Bewerbungsschreiben mal anders ;-)

Hallo RTL,
Hallo Redaktion von „Schwiegertocher gesucht“,
Hallo Vera int Veen,

Ich habe mal wieder mit großer Begeisterung Ihre Sendung verfolgt. Und ich war neidisch, sehr neidisch, um nicht zu sagen tierisch neidisch.
Beate im Doll House, mit Lilo Wanders, und mit den schnuckeligsten Schnullipöpsen, die ich seit langem sah.
Jetzt mache ich Ihnen mal ein Angebot:
Ich, Langzeit-Single, fast 46 Jahre alt, nicht immer rundlaufend, komme mal für eine Sendung vorbei. Und auch ich möchte gerne mal mit Lilo übern Kiez wandern und mir hübsche Wäsche aussuchen dürfen.
Ich war 1x auf der Reeperbahn. Da war ich knapp 20 Jahre alt und habe mir ehrlich gesagt in die Hosen ge……. vor lauter Überforderung wegen diverser Etablissements, die ich als Langzeit-Dorfbewohnerin jetzt in der Form noch nicht soooo kannte. Schwamm drüber, ich bin jetzt einen Ort weitergezogen und würde es nochmal wagen.
Wir müssten das nur senden unter „Schwager gesucht“, ich denke das wäre im Sinne meiner Schwestern, diverser Schwager (Mehrzahl jetzt, ich weiß nicht wie das heißt, sorry) und so.
Einzige Voraussetzung: Wir drehen nicht in meiner Bude, und mich küsst auch keiner mit der Zungenspitze in die linke Nasenöffnung.
Leider ist der Prinz für mich zu jung und auch zu sportlich, sonst wäre ein Bewerbungsschreiben genau jetzt unterwegs. Zudem bin ich auch nicht unbedingt die Persönlichkeit, die bei einem Bankett oder anderen gesellschaftlichen Ereignissen etwas repräsentieren könnte. Da hätte der Prinz also quasi keine große Unterstützung auf dieser Ebene durch mich. Und mit 182 cm Körpergröße und 8 cm hohen Pumps würde ich sicherlich auch etwas mutantenmäßig wirken im Kreise der Adligen.
Also: Der Deal steht, ich warte quasi nur auf Ihre (hoffentlich positive) Nachricht.
Tschakka, wir schaffen das.

Gruß Steffi Werner/Kolumnen, die das Leben so schreibt von Steffi Werner

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Nicht so weit rechts, Mensch!

Wer sich von Euch Elternteilen hier wiederfindet, winke am Ende der Kolumne bitte mit dem Schaltknüppel.

