ausgezahlt wird, was den hohen Betrag erklärt, den ich erhielt. Ich stehe noch immer unter Schock!“<<
„Ja lieber Niklas D., was soll ich sagen? Unter Schock stehen ist ja jetzt nicht soooooo lustig. In solchen Fällen immer gleich zum Onkel Doktor, damit ist ja nicht zu spaßen, gelle? Ich hoffe natürlich, ihrer Gattin hat es nicht auch den Boden unter den Latschen weggerissen. Ich meine Sie beide so im Ausnahmezustand, das ist ja nicht das gelbe vom Ei. Ich persönlich freue mir für Sie beide echt ein Loch in die Kniescheibe. Ganz, ganz toll. Herzlichen Glückwunsch. Junge, Junge, Junge. Ganz großes Kino. Respekt. Klasse!“
Liebe Leute, woher der Niklas D. Meine email-Adresse hat, weiß ich gar nicht. Ich kenne den auch nicht. Seine Frau auch nicht. Er scheint mich aber gut zu kennen, er dutzt mich ja, also spricht mich mit Steffi an. Das machen nur total gute Bekannte oder halt die Verwandtschaft. Der Rest sagt höflicherweise immer Stefanie. Der Niklas dachte also es handelt sich um Betrug, da er die email täglich bekam. Ich bekomme auch fast täglich emails von Niklas D. Und mittlerweile auch von seinen Freunden. Der eine hat 75.000 Euro gewonnen, die andere 40.000 Euro und so weiter. Wie diese Clique auf mich kommt, weiß ich nicht. Hat da einer meine Kontoauszüge gefunden? Ist da einer mit meinem Bankberater bekannt? Hat einer von denen meine Geldbörse gesichtet und gesehen, dass da nur noch 53 Cent drin sind? Fragen über Fragen.
„Lieber Niklas D., falls Du das hier lesen kannst: Ich habe Deine emails im Archiv abgespeichert. Für den Notfall. Falls es hier mal hängt so eurotechnisch. Ich habe halt noch nicht mitgespielt, weil ich ungerne einen Schock erleiden möchte. Schock ist ganz fies, richtig fies! Sollte auch ich zehntausende von Euros gewinnen, schreibe ich Dich nochmal an. Dann können wir ja mit Deiner Frau einen zwitschern gehen. Dann lassen wir es krachen! Nur Schampus. Nur den edelsten. Gleich aus der Pulle direkt rein in Hals. Die Party sollte steigen im Adlon in Berlin, das wäre doch der richtige Rahmen für uns Neureichen. Ich hab da schon angerufen. Die kennen Euch auch da schon.
„Niklas D.? Kennen wir. Seine Frau auch. Die haben die Suite über dem Erste Hilfe-Raum, die stehen ja noch immer unter Schock! Wir freuen uns auf Sie, Frau Werner. Zahlen Sie bar oder mit Kreditkarte?“ ^^

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Wahre Geschichte: Die Einladung zum „Roller fahren“.

