Mädelsabende

Effektiver als eine Psychotherapie und
hochdosierter als das beste Antidepressivum.
Ich liebe es mit meinen Mädels zusammen zu sitzen, ich packe mir schon immer vorher 2 Pakete Taschentücher in die Handtasche weil ich weiß dass ich Tränen lache.
Wenn Frauen wissen dass sie unter sich bleiben, dann sind sie irgendwie entspannter. Da brezelt sich keine großartig auf und behängt sich mit Klunkern: Nee, die sind dann irgendwie näher an ihrer Basis, Oooooommm.
Da wird in der Runde auch mal was schlüpfriges erzählt, da ist keine und zieht sich alle 5 Minuten den Lidstrich nach, da sitzen alle relaxt so rum, keine ist auf ihre Haltung fixiert, da ist es egal wenn die frisch gefönte Locke mal nicht so liegt, man ist ja unter sich, unter Frauen. Das kann sich aber schlagartig ändern wenn ein Mann in die Nähe einer Frauenrunde kommt, egal ob man den kennt oder nicht. Z. B. wenn sich 2 Typen im Restaurant an den Nachbartisch setzen. Es gibt Frauen die dann plötzlich anfangen ihre Basis wieder zu verlassen, Ooommm and away.
Ich hatte mal so ein Exemplar in meiner Frauenrunde. Plötzlich änderte sich die Sitzhaltung und sie thronte wie die Loreley auf ihrem Kiefernstuhl. Ein kurzer Griff unter die Hupen, wie beim Betten aufschütteln, damit die Dinger im Ausschnitt besser zur Geltung kommen. Dinge über die sie vorher lachte, wurden peinlich dementiert:
“Pscht, nicht so laut, nicht so laut jetzte. Pscht.”
Sätze die vorher fielen wie z. B.
“Man, was haben wir da welche getankt, wißt ihr noch? Alter Falter, krasser Scheiß” werden ausgetauscht in
“Ich trinke gerne vor dem Kamin einen trockenen, qualitativ hochwertigen Rotwein, am besten aus der Normandie.”
Hallo? Sie hat letztens 6 halbe Liter Dosenbier abgepumpt und die Kurzen weggekippt als gäbe es keinen Morgen mehr! Was faselt sie da? Und welcher Kamin? Sie hat einen Heizlüfter.
Und immer der Blick zu den Männern.
Das Haupthaar wurde alle 5 Sekunden neu durchgestylt mit den Fingern, ich hatte mehr Haare auf meinem Schnitzel als Pfifferlinge in der Soße.
Und dann nahm die auch plötzlich so kindliche Züge an, und sprach plötzlich auch so anders, so piepsig irgendwie. Ich war schon drauf und dran ein Lätzchen zu besorgen, damit sie sich bei weiterer Rückentwicklung nicht den Palatschinken in den Ausschnitt sabbert.
Ihr Gang auf die Toilette war dann der Kracher, so geht die Queen nicht mal zum Thron, schon lange nicht zum sanitären Thron. Ich dachte damals der wächst gleich eine Schleppe plus Krone und Zepter aus der Handtasche beim Gang aufs Klo. Die Nummer zog aber, die Typen am Nachbartisch waren wuschig, die Stimmung bei uns am Tisch hingegen war quasi im A…. .
Draußen beim verabschieden dann drauf angesprochen kam:
“Echt? Hab ich garnicht bemerkt.”
“Mädel, trink mal ne Dose Bier, Du wirst sonst zur Diva.”
“Echt?”
“Echt!”
Ist das bei Männern/Männerabenden auch so? ^^

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Die Spam-Tusse aus Südniedersachsen

Ich sehe mich vor meinem geistigen Auge schon im Dezember bei Günther Jauch sitzen, “Menschen 2016”, und werde folgendermaßen anmoderiert:
“Hier ist sie, die Frau, die im Jahr 2016 bei Facebook alles vollgespamt hat. Applaus für Steffi Werner aus dem Solling.”
Und während er das ansagt haut er sich auf die Schenkel, immer und immer wieder, schallend lachend.
Teil II meiner Erklärung
„wink“-Emoticon

