„Hör doch mal auf zu lachen. Mensch!“

Kennt ihr das, wenn man in unpassenden Momenten von einem Hardcore-Lachkrampf überfallen wird? Und da nicht mehr raus kommt? Besser gesagt sich dieser Lachkrampf ins unermessliche steigert? Und man hat das Gefühl gleich zu platzen?
Passiert mich wirklich sehr oft weil ich über Dinge lachen kann, die andere einfach nur wahrnehmen und nicht lustig finden. Ganz schlimm sind diese Pannenshows, da sitze ich alleine auf dem Sofa, haue mir auf die Schenkel und lache mich schlapp. Klatschend wie die berühmte Robbe quasi 😉
Da ist es aber auch erlaubt. Aber sobald die Situation nicht angemessen ist, ich etwas saukomisch finde und weiß, dass lachen jetzt nicht so angebracht ist, kriege ich echt die Pimpernellen.
Vor ein paar Jahren hatten wir eine Versammlung von der Klinik aus. Wir sind echt viele, und so fand das in unserer Turnhalle statt. Gleich zu Beginn hatte sich jemand versprochen. Allgemeines Gelächter, kann ja mal passieren. Ich selber weiß ja welches Lampenfieber man haben kann, wenn man vor vielen Menschen sprechen muss. Alles war wieder ruhig nach 1-2 Minuten, die Veranstaltung ging weiter, es wurde weiter gesprochen vorne, und meine Kollegin und ich bekamen uns nicht mehr ein. Ihr liefen die Tränen, mir liefen die Tränen. Sie hatte schon die Hand über ihr Gesicht gelegt, damit ich das nicht sehe und die anderen auch nicht. Das half aber nix, ihr ganzer Körper bebte. Wenn man lachen muss und das ohne Laute, schüttelt sich der Körper so irrsinnig. Sie war am wackeln wie ein Fliederbusch bei Orkan, und ich versuchte krampfhaft nicht laut zu lachen. Ich dachte echt ich ersticke! Ich war kurz davor die Veranstaltung zu verlassen, weil man uns schon schräg anschaute. Sind ja auch Vorgesetzte in der Nähe die das alles sehen. Wenn wir uns das heute erzählen, lachen wir noch immer Tränen.
Mir passiert es total oft dass Freunde oder Familienangehörige sagen:
Steffi, ich hab heute was erlebt. Und ich bin so froh, dass Du nicht da warst. Du hättest Dich beömmelt vor lachen.“ Wenn sie mir dann schildern was los war, kriege ich mich meistens nicht mehr ein. Weil ich mir das bildlich so gut vorstellen kann.
Manchmal habe ich in Momenten, in denen Lachen nicht so angebracht ist, totale Panik plötzlich lachen zu müssen. Und dann denke ich dummerweise an Situationen, bei denen ich lachen musste. Dann geht das von vorne los. Es ist nichts lustiges passiert, aber ich sitze oder stehe irgendwo, und wackel wie ein Fliederbusch bei Orkan. Weil ein lautes Lachen wirklich deplatziert wäre. Auf Fremde muss das echt verstörend wirken. ^^

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Männer und Silvester (aus dem Jahr 2013)

(Quelle Bild: Pixabay/Robotonoid)


Vorteil von Silvester? Mir sind schon lange nicht mehr soviele „Dreibeiner“ über den Weg gelaufen wie heute beim Einkaufen.

Alles voller Männer:  Im Discounter, im Getränkemarkt …  überall waren Männer! Kleine Männer, große Männer, schlanke Männer, vollschlanke Männer, gepflegte Männer und ungepflegte Männer, Hasenmänner und Nichthasenmänner. Ich wollte fast so eine Flirtnummer außen an meine Kutte tackern, das wäre ja heute echt DIE Chance gewesen 😉

Und ich habe total viel gelernt, gerade beim Einkaufen. Z. B. wie man 4 Kisten Bier in den Kofferraum eines Kleinwagens bekommt, wie man diese im Einkaufswagen so stapelt, dass man den auch noch schieben kann und nach vorne noch was sieht, welches Bier so der Renner ist zum Jahreswechsel, und, und, und. Ich hatte soviel Spaß beim Beobachten wie lange nicht mehr.