Ich bekam gestern bei Facebook eine Freundschaftsanfrage von einem mir unbekannten Mann. Ich schaute mir das Profil an, ein verheirateter Kerl, wohl 60 Jahre alt. Da ich diesen nicht kannte, nahm ich die Anfrage auch nicht an.
Kurioserweise war diese Anfrage kurze Zeit wieder zurück genommen worden.
Einige Zeit später schrieb mich ein Bekannter an. Im Auftrag eines anderen Dreibeines. Und dieser Bekannte sollte mich fragen ob ich mit ihm (dem Unbekannten) „Roller fahren möchte“. Falls ja, würde er mir seine Handynummer geben. Besagter Typ gab an, dass er sich wohl nicht traut mich direkt zu fragen. Direkt und alleine quasi. Sich zu erkennen geben im Grunde genommen. Mit Hilfe der Tastatur hinter einem Bildschirm/Display.
Trommelwirbel: Es handelte sich um den Mann mit der zurückgezogenen Freundschaftsanfrage. Also der verheiratete Mann mit der zurückgezogenen Freundschaftsanfrage.
Wie ich auch noch mitbekam, bin ich nicht die erste die zum „Roller fahren“ eingeladen wird auf diese ominöse Art und Weise. Er hat wohl eine Tankflat irgendwie.
Was meint ihr wohl was ich geantwortet habe? Ich werdet es erraten. Ganz, ganz sicher werdet ihr es erraten.
Ich nenne solche Menschen Charakterschweine (sorry für den Ausdruck).
Warum ich das hier schreibe und öffentlich mache?
Weil mich solche Typen ankotzen! Weil mich mittlerweile generell Typen ankotzen die liiert oder verheiratet sind, aber die Finger nicht bei ihrer Dame des Herzens lassen können. Und die wohl auch meinen, dass Singlefrauen Ü40 derart verzweifelt sind, dass sie nur auf Angebote dieser Art warten, sabbernd und zitternd vor dem PC kauernd.
„Die Katze lässt das mausen nicht“, hat meine Mutter schon immer gesagt. Und es stimmt. So ein Prachtexemplar hatte ich Weihnachten auch an der Backe. Der lockte aber nicht mit „Roller fahren“, der lockte mit seinem kleinen Roller *lächel*
Wisst ihr was ich heute am Vormittag gemacht habe? Ganz fies jetzt:
Ich habe seine Ehefrau hier angeschrieben und ihr mal kurz gesteckt, dass der Göttergatte auf Umwegen zum „Roller fahren“ einlädt. Frauen natürlich. Über einen Mittelsmann na klar. Besagte Ehefrau war komischerweise mehr daran interessiert wer mir das gesteckt hat als alles andere. Das hätte mich gar nicht gejuckt. Ich hätte mich ausgeloggt und dem Alten den Hintern aufgerissen, dass er die Glocken läuten hört. Am besten seine Glocken.
Guter Mann, falls Sie das hier lesen: Das war ganz schlechter Stil. Und „Roller fahren“ lockt auch heute keinen Hund mehr hinter dem warmen Ofen hervor. Da andere Frauen anscheinend Ihr Interesse mehr wecken als die eigene Angetraute, sollten Sie mal ihre Ehe überdenken. Und sich `ne Harley kaufen. Dann wäre ich glatt mitgefahren, das glaubste aber! Googlen Sie doch mal nach einer Flirt-App „Roller fahren für feige und rückgradlose Ehemänner“, das wäre doch so Ihr Ding, oder? ^^

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Ich habe da Geräusche gehört…

… welches ungeahnte Glücksgefühle in mir frei setzte.
Ein Geräusch, welches vor ein paar Monaten noch zu depressiven Verstimmungen führte.
Ein Geräusch, welches auf Licht und Wärme und Sonnenstrahlen hindeuten könnte.
Auf: „es geht aufwärts“, „jetzt wird alles besser und gut“.
Dieses Geräusch habe nicht nur ich noch recht spät wahrgenommen, sondern noch ganz, ganz viele andere Menschen auch.
Ich konnte es gestern teilweise per live-Video nochmal sehen, konnte Tonmitschnitte nochmal hören, konnte die gute Laune der anderen nochmal spüren.
So saß ich gestern recht spät bei geöffnetem Küchenfenster auf meinem Stuhl, hörte dieses Geräusch, und wäre am liebsten tanzend mit einem Glas Sekt in der Hand durch die Wohnung getänzelt.
Na? Wer ahnt wovon ich spreche?
Genau: Die Kraniche hielten gestern Einzug!
Yiiiiiiiiiiiiiihaaaaaaaaaaaa!
Merkwürdig, dass anscheinend viele dieses Tatsache als Lichtblick sehen. Wobei ich jedes Jahr aufs neue die Schn…. voll habe von der Kälte und vor allem der Dunkelheit. Es macht einen mürbe!
Ziehen die Kraniche übers Land wird uns bewusst, dass es bald steil bergauf geht mit den längeren Tagen. Noch ein paar Wochen, und wir können unseren Kaffee auf dem Balkon trinken. Oder im Garten. Oder in der Fußgängerzone. Oder bei Obi. Oder was weiß ich.
Da verschwinden die Eiskratzer und Türschloßenteiser wieder vom Beifahrersitz.
Da kramen wir langsam die dicken Pullis hinten in den Schrank und die Shirts weiter nach vorne.
Da organisieren wir im Kopf schon den Frühjahrsputz.
Da haben gerade wir Singles irrsinnig Bock auf eine Runde Verlieben, so mit allem drum und dran und fummeln und so.
Ich dachte gestern im ersten Moment, da böcken die Nachbarn als ich das Geräusch hörte (ich hätte es ihnen gegönnt, egal welchen Nachbarn).
Aber: Es waren meine Freunde, die Kraniche.
Hätte ich ein Trampolin zur Hand gehabt, ich wäre zu denen hochgesprungen, hätte mich per Handschlag bei ihnen bedankt, und meine Bude angeboten falls Hunger und Durst und Pippi und kalt aktuell werden.
Harren wir noch etwas aus, nehmen wir auch den ein oder anderen wettertechnischen Rückschlag in Kauf. Aber wir wissen ja nun, dass die kalte und dunkle Zeit aus dem letzten Loch pfeift.
Halleluja, pfeif schneller!