Ich gehe als Kolumne oder als Steffi oft online und schreibe mit auf den großen Seiten, meist humorvoll. Weil ich nämlich folgendes festgestellt habe: War der Spruch/Kommentar gut, habe ich ca. 2-3 Leser mehr. Mein Profil ist zwar zu, aber auf meiner Seite sind meine Kolumnen geteilt, und da steht auch dass ich diese Seite betreibe.
Knaller war mal bei Mario Barth, da hatte ein Kommentar von mir über 1200 likes, und wir haben da geschrieben als gäbe es keinen Morgen mehr. Ein User nannte sich “Schinkenfratze Ingo”, der war so wie ich, nur eben als Mann. Was da abging kann man sich ja vorstellen.
Man muss aber schnell sein, genau dann schreiben wenn die Meldung gerade erschienen ist, sonst geht man unter.
Allerdings brauchst Du da wiederum eine Menge Gelassenheit und Selbstbewußtsein, es hagelt manchmal richtig welche zwischen die Hörner wenn Du auf Leute triffst die einen schlechten Tag hatten oder auf Krawall aus sind oder Deine Visage einfach blöd finden. Mancherorts ist das Niveau so weit unten dass der Maulwurf in großer Gefahr schwebt im Erdreich.
Aber, und jetzt kommt das aber: Niemals etwas schreiben wenn das Thema … na sagen wir mal …nicht jugendfrei ist. Ach Du liebe Güte, hab ich mal gemacht und nach Tagen in meine gefilterten Nachricht geschaut:
“Hier, wie siehts denn aus mit uns beiden, Du Schnullipopps?”
“Hey, Du bist scharf wie rote Currypaste”,
“Lady, Dein Kopf passt gut auf meinen Flokati”,
“Huhu, ich hatte noch nie ne Freundin, bin der Dieter, 69 Jahre alt und find Dich knorke”.
Hasta la vista, Baby, schnell weg hier.
Und NIE, wirklich NIE sollte man auf Seiten von Dessous-Herstellern was schreiben. Die mitlesenden User denken dann Du kochst in halterlosen Strümpfen Kartoffelstampf mit Nierchen oder gießt die Blumen in so einem Bodystocking, auf 15 cm hohen High Heels mit Lippen so aufgespritzt wie diese aufblasbaren Gästebetten und Körbchengröße Doppel G.
Horst-Herbert schrieb auf diese Seite:
“Guten Tag, ich bin der Horst-Herbert und finde den roten Schlüpfer ganz toll”. Und die Gruppe so:
“Willkommen, Horst-Herbert.”
Ich sehe schon den Jauch mit einer Karte vor sich auf der das alles steht, und der liest das dann laut vor während ich grinsend in Kamera
3 winke.
“Hallo Papa, guck ma, ich bin beim Jauch in Fernseher.” ^^

‪#‎Spam‬ ‪#‎Facebook‬ ‪#‎SteffiWerner‬ ‪#‎Südniedersachsen‬ ‪#‎GüntherJauch‬

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„Wie kommst Du denn da immer drauf?“