Ach ja, gestern lagen sie noch im Kinderwagen oder saßen auf unserem Schoß während wir lustige Kinderlieder mit ihnen gesungen haben, und heute sitzen sie im Auto auf der Fahrerseite, mit dem Lappen in der Tasche. Und da singt keiner mehr lustige Kinderlieder.
Ich hab mir diesen Moment nicht einfach vorgestellt, echt nicht einfach. Aber dass ich sooooooo reagiere, hat selbst mich überrascht.
Man sitzt als Mutter/Vater neben dem Nachwuchs auf dem Beifahrersitz, und nimmt Züge an, die mir persönlich bislang in der Form noch nie begegnet waren. Gott, bin ich extrem.
Könnte ich meine Klappe halten, weil der Kurze wirklich gut fährt … nein, mein Mund steht nicht still. Meine Körperspannung ist mal ne richtige Körperspannung, ich sitze mit den Händen in den Sitz gekrallt und labere wie ein Buch.
„Kupplung langsam kommen lassen“,
„Schlag das Lenkrad eher ein“,
„Schalte doch endlich“,
„Brems doch nicht so dolle“,
„Gib Gas jetzt“,
„Achte immer auf die anderen, da sind genug Pappnasen unterwegs“,
„Blinker haben ihre Daseinsberechtigung“,
„Lass den Spacko vorfahren, der hats nicht drauf“,
und, und, und.
Ich schaffe es auf einer Strecke von 2 km 645 Sätze zu sprechen. Aber was sage ich: Zu beten, wie einen Rosenkranz.
Ich sage das nicht normal, pädagogisch sinnvoll, nee, ich brülle das mit zitternder Stimme und kralle mich in die Sitze. Ich trete das Bodenblech durch, die Hand geht immer richtig Handbremse, obwohl noch nicht eine Situation bedrohlich war.
Der Kurze reagierte letztens richtig: Er fuhr rechts ran, drehte den Schlüssel rum, stieg aus und sagte:
„Fahr Du weiter, ist ja nicht zum aushalten mit Dir.“
Jau, das war für mich unangenehm und saß.
Es ist eben komisch: Immer saß man vorne links, das Kind hinten oder eben auch rechts, und plötzlich ist es andersrum.
Es bedarf seiner Zeit.
Übrigens kann ich es nicht im entferntesten leiden, wenn mich jemand beim Autofahren korrigieren will oder belehren.
Und die emotionalen Streitigkeiten, wenn ich mit meinen kurzzeitigen Lebensabschnittsgefährten „on the road“ war:
Da war Spannung unterm Sonnendach, das glaubt mal.
Ich gelobe Besserung, beim Leben meines Ersatzreifens. ^^

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Der 1. April: Für mich “Naivchen” einen rabenschwarzer Tag.

Ging auch gut los vorhin: Ich habe eine Meldung hier bei Facebook gelesen, dass die Hilfsorganisation, für die auch ich tätig bin, jetzt “Rettungsschweine” ausbildet, als Unterstützung für die Rettungshunde. Mein erster Gedanke war:
“Cool, kannste jetzt doch bald an Übungen teilnehmen.”
Ich habe ja Angst vor Hunden.
Als ich gerade ansetzen wollte, um meine durchaus vor Euphorie triefende Meinung kundzutun, fiel mir ein:
“Attention Frau Werner, heute ist der 1. April.”
Da ich zu den Menschen gehöre, die erst mal alles glauben, versuche ich an Tagen wie dem heutigen keine große Konversation zu betreiben. Und am besten nix kommentieren hier, weil ich nicht weiß ob Ente oder nicht Ente oder Ente süß-sauer.
Am 1. April stelle ich alles in Frage, alles.
Und falle mit Pauken und Trompeten auf fast jeden Joke rein.
Würde es jetzt hier klingeln, und es würde jemand in die Sprechanlage brüllen:
“Steffi, komm mal schnell runter, hier liegt ein Brontosaurus, und der atmet so unregelmäßig”, ich würde in meinen Tiger-Puschen mit 70 km/h die Treppe runterlaufen, den 1. Hilfe-Beutel unterm Arm, im Geiste die Reanimation vornehmend.
Käme ein Anruf, ich müsste mal ganz schnell meinen Wagen wegfahren, weil hier gleich eine Boing 777 zwischenlandet, besetzt mit 550 nackten Single-Männern, die alle mal ganz dringend auf meine Toilette müssten, ich würde meinen Wagen wegfahren, auch in Tiger-Puschen. Und Klo schnell putzen.
Heute wäre ein exzellenter Tag, jemandem seine Liebe zu gestehen. Reagiert die Person jetzt nicht soooooo begeistert, könnte man es revidieren mit den Worten “April, April.” So käme man quasi noch raus aus der peinlichen Nummer.
Also hätte ich die über 75 Mille beim Euro-Jackpot gewonnen, hätte ich es heute erzählt. Da glaubt es einem ja keine Sau.
“Hier, der war echt gut, da träumste von, wa?”
Ich würde mal gerne wissen welche Anrufe heute aus dem Kreißsaal an Opas und Omas und Tanten und Onkel gehen mit der frohen Botschaft, dass die neuen Erdenbürger da sind, und es folgt am anderen Ende der Leitung ein
“April, April, ihr habt erst in 2 Wochen Termin.”
Ich werde mich heute viel zu Hause aufhalten, wenig ans Telefon gehen, hier bei Facebook nichts kommentieren, und mich heute Abend selbst auf meinem Sofa für meine grenzenlose Naivität feiern.
“Ihr Name war Naiv, Steffi Naiv.” ^^

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Unsere Dörfer halten die Tradition „Osterfeuer“ am Leben.