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Hier, Singles, hört mal her: Unser Tag ist am 14. April, da essen wir schwarze Nudeln!

Südkorea machts vor, ich mache es nach. Lest mal:
>>In Japan beschenken am 14. Februar Frauen die Männer mit Schokolade. Auch junge Mädchen nehmen diesen Tag zum Anlass, ihren Angebeteten Schokolade zu schenken, die sie bestenfalls selbst gemacht haben. Dafür dürfen sie dann einen Monat später am White Day weiße Schokolade als Gegengeschenk erwarten.
In Südkorea gibt es zusätzlich zum Valentinstag und White Day noch den Black Day: wer am 14. Februar und am 14. März leer ausging, betrauert dies am 14. April und isst Jajangmyeon (자장면), Nudeln mit schwarzer Soße.[4]<< (Auszug von Wikipiedia).
Dass auf die Idee noch keiner in unseren Breitengeraden gekommen ist, tztztz.
Die Palette der Geschenke ist ja irrsinnig weit gefächert: Das fängt an bei Schoki und Blumen und endet (wie ich selber lesen konnte die Tage) bei Antifaltencreme und abschwellendem Augengel. So gewitzt ist unser Einzelhandel mittlerweile: Warum der Ollen Schokolade schenken? Hat ja eh schon einen Po wie ein Brauereipferd! Dann doch besser einen Gutschein für „Kochen low carb“ oder eine 10-er Karte für die rechte Bahn im Schwimmbad, Rückenschwimmerspur.
Für den Herrn darf es dieser Tage gerne ein Waxing für den Rücken sein oder ein neues Duftwasser. Der riecht ja eh schon seit 1984 wie ein Moschusochse.
Auf was unser Einzelhandel so alles kommt, es ist erstaunlich.
Bei all den diversen Gewinnspielen um den Valentinstag konnte ich persönlich jetzt nicht mitmachen, weil man da die Person des Herzens und der Träume markieren musste. Da ich aber niemanden aus meiner Freundesliste überfordern wollte mit meinen plötzlich aufkeimenden Gefühlen, habe ich es halt gelassen. Is nix mit Gewinnen wie dollem Schmuck oder einem 5-Gänge-Menue: Ich darf da nich mitmachen! Ja, ich fühle mich gemobbt!
Die Finnen sind cool, da macht man das mehr oder weniger anonym. Guckste:
<<In Finnland wird der Valentinstag als „Freundschaftstag“ gefeiert, an dem man – meist anonym – denen, die man sympathisch findet, Karten schickt oder kleine Geschenke übermittelt.>> (Quelle auch wieder Wikipedia).
Das wäre ja so meins: Dem Schwarm heimlich ne Schokolade mit ganzen Nüssen schicken. Oder 3 Dosen Bier vor die Tür stellen. Das wäre doch mal eine Nummer. Aber wir sind ja hier nicht in Finnland.
Wusstet ihr, dass zum Valentinstag 2013 Lufthansa Cargo 1000 Tonnen Rosen nach Deutschland transportierte? 1000 Tonnen! Und hier landet seit Jahren nicht mal ein Rosenblatt oder ein Rosenstil, nicht mal ein Dorn liegt in meinem Briefkasten!
Liebe verliebte Liebenden, ich wünsche Euch zauberhafte Momente, ob nun mit Blumen oder Schokolade oder Dosenbier oder Perlenketten, das ist ja quasi wumpe!
An die Singles unter uns: Morgen Abend, 20 Uhr, das gemeinsame virtuelle Kaltgetränk in Gedanken an all die, die halt morgen nicht knutschend durch die Weltgeschichte eiern. Und am 14. April dann das kollektive „schwarze Nudel-Essen“. Ich verlass mich auf euch, Freunde. ^^