Ich werde desöfteren gefragt wie ich immer auf die Stories komme die ich hier unters Volk werfe.
Ich muss in 2 oder 3 Teilen antworten, wird sonst zu lang.
Teil I: “In meinem Kopf ist irgendwie immer Party.”
Mittlerweile ist es so dass sich Dinge die ich beobachte, schon in meinem Hirn als Kolumne breitmachen. Es ist echt so, meine Kolumnen beginnen im Discounter, beim Zahnarzt, während der Autofahrt, aufm Dixi-Klo.
Ich muss dann so schnell wie möglich an den Rechner und schreiben, meist erst das grobe Gerüst. Zum verfeinern brauche ich dann Zeit. Wenn ich die totalen Krachergeschichten erlebt habe und nicht an den Rechner kann, werde ich echt nervös. Die Gedankengänge müssen raus, wie beim pullern irgendwie. Würde ich mich selber sehen können beim schreiben, würde ich eine Frau Mitte 40 erkennen die mit hochroter Rübe, einem feinschlägigen Tremor (zittern), fleckigen Hautveränderungen und fliegenden Fingern und Haaren am Rechner sitzt. Ich werde erst ruhig wenn die Kolumne steht, Rechtschreibung und Grammatik funzen, und ich das Ding hochgeschossen habe, also hier auf der Seite veröffentlicht. Dann atme ich durch, Tschakka, alles gut. Ich bin nach der Veröffentlichung fast immer online um zu sehen wie die Kolumne ankommt, wie die Reaktionen sind, und ob jemand Ärger macht, das ist mir ganz ganz wichtig. Ich haue oft Kolumnen raus bei denen ich denke: “Und wenn Du morgen aufwachst hast Du 1760 neue Leser, das Ding wurde 465x geteilt, 6857 “gefällt mir-Angaben”, Du bist reich Steffi, bald biste reich.” Und hab mich dann vertan, total vertan.
Oder ich denke so: “Naja, ist jetzt nicht so der Brüller, musst aber mal wieder was bringen, Du wirst untergehen mit der Kolumne, wie auf der Titanik wirste untergehen.” Und die genau die Kolumnen waren dann richtig erfolgreich.
Auch heute, nach fast 3 Jahren Kolumnen, stecke ich da nicht drin. Total irre zu sehen wie ihr darauf reagiert.
Nachdem ich ja quasi mein Gesicht zeigte nach der 1000er Marke, passe ich schon auf was ich vom Stapel lasse, gerade in Punkto Arbeitgeber und so. Ich bin oft direkt, manchmal frech, nicht selten an der Grenze zur Frivolität, oftmals waghalsig. Wie schonmal erwähnt gehe ich ungerne an politische Dinge, würde nie über Sachen schreiben bei denen ich nicht recherchiert habe, es aber müsste, alles aus dem sexistischen Bereich gehört für mich hier auch nicht hin, ich kratze es höchstens mal an.
Alles im allem ist es so: Geh ich einen Blumenkohl kaufen, hab ich hinterher ne Story im Koppe, und dann geht der Rechner zu Hause hoch, und ich mit fliegenden Haaren davor, total oft im Bademantel und mit grauen Fellschlappen, ein Leberwurstbrot essend, is so. ^^

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Eine Parodie zur Kritik des Til Schweigers zum Tatort

Mama und Papa – was habt ihr gemacht?! Ich sage, ihr habt mit meiner Zeugung ein Stueck Kolumnengeschichte geschaffen! Kompromisslos, atemlos, lustvoll, zum schreien komisch, phantastisch für den einen Versuch, der sich als “Doppelschuss” erwies wenn ich an Manu denke. Andere verschwenden das Budget für einen immer gewünschten Sohn, einen moppelige Sohn, der ne Currywurst verspeist, oder ein Bier vor einem Uslarer Imbiss zockt…ihr brachtet Non Stop Action in diese Welt, in der sonst meistens dummes Zeug gelabert wird, nicht geschrieben, hihi (Frau Werner, hatte Ihr Mann Zwillinge im Stammbaum?)…. Ich, Steffi Werner, feiere Euch jetzt mal richtig derbe ab!!! Weil…. ich als Frau, Tochter, Mutter, Schwester, Kolumne, habe …. viel mehr Ahnung…. ich habe viiiieel mehr Ahnung von der Craft (Materie)….KUNST…. als die meisten von diesen Trotteln, die darüber schreiben!!!!…. Wenn sie ehrlich wären, würden sie zugeben, dass ihr was aussergewöhnliches geschaffen habt!! Das kriegen sie aber nicht hin, weil sie schwach und klein sind, und keine Zwillings-DNA haben, ätsch! Deswegen sage ich, als eine die es besser weiß, weil ich vom Fach bin: Mit allen Schwaechen, die diese Zeugung hatte, es war nen Klopper!!!
Ihr seid ihr die bahnbrechendsten ihrer Art!!! Ich bin unendlich stolz auf Euch und was wir gemeinsam hatten!! Ihr seid die Größten!!!! Eure Arbeit war unglaublich stark!!!! Ich bin meeega stolz auf Euch!!!! ps: Deutschland bleibt das Land der Neider….und am Rande bemerkt… das vierte Kind ist NICHT wegen mir nicht geboren worden, sondern wegen der zu kleinen Wohnung..!!!!! ^^

