Kein Kaffee und schon gar keine Leberwurststulle. Hilfe!

Es ist mir ja selber peinlich, dass mein Stundenkonto ein Minus aufwies. Wie das manchmal so ist: Man hat Termine und muss ein oder zwei Stündchen eher Feierabend machen. Ist mir im Laufe des Jahres ab und an passiert. Deshalb bin ich heute ins Büro gefahren um wieder auf Null zu kommen. Wobei ich samstags gerne arbeite, dann ist es so schön ruhig im Haus.

Heute morgen war ich etwas knatschig irgendwie und schob mir lustlos ein Stück Brot in den Mund. Morgens bekomme ich eh nichts runter. Ich esse nur etwas, damit was im Magen ist und mein Stoffwechsel etwas zu tun hat. Auf dem Weg ins Büro stellte ich erschrocken fest, dass ich mir keine Leberwurststulle geschmiert habe. Oh nee. Mist, Mensch. Meist bekomme ich dort richtig Schmacht. Das bekamen meine Kollegen mit, die Schwestern auf der neurologischen Station. Und was machten sie? Meldeten sich bei mir, dass ich mir dort etwas zu Essen holen könne. Also bin ich kurz rüber geeiert und bekam frisch gebackene Nussecken überreicht. Lecker! Total süß, oder?

Da ich heute in einem anderen Büro saß, kam ich nicht an meine Kaffeepads. Die lagen in einem anderen verschlossenen Raum. Die dazugehörige Maschine stand wiederum in einem anderen, ebenfalls verschlossenen Raum. Ich hätte mir zwei Schlüssel holen müssen, total weit latschen, dann Schlüssel wieder zurück, und bis dahin wäre der Kaffee kalt geworden. Also kurz auf der orthopädischen Station gefragt, ob ich mir mal eine Tasse Kaffee pumpen könnte. Da war aber keiner, die gute Frau mag den nicht. Wir haben zwei Kaffeeautomaten im Haus. Da kann man sich sogar eine Brühe holen oder Tomatensuppe mit Croutons. Hab ich alles schon ausprobiert und getestet. Für 1 Euro ein Schnapper. Geldbeutel auf: Kein Kleingeld dabei. Mir war das Portemonnaie zu Hause runter gefallen, das Kleingeld rollte durch die Küche. Ich hatte aber keine Zeit mehr es einzusammeln und fuhr los. Wie dumm Steffi, wie dumm! Na ja, wechsele ich eben einen Schein. Denkste. Auch kein Schein dabei. Also zur nächsten Kollegin an die Rezeption, und da konnte ich mir schnell einen Kaffee kochen. Eine Tasse bekam ich auch geliehen, selbst die hatte ich nicht. Ich bin aber auch ein unorganisiertes Frauenzimmer, echt schlimm. Ein Mann hätte hier nix zu lachen, das glaubt mal. Jedenfalls Danke an Ecaterina Poiana, Kathrin Baberg Hildebrandt, die kleine süße Schwester, deren Name ich nicht kenne und natürlich die Conny. Ihr habt dafür gesorgt, dass mein Blutzuckerwert in der Norm blieb und ich meinen dringend benötigten Koffein-Kick bekam.

 

Hier zu Hause nach Feierabend hab ich tassenweise Kaffee in mich gekippt und gleich `ne Stulle geschmiert. Jetzt suche ich mal das Kleingeld in der Küche. Das kleine Fleddergeld rollt ja in jede Ecke. ^^

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Wecker-Alarm!!!

Seit Anfang August rappeln hier die Wecker, da wirst Du irre! Der Kurze steht nun auch im Berufsleben, und steht fast zeitgleich mit mir auf wenn er Frühschicht hat. Zu unseren ungewohnten Begegnungen im Bad mit sich überschneidender Dusch-, Föhn- und Zahnputzzeit sag ich mal lieber nix. Ich fühle mich so gehetzt in meiner eigenen Bude 😉

Ich habe immer zwei Wecker gestellt, einen Radiowecker und den Handywecker. Falls Stromausfall ist und der Radiowecker abkackt. Hatten wir alles schon. Ich nutze die Schlummertaste, alle 9 Minuten rappeln meine Teile, so ca. 2-3x.

