Wie gerne erinnere ich mich an die Weihnachtszeit als ich noch Kind war, an Uslar als ich noch Kind war.

Wie gerne erinnere ich mich an die Weihnachtszeit als ich noch Kind war, an diese Stadt als ich noch Kind war.

Im Kindergarten Allershausen ging in der Vorweihnachtszeit eine Schere herum, und das Kind welches diese Schere erwischte, durfte sich ein Geschenk vom Tannenbaum abschneiden.
Wir waren so aufgeregt, jeden Tag wollte jeder von uns das Glück haben. Wie enttäuscht waren wir, wenn wir wieder nicht dabei waren, wie aufgeregt und glücklich waren wir, als dann der große Moment kam.
Es waren nur Kleinigkeiten, etwas Süßes, etwas Gebasteltes, aber das hat uns damals gereicht.
In der Adventzeit wurde bei uns zu Hause gebacken, da kam die Oma mit dem Fahrrad aus dem Nachbarort und den ganzen Tag wurde gebacken, Spritzgebäck und Makronen. Der Tisch war voll mit Keksdosen, alles wurde in ihnen verstaut und landete im Abstellraum. Wenn wir ganz viel Glück hatten, dann durften wir mal den Teig schlecken oder einen Keks ergattern, der Rest verschwand jedoch in der Vorratskammer. In der ganzen Wohnung roch es nach Vanille und Zimt, man konnte diesen Duft tagelang riechen.
Auch der Wunschzettel gehörte zur Vorweihnachtszeit als Kind. Die Wünsche in schöner Schreibschrift auf Briefpapier niedergeschrieben, mit bunten Klebebildern versehen, man wollte ja beim Weihnachtsmann Eindruck hinterlassen.
Auch war es bei uns Tradition, dass erst nach dem Totensonntag die Wohnung festlich geschmückt wurde. Und das weder prunkvoll noch bunt, noch schrill oder grell, sondern überschaubar und gemütlich.
Wir striffen durch die Geschäfte der Stadt, die Mutter fragte was wir brauchen oder möchten, sie sah es aber auch, und so wurde mit zunehmendem Alter der Wunschzettel irgendwann durch den verbalen Austausch abgelöst.
Wenn in der Langen Strasse die Weihnachtsbeleuchtung brannte, die alte Weihnachtsbeleuchtung wohlgemerkt, dann waren wir Kinder auf die Weihnachtszeit eingestimmt.
Ein Bummel durch die damaligen Geschäfte war in der Weihnachtszeit Anreiz, fast wie ein 6er im Lotto, denn die Mutter passte genau auf wann wir mit glänzenden Augen vor Dingen standen, die dann heimlich, später auch vor unseren Augen gekauft wurden.
Was war das eine schöne und im Gegensatz zu heute besinnliche Zeit.
Der Heilige Abend war in unserer Familie immer chaotisch, die Mutter rannte mit mehlbestäubter Kittelschürze, einem Nervenzusammenbruch nahe durchs Haus, der Vater holte die besten Weine aus dem Keller, und wir Kinder hielten uns viel in unseren Zimmern auf.
Der Tannenbaum wurde heimlich vom Vater aufgebaut, alleine, wir durften das Wohnzimmer nicht betreten. Und nach dem Gang in die Kirche, wenn es dunkel wurde, also der Abend da war, der Heilige Abend, dann erst durfte die Familie die Stube betreten.
Der Tannenbaum leuchtete, Geschenke lagen unter ihm, leise Weihnachtsmusik im Hintergrund, in deutscher Sprache gesungen, und die Bescherung war da. Wir packten unsere Geschenke aus und freuten uns wie die Schneekönige. Die Familie saß im Wohnzimmer, die Oma aus dem Nachbarort war auch da, und so verbrachte man den Abend gemeinsam in der Wohnstube. Die erwachsenen unterhielten sich, tranken Eierlikör oder den guten Wein aus dem Keller, und wir Kinder ergötzten uns an den Geschenken. Ich kann mich nicht mal mehr daran erinnern dass der Fernseher großartig lief. Nur zu späterer Stunde, wenn die Christmessen übertragen wurden. Aber es wurde viel telefoniert: Mit der Tante, dem Onkel, der Patentante, den Freunden der Eltern und so weiter. Und vor lauter Aufregung diesen Tag betreffend, schliefen wir völlig erschöpft und glücklich ein.