Danke an die Dörfer und die Ausrichtung der Osterfeuer rund um Uslar.
Man sah es ja die letzten Tage genau: Trecker und Jungs/Männer im Blaumann, die seit Wochen oder gar Monaten in ihrer Freizeit dafür einstanden, dass wir hier an der Tradition der Osterfeuer festhalten können, und diese besuchen dürfen, zu unserem unterhaltungstechnischen Vorteil. Kein Eintritt, nur eben der durchaus berechtigte Preis für eine Wurst oder eine Cola. Ich kann mich nicht mal mehr entsinnen, wann und wo Uslar ein Osterfeuer ausrichtete. Ist aber auch wumpe, ab Ostersamstag ist die Auswahl hier weit gefächert, wann wir wo und wie ein Osterfeuer ansehen möchten. Gestern Abend war ab Ortsausgang Uslar bis Bollensen eine Dunstwolke, wie Nebel, das waren aber die Osterfeuer. Und da stehen Leute hinter, die das in ihrer Freizeit machen, ohne dass Geld in ihrer eigenen Tasche landet, ohne feuchten Handschlag oder ein „Danke“. Ich sage dann mal Danke, every year the same procedure

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Das ominöse „rote Licht“ in der Wiesenstrasse.

… auch Du irritierst warst über das „rote Licht“ in der Wiesenstrasse.
Als wir gestern recht spät aus Bodenfelde kamen, sahen wir beim Abbiegen in die Wiesenstrasse, dass weiter hinten so ein merkwürdiger roter Schein zu erkennen war. Also runtergeschaltet und weitgefahren. Brennt es da? Ein horizontales Gewerbe? Nee, war der Schein unserer 4. Spielhalle, da ist ein recht auffälliges, rotes Licht um den Bau verarbeitet worden.
Wenn wir nix haben, aber eine stellenweise rotschimmernde Wiesenstrasse haben wir wohl jetzt. Auch mal schön (Ironietaste aus)

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Klappe und Aktion!