Der Kurze hat auch zwei Wecker gestellt, sein Handywecker und den Wecker am Festnetztelefon. Falls der Akku vom Festnetztelefon leer ist. Auch er hat seine Schlummertasten aktiviert, auch bei ihm rappeln alle paar Minuten seine Teile. Das hat zur Konsequenz, das ab ca. 4.30 Uhr hier ein Gebimmel ist wie im Vatikan! Erst sein erster Wecker, dann mein erster Wecker, dann mein zweiter Wecker, dann sein zweiter Wecker. Und das alles in 3-facher Ausführung wegen der Schlummertasten. Wir haben beide Panik zu verpennen, das sei am Rande kurz bemerkt.

Heute Morgen war seiner wohl etwas früh gestellt, normalerweise stehe ich um ca. 4.45 Uhr auf (nee, stimmt nicht, um 5.10 Uhr weil die Schummertaste noch zum Einsatz kommen muss). Die „Chefin“ eröffnet den neuen Tag, ich bin zuerst auf weil ich den ersten Kaffee bei absoluter Ruhe trinken muss. Sonst krieg ich die Krise wegen Morgenmuffelligkeit und so. Ab 4.30 Uhr saß ich heute senkrecht im Bett weil es im Zimmer nebenan schon rappelte. Dann kamen meine beiden zum Einsatz, bis Wecker Nummer vier aus dem Nebenzimmer seine Melodie trällerte. Wir haben beide dezente Weckmusik, nicht gerade unwichtig. Bei meinem Radiowecker habe ich einen Sender eingestellt mit klassischer Musik, bei Hardrock erschrecke ich mich immer so.

Nach zig Schlummertasten-Alarmmomenten, sämtlichen Klingel-/Weckmelodien kommt dann hier langsam Stimmung in die Bude. Ich habe immer etwas Angst, unsere 12 Nachbarn sind dann auch wach. Ist ja alles recht hellhörig hier. Ich warte auf böse Drohbriefe im Briefkasten oder unter der Tür durch geschoben, so à la:

„Ist bei Ihnen nicht bald mal Ruhe um diese Uhrzeit, sprechen wir Ihre Vermieterin an. Versprochen! Das Gebimmel ist ja nicht zu ertragen zu nachtschlafender Zeit.“

Unsere Nachbarn, welche um dieselbe Uhrzeit aufstehen müssen, können sich aber auf uns verlassen: Wenn mal Stromausfall ist und deren Wecker nicht bimmeln, bimmelt es bei uns immer noch. Ich habe noch einen total alten Wecker von meiner Oma. So ein Teil zum Aufziehen, ihr kennt das noch? Das Ding ist so laut, es glaubt mir keiner. Da kann man die berufstätigen Leute drei Ortschaften weiter gleich mit wecken, so einen Rabatz macht das Ding. Wenn ich den aber noch mit ins Spiel bringe, bewerfen die Nachbarn mich auf dem Weg ins Auto bestimmt mit altem Brot oder so. Ich zieh den lieber nicht auf und ergötze mich am Blick auf das Teil und den nostalgischen Erinnerungen an die Zeit, als ich diesen Wecker noch benutzte. Da waren aber auch die Wände dicker in meinem alten Kinderzimmer bei Mama und Papa. Und ich musste nicht um 4.45 Uhr aufstehen. ^^

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Gott, ne! Eine Kamikaze-Mücke?

Vor ein paar Tagen sitze ich übelst gechillt am Abend in der Küche (ich habe Urlaub), plötzlich sticht mich irgendwas in das linke Bein. Es juckte sofort wie Hulle, und nach dem Abtasten war da auch gleich eine Beule.

Die Mücke fand ich nicht zwecks Eliminierung. Amor auch nicht, hätte ja sein können, dass er mich heimsucht auf lustige Art und Weise 😉

Am nächsten Morgen fast der komplette linke Oberschenkel rot, total heiß, sehr verhärtet, es hat gejuckt und schmerzte etwas.

Aber gut, Presswehen sind schlimmer, da muss man durch. Ich hätte mich zu Tode kratzen können. An der linken Wade, dem rechten Fußgelenk und dem linken Handgelenk juckte es auch wie Euterbock. Wenn ich kratzte, schwoll alles sofort an.

Gestern, am Freitag, ein paar Minuten nach 12 Uhr (alle Arztpraxen zu!), habe ich beim Gang auf`s Klo so Schmerzen im Bein gehabt, dass ich ging wie nach einer Hüft-Totalendoprothesen-Op.