Beim Bezahlen das totale Gegenteil vom normalen Wocheneinkauf: ER steht vorne, ER packt aufs Band, ER kontrolliert jede Kiste und jede Flasche und jeden 6-er Träger, und SIE steht tooootaaaaal gelangweilt hinten an *gähn*. Der eine Herr bezahlte und sagte 4x zu ihr:

„Pack den Bon ein, los pack den Bon ein, vergiß den Bon nicht, den Bohon!“

Ich weiß nicht ob der die 4 Flaschen Rum, den Weinbrand, den Klaren und das Bier nach Silvester wieder umtauschen will und das nur als Deko in die Garage stellt? Der hatte so einen roten Kopp, dass ich im Geiste nochmal die Reanimation und stabile Seitenlage durchging.

So, und dann gings weiter im Discounter am Tisch mit dem Feuerwerk: Die standen da wie die Küken um die Tränke, total süß. Während wir Frauen bei totalen Schnappern eines Designers bei Schuhen und Handtaschen z. B. kreischend durch die Gänge flitzen und alles anfassen und durchwühlen, uns in den Haaren ziehen und beissen wenn es sein muss, stehen die da wie die Küken um die Tränke. Der eine im Jogginganzug und mit Gummilatschen, nicht gekämmt, seelenruhig, und ich glaube der hat sich echt alles durchgelesen was da zu lesen war an dem Zeug. Ich lese das nicht wenn ich es kaufe, ich versuche zu verstehen wie ich es zünden muss anhand der Bilder, und nehme auch nur so ein Kram für Kinder ab 6 Jahren. Aber der hat es echt ernst gemeint. Ich wollte noch fragen wo der wohnt bzw. böllert, aber der war irgendwie in Trance, und da soll man ja keinen ansprechen, sonst erschrecken die sich so.
Ich glaube heute Abend hören viele Männer folgenden Satz von ihren Frauen:

„Gib die Bankkarte her, Du stürzt uns noch ins Verderben. Das nächste Mal bleibste im Auto sitzen.“

P. S. an die Männerwelt: Ich mag Euch, in Echt jetzt, was würden wir nur ohne Euch machen?! ^^

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Weihnachten 2016: Ho Ho Ho.

Weihnachten ist ja nicht unbedingt mein Event, das wisst ihr ja mittlerweile. Also habe ich mich dazu entschlossen, Heiligabend Freunde einzuladen. Freunde, die witzig und lustig sind. Quatschen, lachen, fröhlich sein. Ohne Tamtam, einfach nur eine Bottle-Party.
Geladen waren 2 Paare und ein Freund von mir. Dieser Freund brachte einen Kumpel mit den ich noch nicht kannte. Ich hatte etwas Bedenken, dass die Konstellation vielleicht nicht passt. Weil alle irgendwie schillernde Persönlichkeiten sind, jede(r) auf ihre/seine Art und Weise. Kumpel Georg, ihr kennt ihn aus der Kolumne „Franz hat kein Internet“ lief hier auf, und die Chemie passte. Alles locker, alles entspannt. Der Rest der Partygemeinde trudelte ein, und es herrschte eine ausgelassene, harmonische Stimmung. Jeder kam mit jedem ins Gespräch, es wurde gelacht und tolle Gespräche begleiteten den Abend. Der Kurze hatte auch Freunde eingeladen, die Bude war voll. Zu späterer Stunde kam die Jugend zu den „Alten“, ich glaube mein Wohnzimmer hat noch nie so viele Leute beherbergt. Facebook-Freundschaften wurden den Abend geschlossen, Handy-Nummern wurden ausgetauscht.
In meinem Bett schlief Wilfried, im Wohnzimmer Georg, im Bett vom Kurzen lagen drei junge Männer, deren Name ich nicht nenne. Heute morgen so gegen 4 Uhr lag ich im Bett. Total zufrieden, total geflasht, total froh diesen Abend in so toller Runde verbringen zu dürfen.
Um 11.11 Uhr die Augen aufgeschlagen, der Gang in die Küche, Kaffee und Kopfschmerztablette waren meine ersten Freunde. In der Bude nahm das Leben seinen Lauf: Alle erwachten oder waren schon wach, der eine total fit und der andere noch leicht wankend. Gemeinsames Frühstück mit Brötchen und Rühreiern, eine Zusammenfassung des Abends mit schmunzeln etc., und so startete der 1. Weihnachtstag. Ich persönlich hatte heute Rücken, Kreislauf, Körper usw. Aber egal.
Ich liebe solche Begegnungen, diese Menschen. Das sind Momente, die vergisst man nicht.
Das sind Menschen, die ich sehr schätze.
Das war ein Weihnachtsfest, welches ich es echt genossen habe.
Hier liegt noch ein Schal und eine Weste. Wer ging ohne nach Hause? ^^
(Gruß an Jenny T., Nils W., Maurice Z., Sascha B., Nick H., Mona T., Grit S., Bernd S., Sascha W., Torsten P., Tobias S. Und an alle Nachbarn, die das Drama heute Nacht mitgemacht haben im Dachgeschoss rechts).