Ich durfte mal die Atmosphäre eines Castings erleben, vor ca. 1,5 Jahren. Da man sich verpflichtet nicht über Dinge zu sprechen was den Ablauf angeht bzw. was hinter den Kulissen passierte, und ich das über eine Rechtsstelle abklären lassen musste bzw. wollte, kommt es jetzt erst dazu. Ich bekam nie eine Antwort bezüglich einer Kolumne darüber, also ob ich etwas veröffentlichen darf oder nicht. Deshalb schreibe ich quasi verschlüsselt, ich bin ja auch nicht auf den Kopf gefallen, gelle?
Der Aufruf zum Casting kam hier über Facebook, es wurden Frauen gesucht die eine Geschichte zu erzählen haben. Und ich dachte so:
“Jau Steffi, wenn nicht Du, wer dann.”
Gesucht wurde von einem namhaften deutschen Designer für einen namhaften deutschen Sender. Es war ein total neues Sendeformat.
Ich also meine Angaben da ins Formular geklöppelt und abgeschickt.
Tage später bekam ich eine SMS auf mein Handy mit einer Einladung zum Casting, in ein Hotel, ca. 35 km von hier entfernt.
Ich bin total ausgerastet vor Freude, sah mich vor meinem geistigen Auge schon über sämtliche roten Teppiche der Welt laufen, und habe das jedem erzählt, ob ich die Leute kannte oder auch nicht kannte.
“Hier, wissen Sie was? Ich werde gecastet, für …, von …”
“Ah.”
Also legte ich mir eine Strategie fest, sichtete den Inhalt meines Kleiderschrankes äußerst akribisch, und entschied mich für ein Outfit von dem ich dachte, dass es mich vorteilhaft und identisch darstellen könnte (Holzfällerhemd und eine schlichte schwarze Hose, Boots). Ein Bekannter fuhr mich hin, ich war ja nicht mehr in der Lage ein Kfz zu lenken. Der Bekannte sagte noch:
“Ich bringe Dich kurz rein und fahre dann wieder.”
“Jau.”
Wir da rein, alles voll mit kleinen Frauen und großen Frauen und jungen Frauen und nicht mehr so jungen Frauen, mit auffälligen Frauen und unscheinbaren Frauen. Man wurde registriert von den freundlichen Mitarbeitern, und nahm Platz.
Mein Bekannter so:
“Ich bleibe, voll spannend hier.”
Wir wurden dann alle über den Ablauf informiert, und das Casting ging los, erstmal in verbaler Form durch Mentoren. Diese Mentoren entschieden dann wer vor die Kamera kommt, und wer nach Hause gehen muss.
Tja, und das dauerte. Und dauerte, und dauerte, und dauerte. Irgendwann kam man mit den anderen Bewerberinnen ins Gespräch.
“Warum bist Du hier?”
“Meinste der deutsche Designer kommt noch?”
“Guck mal die Blonde dahinten, etwas doll aufgedonnert, oder?”
Eine Dame kam gleich mit ihrem “Manager”. Das Kleid war so kurz, dass man per Blick eine Krebsvorsorge hätte durchführen können. Alle 10 Sekunden machte er von ihr Bilder. Mal die Haare nach rechts geschwenkt, dann nach links, dann mit Schmollmund, mit Kußmund und so weiter. Hat aber wohl alles nichts gebracht, ich sah sie jedenfalls nicht in der Show.
Zwischenzeitlich füllte sich das Hotel nochmals, denn das offene Casting begann. Also für die Frauen, die nicht eingeladen waren. Ich muss ja nicht betonen was das für ein Geschnatter war in der Hütte. Die Luft war parfümgeschwängert.
Nach gefühlten 354 Stunden war ich dann dran. Ihr könnts mir glauben, mir lief der Schweiß am Arsch runter. Wir unterhielten uns, ich antwortete auf Fragen die mir gestellt wurden, und versuchte dann meine Kolumnen in den Fokus zu rücken. Die gute Frau hatte auch eine gelesen. Dann kam der erlösende Satz:
“Du gehst noch vor die Kamera.”
Da war ja aus, da nahm meine Aufregung Dimensionen an, dass ich kurz davor war ein Herrengedeck zu bestellen.
Also ging es für mich an die reservierten Tische, zur Konkurrenz. Wie die Hotelgäste uns anschauten, man konnte an den Blicken sehen dass sie überlegten: “Woher kenne ich die?”
Und wieder warten, und warten, und warten, und warten.
Ich hatte mir Getränke eingepackt und Brot, hat mir meine Mutter immer eingetrichtert. Das war mein Glück. Und das der anderen. Ich habe das Brot nämlich an die anderen Damen verschenkt, die hatten so Schmacht. Wir waren mittlerweile schon knapp 6 oder 7 Stunden dort. Dann wurde ich aufgerufen. Ich war total fertig, hatte Schwitzflecken unterm Arm, fing an beim sprechen zu spucken wie ein Lama, und saß auf dem Hocker vor der Kamera wie ein Affe auf dem Schleifstein. Diese riesige Kamera, ein total hübscher Kameramann, eine andere, durchaus nette Mentorin, und ich im Holzfällerhemd mit Leberwurstbrotresten in den Mundwinkeln auf diesem Hocker. Ich war total unauthentisch, nicht so wie ich mich kenne. Zu aufgeregt, zu steif, zu sehr darauf fixiert was ich sagte.
Wir mussten alle wochenlang auf die Antwort warten, ob wir dabei sind oder nicht. Ich war es dann nicht. Aber mein Band mit den Aufnahmen vor der Kamera schlummert noch bei dem namhaften deutschen Sender. Also falls die mal eine Frau suchen im Holzfällerhemd, mit Leberwurstbrotresten im Mundwinkel und Schwitzflecken unterm Arm, dann könnten die auf mich zurückgreifen, das könnten die quasi. ^^

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Urlaubsbilder anschauen – Für mich war das damals oft der Grund für Nervenzusammenbrüche.