Als Arzthelferin geht da der komplette Horrorfilm im Koppe ab: Entzündung und Eiter im Oberschenkel, anaphylaktischer Schock, verseuchtes Gewebe, angefressener Knochen, das Ende naht. Im Tiefkühlfach die Kühlkompresse gesucht, ich war echt kurz davor mir die gefrorenen Chicken Wings auf die anderen schmerzenden Stellen zu legen. Die Kompresse gefunden, aufs Sofa und panischen Gedanken kamen auf wie z. B., dass ich an einem Freitag in die Uniklinik/Notaufnahme fahren muss und sagen:

Tach, Werner, ich habe einen merkwürdig erscheinenden Mückenstich.“

Die hauen Dir doch den Infusionsständer um die Ohren da, wenn Du wegen so einem Pillepalle-Kram kommst. 

Ich hatte ein ungeheures Mitteilungsbedürfnis, und schickte ein Bild meines Oberschenkels an einen guten Kumpel und Ex-Freund und jammerte wie doof. Muss auch mal sein als Single.

Er so: „Witzig, mir hat auch eine Mücke in den Po gestochen.“

Ich so: „Da ist nicht mein Po, das ist mein Oberschenkel. Was hast Du für Erinnerungen an meine Po?“

Er so „Sorry, kann passieren, oder?“

Ich gedanklich so: „Orrrrrr.“

Da fiel mir ein, dass ein Arzt, knapp 20 km von hier entfernt, am Freitag bis 18 Uhr Sprechstunde hat. Ein ehemaliger Chef von mir. Sofortiger Anruf, Erklärung des Dramas am Telefon, ich konnte kommen. Mein Auto war aber nicht hier, verliehen quasi, und ich wollte nicht selber fahren weil Schmerz und Panik und so. Um 17.57 Uhr war ich dann da, die Diskussionen im Wagen waren hart und schmutzig.

Da unsere Waschmaschine kaputt ist und ich meine Kochwäsche gerade bei meiner Zwillingsschwester waschen darf, war hier nur die primitive Notfall-Grundausstattung: Schlüppa von 1985, mit orangen Blumen und braunen Blüten plus 2×2 cm großem Loch an der rechten Pobacke. So kann ich meinem Ex-Chef nicht unter die Augen treten! Also eine Hose rausgesucht, die ich nicht runter lassen muss, sondern von unten hochschieben kann. So eine Art Pluderhose. ¾ Länge, uralt, orange, mit Gummizug oben. Weiße Sneaker an mit Kaffeefleck Schuh rechts, zwei verschieden farbige Socken.

Und ich denke noch so: „Da wird am Freitag gegen Abend nichts los sein, dich sieht so keiner. “

Jau, gehe an die Anmeldung, Wartezimmer voll. Und ich stehe da wie ein bunter Hund. Nicht auszudenken, da wäre eine Schnitte von Kerl gewesen.

Ich wartete draußen vor der Praxis, saß paffend auf einer Holzbank. Akku vom Handy fast alle. Ich bilde mir ja ein, die Leute schauten mich alle seltsam an, die dort vorbei gingen bzw. fuhren.

Mein Fahrer hatte Hunger und kaufte sich derweil im Nachbarort zwei Brötchen und Mett. Erfuhr ich aber erst hinterher. Schlau ist er jedenfalls. Nur für mich war kein Mettbrötchen über, wie immer. 

Dann war ich dran: Hosenbein links hochgeschoben. Voll der infizierte Insektenstich. Rezept für ein Antibiotikum und eine Cortisonsalbe. Und eine Überweisung in die Klinik, falls keines der genannten Mittel zum Wochenende Besserung bringt. Mit dem Rezept in die diensthabebende Apotheke gerauscht, steht da ein Geschoss von Typ. Und ich in der orangefarbenen ¾ Pluderhose mit dem Kaffeefleck auf den Klotschen.

Zu Hause angekommen, sofort die Salbe auf die Stellen geschmiert, Arnika-Globuli eingeworfen, die doofe Hose aus, Kaffeefleck versucht aus den Latschen zu schruppen, Kühlpad auf das Bein.  

Ich habe fast noch nie im meinem Leben auf Dinge allergisch reagiert, und dann bringt Dich so eine kleine Mücke an Deine Grenzen. Und dazu, einen fast 30 Jahre alten Schlüppa anzuziehen. Da vergeht es dir echt. Sauvieh! ^^

P. S. Schon viel besser heute 🙂

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Das bisschen Haushalt

Handtücher kann man auch aufhängen! Herrschaftszeiten!