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„Wo sind denn eure Jacken? Hä? Na?“

Da habe ich wohl geschmunzelt am Wochenende, mehr als geschmunzelt.
Discoabend hier auf einem unserer Dörfer, Weihnachtsdico um genauer zu sein. Wer musste natürlich hin? Nee, nicht ich, der Kurze.
Ging auch alles glatt quasi. Am Sonntag, der Kurze hatte auswärts genächtigt, bekam ich von ihm einen Anruf. Er hat wohl versehentlich seine Jacke vertauscht, er hat jetzt eine Damenjacke. Ob ich die haben will fragt er noch, das ist ne gute Winterjacke, qualitativ hochwertig. Als ich total entrüstet erklärte, dass da wohl eine andere Person ihre Jacke vermisst, nahm die Fragerei ein Ende.
Am nächsten Tag, ich mache Facebook auf, finde ich den nächsten jungen Mann, der auf besagter Weihnachtsdisco die falsche Jacke griff, und nun seine Jacke sucht. Als ich erwähnte, dass mein Sohn anscheinend eine Damenjacke bei sich hat, und wir nun seine Jacke suchen, erfuhr ich, dass seine Schwester ihre Jacke ebenfalls auf dieser Weihnachtsdisco nicht mehr fand. Ich hatte über mein Profil einen Aufruf gestartet nach unserer Jacke. Ist ja kalt draußen. Und schwupps, meldete sich eine Mutter bei mir, deren Tochter ihre Jacke auch nicht mit nach Hause brachte. Nun waren wir mittlerweile 4 jackenlose Personen.
Unsere Jacke war dann doch keine Damenjacke, sondern eine sauteure Herrenjacke. Also habe ich Bilder gemacht, und auch hier bei Facebook einen Aufruf, wer diese Jacke vermisst. Und vielleicht unsere Jacke zu Hause hat. Der junge Mann fand sich, nur hatte er leider nicht unsere Jacke. Abends um 22 Uhr Jackenübergabe an den jungen Mann auf dem Discounter-Parkplatz. Als ich dann in der Veranstaltung der Weihnachtsdisco direkt eine weitere Suchanzeige aufgab, musste ich wohl prusten: Da wurden sogar komplette Schlüsselbunde verloren bzw. gesucht.
Unsere Jugend: Wollen uns „Alten“ erzählen wo der Frosch die Locken hat im Leben, und verlieren im Rudel ihre Kleidung. Mich wundert ja, dass ich nicht in der Zeitung lesen musste, dass die noch ihre Schlüppa verloren haben und mit blankem Hinterteil in der Innenstadt gesehen wurden.
Unsere Jacke ist noch immer weg. Der Kurze hat aber Glück: Muttern hat ne total hässliche Ersatzjacke gekauft vor Monaten. Ich ahnte sowas in der Richtung schon. Und obwohl die Jacke sooooooooo doof aussieht, wird sie jetzt getragen. Geht ja nicht anders. Die hübsche Jacke ist ja weg. Und es ist kalt draußen. Der Einzelhandel meiner Stadt boomt bestimmt:
„Guten Tag, kann ich Ihnen helfen? Waren Sie auch auf der Weihnachtsdico? Jacke weg? Echt? Jacken hängen oben rechts, die sind auch schon reduziert. Das ist Ihr Tag heute, Ihr Tag. Zahlen Sie bar oder mit Karte? “ ^^