Am nächsten Tag, als wir die Augen aufschlugen, stand unsere Mutter schon stundenlang in der Küche und kochte schlesische Klöse, briet die Ente oder Gans, kochte den Rotkohl. Die Oma aus dem Nachbarort war auch schon da, sie war schon in der Frühmesse. Die Suppe kochte, die Rotweincreme stand im Kühlschrank, der Wein aus dem Keller wurde geöffnet, der Tisch war festlich gedeckt, und die Familie kam wieder zusammen.
Am Nachmittag schaute man zusammen einen Film, ging spazieren. Kein Smartphone oder Tablet lenkte uns an, wir waren mit unseren Gedanken und unserer Aufmerksamkeit vor Ort, in der Familie.
Die Mutter verschwand wieder in der Küche. Ein opulentes Abendmahl, wieder ein gemeinsamer Film, und man war so müde und platt und ausgelaugt von der Völlerei der guten Kochkunst der Mutter, dass man ins Bett fiel und einschlief.
Am 2. Weihnachtstag dieselbe Prozedur wie an Tag 1, die Mutter schon lange auf den Beinen, müde und kaputt, und ich weiß noch dass der 2. Weihnachtstag immer der war, den ich nicht mochte, weil man von allem so satt war, so unglaublich satt war, und das in jeglicher Hinsicht.
Und heute? Ja heute:
Heute kommt keine Oma mehr aus dem Nachbarort, heute steht auch keine Mutter mehr frühmorgens in der Küche, bei vielen auch kein Vater mehr der den Wein aus dem Keller holt.
Heute rennt man nicht selten am Heiligen Abend schon auseinander, die jüngere Generation feiert Christmas-Parties in Clubs oder sonstwo.
Heute wünschen wir uns in den sozialen Netzwerken frohe Weihnachten, verschicken Weihnachtsgrüße per email oder whatsapp.
Heute ist die Christmesse auch für mich nicht mehr die Einleitung des Heiligen Abends, weil ich am Heiligen Abend arbeiten muss.
Heute ist der Tannenbaum oftmals kein Highlight mehr, denn der steht teilweise schon Tage vor dem Heiligen Abend im Wohnzimmer.
Heute kann ich Ende August schon Weihnachtskekse kaufen, in allen Variationen und Preisklassen, ich muss nicht mal mehr backen können.
Heute gehe ich nicht mit meinem Kind durch die Stadt und suche Geschenke aus, heute surfen wir dafür durchs Internet.
Wunschzettel schreiben noch die Kinder, die noch kein Smartphone haben oder noch nicht am Rechner sitzen. Der Gang der Zeit sorgt bei den älteren dafür dass man seine Wünsche stellenweise per link bei whatsapp verschickt, ohne bunte Bilder und ohne schöne Schreibschrift.
Heute übertrumpfen wir uns scheinbar mit der Weihnachtsdeko: Lichterketten in allen Längen und Formen, Außenbeleuchtung, Innenbeleuchtung, mit Farbspiel und Zeitschaltuhr, blinkend, funkelnd, glitzernd. Der Garten mit Rentieren, Weihnachtsmänner und Engeln beleuchtet, je mehr desto besser, desto weihnachtlicher. Alles kann, nichts muss, aber davon bitte viel, oder besser noch viel mehr.
Den Kindergarten mit der Schere gibt es nicht mehr, viele Geschäfte von damals auch nicht, und die gute alte Beleuchtung der Innenstadt musste weichen. Das alles gehört wohl zum Gang der Zeit dazu.
Ich würde gerne nochmal in das Weihnachten der 70er oder 80er Jahre in Uslar abtauchen dürfen. Da dieses nicht möglich ist, schwelge ich gerne in Erinnerungen an diese Zeit, und die kann mir keiner nehmen.