Erinnert ihr Euch noch an die Zeit als wir alle unsere Urlaubsbilder zum entwickeln bringen mussten? An die Zeit ohne Smartphone und Rechner? Nehme ich einen 12er Film oder einen 24er oder gleich einen 36er? Das 2-tägige Warten auf die entwickelten Bilder? Und: Stundenlanges anschauen der Urlaubsbilder von anderen? Bis einem die Augen brannten und die Zunge aus dem Mundwinkel hing?
Ich denke jeder von uns hat 1 oder 2 Bekannte, die mit 7 Fotoalben um die Ecke kamen und Bilder vom 4-tägigen Urlaub zeigen wollten.
127 Aufnahmen der Palmen am Strand, mal von links und dann von rechts, und dann bei Sonnenaufgang und dann bei Sonnenuntergang, und dann mit Blitz und dann ohne Blitz. Fotos vom Hotelzimmer, vom Klo, vom Speisesaal, vom charmanten Hotelfachmann, vom Blick aus dem Fenster. Fotos von Mann, Frau, Kind, Kegel, Hund. Am besten vor den Palmen am Strand. Fotos vom Meer, mal mit Wellen und mal ohne Wellen, mal morgens und dann abends, mal ist der Surfer links zu sehen und dann rechts. Fotos vom Frühstück, vom Mittag und vom Abendessen. Fotos vom Kaffee, dem Mineralwasser, dem Bier und dem Cocktail. Fotos vom Sonnenaufgang und vom Sonnenuntergang, alle 2 Minuten per Bild festgehalten. Fotos von den Urlaubsbekanntschaften, Familie Schneid-Hummel aus Oer-Erkenschwick, der Gerd, die Ursel und der Kevin. Gerd an der Palme bei Sonnenaufgang, Ursel bei Sonnenuntergang, und Kevin beim Frühstück vor den Rühreiern, und das in 15-facher Ausführung.
4 Stunden Bilder anschauen, die Berichte anhören, und man kann nicht wirklich teilnehmen weil einem der Bezug fehlt. Für mich war und ist das immer die totale Höchststrafe. ^^

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Mancher Anblick in dieser Stadt ist nicht mehr der schönste …