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Testbesuch/-kauf im Lidl 2.0

Unsere Discounter machen sich hübsch, müssen anscheinend einen gewissen Standard erfüllen. Wie auch all die anderen Filialen dieser Ketten. 4 Wochen war der Laden dicht, da wurde anscheinend gearbeitet ohne Ende. Ich kann sagen: Es hat sich echt gelohnt!
Beim Betreten des Ladens wirkte schon der Eingangsbereich total hell und freundlich. Ich muss, wenn ich rein gehe und meine Freundin raus, nicht über 4 Paletten stilles Wasser ein „Halloooo“ brüllen. Die Paletten und die Plexiglasscheiben sind weg. Wir könnten uns die Hand geben, der Bereich ist jetzt offen.
Als ich rein ging, standen da total viele Menschen um einen Apparat herum, auch zwei Angestellte. Mein erster Gedanke:
„Jetzt raffen die wieder nicht den Pfandautomaten!“
Das war aber ein Kaffeeautomat wie mir gesagt wurde. Lecker Kaffee für 1 Euro. Probiere ich noch aus, nur nicht abends um 20 Uhr, komme ich nicht in den Schlaf.
Der „neue“ Laden wirkt modern, gestylt, sortiert, einladend. Mein erster Gedanke war, dass ich in einer Großstadt bin.
Dass das Sortiment nun anders gelagert ist hat mir etwas Probleme bereitet, muss ich zugeben. Aber mit viel Zeit hatte man die Möglichkeit, sich mit dem System anzufreunden. Der Backshop wirkt einladend, das Angebot wurde erweitert. Auch die Umstrukturierung der Tiefkühlkost fand ich angenehm. Nicht bücken müssen, sondern vieles auf Augenhöhe. Am frischen und von der Qualität nicht nachlassenden Obst- und Gemüseabteilung hat sich nichts geändert, es steht jetzt nur weiter vorne.
Heute waren anscheinend wichtige Menschen vom Lidl vor Ort, ich kannte die nicht und sie wirkten recht souverän. Nun gut, müssen die mir halt zur Not sagen wo die Gulasch-Suppe jetzt steht und das 4-blätttrige Klopapier mit Lebkuchenduft.
Wer noch nicht dort war und wissen will wo Lidl die Locken jetzt trägt, die/der sollte den Lidl mal besuchen. Das lohnt sich.
Und wenn der Aldi fertig ist und nachzieht, können wir Einkaufen bis die Schwarte kracht, das glaubt mal. ^^

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Franz hat kein Internet.