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Auch Grund für meinen Weihnachtsfrust: Die Schlacht um die letzte Entenbrust!

Die Republik rastet aus dieser Tage. Dass ich nicht schon Menschen im Bademantel mit Lockenwicklern aufm Koppe zum Discounter rennen sah, in Schlappen, morgens um 4.17 Uhr, ist eigentlich alles. Sind ja drei Tage die
Geschäfte zu, die Nation wird elendig verhungern und verdursten, Menschen werden sich total kraftlos, unterernährt und dehydriert durch die Strassen schleppen.
Die Stimmung in den Supermärkten ist einfach nur ätzend im Moment. Fast überall gestresste Gesichter, abgenervte Menschen, quengelnde Kinder, angenervte Teenies, und die Rollen des Einkaufswagens vom Hintermann in den Hacken hängend, vielleicht geht es ja schneller wenn ich die Kunden damit weiterschiebe bis zum Mülltrennbehälter.
Letzte Woche war eine Frau vor mir, die mit dem bepacken vom Band nicht mehr hinterher kam: Sie schmiss hinten drauf wie irre, und vorne staute sich schon alles und flog fast unter den Pfandautomat. Der Kassiererin stand der Schweiß auf der Stirn, sie rief nach “2. Kasse bitte”, ich musste auf Klo, und schämte mich schon fast nur ein Paket Bio-Strauchtomaten unterm Arm zu haben. Ich griff noch nach einer Fernsehzeitung, ich fühlte mich so nackt!
Weihnachten, das Fest der Ruhe und Besinnlichkeit. Ruhe ist gut, gerade beim Einkaufen. Der Kampf ist eröffnet um die letzte Packung Mortadella und die Eier aus Bodenhaltung. Ich warte manchmal drauf dass sich Menschen mit Semmelknödeln bewerfen oder sich ne Hirschkeule über den Schädel ziehen, weil die Frau Müller der Frau Schulze das letzte Paket Hirschhornsalz entriss.
Überquellende Einkaufswagen, das Kartenlesegerät an der Kasse qualmt schon, die Kunden vor mir legen soviel Bargeld hin wie ich nicht mal im Monat verdiene (war übertrieben, hihi), ich würde gerne den Angestellten des Einzelhandels die Wange tätscheln und sagen:
“Ist bald alles vorbei. Wenn Du Bock hast, kannst Du zu mir kommen auf eine Kaltschale oder so. Ich kraul Dir auch die Füße und die Ohren, hömma.”
Eskalation Parkplatz vor dem Discounter: Da herrscht manchmal ein Ton wie in einer Kaserne, weil der Single-Mann im Audi dem Ehepaar im Benz den Parkplatz raubte.
“Ey, wir waren eher da.”
“Na und, Sie sind doch Rentner, oder? Sie haben mehr Zeit.”
Ich hau dann ab und parke ganz weit weg weil ich es mit dem Einparken jetzt nicht so habe. Nicht dass der mich auch noch ausmeckert.
Ja, ich bin mittlerweile ein Grinch, trete mein Hirschhornsalz gerne ab damit es unterm Mistelzweig nicht noch knallt. Ich sehe sie schon alle um Montag jaulend und verzweifelt vor den Discountern knien weil die kompletten Nahrungsmittel aufgebraucht sind.
Gut dass es Zigarettenautomaten gibt, ich bin auf der sicheren Seite, auch wenn diese Seite dunkel ist und wenig Kekse hat. ^^

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Is warm, gell?

Da kratzt sich der Weihnachtsmann traurig am Bart:
Der heilige Abend bei über 10 Grad!
Da kriegste doch nicht mal nen Rentier gefunden,
welches bei der Hitze will drehn seine Runden.
Sollte es nicht regnen, wie der liebe Gott es so will,
hole ich Donnerstag raus meinen Grill.
Nackensteak und Rostbratwurst,
ein kühles Bier gegen den Durst.
Glühwein krieg ich so nicht runter,
auch Punsch macht meine Welt nicht bunter,
bei dem Gedanke was heißes zu trinken,
fangen meine Achselhöhlen schon an zu stinken.
Im T-Shirt unterm Tannenbaum,
mit Flip Flops an: Man glaubt es kaum.
Vorbei der Traum von der weißen Pracht,
ich hör schon wie das Rentier lacht,
bei dem Gedanken mit dem Schlitten
zur Erde zu fliegen, na das sind ja Sitten.
Muss der Weihnachtsmann wohl mit dem Fahrrad erscheinen,
in kurzen Hosen sollte man meinen.
Bei den Temperaturen mit dem Rauschebart
ist es auch für ihn recht hart.
Und dann die dicken Klamotten an,
er wird schnell schwitzen: Mann, oh Man!
Traurig ists halt für die Kinder,
denn die werden mehr oder minder,
keinen Schlitten fahren können.
Und auch wenn wir es ihnen gönnen:
Schneeballschlachten fallen flach,
auch das Schlittschuh laufen auf des Dorfes Bach.
Ist halt erstmal nichts zugefroren,
man braucht keine Mütze zum Schutz für die Ohren,
Handschuhe liegen hier staubbedeckt,
ich hoffe dass der Winter noch checkt,
dass er gerade den Frühling imitiert,
und man langsam den Glauben an weiße Weihnacht verliert.