Schon traurig zu sehen dass es hier Menschen gibt, die sich am hellichten Tage auf offener Strasse besaufen, die voll wie die Pisspötte einkaufen, die im Suff Schaden anrichten oder sich selbst bzw. andere verletzten (der Vorfall am Neu mit dem Sturz in die Schaufensterscheibe).
In den letzten Monaten habe ich mal beobachtet wieviele Menschen hier nicht mal mehr vor sich selbst soviel Respekt haben und sich in ihren eigenen 4 Wänden heimlich besaufen, sondern völlig schmerzfrei schon dann wenn die Sonne noch am Himmel steht, auf einer Parkbank sitzend oder sonstwo.
In der Bella Clava sitzen sie, am Postberg, Neustädter Platz, Schloßpark, vor einem Lebensmittelgeschäft, Parkplatz Netto.
Da wird auch gerne mal gebrüllt, gestänkert, da werden Passanten nicht gerade selten belästigt.
Aus welchem Grund dieses Klientel zur Flasche greift kann man nur erahnen, das sind sicherlich keine positiven Gründe. Auf der einen Seite tut mir sowas leid, auf der anderen Seite steht es mir aber oftmals bis obenhin. Manch einer braucht dann gerne mal die Hilfe des Rettungsdienstes, und sitzt 2 Tage später im gleichen Zustand wieder an derselben Stelle, mit anschließender Fahrt ins nächste Krankenhaus, mal wieder, auf Kosten der anderen, auf Kosten von uns.
In Gesprächen erfährt man nicht selten, dass sich viele Uslar als neue Heimatstadt aussuchen weil die Mieten hier so günstig sind. Manch einer meint zu denken dass solche Tatsachen auch beinhalten, sich hier benehmen zu können wie eine Wildsau. Was ich hier in der Nachbarschaft so mitbekam, kann ich auch nicht nachvollziehen. Hoch die Tassen jeden Abend bis in die Nacht, immer Besuch, die Bierpullen stehen tagelang auf dem Balkon, vor Mittag steht keiner auf, geht ja keiner arbeiten, und plötzlich kommt der Auszug weil die Miete monatelang nicht gezahlt wurde. Dann gehts in die nächste Wohnung, da wieder raus, in eine andere Wohnung, da wieder raus, usw., usw.
Mich macht es stellenweise echt wütend dass Zugezogene oder auch alteingesessene Uslarer meinen hier gibt es keine Regeln, hier gehts ab wie bei den Hottentotten.
Danke auch an den Landkreis für die 4. (!!!) Spielhalle, das macht Familien mit Kindern sicherlich Lust auf das Leben in einer Kleinstadt, in der ein über Generationen geführtes Geschäft nach dem nächsten schließt.
Wir verkommen hier echt bald zu einem Milieu für Z-Bürgerinnen/Bürger.

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“Buenos Dias, Mathias, wir sind wieder da” *träller*

Wer kennt den Hit der Paveier zum Ballermann?
Ich! Weil meine Freundin und meine Wenigkeit dort in den 90ern einen Urlaub erlebten, der echt der totale Kracher war. Und das über 9 Tage. Mit allem was El Arenal, die Schinkenstrasse, das Oberbayern, das Nachtleben so zu bieten hatte. Party ohne Ende, unzensiert.
Es war aber wie gesagt in den 90ern, da war der Ballermann 6 noch der Ballermann 6. Da flog man auf diese Insel weil eben alles anders war. Und weil man das, was man so in den Medien vernahm, mal erleben wollte, also wir beide wollten es, wenn es geht aus der 1. Reihe.
Mein Fazit war damals folgendes: Man muss das mal erlebt haben. Alle die gerade eine weniger gute Zeit haben, sollten sich ein paar Tage El Arenal gönnen. Nicht wegen des Alkohols, nein, das entscheidet ja jeder für sich. Die Stimmung dort tat so gut. Man lernte total problemlos Leute kennen, man feierte ohne Ende, man flirtete bis sich die Balken bogen. Alles in allem konnte man den Alltag dort hinter sich lassen. Und wer auf Party stand, bekam dort Party. Es war alles so unkompliziert.
Ich habe selten soviel gelacht wie in diesem Urlaub.
Der Tag verlief dort so: Am Nachmittag Sightseeing, gegen Abend was Essen, aufbrezeln, im Discounter einen Wein oder Sekt holen, mit den anderen Hotelgästen small talk betreiben, verabreden in der Disko, auf dem Weg dorthin wieder andere Leute kennengelernt und verabredet in einer anderen Disko, Lachkrämpfe ohne Ende, Party ohne Ende. Am Strand ging nachts der Punk ab, da latschte man dauernd in Kondome.
Und früh am Morgen ins Hotel, kaum gepennt weil man das Frühstück mitnehmen wollte (war ja bezahlt), Strandmatte unter den Arm und ab Richtung Ballermann 6 um zu spannen was da wieder abgeht.
9 Tage waren viel zu lange, ich bin an Tag 7 abgekackt weil der wenige Schlaf und die dauernden Feten bis früh in den Morgen für mich echt zuviel waren.
Der Ballermann, bzw. El Arenal haben ausgedient, jetzt gehts dort richtig zur Sache straftechnisch. Hier ein Auszug:
>> Die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca hat mehrere Gemeindegebiete – darunter auch weite Abschnitte der Playa mit der berühmten Vergnügungsmeile – zu „Interventionszonen im Kampf gegen öffentliche Saufgelage“ erklärt. Der entsprechende Beschluss wurde nun auf einer Sondersitzung des sozialistischen Gemeinderats in Palma gebilligt und tritt ab sofort in Kraft. Vergehen sollen mit Geldbußen von 1500 bis 3000 Euro geahndet werden. Erst in den betroffenen Abschnitten der Playa sowie in anderen Bereichen wie El Jonquet oder Paseo Marítimo werden künftig nicht nur Trinkgelage auf offener Straße verboten. Zwischen Mitternacht und 8 Uhr morgens wird auch der Verkauf von Alkohol in Supermärkten, aber auch auf der Straße und aus Getränkeautomaten untersagt.<< (Quelle Focus online).
Ist nix mehr mit Sangria aus Eimern saufen und im Badeschlüppa mal kurz Brötchen holen: Aus die Maus! ^^