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„Tschuldigung, ich kenn Dich nicht.“

Ihr kennt das sicherlich auch: Freundschaftsanfragen bei Facebook von Leuten die man
a) noch nie gesprochen hat,
b) noch nie gesehen hat,
c) ätzend findet,
d) so einschätzt dass sie Dich ätzend finden.
Ich bin immer wieder erstaut von wem Anfragen ins Haus flattern. Eine zeitlang waren es Männer aus den Staaten. Erster Gedanke: “Jetzt kennen se Dich schon in den USA”, zweiter Gedanke: “Hier ist was faul.”
War dann auch so, eine Masche um an Kohle zu kommen. Hätten sie mich gekannt, wären sie von selbst drauf gekommen dass der Gedanke daran bei mir was abzugreifen total lustig ist. Und ich blödes Schaf hatte mir schon so ein Übersetzungsprogramm runtergeladen, weil der Gedanke daran Steffi McKenzie zu heißen schon krass ist.
Dann Anfragen von fremden Männern wenn man hier bei Facebook in Single-Gruppen ist. Ich kriege oft Anfragen von Jungs, also plus oder minus 3 Jahre vom Kurzen. Da steckt bestimmt die “auf alten Schiffen lernt man das segeln-These” hinter, oder? Ich bin ein Tretboot, ein altes Tretboot, ohne TÜV, mit verrostetem Ruder. Ihr lernt bei mir nix, ihr seid höchstens traumatisiert hinterher.
Oder von Kunden aus Job II die meinen mich zu kennen weil ich mal zu ihnen sagte: “Das macht 17,99 Euro, ja 20 Euro, Danke, Sie bekommen 2,01 Euro zurück, schönen Tag noch.”
Aber Kracher sind immer Anfragen von Leuten die ich kenne, die aber, wenn sie mir persönlich begegnen wegschauen, nicht grüßen, die Strassenseite wechseln und von denen ich weiß dass sie über mich lästern bis das Lippenbändchen anschwillt und der Kehlkopf so richtig an Fahrt aufnimmt, *hüpf-hüpf* Ihr kommt hier net rein, hinfort ihr fremdartigen Menschenkinder.
Ich bin ja hier über die Kolumenseite schon wie ein offenes Buch, aber dass fremde Leute oder gar Leute die mich so richtig doof finden Zugriff auf meine Bilder oder privaten Befindnisse haben, muss ja nicht sein. Da wird dann selbst bei harmlosen Bildern, auf denen der V-Ausschnitt etwas verrutscht ist, wieder gemunkelt: “Guck ma, sie wirkt heute wieder sooooooo nuttig.” Faule Eier haben wir alle in den Listen, da bin ich mir sicher. Man muss ja die Zahl nicht noch erhöhen. Dann doch lieber ein Typ aus Ohio oder so. “Hello, my name is Steffi and i am an old Treetboot, my english is very grottenschlecht, but I want the name McKenzie for Nachname.” ^^

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Die Nation sich vor die Birne packt: Whatsapp ist gestern abgekackt!