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Eine Hommage an meine Heimatstadt Uslar

Stellt Euch vor, ich habe das Christkind gesehen.
Ich sah es am Postberg Richtung Innenstadt gehen.
Ein Umweg übern Rotenberg,
war es dem Christkind dann auch wert,
zu sehen wie wir hier so wohnen,
ob sich Baugrundstücke lohnen.
Dann ging das Christkind an den Neustädter runter,
und dachte sich so froh und munter:
“Welch Ruhe und Gelassenheit
in dieser Stadt zur Weihnachtszeit.
Das ist also der Nabel der Stadt,
Bushaltestellen und Döner satt.
Hier muss man doch recht friedlich leben,
es scheint hier alles das zu geben,
was eine kleine Stadt so bieten sollte,
falls ich mal hier wohnen wollte.
Und wie ich sehe, und was ich mich freu:
Ich hol jetzt was Süßes im Busbahnhof Neu.”
Dann ging das Christkind still und leise
den Wolfhagen hoch, setzte fort seine Reise.
Ein Ärztehaus es dort erblickte,
voll Zustimmung das Köpfchen nickte,
und sich dachte voller Segen:
“In Uslar scheints auch das zu geben.”
Der Weg ging weiter am Kino vorbei,
das Christkind war leider noch nicht dabei,
als hier jeden Abend Filme noch liefen,
und die Uslarer nicht vor der Glotze einschliefen.
Und so ging es schlendernd weiter,
bei Schefft wurde der Blick ganz heiter.
Das Christkind dachte: “Nein wie fein,
da ginge ich jetzt gerne rein.
Welch edle Schnitte, tolle Stoffe,
ich guck da nochmal rein die Woche.
Ich bin ja gerade etwas blank,
obwohl: Da drüben ist ne Bank.
Muss ich den Dispo überziehen,
hab mir ja lange nix geliehen.
Die Volksbank Solling wird mir was leihen,
der liebe Gott wirds auch verzeihen.
Doch der Weg führte es weiter,
die Kurze Strasse runter, immer weiter.
Fleischerei Petersen und Cafe Lücke,
das Christkind sagte: “Ich entzücke.
Bei soviel gutem Augenschmaus,
ginge ich hier ein und aus.
Die schlanke Linie wird zwar leiden,
ich kann ja enge Kleidung meiden.”
Das Rathaus kam, dort blieb es stehen,
um alles was hier ist zu sehen.
Der Blick ging hin und wieder her,
hier gibt es noch sovieles mehr,
was das Christkind groß bestaunte,
wo es auch nicht selten raunte.
Das Hotel am Platz, Menzhausen genannt,
in das wäre das Christkind jetzt gerne gerannt.
Es wirkt so gemütlich und das Christkind war platt.
Doch wollte es sehen noch viel mehr von der Stadt.
Durch die Lange Strasse es ging, da war nicht viel los.
Und das Christkind dachte bloß:
“Warum steht hier soviel leer?
Will nach Uslar keiner mehr?“
Und so ging es wieder weiter,
durch Gassen und Strassen, und es wirkte so heiter.
Die Stadt gefiel dem Christkind sehr,
und es wollte sehen mehr.
Eichhagen, Ausschnippe, auch dort ging es lang.
Setzte sich im Schloßgarten auf eine Bank.
Genoß die Ruhe und die Stille im Ort,
und wollte eigentlich garnicht mehr fort.
Es sah sich noch so vieles an,
ging alle Siedlungen und Viertel entlang.
In der Wiesenstrasse dachte das Christkind nur “WOW!”
Rewe, Lidl, Hagebau.
Selbst nen Aldi ist hier vort Ort,
Kindergarten und auch Hort.
Siebrecht, Beckmann, ist alles hier,
im Getränkemarkt, da kriegste Bier.
Da hat man auch die Qual der Wahle:
Hier braut man nämlich Uslarer Kaltschale.
Und da erzählt man sich Geschichten,
auf 2 Feste wird man hier nicht verzichten:
Brauereiparty und Oktoberfest,
wenn Dich denn die Gattin lässt.
Da steppt der Bär, da fliegt die Kuh,
da kommste hier wohl nicht zur Ruh.
Da wird gefeiert bis zum Morgen,
da musste Dir nen Euro borgen.
Es lohnt sich aber sagt man hier,
soll süffig sein das Uslarer Bier.
Das Christkind war müde, kaputt von der Reise,
verglich noch schnell die Übernachtungspreise,
übernachtete dann in einem Haus hier am Platz,
schlief friedlich und gut, das ging auch ratzfatz.
Am nächsten Tag es diese Stadt dann verließ,
der Wind ihm in den Nacken blies.
“Ich könnte hier kaufen ganz viel und zuhauf,
ich hoffe hier ist auch bald Schlußverkauf.
Und beim nächsten Besuch mach ich eines hier wahr:
Eine durchzechte Nacht in der Genikschußbar.”
Das Christkind verschwand, man munkelte balde:
Es verschwand still und heimlich, ich glaub in Gierswalde.