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Oh mein Gott, das Bild ist so scharf!

Ich spreche jetzt vom Fernsehbild, nicht dass ihr meint ich habe hier andere diverse Aufnahmen vor mir liegen 😉

Ich bin nachtblind wie eine Natter, schon immer. Gäbe es keine Leitpfähle oder Fahrbahnmarkierungen, würde ich auf einem Esel zur Arbeit traben, meiner Sicherheit und der Sicherheit der anderen zuliebe. Dunkelheit in Kombination mit Regen sorgt bei mir für Blindflüge der besonderen Art. Also suchte ich einen Augenarzt auf. Es gab eine Brille. Ich nahm dann das günstige Model, war ja nur für die Autofahrten. Da sieht mich keiner, Eitelkeiten gehören nicht in den PKW. Und was soll ich sagen? Geil, einfach nur geil. Keine verschwommenen Ortsschilder mehr, keine dauernden Versuche die Sehschwäche mit dem Einsatz der Scheibenwischer zu korrigieren, nicht mehr der Drang den Kopf aus der Scheibe zu halten, weil ich meinte so mehr zu sehen. Ich hatte den Durchblick in meinem Vehikel, den totalen Durchblick.
Und dann fiel mir auf dass ich beim Fernsehen irgendwie alles etwas unklar sah, keine Untertitel mehr lesen konnte, und bei Fußballspielen z. B. garnicht mehr lesen konnte wie es jetzt steht.
Gestern hatte ich meine Brille in der Handtasche. Und als der Tatort auf BR anfing, kam ich auf die Idee die Brille mal aufzusetzen. Was soll ich sagen? Ein gestochen scharfes Bild, ich konnte links oben das BR-Zeichen total klar erkennen. Wäre ein Untertitel gekommen, ich hätte ihn lesen können. Der Kurze saß neben mir. Ich so zu ihm:
“Oh mein Gott, bist Du groß geworden!”
Er fands jetzt nicht so lustig, ich hab mich ½ Stunde beömmelt.
Die Brille ist jetzt immer in der Handtasche, kommt auf die Nase wenn ich den Fernseher anstelle.
Kippen stopfen geht damit aber nicht, was vor mir liegt sehe ich verschwommen. Der Versuch einem Krimi zu folgen und gleichzeitig Kippen zu stopfen, ging gestern komplett in die Hose, ich muss das trennen.
Ich kann beim Blick aus meinem Fenster mit Brille jetzt auch Nummernschilder auf dem Parkplatz erkennen, zu Hause und im Büro. Heißt, dass ich mir jetzt die Nummernschilder der „Hasen“ notieren kann, die ich für Hasen halte. Ich sehe die jetzt nämlich mit Brille auch gestochen scharf. ^^

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