Im Alltag, gerade wenn man nicht alleine lebt sondern mit Kind(ern) oder Partner oder Mann oder Frau  oder was auch immer, hat jeder so seine Marotten bzw. Angewohnheiten. Ich kriege das recht gut aus Erzählungen meiner Freunde und Kollegen mit. Man ist ja nicht alleine mit dem Problem.

Ich bin weiß Gott nicht pingelig, oder besser gesagt nicht mehr. Aber auch mir geht ab und an die Hutschnur hoch. Es gibt doch tatsächlich Menschen die anscheinend glauben, dass ein benutztes Handtuch nach dem Duschen trocknen kann, wenn man es auf die Größe einer Duplo-Blume prümmelt. Oder auf die Maße einer Frühlingsrolle rollt. Am besten noch auf dem Boden abgelegt oder noch besser: Hinter die Wäschetonne geworfen.

Oder dass Dreckwäsche nachts auf unerklärliche Weise alleine in die Wäschebox fliegt. Dass sich Schlüppi`s wie von Geisterhand um Mitternacht Richtung Waschmaschine bewegen. Dass sich Socken, welche gedankenverloren unter dem Sofa liegen, an die Hand nehmen und in einer lustiger Polonaise den Weg Richtung Wäschekorb antreten.

Viele Mütter kennen sicherlich das Phänomen mit dem auf merkwürdige Weise verschwundenen Geschirr und Besteck: Irgendwann hatte man das mal alles in 24-facher Ausführung. Und es gibt Tage, da findet man all das nur noch für eine Person vor. Ein müder Eierlöffel lächelt uns aus der Schublade an, der Rest ist irgendwie weg. Dasselbe Schauspiel mit den Tellern und Tassen und Gläsern. Ratlosigkeit! Gehst Du mal rein zufällig in die Buden der Brut, und schaust genau hin, findet man nicht selten den Rest des 24-teiligen Besteck- bzw. Geschirrberges. Wenn man Pech hat, hat sich der Rest der Speisen schon einen Pelz zugelegt. Oder das Zeug ist eine sehr sehr enge Bindung mit dem Material eingegangen. Du musst es stundenlang einweichen oder andere Hilfsmittel benutzen, um das irgendwie zu trennen.

In meinem Haushalt lebte man ein Dreibein, der aß im Wohnzimmer und ließ auch alles dort stehen. Klare Rollenverteilung halt: Er wie der König auf dem Couch mit Futterluke auf und einem vollgerammelten Teller meines gekochten Essens. Ich wie Aschenbrödel am Herd. Und so blieb der Teller immer im Wohnzimmer auf dem Tisch stehen. Bis ich ihn wegräumte. Auf Androhung es nicht mehr zu machen, stand der Teller da trotzdem noch. Und stand. Und stand. Und stand. Abgesehen davon, dass es echt blöde aussieht wenn Besuch kommt und da steht ein Teller mit Geschnetzeltem neben den Tulpen auf dem Wohnzimmertisch, fängt das ja irgendwann an zu müffeln. Spätestens dann gibt man seine erzieherischen Maßnahmen auf und räumt es weg. Auch die Variante, den Teller ins Bett dieser Person zu stellen, trug keine Früchte. Dann wurde der eben ans Bett gestellt. Oder unters Bett, noch besser. Irgendwann fragst Du Dich ob Du so stinkst oder der Partner, oder ob das Schlafzimmerfenster geöffnet ist und der Bauer Gülle fährt.

Ich muss schon oftmals grinsen wenn ich auch meine Freunde so höre:

Nicht mal die Zahnpastatube bekommt er zugedreht!“

Unter dem Bett 5 Gläser und 3 Teller.“

Die 3. Tube Haargel eingetrocknet, weil man sie ohne sie zuzumachen, einfach auf die Fensterbank legte.“

Ich suche seit Wochen ein Schälmesser, das Ding war richtig klasse. Weg. Es ist weg. Alle Stellen abgesucht, an dem ein Messer liegen könnte: Nichts. Ich gehe mal davon aus es ist a) nicht mehr in diesem Haushalt, oder ich finde es b) beim nächsten Umzug an einem Ort der so suspekt ist, dass es mir die Sprache verschlägt. Gabeln muss ich auch nachkaufen demnächst. Die hauen hier auch immer ab. Esst mal Schnitzel mit einer Kuchengabel, da kriegste die Pimpanellen! ^^

(Da waren meine erzieherischen Maßnahmen auf einigen Ebenen nicht die wirklich effektivesten, ich weiß.)