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Ein Weihnachtsgedicht über Uslar

Stellt Euch vor, ich habe das Christkind gesehen.
Ich sah es am Postberg Richtung Innenstadt gehen.
Ein Umweg übern Rotenberg,
war es dem Christkind dann auch wert,
zu sehen wir wir hier so wohnen,
ob sich Baugrundstücke lohnen.
Dann ging das Christkind an den Neustädter runter,
und dachte sich so froh und munter:
“Welch Ruhe und Gelassenheit
in dieser Stadt zur Weihnachtszeit.
Das ist also der Nabel der Stadt,
Bushaltestellen und Döner satt.
Hier muss man doch recht friedlich leben,
es scheint hier alles das zu geben,
was eine kleine Stadt so bieten sollte,
falls ich mal hier wohnen wollte.
Und wie ich sehe, und was ich mich freu:
Ich hol jetzt was Süßes im Busbahnhof Neu.”
Dann ging das Christkind still und leise
den Wolfhagen hoch, setzte fort seine Reise.
Ein Ärztehaus es dort erblickte,
voll Zustimmung das Köpfchen nickte,
und sich dachte voller Segen:
“In Uslar scheints auch das zu geben.”
Der Weg ging weiter am Kino vorbei,
das Christkind war leider noch nicht dabei,
als hier jeden Abend Filme noch liefen,
und die Uslarer nicht vor der Glotze einschliefen.
Und so ging es schlendernd weiter,
bei Schefft wurde der Blick ganz heiter.
Das Christkind dachte: “Nein wie fein,
da ginge ich jetzt gerne rein.
Welch edle Schnitte, tolle Stoffe,
ich guck da nochmal rein die Woche.
Ich bin ja gerade etwas blank,
obwohl: Da drüben ist ne Bank.
Muss ich den Dispo überziehen,
hab mir ja lange nix geliehen.
Die Volksbank Solling wird mir was leihen,
der liebe Gott wirds auch verzeihen.
Doch der Weg führte es weiter,
die Kurze Strasse runter, immer weiter.
Fleischerei Petersen und Cafe Lücke,
das Christkind sagte: “Ich entzücke.
Bei soviel gutem Augenschmaus,
ginge ich hier ein und aus.
Die schlanke Linie wird zwar leiden,
ich kann ja enge Kleidung meiden.”
Das Rathaus kam, dort blieb es stehen,
um alles was hier ist zu sehen.
Der Blick ging hin und wieder her,
hier gibt es noch sovieles mehr,
was das Christkind groß bestaunte,
wo es auch nicht selten raunte.
Das Hotel am Platz, Menzhausen genannt,
in das wäre das Christkind jetzt gerne gerannt.
Es wirkt so gemütlich und das Christkind war platt.
Doch wollte es sehen noch viel mehr von der Stadt.
Durch die Lange Strasse es ging, da war nicht viel los.
Und das Christkind dachte bloß:
“Warum steht hier soviel leer?
Will nach Uslar keiner mehr?“
Und so ging es wieder weiter,
durch Gassen und Strassen, und es wirkte so heiter.
Die Stadt gefiel dem Christkind sehr,
und es wollte sehen mehr.
Eichhagen, Ausschnippe, auch dort ging es lang.
Setzte sich im Schloßgarten auf eine Bank.
Genoß die Ruhe und die Stille im Ort,
und wollte eigentlich garnicht mehr fort.
Es sah sich noch so vieles an,
ging alle Siedlungen und Viertel entlang.
In der Wiesenstrasse dachte das Christkind nur “WOW!”
Rewe, Lidl, Hagebau.
Selbst nen Aldi ist hier vort Ort,
Kindergarten und auch Hort.
Siebrecht, Beckmann, ist alles hier,
im Getränkemarkt, da kriegste Bier.
Da hat man auch die Qual der Wahle:
Hier braut man nämlich Uslarer Kaltschale.
Und da erzählt man sich Geschichten,
auf 2 Feste wird man hier nicht verzichten:
Brauereiparty und Oktoberfest,
wenn Dich denn die Gattin lässt.
Da steppt der Bär, da fliegt die Kuh,
da kommste hier wohl nicht zur Ruh.
Da wird gefeiert bis zum Morgen,
da musste Dir nen Euro borgen.
Es lohnt sich aber sagt man hier,
soll süffig sein das Uslarer Bier.
Das Christkind war müde, kaputt von der Reise,
verglich noch schnell die Übernachtungspreise,
übernachtete dann in einem Haus hier am Platz,
schlief friedlich und gut, das ging auch ratzfatz.
Am nächsten Tag es diese Stadt dann verließ,
der Wind ihm in den Nacken blies.
“Ich könnte hier kaufen ganz viel und zuhauf,
ich hoffe hier ist auch bald Schlußverkauf.
Und beim nächsten Besuch mach ich eines hier wahr:
Eine durchzechte Nacht in der Genikschußbar.”
Das Christkind verschwand, man munkelte balde:
Es verschwand still und heimlich, ich glaub in Gierswalde.