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Dauerwerbesendungen im TV: Und Du bist kurz davor, Dir ein 57-teiliges Pfannen-Set zu bestellen.

Ich muss zugeben, dass ich vor Jahren mal ein Putzmittel über eine solche Werbesendung im TV bestellte. Das war biologisch und wirklich der Hammer! Ich hatte den Tag als es geliefert wurde, einen totalen Putzflash bekommen. Das war einsame Klasse das Zeug. Leider gibt es dieses nicht mehr.
Die Tage bin ich wieder beim zappen durchs TV auf einem solchen Kanal hängen geblieben. Es ging um Kosmetik. Für uns Frauen ja immer spannend. Gerade dann, wenn in unserem Alter Falten in sekundenschnelle verschwinden sollen, Rötungen der Geschichte angehören und Pickel sowie Tränensäcke einfach weg sind. Schwupps – und Du hast ein Gesicht so strahlend wie ein Affenarsch.
Es war ein deutscher Sender und was mich irritierte war, dass ein Mann diese Produkte bewarb und anpries. Meine Gedanken waren: „Steht morgens ein Kerl mit Dir im Bad und erklärt Dir als Frau, dass Du die Tagescreme falsch in die Haut klopfst während er sich ein Peeling auf die Waden hämmert.“
Es ging um Cremes und Düfte und so. Und ich erwischte mich dabei, wie ich später im Internet auf dieser Seite nach der getönten Tagescreme mit allen möglichen Kaschier-/Schummel-Möglichkeiten googelte. Für knapp 19 Euro. Ich gehöre aber zu denen, die eine solche Kaschier-/Schummel-Möglichkeit für 10 Euro in der normalen Drogerie umgehen, weil ich einfach zu geizig bin. Hahaha, Steffi, du bist so lustig.
Burner sind die amerikanischen Werbesender. Wie der kleine, pummelige Koch, der eine Pfanne in die Kamera hält, in der nichts, aber auch wirklich nichts kleben bleibt. Wir kennen es ja alle: 2 Spiegeleier gebraten und 30 Minuten schrubben mit Stahlwolle. Die Pfanne vom Ami aber macht das nicht. Da kannst Du Teer reinballern und der bleibt nicht hängen. Bei dem kleinen, pummeligen Koch sind immer mordsmäßig scharfe Moderatorinnen zugegen und ein Publikum. Und die rasten immer so aus wenn der die Pfanne durch die Bude schwenkt und allen zeigt, dass nicht mal Pech und Schwefel einen Haftuntergrund finden. Die Frauen springen auf und freuen sich wie unsereins, wenn wir ein Auto gewonnen haben oder ein 6-Familienhaus oder 5 Millionen Euro. Die springen wegen einer Pfanne auf, wedeln mit Armen und Beinen und brüllen wie andere Frauen bei den Presswehen. Das schlimme: Du schaust es 10 Minuten und bist kurz davor diese Pfannen zu bestellen. Weil: Du kriegst nicht nur diese Pfanne. Nee, Du kriegst noch eine kleinere Pfanne und eine größere Pfanne plus Pfannenwender und Pfannentrenner und Pfannentuch sowie Pfannenputzlappen dazu. Das ist der Moment, wo die Frauen im Publikum fast dem Kollaps nahe sind. Dem kleinen, pummeligen Koch steht der Schweiß auf der Stirn, der mordsmäßig scharfen Moderatorin klappen fast die falschen Wimpern nach hinten, und Du sitzt vor der Flimmerkiste und hast schon das Telefon in der Hand.
Psychologisch beeinflussen können sie ja, man muss es ihnen lassen.
Und nein: Ich habe weder die Tagescreme bestellt noch die Pfanne. ^^