Ich habe einen Kumpel, ich nenne ihn jetzt Wilfried (Name geändert). Wilfried hat auch einen Kumpel, den nenne ich jetzt Franz (Name auch geändert). Und dann gibt es noch Nr. 3, ein Kumpel von Wilfried und Franz, den nenne ich Georg (mit dem Name ist klar, nä?)
Wilfried und Georg haben Singlebörsenerfahrung, sind beide Besitzer von Smartphones und Rechnern/Laptops.
Franz hingegen hat ein Klapphandy mit riesengroßen Tasten, und kein Internet.
Franz will aber unbedingt online eine Frau kennenlernen. Wilfried und Georg haben ihm monatelang erklärt, dass das ohne Internet nicht geht. Franz versteht das aber nicht. Franz versteht generell wenig von der Materie.
Wenn Wilfried oder Georg online waren, hat Franz den beiden über die Schulter geschaut und seine Kumpels gebeten, diverse Frauen in seinem Name anzuschreiben. Wenn beide erklärten dass das Unsinn ist, da die Frauen ja dann meinen die beiden sind scharf auf sie, antwortete Franz:
„Sag denen doch, dass ich neben Dir sitze.“
Wilfried sagt dann immer: „Das glaube ich jetzt nicht“, Georg schüttelt sprachlos mit dem Kopf.
Franz wohnt in einer Ecke des Landes, wo kein Anbieter ein stabiles Internet anbieten kann. Auf seinem Flur muss es eine 1 qm große Ecke geben, auf der es halbwegs funzt mit eigener Datenverbindung,
Jetzt hat Franz ein Smartphone. Eine Freundin von ihm, ich nenne sie mal Sybille, hat ihm in einer Singlebörse einen Account eingerichtet. Nachdem sie Franz auch ein email-Postfach eingerichtet hat. Sybille ist eine gute Sybille. Wenn Franz ins Internet möchte, geht er zu Sybille oder Wilfried. Er hat ja nirgends Empfang. Außer auf dem Flur auf 1 qm.
Letztens war er bei Wilfried. Wilfried wollte in die Dusche und stand im Schlüppa vor dem PC. Franz wusste seinen Nickname aber nicht, bzw. wie er geschrieben wird. Ohne Nickname kein Eintreten in die Singlebörse. Nach zig Versuchen, Wilfried war schon ausgekühlt, ging dieser dann total durchgefroren unter die Dusche. Als er wiederkam, war Franz noch immer nicht online, weil er nicht wusste ob sein Nickname mit großem oder kleinem Buchstabe anfing, ob in der Mitte ein „ck“ kommt oder nur ein „k“ oder gar ein „kk“. Selbst ich wusste, dass hinter seinem Nick noch 4 Zahlen kommen. Franz weiß das aber nicht mehr.
Franz fragte Wilfried letztens: „Was machste am Wochenende?“
Wilfried sagt: „Ich fahre zu Steffi.“
Fragt Franz: „Kann ich mitkommen?“
Sagt Wilfried: „Und was ist, wenn ich Steffi küssen will und so?“
Sagt Franz: „Dann gucke ich zu.“
Georg saß daneben und sagte nur: „Das glaube ich jetzt nicht.“
Franz schreibt auch keine Frauen an, das macht für ihn Sybille.
Franz findet, dass auf seinem Profil immer „komische“ Frauen sind.
Tja Franz, komisch bist Du ja auch, und das nicht wenig.
Ich bin echt gespannt, wann und mit wem Franz sein erstes Date hat. Ich wäre total gerne Mäuschen.
Lieber Franz, Wilfried und Georg: Ich könnte mich ausschütten vor Lachen, wenn ich Eure Stories höre. Ich möchte Euch nur 1x alle zusammen erleben. Ich denke, ich sitze klatschend wie ein Robbe auf dem Sofa und gebe Töne von mir, die noch nie ein Mensch zuvor von mir gehört hat.
P. S. An Franz: Ich habe heute einen Screenshot von Deinem Profil gemacht, damit Du Deinen Nickname kennst. Das Foto schicke ich Wilfried, da ist es besser aufgehoben glaube ich. ^^
(Die drei Männer gibt es echt, und die Story ist real. Wer Franz kennenlernen möchte, darf sich vertrauensvoll an mich wenden).