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„Hello, can you hear me?“

Richtig, ich meine Adele den steilen Zahn.
Tolle Nummer, tolle Frau … ich kann die Nummer aber nicht mehr hören.
Morgens Radio an: Hello.
Fahrt zur Arbeit: Hello.
Rückfahrt: Hello.
Nach dem Einkaufen: Hello.
Beim Kochen, nach dem Duschen, auf dem Klo sitzend: Hello.

“Yes Adele, I can hear you. Ich can hear you total gut, mehrmals am day, more than mir lieb ist. Your Stimme is echt beautiful, keine question, but I habe the Gefühl I lebe mit you zusammen und you sing den song only for mich to every Tages- und Nachttime. Selbst in the night I wake auf, water lassen und säusele in my Frottee-Schleepanzug: “Hello”. But there is no one in my Gästeklo who antwortet: “I can hear you.” And wäre da ne voice who say das zu me, ich was thinking I was bekloppt in Koppe!
But the schlimmste is when you sing the song sehr früh in the morning when I fahre in the Rehaklinik. Than its dunkel and kalt and nebelig and I sehe every Kilometer nix because I am so nightblind of my Klüsen. When you than singing “Hello”, I am kurz before to ausrasten, möchte my Radio werfen out of my Toyota, driving drüber und kreische very hysterisch in my Winterpopelinecoat. Can you nicht mal sing a Gute-Laune-Song, so that I sleeping not ein with Pippi in the eyes? I can nicht more, early.
“Adele, can you hear me? Hello?” ^^

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Haushaltsseiten: Ich weiß manchmal nicht was ich davon halten soll.