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„Dann ruf doch den Herrn Winter an!“

So, nun haben wir den Salat: Die Waschmaschine hat den Geist aufgegeben. Das war immer so mein Horror-Gedanke. Weil das Ding schon irrsinnig alt ist. Und ich immer blank.

Vor ein paar Jahren hat das Teil schon mal gesponnen. Die wollte nicht mehr schleudern. Da habe ich in meiner Not meine Wäsche über die Straße getragen, zu einer Freundin und Kollegin. Sie hat dann ein paar Maschinen für uns gewaschen. Deren Katze war kurios, die mochte mich nicht. Ich hab mir in die Hose geschissen bei der Wäscheübergabe, weil ich dachte die Katze macht mich kalt während meine Socken bei 90° schleudern in einer fremden Waschmaschine.

Irgendwann schleuderte meine dann wieder. Weiß der Himmel was die hatte.

Jetzt sagt sie gar nichts mehr. Nix. Null. Ich hatte gerade Kochwäsche reingeballert, also Schlüpfer und Unterhosen und Socken und so. Es tat sich nichts. Maschine an – Maschine aus – Stecker rein – Stecker raus – Maschine an – Maschine aus. Wildes hüpfen und schimpfen und stampfen auf der Badematte.

Was mache ich nun? Sicherlich hätten auch meine Nachbarn mir geholfen und ein paar Maschinen für uns gewaschen. Aber bei Kochwäsche bin ich pingelig. Ich will nicht dass jemand sieht, was für olle Buxen ich so trage. Die sind ja teilweise echt elendig alt die Dinger, manchmal mit kleinen Löchern oder aufgeribbeltem Schlüpfergummi. Ich will die nicht weg schmeißen, die halten ja noch. Optik ist eh mir wumpe, mich sieht ja keiner in Unterhose. Im Ernstfall nur mein Hausarzt.

Ich also die Wäsche wieder aus der Maschine geholt, in den Wäschekorb und ab zum Herrn Vater. Er kennt ja noch meine Schlüppis in Größe 110.

Folgender Dialog fand statt:

Ich: „Papa, meine Waschmaschine ist kaputt. Kann ich bitte 2 oder 3 Maschinen hier waschen?“

Er: „Ja, mach mal. Immer wollt ihr was.“

Ich: „Entschuldigung, was soll ich denn machen? Ich kann nicht waschen.“

Er: „Dann ruf doch den Herrn Winter an. Der kann ja nachgucken.“

(Herr Winter ist ein angesagter Elektriker dieser Stadt).

Ich: „Ich kann mir aber keine neue Waschmaschine leisten.“

Er: „Lass ihn gucken, er hat ja auch günstige gebrauchte Waschmaschinen.“

Ich: „Ja. Nächste Woche. Ist ja nun Wochenende.“

(Es ist Monatsende, da hat man teilweise nicht mal Kohle für `ne Pulle Weichspüler!)

Er: „Was würdest Du denn jetzt machen ohne mich?“

Ich: „Ich kann auch in der Klinik waschen.“

Er: „Das kostet doch Geld.“

Ich: „Ja, aber ich muss ja waschen.“

Er: „Aber bei mir geht das so oder was?“

Ich: „Ich bezahle Dir das auch.“

Für 1,5 Stunden Kochwäsche bei 90° stehste da wie ein Döllmer mit 47 Jahren.

Vorgestern bin ich mit 2 Plastiktüten Buntwäsche zu Papa geeiert. Er wird ja unruhig, wenn ich nicht auftauche sofort nach dem Schleudergang. Selbst sein Pflegedienst wusste schon, dass meine Waschmaschine im Arsch ist und unsere Kochwäsche 12 Stunden in der Trommel schlummerte. Weil ich immer erst so spät auftauche. Das ist sooooooo peinlich! Meine Schwester und mein Schwager haben freundlicherweise den „Maschinenwechsel“ übernommen, die wohnen dort. Saubere Wäsche raus, dreckige Wäsche rein und saubere Wäsche in die Tüten. Ich war vorhin Einkaufen und plus der 2 Tüten gewaschener Wäsche bin ich mit 3 Tüten über den Parkplatz in den 4. Stock in meinem Viertel gewandelt. Ich dachte, ich breche zusammen. Die Scheiben vom Auto waren innen voll beschlagen wegen der nassen Klamotten. Was ne Schlepperei! Nasse Schlüpfer in der Discounter-Tüte, das musste echt bringen.