Herr Zuckerberg, Herr Zuckerberg, da haben Sie aber nen Klopper gebracht gestern. Und das Silvester, Du liebe Güte.
Der Kurze kam rein: “Mama, Mama, Maaaaaaaaamaaaaaaaaaa, schreib mir mal eine Nachricht, ich glaube das geht nicht.”
“Moment, mache ich, und dann gucken wir mal bei Facebook was da los ist.”
Ich habs von der BILD erfahren, man stelle es sich vor.
War so geil die Beiträge meiner Freunde zu lesen, total panisch:
“Hier, Hey, Tina, Whatsapp geht nicht. Ich bin noch zu Hause, zu Hause bin ich noch. Nicht losfahren jetzte schon. Ruf mich mal an oder antworte hier, ich kann Dir nicht antworten weil Du mir nicht antworten kannst weil keiner irgendwem gerade antworten kann bei Whatsapp, weil das nicht geht.”
Europa hat ein Kommunikationsproblem, ein großes sogar.
Ich habe für den Ernstfall ein Feuer auf dem Balkon angemacht und alte Decken rausgesucht: Kann ich um Mitternacht meine Wünsche fürs neue Jahr per Rauchzeichen in die Welt wedeln.
Aber hat auch seine Vorteile: Wir kriegen unsere Wünsche nicht alle total zentriert, also 38 Nachrichten in 5 Minuten oder so, nein, wir kriegen sie evtl. über Tage verteilt, immer mal wieder eine hier und eine da und eine andere sonstwo.
Und ganz wichtig: Die Damen und Herren, die der Meinung sind voll wie die Pisspötte Nachrichten per Whatsapp zu verschicken, können aufatmen: Die Peinlichkeit fliegt vielleicht erst Mitte der Woche auf! Da muss sich morgen keiner schämen weil sie oder er sich im Vollrausch das Smartphone in Schlüpper schob und auf diese Art und Weise unglaublich persönliche Wünsche verschickte: Nein, das müsst ihr erst übermorgen vielleicht.
Im Suff verschickte Liebesschwüre, Trennungsabsichten, Beichten oder Annäherungsversuche gehen bestimmt erst Mitte der Woche raus. Ist also noch Zeit zu hoffen dass all die Nachrichten und Bilder verschwinden im Universum.
Und dann gehen sie los die Ausreden:
“Sag mal, hast Du mir echt um 2.47 Uhr ein Bild von … geschickt? Sau!”
“Nee, das war so: Mir fiel das Handy runter auf dem Klo und das hat jemand aufgehoben in der Kabine und hat dann versehentlich beim pullern Screenshot gemacht und falscher Knopp und Whatsapp und Nachricht an Dich. Ich wollte noch löschen, Whatsapp ging aber nicht. Ich war das nich, ich war das echt nich, is nich mein …!”
Früher hatten wir Panik wenn der Sekt um Mitternacht nicht reichte, heute haut uns ein nicht funktionierendes Whatsapp aus den Klotschen. Also ich fands geil irgendwie. ^^