Ich wische seit geraumer Zeit mein Laminat nur noch mit Weichspüler, das war ein richtig guter Tipp dieser Haushaltsseiten. Und das riecht so lecker.
Ja, ich gebe zu dass ich einige diverse Seiten abonniert habe, und eher unregelmäßig mal mit lese. Manchmal auch nur wegen der saulustigen Kommtare dort. Oder auch weil ich mich manchmal frage, wie einige so ohne Internet durchs Leben/den Haushalt gekommen sind bislang.
Alter Falter! Jetzt die Tage erst wieder gesehen: Da gibt es Frauen die laden Bilder hoch auf denen ich sehen kann dass Chantal (Name geändert) mit ihren 2 Jahren auf den Weihnachtsläufer kotzte und die Mama ruft auf ob jemand Tricks kennt das wieder rauszubekommen. Und die Frage wie der Gestank wegzubekommen ist.
Oder Kevin (Name geändert) der mit seinen 4 Jahren einen flotten Otto hatte und ich dann ebenfalls per Foto den Kackafleck auf der Matratze sehen darf. Auch hier die Frage wie man den Gestank wegbekommt.
Oder Luna (Name geändert) die läufig ist und auf das Sofa menstruierte. Luna ist ein Hund übrigens. Da gabs aber kein Foto von, und den Gestank erwähnte auch keiner.
Knaller finde ich immer Frauen die total verzweifelt fragen wie sie gewisse Verunreinigungen weg bekommen, und dann Bilder hochladen bei denen ich zoomen muss um da einen Fleck zu finden. Da sind entweder keine Flecken, oder ich habs an den Augen, oder meine komplette Wohnung ist ein einziger Fleck.
Auf diesen Seiten herrscht gerade schon Weihnachtsstreß. Da überschlagen sich einige schon seit 2 Wochen was sie kochen und backen sollen, naturbelassen, 7 Gänge für 35 Gäste, oder was man der Neffe oder der Nichte schenkt, 3 und 8 Jahre alt, oder wie man die Grundreinigung strukturiert oder ob man gebastelte Weihnachskarten verschickt oder doch gekaufte. Gekaufte machen so einen einfallslosen, unkreativen, faulen Eindruck. Ich habs Abo erstmal gelöscht, ich stoße im Januar wieder dazu wenn die sich alle runtergefahren haben.
Ich wünsche dann an dieser Stelle der Chantal, dem Kevin und der Luna eine schöne Adventszeit. Riechts bei Euch jetzt mittlerweile besser? ^^

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2015 war für Uslar das “Jahr der Votings”.

Wenn es Aufzeichnungen gäbe welche deutsche Stadt am zahlreichsten auf Votingknöppe gedrückt hat, wären wir wohl mit an der Spitze gewesen, aber haushoch, aber volles Pfund, na hör ma.
Angefangen mit dem Voting für die FFW Uslar, gefolgt vom Voting der IngDiba oder wie das hieß, da konnten einige Vereine gutes Geld gewinnen, und gestern schlossen wir mit dem Voting für Cheryl um die Wild Card die Votingphase erstmal ab.
Und mittendrin dachte ich die FFW Uslar geht nochmal in ein Voting um den deutschen Engagementpreis, das war aber falsch gedacht. Da dachte ich echt wenn ich jetzt noch 1x aufrufe zum voten, dass hier morgens Uslarer(innen) vor meiner Tür stehen und mich mit PC-Mäusen bewerfen oder mir ne Tastatur übern Schädel ziehen weil sie nicht mehr voten können.
Bei Cheryl hatten sicherlich viele mehrere Seiten auf dem Rechner auf und das Smartphone immer vor den Klüsen um alle 30 Sekunden für sie zu stimmen. Ich hatte das Gefühl ich wohne mit Cheryl zusammen, kein Gesicht sah ich in den letzten Tagen mehr wie ihres. Leider, leider, leider hat es ja nicht gereicht für die Tournee. Es würde mich nicht wundern wenn wir auf die letzten Tage von 2015 nochmal für irgendwas tolles voten dürfen, oder in 2016 dann wieder.
“Lass auf der Tastatur die Pfoten,
vielleicht gibts wieder was zum voten.”

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Die Büroklammer

Ineinander gepopelte Büroklammern: Ich raste nochmal aus!