Ich habe hier noch eine Maschine Buntwäsche liegen, die muss ich morgen wieder in einer Tüte da hin karren und mir anhören den Herrn Winter zu kontaktieren und bitte das Waschpulver anders zu platzieren und eher zu kommen und generell mal zu überlegen wie das alles weitergehen soll. 3 Maschinen Wäsche im Elternhaus, und man ist gewillt einen Familientherapeuten einzuschalten. Ich brauche `ne Waschmaschine. Für schmales Geld. Und die freie Auswahl meiner „Waschmittel-Stellfläche“. Und neue Schlüpfer. Und Herrn Winter. ^^

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Kennst du einen „Bättschelar“, kennst du alle irgendwie.

In der vorletzten Folge musste „Bachelorette“ Jessica zwei von fünf Männern nach Hause schicken

Seit Wochen schon flimmern Deutschlands schönste Männer über den Bildschirm und buhlen um eine Frau. Um eine hübsche Frau. Alle sind jung, alle sind durchtrainiert, alle sind irgendwie erfolgreich.

Egal ob der Bachelor sucht oder die Bachelorette: Optisch wird alles gegeben, gefühlstechnisch wird alles gegeben, dramaturgisch wird alles gegeben. Und mit der Zickerei spart man auch nicht.

Ich bin kein sonderlicher Fan dieses Sendesformates. Ich schaue es, um mitreden zu können. Sonst bist du im Büro der Dumme, wenn alle in die Glaskugel schauen und Prognosen aufstellen, wer ohne Rose geht, wer querschießt oder wer wem die Zunge in den Hals stecken wird. Mir ist all das „Probefummeln“ und „Probeknutschen“ schon suspekt, ich könnte mich auf so viele Münder, Zungen und Körper gar nicht konzentrieren. Und dann noch die Gefühle: uuuuuuuh!

Alles nur perfekte Menschen

Ich mag ja die Zickerei, wenn die sich gegenseitig schlecht bei dem Objekt der Begierde machen: „Hier, die da is ´ne ganz falsche Schlange“ oder „er ist auch nur hier, weil er noch steilgehen will, so fernsehtechnisch.“ Die verpetzen sich dann wie Dreijährige in der Kita, wenn einer daneben gepullert hat.

Bei der jetzigen Staffel habe ich zweimal reingeschaltet und relativ schnell festgestellt, dass es irgendwie den vorangegangenen Sendung gleicht wie ein Ei dem anderen. Die Gesichter sind halt anders und die Storys der Mädels und Jungs, ansonsten aber dasselbe Drehbuch wie immer. Und dasselbe Prinzip wie immer. Und natürlich die selbe Auswahl an Kandidatinnen und Kandidaten wie immer. Nicht mal einer mit einem Bierbauch oder drei fehlenden Frontzähnen im Oberkiefer: Nein, alles nur perfekte Menschen. Perfekt gestylt, perfektes Outfit, perfekte Körper und Gesichter. Bei all den Teilnehmerinnen und Teilnehmern hab ich immer den Eindruck, die haben schon Mal generell 30 Zähne mehr als der Durchschnittsbürger, und die auch noch gerade und blendend weiß wie Klaviertasten. Keine Krampfadern, keine Besenreiser, und ich habe auch noch nie jemanden dort pupsen gehört. Etikette ohne Ende. Die sitzen am Frühstückstisch wie unsereins, wenn sie/er auf eine Silberhochzeit muss. Und selbst dann sehe ich nicht annähernd so attraktiv aus.

Alles tippitoppi

Teilweise haben die auch so wahnsinnige Jobs in jungen Jahren. Da sitzt man dann auf seiner 20 Jahre alten Couch in der Jogginghose, Marke „Ballonseide“ aus dem Discounter von 1985 und denkt: „Na toll, irgendwas hast du definitiv falsch gemacht, so karrieretechnisch. Könnten deine Kinder sein und haben Buden, wie man sie nur aus der Postwurfsendung des teuren Möbelhauses um die Ecke kennt.“

Die Familien derer, die es bis in die engere Auswahl schaffen, haben auch meist Vorzeige-Charakter. Kein brüllender Vater im Feinrippunterhemd mit Soßenresten auf dem Pansen oder eine Mutter mit Kittelschürze, an der noch das Bratfett hängt: Nee, da sieht man, wo die Kinder herkommen. Auch da alles tippitoppi.