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„1x Bums auf dem Oberkopf, bitte.“

Wenn ich des morgens, an einem Samstag, ungeschminkt, noch leicht knörrich den Gemütszustand betreffend, gegen 8 Uhr die Bella Clava runtereiere, kann es dafür nur 2 Gründe geben:
A) Kippen alle, ab zur Tanke,
B) das Haupthaar braucht Feinschliff, ab zu Jacwell.
B war dann heute die richtige Lösung.
Aus dem Plan, mal wieder ein paar Zentimeter fallen zu lassen, wurde eben knallharte Realität.
Rein in den Laden, ab auf den lustigen Pumpstuhl, Handtasche auf, zig Fotos von fremden Frauen mit extrem geilem Haupthaar auf den Tisch, und nun sollen sie mal machen.
30 Minuten Zeit, Attacke!
Anweisung meiner „Haupthaarchefin“ eben:
„Jetzt hälste mal den Mund und den Kopp gerade!“
Sie wusste gar nichts von meinem Vorhaben, ich habe sie eiskalt erwischt.
Aber sie wäre ja nicht meine Hauphaarchefin, wenn sie das nicht geregelt kriegen würde mal so nebenbei.
Plausch mit der Dame links, Plausch mit der Chefin, Plausch über Uslar und das Leben an sich.
In diesem Salon nimmt man noch Anteil an meinem Singledasein, da überlegt man gemeinsam wie man das vielleicht abändern könnte.
Visionen wie „wenn Du gleich die Bella Clava hochgehst, triffst Du vielleicht den Mann Deiner Träume. Dann rufste aber bitte gleich hier an“ wurden laut.
Jaja, in Uslar, morgens um 8.40 Uhr. Ist schon klar.
Hätte ich, Dank neuer Frisur, wirklich auf diesem Teilstück einen Kerl kennengelernt, ich hätte mich im Salon Jacwell trauen lassen. Mir wurde sogar versprochen, dass dann der Pastor aus Helmarshausen kommt um mich in den Hafen der Ehe einlaufen zu lassen. Müsste man halt nur schauen, wo man einen Altar mieten kann. Das Gesamtbild sollte schon stimmig sein 😉
Hier, Mädels, Danke nochmal, dass ihr mein überfallartiges Erscheinen so humorvoll weggesteckt habt. Ich habe ja mein Fett wegbekommen: „Schwierige Kundin“ wurde ich genannt, „schwierige Kundin“.
Is sicherlich nicht einfach, wenn ich bei Sonnenaufgang den Salon betrete mit zig Fotos von fremden Frauen mit extrem geilem Haupthaar. Also mein Haupthaar finde ich jetzt auch extrem geil. Danke Inge. Ich empfehle mich.

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Heute: „Steffi Werner, abnehmen ganz ohne Frust, Diäten und Jojo-Effekt.“