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„Lutsch mal ein Stück Ingwer.“

Mich hats am letzten Wochenende schon aus den Latschen gehauen: Der gemeingefährliche grippale Infekt. Drei Tage habe ich mich noch zur Arbeit geschleppt, aber gestern war dann over and out. Eine Müdigkeit, als hätten mich ein Dutzend Tze-Tze-Fliegen gestochen. Der Rüssel verstopft und ich huste irgendwie animalisch. Gestern Abend musste ich noch schnell was Einkaufen. Und traf eine alte Bekannte wieder. Sie war Ernährungsberaterin in einer Klinik, in der ich vor knapp 20 Jahren mal arbeitete. Während wir uns unterhielten und ich immer Richtung Whisky und Gin hustete, gab sie mir den Tipp Ingwer zu holen. Zum einen um einen Tee damit zu kochen, zum anderen um den Ingwer zu lutschen. Sie sagte noch: „Der brennt alle Keime weg!“ Wie recht sie doch hatte. Also habe ich einen Tee aufgebrüht, und mir ein Stück Ingwer in die Backentasche geschoben, um dann dieses Stück Ingwer mit meinen Zähnen zu zermahlen. Junge! Ich dachte, ich sehe gleich Sterne. Das war so scharf, dass ich dachte mein Mund ist gleich taub. Die Tränen standen mir in den Augen, die Nase brannte, meinen Körper zog es auf einen Stuhl. Weil ich aber kein Weichei sein wollte, habe ich 3 Minuten hardcore daraufgebissen. Bis ich es dann nicht mehr aushielt und nur noch den Mund öffnete um das Teil im Biomüll abzulegen. Hui, das war ne Erfahrung. Ich habe im Badspiegel nachgeschaut ob meine Füllungen noch da sind und mein Zahnschmelz. Bislang kannte ich Ingwer nur als dezentes Gewürz in Speisen. Hier steht nur die getrocknete Variante zum würzen im Küchenschrank. Dass diese Wurzel soviel Bums hat, damit hatte ich nicht gerechnet. Die Ernährungsberaterin sagte mir noch, dass sie immer ein Stück in der Jackentasche hat und es tagtäglich lutscht. Entweder ist sie härter im nehmen, oder ihre Mundschleimhaut ist schon komplett verätzt, man weiß es nicht. Der Kurze hat sich vorhin eine Tasse Tee eingeschänkt. Ich hörte nur ein würgendes Geräusch und ein „platsch“. Dann kam ein: „Mama? Was verflucht ist das für ein Tee?“ Ich so: „Ingwertee mein Kind, total gesund. Jetzt sei mal keine Pussy.” Allen anderen, die es auch zerrissen hat: Gute Besserung. Wer von Euch vier Minuten Ingwer kaut, ist mein Held, das glaubt mal. ^^

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Da stand ein Pferd auf dem Flur!