Sendeformat mit reiferen Singles

Ich wäre für ein ähnliches Sendeformat, in welchem Singles, made in the 60th oder 70th oder 80th, ihren Deckel finden können. Coole Leute, die schon etwas mehr Jahre auf dem Buckel haben und etwas mehr Lebenserfahrung. Die nicht lückenlos und ohne Makel sind, sondern direkt aus dem Leben. Denen man die Jahren ansieht, die ihren Fokus nicht auf blendend weiße Zähne, dicke Oberarme, Waschbrettbäuche und in Form gezupfte Augenbrauen legen, sondern, die halt so sind wie sie sind.

Obacht: Damit will ich NICHT sagen, dass das ältere Semester nicht auf sich achtet. Nein, nein, nein. Niemals! Eben Singles vom groben Schlag, welche lieber ein paar Tage in einer Hütte am Waldrand ausharren möchten, oder in einer Pension, vielleicht an der Mecklenburger Seenplatte oder im Harz. Singles, die nicht in Abendrobe aus einer Limousine steigen, sondern vielleicht in der Jeans von einer Harley. Männer und Frauen über 30 oder 40 oder 50, die allein aufgrund ihrer Erlebnisse schon Ausstrahlung haben. Frauen und Männer, die sich lieber bei einem Bier und einem Schinkenbrot plus Eierplatte kennenlernen und austauschen möchten. Die nicht die total angesagten und extravaganten Orte für Dates suchen, sondern das schlichte Angeln oder Wandern oder Aschenbecher töpfern. Und für die nicht die Glückseligkeit davon abhängt, ob man relativ schnell zusammen in einem Bett schlafen darf. Sondern, die einfach zugeben: „Ich schnarche wie Euterbock, bitte nicht vor laufender Kamera und bitte nicht die ganze Nacht. Sonst geht das nicht gut hier.“

Und dann auch bitte ohne Rose: Ein einfaches „hau rein, nix für ungut“ oder „setz Dich wieder hin, Schätzelein“. Wegen mir könnten die auch alle noch bleiben für ein paar Tage in der Location, einfach zum Chillen. Wenn es mal wieder nicht geklappt hat, so liebestechnisch, dann doch wenigstens ein paar Tage Urlaub dran hängen mit der Truppe. Jawoll!

Falls ein Fernsehsender Interesse hat an so einem Format, dann einfach melden. Drehbuch krieg ich hin. Der Rest wird sich zeigen. Live is life.^^

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„Die 9. Äh nee, die 11. Huch, wo stehe ich denn nun?“

Wem kommt es bekannt vor? Wovon rede ich?

Genau, die Tankstelle.  Genauer gesagt spreche ich von der gemeingefährlichen Zapfsäulennummer.

Heute Morgen war es wieder so weit. Jetzt nicht ich, nein, der gute Mann vor mir und den drei anderen jungen Damen.

Ich weiß nicht was ihn so aus der Spur brachte, er meinte jedenfalls die lange Wartezeit mache ihn ganz wuschig. Der Mann vor ihm hat nämlich die Bild-Zeitung nicht gefunden. Es dauerte halt. Da war dann dem tankenden Mann seine Nummer entfallen. Die Zapfsäulennummer. Es war schon beinahe süß, wie aufgeregt er eine Nummer nach der nächsten vergeigte und seine Säule nicht fand bzw. vergessen hatte. Hihi 🙂

Mir gehts auch oft so, dass ich nach dem Tanken schnell einen Blick auf meine Zapfsäulennummer werfe, man mag ja nicht die vollgeballerte Tankfüllung einer fremden Person blechen falls man durcheinander kommt. Ich tanke übersichtlich, im Höchstfall für 20 Euro. Ich bin kaum 2 m weg Richtung Kasse, ist mir die Nummer entfallen und ich gehe wieder zurück. Schaue nochmals auf die Zapfsäulenummer und gehe dann Richtung Kasse.

Ich sag mir die Nummer auf dem Weg dahin:

Die 7, Du hast die 7. Steffi, die 7. Siiiiiieeeebeeeennnnn.“

Dann darf mich aber auch keiner vollnasseln oder mein Handy rappeln. Oder etwas Konversation mit dem Personal, komme ich auch durcheinander und muss aus dem Fenster schauen wo meine Karre steht.