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Silvester eben …

Vorteil von Silvester? Mir sind schon lange nicht mehr soviele „Dreibeiner“ übern Weg gelaufen wie heute beim Einkaufen. Alles voller Männer, im Discounter, im Getränkemarkt: Überall waren Männer! Kleine Männer, große Männer, schlanke Männer, vollschlanke Männer, gepflegte Männer und ungepflegte Männer, Hasenmänner und Nichthasenmänner. Ich wollte fast so ne Flirtnummer außen an meine Kutte tackern, das wäre ja heute echt DIE Chance gewesen. Und ich habe total viel gelernt, gerade beim Einkaufen. Z. B. wie man 4 Kisten Bier in den Kofferraum eines Kleinwagens bekommt, wie man diese im Einkaufswagen so stapelt dass man den auch noch schieben kann und nach vorne noch was sieht, welches Bier so der Renner ist zum Jahreswechsel, und, und, und. Ich hatte soviel Spaß beim Beobachten wie lange nicht mehr. Beim Bezahlen das totale Gegenteil vom normalen Wocheneinkauf: Er steht vorne, ER packt aufs Band, ER kontrolliert jede Kiste und jede Flasche und jeden 6-er Träger, und SIE steht tooootaaaaal gelangweilt hinten an *gähn*. Der eine Herr bezahlte und sagte 4x zu ihr: „Pack den Bon ein, los pack den Bon ein, vergiß den Bon nicht, den Bohon!“ Ich weiß nicht ob der die 4 Flaschen Rum, den Weinbrand, den Klaren und das Bier am Donnerstag wieder umtauschen will und das nur als Deko in die Garage stellt? Der hatte so nen roten Kopp dass ich im Geiste nochmal die Reanimation und stabile Seitenlage durchging.
So, und dann gings weiter im Discounter am Tisch mit dem Feuerwerk: Die standen da wie die Küken um die Tränke, total süß. Während wir Frauen bei totalen Schnappern eines Designers bei Schuhen und Handtaschen z. B. kreischend durch die Gänge flitzen und alles anfassen und durchwühlen, uns in den Haaren ziehen und beissen wenn es sein muss, stehen die da wie die Küken um die Tränke. Der eine im Jogginganzug und mit Gummilatschen, nicht gekämmt, seelenruhig, und ich glaube der hat sich echt alles durchgelesen was da zu lesen war an dem Zeug. Ich lese das nicht wenn ich es kaufe, ich versuche zu verstehen wie ich es zünden muss anhand der Bilder, und nehme auch nur son Kram für Kinder ab 6 Jahren. Aber der hat es echt ernst gemeint. Ich wollte noch fragen wo der wohnt bzw. böllert, aber der war irgendwie in Trance, und da soll man ja keinen ansprechen sonst erschrecken die sich so.
Ich glaube heute Abend hören viele Männer folgenden Satz von ihren Frauen: „Gib die Checkkarte her, Du stürzt uns noch ins Verderben. Das nächstemal bleibste im Auto sitzen.“
P. S. an die Männerwelt: Ich mag Euch, in Echt jetzt, was würden wir nur ohne Euch machen?! ^^

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Der Neujahrsbock oder Die Buxe war nicht selten randvoll!

Morgen ziehen sie wieder los die Neujahrsböcke. Als Allershäuserin bin ich damit groß geworden, und Gott sei Dank gibt es ihn heute noch, in Allershausen und einigen anderen Dörfern.
Als Kind hatte ich Angst vor Gespenstern unter meinem Bett und Geistern auf dem Dachboden und dem Neujahrsbock! Wenn es dunkel war und wir hörten das Akkordeon, die Peitschen und die Glocken, war ich einer hypertensiven Krise sehr nahe.
Ich kann nicht mal mehr sagen wie alt ich war als ich mich zum ersten Mal an die Tür wagte und etwas in die Kiepe legte. Nur soviel: Es muss schon im Alter der pupertären Revolution gewesen sein. Ich weiß nicht wo wir uns alles versteckten wenn er kam: In der Gartenlaube, im Keller, in der Wohnung eingeschlossen in diverse Räume. Meine Eltern haben sich schlappgelacht, wir hingegen mit schockartigen Symptomen in diversen Ecken kauernd. Das schlimmste war, und das weiß ich noch genau:
Wir waren draußen und standen Ecke Dorfstrasse-Ziegeleistrasse. Man provozierte quasi eine Begegnung, weglaufen geht ja immer, dachten wir zumindest, hahahaha. Es war total glatt auf der Strasse, und wenn Du Angst hast, setzen Grob- und Feinmotorik aus sowie die Gangsicherheit so allgemein. Diese Kombination sorgte dafür dass wir kaum von der Stelle kamen. Und der Bock mit Gefolge im Nacken! Mir schlug die Pumpe aus dem Halse raus, ich war der festen Überzeugung wenn da einer von der Truppe auf 1 Meter an mich herankommt, ein Kollaps die Folge wäre. Wir haben es geschafft, ich denke das war olympiareif wie wir da die Dorfstrasse hocheierten, muss ausgesehen haben wie Kati Witt auf dem Eis mit 4,8 bar auf dem Kessel. Wir ab in die Bude-Schlüssel rum-zittern-pumpen wie ein Maikäfer. Die wussten ja was für Angsthasen wir waren, da suchte man uns auch gerne mal, so ist ja nun nicht.
Wenn ich die Glocken, die Peitschen und das Akkordeon höre, heute noch, kriege ich eine Schnatterpelle vom Scheitel bis an die Außenknöchel Fuß links und rechts. Ob aus Faszination weil sich auf den Dörfern noch immer Jungs/Männer finden die diesen Brauch am Leben erhalten, oder weil die Buxe voll ist: Ich verrate es nicht