Na Danke auch, kaum kriege ich mal `ne kleine Wanne von den Chips im Büro, fällt das negativ auf.
In dieser email geht es um eine seltsame Wurzel die Körperfett frisst. Wohl vergleichbar wie ich mit den Chips umgehe: Auffressen halt.
Diese seltsame Wurzel versiegelt angeblich auch Fettzellen. Und lässt einmal verlorene Kilos nie wieder auftauchen. Nie wieder. NIE NIE WIEDER!
Betitelt wird sie als „asiatische Wunderknolle“ (ich kannte mal einen, der nannte seinen … ach was, ist ja auch egal).
Eine Jasmin Stein soll damit in 4 Wochen 19 kg abgenommen haben.
Konjakwurzel heißt das Gewächs, Konjakwurzel.
Kenne ich nicht, ich kenne Cognac, Cognacbohnen und das Zeug. Das mag ich aber nicht, weil die Schokolade immer so bitter ist.
Zweiter Hinweis war auf „Shirtaki“. Im ersten Moment dachte ich, ich solle diesen Tanz zeitgleich zum schlucken der Konjakwurzel aufs Parkett legen. Das ist aber kein griechischer Tanzstil, sondern … *Trommelwirbel* auch eine Wurzel. Und jetzt haltet Euch fest:
Deren Schlankkraft soll 1023x (!!!) stärker sein als die der gewöhnlichen Konjakwurzel. Das wurde wohl alles in eine Kapsel gekuttert, und die kann ich jetzt kaufen.
Nennt sich „Asia POWERSlim.
Weiter steht in der email, dass das Fett aus den Speckpolstern gelöst wird. Dieses Fett wird aus dem Körper transportiert und der Aufbau neuer Fettzellen wird gestoppt. Wuhu, das ist ja krass. Quasi Brüste weg!
Heißt für mich, dass ich das Fett auspullere. Vergleichbar mit der Situation, wenn man eine Fritteuse reinigt und das Fett in den Pott kippt.
Ich darf mich glücklich schätzen, dass ich eingeladen wurde diese Pille risikolos zu testen.
Im weiteren Text ging es noch darum warum diese Wurzeln erst jetzt entdeckt wurden, wer sie entdeckte, welche Frauen noch immer aus Dankbarkeit heulend vor der Spüle liegen, weil sie nun endlich in ein Brautkleid passen.
Will man mich vernichten? Wenn ich das Zeug ½ Jahr nehme, bin ich weg von der Bildfläche. Schwupps, Konjak- und Shirtakikram als Pille eingeworfen und nicht mehr existent.
„Wo ist Steffi?“
„Die frisst seit Wochen diese Knollen, die ist weg! Tanzt jetzt in den ewigen Jagdgründen Sirtaki.“
Jasmin Stein, falls Sie DIE Jasmin Stein aus der email sind und hier mitlesen: Sagen se mal was dazu. ^^

#ichmachkeinediät #körperfettschmilztweg #blödeskram

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Nackt im Treppenhaus.

(Quelle Bild: Ullstein Verlag)

Nee, das ist mir jetzt nicht passiert, das ist der Titel eines Buches.
Aber beginnen wir von vorne:
Ich bin abends fast immer daueronline bei Facebook, auf der Suche nach Seiten bzw. Meldungen, die ich mit meinen Stories zuspamen kann.
Eines Tages sah ich einen Aufruf vom Stern. Dort konnte man peinliche Geschichten einreichen. Ein Autor würde diese sammeln, und die besten Anekdoten in einem Buch zusammenfassen. Also habe ich meine Datei mit all meinen Kolumnen geöffnet, vieles rausgezogen und einiges dort hingeschickt.
Monate später, ich hatte die Aktion schon nicht mehr auf dem Plan, bekam ich eine email von einem Herrn namens Oskar Simon. Er bedankte sich für meine Beiträge und bat mich, ihm meine Adresse zu geben um mir ein Belegexamplar zuschicken zu können. Ich, von Natur aus skeptisch, googelte erst den Herrn Simon, da kann ja jeder kommen. Den Begriff „Belegexemplar“ musste ich mir auch erst erklären lassen via www.
Und siehe da: Oskar Simon ist ein Journalist aus Hamburg, und dieser hat von ganz vielen Leuten, auch prominenten Menschen wie Campino, Barbara Schöneberger, Hans-Dietrich Genscher etc. peinliche Geschichten gesammelt und sie mit Hilfe des Ullstein Verlages in ein Buch gedruckt. Ich bekam es relativ schnell zugeschickt und hatte Lektüre fürs Bett am Abend.
Von mir haben es zwei Geschichten in dieses Buch geschafft: Die Nummer, als ich ohne Turnhose bei einem Handballspiel antrat, und die Nummer, als ich einem mir noch recht fremden Mann bei whatsapp schrieb: „Hab Dich angepimmelt.“
In diesem Buch sind die Phänomene wie Fremdschämen, Scham und Pein, warum peinliche Situationen bei Promis noch peinlicher erscheinen usw., total gut erklärt. Und die Geschichten sind echt alle der Kracher. Da kam ich noch relativ gut davon.
Ebenfalls dort zu finden sind Cartoons von Till Mette zu diesem Thema.
Wer sich gerne an den Fehltritten anderer Menschen ergötzt und auf der Suche nach Schenkelklopfern ist, sollte mit diesem Buch gut beraten sein. Schadenfreude in seiner schönsten Form. Zum ablachen. Auf 208 Seiten. Als Taschenbuch. Ich bin gut unterhalten beim lesen. ^^
#OskarSimon #Ullsteinverlag #stern #barbaraschöneberger #Campino #TillMette