Kennt ihr ihn auch? Diesen nervenaufreibenden, stundenlang dauernden, täglich wiederkehrenden Job des “Büroklammerns auseinander bauen müssens” weil die sich verschlungen haben? Quasi Büroklammer an Büroklammer? Als würden die sich lieben und nicht mehr loslassen wollen? Als säßen da in der Fabrik Mitarbeiter, deren Job es ist in einem 2000er Paket
1801 Büroklammern ineinander zu haken, damit wir Büro-Tussen einen Nervenzusammenbruch bekommen?
Bei uns gehen tagtäglich eine Menge Büroklammern über den Schreibtisch. Und dauernd hat man so einen Haufen in der Hand wo 2, oder auch 3, oder auch mehr Klammern eine Einheit bilden. Normalerweise lege ich die an die Seite, weit an die Seite. Weil ich da echt ausrasten könnte wenn es schnell gehen muss. Aber irgendwann sind die „Single-Büroklammern“ aufgebraucht, und dann muss man die „Gang-Bang-Büroklammern“ voneinander lösen. Du schiebst die eine nach unten, merkst dass das die falsche Richtung war, also nach oben geschoben damit die wenigstens brauchbar ist, und Du siehst dass da aber noch einige mehr an so einer Traube hängen. Das meist zu einer Uhrzeit zu der keine Zeit mehr ist ins Lager zu gehen. Oder im Lager sind gerade keine. Und die Kollegin kann auch nicht helfen weil die ebenfalls gerade mit den „Gang-Bang-Büroklammern“ kämpft.
Ich muss ja garnicht wissen dass die Kollegin gerade wieder eine „Gang-Bang-Trennung“ vornimmt, ich höre das ja am Fluchen.
Und immer sehe ich dann vor meinem geistigen Auge Arbeiter an einem Fließband sitzen oder stehen, die juchzen und in die Hände klatschen und dreckig lachen, während sie die Büroklammern ineinander haken und im Chor rufen:
“Nieder mit den Bürotussen, wir machen Euch so alle!”
Dass einem so ein kleines bißchen Draht so aus der Fassung bringen kann, läßt mir dann den Draht aus der Mütze fliegen.
„Gang-Bang-Büroklammern“, dolles Wort, was? ^^

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Lief ja quasi gestern

Dafür dass ich eigentlich garnicht zur Apres Ski-Party wollte, hab ich lange ausgehalten. Zwar ging es nicht ein fröhliches Liedchen trällernd mit der Handtasche schleudernd die Bella Clava hoch, den Zeitungsausträger überholend, aber es war mal wieder ein schöner Abend.
Ich bin wegen Cheryl runtergegangen, weil ich sie mal live hören wollte, und weil ich es unglaublich finde dass eine junge Frau, die man vor Monaten sicherlich auf den ersten Blick nicht wahrnahm, plötzlich derart bekannt ist hier. Unterm Strich kann ich nur sagen dass ich Gänsehautalarm hatte, eine tolle Stimme und eine tolle junge Frau.
Auch ansonsten war gut was los und prima Stimmung. Find ich immer spannend dass man denkt man kennt hier schon alle, und man wird an Abenden wie gestern eines besseren belehrt und lernt dann wieder “neue” Uslarer kennen. Der Glühwein, die Uslarer Kaltschale und sonstige diverse Kaltgetränke sorgten zu späterer Stunde dann für laut singende und tanzende Gruppierungen. Da schleuderten gestern welche ihr Becken durch die Gegend von denen ich dachte dass sie resistent sind gegen Spaß.
Die gute alte Stadtschänke sorgte dann mitunter dafür dass man den Glühwein, die Kaltschale und das andere Kram ordentlich auf die sanitäre Anlage bringen konnte. Viele haben sich dann dort schon recht früh für den Gute-Nacht-Absacker niedergelassen, da war ja stellenweise kein Durchkommen mehr. Ich bin jedenfalls teilweise wieder auf dem neusten Stand was den Klatsch und den Tratsch angeht, man muss nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.
Man gut dass die Straßenbeleuchtung noch an war, sonst hätte ich wieder stundenlang gebraucht mich den Berg hochzutasten. Unten Anlauf genommen: zack war ich oben. Und kaum dass die Jacke an der Garderobe hing kam der Nachwuchs auch zur Tür herein, mit Kumpel an den Hacken.
“Gute Nacht Marie-Ann, gute Nacht Jim-Bob, gute Nacht Horst-Herbert. Licht jetzt aus und nicht mehr so lange, Kopfschmerztabletten und Mineralwasser stehen neben der Brotmaschine falls einer was braucht.”

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