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Halleluja, nun ist vorbei :-)

Meistgetragenes Kleidungsstück an den Feiertagen bei mir war der Bademantel. Was wohl auch daran lag dass die Jogginghose in der Wäsche war und man Weihnachten nicht waschen soll, das bringt Unglück, sagt man, glaube ich zumindest, also hab ich mal gelesen.
Ging auch hier nicht alles glatt OHNE dass ich die Jogginghose wusch.
Als ich am Heiligen Abend von der Arbeit kam und mich auf mein Sofa qualmte mit einem Pott Kaffee, rief der Kurze aus dem Bad:
“Mama, Klopapier ist fast alle!”
Ich saß stramm wie ne 1, war nämlich schon nach Ladenschluss. Und ich war mir sicher da waren noch mindestens 8 Rollen.
Na gut, muss ich mir was pumpen oder schenken lassen, Weihnachten sind ja alle spendabel, selbst beim Klopapier.
Will mir eine Zigarette stopfen, mache die Packung der Hülsen auf: Keine einzige Hülse mehr da. Ich hatte beim Einkauf um 13 Uhr noch daran gedacht, bin aber drüber weggekommen weil ich so fasziniert war von den neuen Joghurtsorten in der Kühlung. Kein Problem, meine Schwester stopft auch, dachte ich. Die dreht aber jetzt und hat keine Hülsen sondern nur Blättchen. Klopapierblättchen hätten mir jetzt zwar auch weitergeholfen, aber damit kannste nicht stopfen, also keine Kippen. Und in meiner Panik um die Hülsen kam ich auch drüber weg sie nach Klopapier zu fragen. Ich hab meine Handtasche auf den Kopf gestellt, die letzten Euronen rausgefriemelt die da noch zwischen dem Hasenbrot und den Hustenbollchen versteckt lagen, und wusste echt nicht wo hier ein Zigarettenautomat ist. Bin ich also mit dem Kurzen durch meine Heimatstadt gerömert und hab einen gesucht. Ich dachte ich hab einen gefunden, es war ja dunkel, ich bin ein wenig nachtblind und war auf Entzug, und stehe vor einem Kondomautomaten, nachts um 23 Uhr, in der Innenstadt, mit Beziehungsstatus Single, als Ex-Katholikin, mit einem unehelichen Kind an der Seite. Das ist hier eine Kleinstadt, jeder kennt jeden. Diese Schmach da im dunkeln vor dem Pariserapparatismus zu stehen, diese Schmach! Wir fanden den Zigarettenautomat noch, der hing daneben, klappte aber mit den Karten und der Kohle und den Schlitzen nicht so ganz, das Ding hat geblinkt wie ein Flipperautomat, ich habe auf ne Durchsage gewartet so nach dem Motto:
“Liebe Uslarer, die Kolumne steht hier wie doof und will erst Kondome paffen und jetzt kriegt sie nicht mal Kippen gezogen. Kommt mal alle her, das ist ein Bild für die Götter, das wären mehr Einschaltquoten als bei Aschenbrödel, und die kann mit einer Armbrust umgehen und raucht nicht, na guck ma an.”
Nach 15 Minuten und zig Blicken nach links und rechts und vorne und hinten und oben und unten, wie ein Serienmörder der gerade wieder wen kaltgemacht hat, hatte ich dann meine Zigaretten. Ich bin ins Auto gerannt, 20 m in 1/8 Sekunde, Tür zu, Licht aus, nicht bewegen, nicht sprechen. Mit 70 km/h nach Hause, Autotür auf, Kippe an, ich hab sie gefressen, ins Haus, schnell ins Haus, Tür zu, Jacke aus, mit Schwung auf den Küchenstuhl, und ich wartete auf das Statement vom Kurzen:
“Und das Klopapier?”
“Ich hab ne halbe Rolle hinterm Waschmittel gefunden, teil es Dir ein, wir haben noch 3 Tage vor uns, harte Tage, putz sparsam, Klopapierautomaten gibt es hier nicht.” ^^