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Ein Tabuthema:

„Setz Dich nicht auf die kalte Bank, Du kriegst es an der Blase!“
Und ich noch so: „Ich bekomme so was nich. Niemals bekomme ich so was.“

In der Rauchpause letzte Woche warnte mich noch eine Kollegin, als ich mich auf eine Holzbank setzte bei der Kälte. Ich hatte noch total selbstgefällig geantwortet, sogar auf Holz habe ich noch geklopft. Und doof gegrinst.
Sonntagnacht im Dachgeschoss rechts.
… und das Licht brannte die ganze Nacht:
Schlafzimmer – Bad – Schlafzimmer – Bad – Schlafzimmer – Küche – Bad – Bad – Küche.
Ich bin auch 4.45 Uhr aufgestanden und wollte zur Arbeit. Im Geiste ging ich die Strecke durch, also wo ich kurz anhalten könnte falls Pulleralarm und so.
Aber: Ich habs nicht mal geschafft meine Wohnung zu verlassen.
Anruf beim Arzt des Vertrauens, ich brauchte wohl Unterstützung in Tablettenform.
Und Du traust Dich echt nicht die Wohnung zu verlassen. Wieder zurück und wieder zurück und nochmal zurück.
Hilft aber nix, die machen ja auch irgendwann zu.
Ich habs geschafft, schnell die Chipkarte über den Tresen und aufs WC.
Beim Betreten des Wartezimmers musste ich dann feststellen, dass dieses sehr voll war.
Mein Gedanke: „Bitte die nächste Stunde keiner aufs Klo gehen hier, und bitte kein Leidensgenosse mit Blasenproblemen. Das schaff ich körperlich und mental nicht.“
Bei Gang Nr. 2 wurde ich freundlicherweise gleich durchgewunken, die netten Damen ahnten wohl welches Drama sich abspielen könnte, sollte noch jemand mit einem Magen-Darm-Infekt aufkreuzen.
Diagnose gestellt, Rezept gedruckt, und ich in einem Affenzahn zum Auto. Das stand auch noch recht weit weg. Kennt ihr das Lied: „Mein Gott, es geht schon wieder los?“ Das passte jedenfalls in dem Moment.
Ich bei der Apotheke vorbeigeknallt, und keinen Parkplatz gefunden. Hülfe! Es wäre nicht gut gewesen wenn ich um die Ecke geparkt hätte, mein Volumen war quasi da schon wieder aufgebraucht. Also ab nach Hause. Flur – Bad – Bad – Wohnzimmer und per Telefon alles bestellt.
Ich bin so froh, dass wir 2 Toiletten in der Wohnung haben. Nicht auszudenken, wenn ich mit dem Kurzen synchron gewesen wäre.
Ich bin auch froh, Single zu sein. Nicht auszudenken wenn hier einer rumnasselt wie:
„Mach Licht aus.“
„Geht das auch leiser?“
„Spül doch nicht dauern.“
„Lust auf Amore?“
Und ich muss gleich nochmal zur Apotheke.
Allein der Gedanke daran 20 min. ohne Toilette auskommen zu müssen, macht mich ganz wuschig. Ich rauche jetzt nur noch im Stehen, ist wohl besser. ^^

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