Ich habe am Freitag eine Weihnachtsfeier erlebt und vor allem gefeiert, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde. Natürlich handelt es sich um meine Klinik. Ich erwähnte ja schon, dass wir da feiern als gäbe es keinen Morgen mehr.
Ich war total müde und groggy, wollte nicht hin. Mir war nicht so danach. Als sich dann eine Fahrmöglichkeit ergab (Danke Katrin T.), kam ich doch ins stolpern. Weil ich wusste, dass ich mich ärgere wenn ich die Anekdoten höre. Und das war die beste Entscheidung ever!
An diesem Abend wurden Kollegen verabschiedet, neue Kollegen begrüßt (die Führungsebene betreffend). Da musste auch ich mittendrin schlucken, mein Chef war/ist echt in Ordnung.
Jedenfalls kamen ein paar warme Worte von den verschiedensten Abteilungen. Und plötzlich geht die Tür auf, und da kommt ein Pferd in den Saal. Mein erster Gedanke:
„Steffi, das war zu viel grüner Schnappes, nu ist aber Schluss!“
Das Pony hatte symbolischen Charakter, das nur am Rande. Und für alle Tierschützer folgender Hinweis: Das Pony war nur kurz bei uns, sprach auch irgendwie mit dem Chef, sorgte für totale Begeisterung und hinterließ auch etwas *kreisch*
Nun war Big Boss auch aus München vor Ort, da ist man ja etwas vorsichtig, zurückhaltend und so. Wir aber nicht. Wir haben genau so abgefeiert, wie wir auch sonst abfeiern. Und irgendwann sagte Big Boss:
„Der Hammer hier. Ich glaube, ich komme jetzt des öfteren zu den Feten.“
Um 22.45 Uhr sollte es eine Überraschung geben. Irgendwie wussten alle um was es geht, ich aber nicht. Ich hatte auf einen Stripper getippt (gewünscht trifft es auch).
Und dann gab es ein Feuerwerk der Extraklasse. Das hatte unser bald ausscheidender Geschäftsführer für uns organisiert. Es war wirklich toll, ich steh ja eh drauf. Eine total tolle Geste jedenfalls.
Ich stand den Abend so oft mit offenem Mund da, beobachtete die Kolleginnen und Kollegen, die einfach nur Spaß hatten und eine Party der Extraklasse feierten. Wenn man Kollegen tiefenentspannt tanzen sieht von denen man weiß, dass sie einen echt harten Job haben und machen, dann freut mich das immer. Es gab eine Showband die Rock`n Roll spielten, und jeden Tisch mit einem Song beglückten. Ich glaube wir hatten „stand by me“. Ist aber auch egal.
Die Tanzfläche füllte sich, die Stimmung wurde immer ausgelassener. Ich bin totaler Nichttänzer, da muss echt eine Menge passieren bis ich mal meine Extremitäten nach Musik durch den Raum schleuder: Den Abend war es soweit. Ich hätte noch 5 Tage weiterfeiern können. Aber irgendwann ist mal Schluss, und so kam ich dank einem Arzt der Neurologie sicher nach Hause (Danke Herr D.).
Ich saß zu Hause noch 1 Stunde in der Küche, und musste mich erst sortieren und mich fragen, ob das alles eben echt stattgefunden hat.
Hat es. Die Kopfschmerzen am nächsten Tag untermauerten das auch. Als Biertrinkerin grünen Schnappes weglutschen, ist hardcore.
Ich hoffe inständig, die Tradition unsere Sommer- und Weihnachtsfeste bleibt bestehen. An diesem Abend wurde mir wieder klar, dass ich echt Glück habe so tolle Kollegen meine Kollegen nennen zu dürfen. Von daher fahre ich gerne zur Arbeit.
Kathrin B., steht der Termin für das Sommerfest schon? Dieses Jahr vielleicht doch nen Stripper? Hast Du ganz, ganz fein organisiert. ^^

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Da dachte sich die wilde Sau: „Ich glaub, ich mache heute blau.“