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Du kommst aus Uslar, wenn auch Du am heiligen Abend auf der Suche nach einem Zigarettenautomat warst

Ich war Ewigkeiten nicht mehr an diesen Dingern weil ich stopfe. Und was fiel mir gestern ein als ich nach Feierabend, auch nach Ladenschluss, im Rentierpulli total relaxt auf dem Sofa saß? Keine Hülsen mehr im Hause! Ich dachte: “Ist ja nicht so schlimm, Schwesterherz hilft Dir bestimmt aus.”
Schwesterherz hatte aber keine mehr. Das letzte Kleingeld auf dem Boden der Handtasche gesichtet und zusammengekratzt und die Frage an alle im Raum: “Wo ist denn hier in Uslar der nächste Zigarettenautomat?”
Wusste keiner. Ich gegen 23 Uhr mit dem Kurzen ins Auto und total planlos über den Eichhagen gerammelt mit Blick auf die Bürgersteige: Nix. Also runter zum Neustädter. Im Dunkeln rumgesucht, und da hing einer. Ich das Geld aus der Hosentasche gefriemelt, und wundere mich dass da draufsteht: “3 Euro”. Mein erster Gedanke war dass der noch aus den 80ern da hing, oder dass da nur 10 Stück drin sind. Will die Kohle da reinhämmern, suche die Sorte, gibt aber keine Sorte, jedenfalls keine Zigarettensorte, es war der Kondomautomat!
Als mir bewußt wurde wie es auf andere wirken muss wenn man um
23 Uhr schnellatmend als Singlefrau am Neustädter Platz vor dem Kondomautomat steht, wäre ich fast vor Scham vergangen. Bei meinem Glück laufen nämlich in solchen Momenten 50 Ur-Uslarer an mir vorbei. Gestern Gott sei Dank nicht. 3 m weiter links hing dann einer. Ich glaube wir standen da 15 Minuten vor, die Bankarte oben rein, Geld da drunter rein, dann kam die Meldung “Karte nicht lesbar”, schnell den Perso aus dem Auto geholt, unten durch so einen Scanner gezogen, das dauerte wohl zu lange, kam das Geld wieder raus in einen total versifften Schacht (ich weiß nicht was ich da alles zwischen den Fingern hatte), wieder alle Karten in alle Schlitze, da war dauernd eine Lampe am leuchten, natürlich rot weil wir den Perso falsch durchgezogen hatten, und nach gefühlten 48 Stunden kam dann endlich die Packung raus, wieder in den versifften Schacht. Ich in einem Schweinsgalopp ins Auto, Licht erstmal aus, muss mich ja keiner erkennen. Heißt es morgen wieder:
“Die Werner hat um 23 Uhr noch Kondome geholt, die muss es ja wieder nötig haben, selbst am Heiligen Abend hat sie kein Benehmen!”

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