Diese Story ist wirklich passiert vor relativer kurzer Zeit. In direkter Nachbarschaft der Rehaklinik, in der ich arbeite. Genauer gesagt in der Weser-Therme Bad Karlshafen.
http://www.hna.de/…/wildschwein-rennt-in-karlshafener-weser…
Ich mache mal eine Kurzfassung:
Treibjagd irgendwo im Walde. 2 Wildschweine flüchten, rennen knapp 3 km durch die Pampa, schwimmen durch die Weser. Eins der beiden Wildschweine landet dann im Innenbereich der Therme, und hüpft ins Solebecken. Platsch!
Wildschwein Nummer 2 blieb draußen. Ob in der Nähe der Saunen/des Nackichbereiches, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich war ja nicht dabei, habe artig gearbeitet. Angezogen, im Innenbereich meines Büros, ohne Wildschwein 1 und 2. Das ist auch gut so. Ich wäre nämlich den Heldentod gestorben!
So ein Wildschwein ist ja schon ein ziemlicher Koffer. Ich bekomme schon Schnappatmung, wenn ich eins an der Straße stehen sehe, oder halt im Wildpark. Diese Hauer: Aua!
Und ein solches Prachtexemplar sprang ins Solebecken!
Stellt Euch vor, ihr treibt total tiefenentspannt im Badeschlüppa durch das Solebecken, vielleicht auf dem Rücken liegend, dezent planschend. Und rums: Eine Wildsau landet mit einer Arschbombe direkt neben Euch. Das glaubt man doch im ersten Moment nicht. Selbst wenn man nur Augenzeuge aus sicherer Entfernung war, muss das ein unglaublich unrealistisches Bild gewesen sein.
Das Wildschwein jedenfalls konnte aus dem Becken flüchten und rannte in die Küche. Das kuriose an der Story: In dieser Küche wird sonntags gerade Wildschweinbraten angeboten. Tztztz. Drei Menschen schafften es nicht das Wildschwein aufzuhalten. Eine Person wurde auch leicht verletzt. Wildschwein 1 ist dann wieder raus aus der Therme, Wildschwein 2 war wohl schon weg. Man fand es zumindest nicht mehr.
Diese Story hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt, hessische Radio- und Fernsehsender berichteten darüber. Wir Niedersachsen natürlich auch.
Bevor jetzt all die Tierschützer und Hobby-Pädagogen um die Ecke kommen:
Der Sau ist anscheinend nichts passiert. Es wurden auch keine Kinder verletzt oder Erwachsene (bis auf die Person, die die Sau aufhalten wollte). Der Schaden hielt sich in Grenzen. Diese Nummer hätte weitaus schlimmer enden können. Das tat sie aber nicht. Fast alle, die das Bild der badenden Sau im Solebecken sahen, mussten grinsen. Ich auch. Und die Jägerschaft. Und sicherlich wird man sich diese Geschichte in der Weser-Therme noch ganz ganz lange erzählen:
„Weißte noch? Die Sau mit der Arschbombe damals? Was ein Wildschwein.“
Jetzt noch ein Hirsch in der Sauna, und ich hole mir eine Jahreskarte.^^

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Ja ist denn schon Dezember?

Ich bilde mir ein, dass jedes Jahr schneller vergeht je älter ich werde.
Gerade die Tage sprach ich noch mit meiner Kollegin. Letztes Jahr zum selben Zeitpunkt saßen wir uns gegenüber und schmunzelten noch darüber, dass es eigentlich noch lange hin ist bis zu unserem nächsten „Das Jahr geht so schnell rum-Dialog“. Und Zack, 2016 läuft noch ein paar Tage und schwubbeldiwupps ist 2017 am Start. Irre!
An einem Tag ist nicht so wirklich was dran. An einer Woche im Grunde genommen auch nicht. Wie schnell ein Monat ins Land geht, merke ich an meiner Gehaltsabrechnung, wenn ich sie auf dem Schreibtisch liegen habe. Nur schade, dass die Kohle das nicht so sieht und irgendwie noch schneller vom Konto verschwindet.
Ich muss gerade an Silvester 1999/2000 denken. Mit Freunden und 2 Kleinkindern in Dänemark. Und voll die Beziehungsdramen in dem Ferienhaus. Überlegt mal, das ist 17 Jahre her! Da hat der Kurze noch in die Windel gerömert. Mir kommt das absolut nicht so lange vor.
Wenn ich über bestimmte Meilensteine in meinem Leben nachdenke, verschätze ich mich immer! Ich könnte schwören, dieses und jenes liegt 2-3 Jahre zurück. Und bin dann entsetzt, dass es schon 6 oder 7 Jahre waren.
Jedes Jahr aufs neue sage ich mir, dass ich mal etwas Hektik aus meinem Leben nehmen sollte. Nicht dauernd allem hinterher hetzen, und dabei das Zeitgefühl verlieren. Kriege ich nicht geschissen! Es dauert wieder nur einen Fingerschnipp, wir haben Dezember 2017 und ich kaue Euch ein Ohr ab, weil das Jahr wieder so rannte. Im Schweinsgalopp an mir vorbei.
Stellt es Euch vor: 2026! Ich sitze mit 56 Jahren auf dem Sofa, vielleicht ein Enkelkind auf dem Schoß. Der Göttergatte sitzt im Feinripp-Unterhemd vor dem Fernseher, mit Plauze und Dosenbier. Und dann denke ich an die Kolumne von heute, an Euch, und schwöre felsenfest es ist erst 2-3 Jahre her. ^^

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