Komischerweise kann ich mir die Zapfsäulennummer schlecht merken, aber ich weiß immer, wirklich immer, für wie viel Kohle ich getankt habe. Bis auf den Cent genau. Das ist nicht schlecht. Weil ich dann an der Kasse sagen kann:

„Tach. 11,47 Euro.“

Heute Morgen wollte ich nur Brötchen holen, da hatte ich das Problem nicht. Sondern eher ein Zeitproblem. Durch den zeitungssuchenden Mann und den zapfsäulenvergessenden Mann. 

Die zwei netten Damen vor mir müssen das irgendwie geahnt haben und haben mich vorgelassen. Ob diese beiden ihre Zapfsäulennummer wussten oder Mohnschnecken kauften, habe ich leider nicht mehr mitbekommen.

Fragen über Fragen morgens um 6.10 Uhr an einer Tanke irgendwo in Südniedersachsen. ^^

(Quelle Bild: Elaflex.de)

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So `ne Feierei hängt mir tagelang nach.

Heute Morgen so gegen 8.30 Uhr ging die Wohnungstür auf und der Nachwuchs ruft: „Bin jetzt zu Hause. Gute Nacht.“

Im ersten Moment dachte ich: „Na warte Freundchen, nachher gibt es hier aber Diskussionen!“

Im zweiten Moment dachte ich: „Gott, wie sehr ich ihn beneide!“

Eigentlich ist das Heimkehren bei Sonnenaufgang mit zwitschernden Vögeln und einer vor guter Laune wild schleudernden Handtasche mein Part. Das ist aber schon etwas länger her. Dass ich anscheinend aus dem Alter raus bin, in dem ich feiern konnte bis zum umfallen und am übernächsten Tag voller Elan zur Arbeit ging, muss ich auch dann jetzt einsehen. Wenn es mal wieder so richtig krachte, bin ich tagelang total matschig und kämpfe mich durch den Tag. 8 Stunden Party – 3 Tage außer Gefecht.

Ja, ja, wir sind halt keine 20 mehr.

Generell merke ich jeden Freitag nach Feierabend, dass der Akku auch aufgebraucht ist. Da ist am Abend mein Sofa der beste Kumpel, und ich schaffe teilweise nicht den Krimi bis 21.45 Uhr, ohne dass die Klüsen zufallen. Meist wache ich mit verspannter Halswirbelsäule auf weil der Kopp nach hinten fiel, und ich in dieser Position schlief wie ein Baby. Die linke Hand eingeschlafen weil ich drauf lag, und die Schuhe noch an. Man ist quasi fertig mit der Bereifung. In der Flimmerkiste laufen dann billige Pornos oder Dokumentationen über das Balzverhalten von Tauben. Wobei sich der Porno und die Doku stellenweise nicht unterscheiden :D.

Und ich denke so: „Super, Steffi, geht ja voll ab mit dir.“

Samstags geht es dann etwas besser, aber nicht selten muss ich mich aufraffen um durchzustarten. Vorglühen funzt dann mit Kaffee oder Cola. Damit man etwas gepusht ist und nicht gähnend über Stunden auf einem Event herum hampelt. Meist kriegt man sich ja ein wenn man feiert, dann hat man auch die notwendige Energie. Aber der nächste Tag dann immer: Furchtbar. Diesen Tag kann ich immer in die Tonne kloppen, da bin ich wenig bis gar nicht effektiv, in keinster Art und Weise. Atmen klappt gut, den Rest kannste knicken.

Da beneide ich wirklich den Kurzen, der nach 5-6 Stunden Schlaf aus der Koje hüpft und noch Dinge unternimmt, die mich schon erschöpfen wenn ich nur daran denke. Auch am nächsten Tag steht er in der Blüte seiner Lebens, keine Spur von Erschöpfung.

Ich gönne es ihm einfach, versuche mich aber sicherlich noch das ein oder andere Mal in „Feiern, bis sich die Balken biegen“. Ich will das so nicht hinnehmen. ^^

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„Sie haben einen Bauch wie im 4. Monat!“

Das war vor einigen Wochen die Aussage eines Mannes/Kollegen, der mir ein Stück Kuchen anbot und ich dankend ablehnte, weil ich schon eine Tüte Chips intus hatte. Morgens, im Büro, irgendwo in Hessen 😉

Er meinte es nicht böse, ganz im Gegenteil.

Meine Kollegin, welche neben mir sitzt, kam mal aus dem Urlaub wieder. Als ich die Tüte Chips aufriss antwortete sie:

„Was habe ich dieses Geräusch vermisst.“ 😀

Diese Kollegin war es auch die mich fragte, ob ich im Winter rauhe Hände habe. Als ich verneinte antwortete sie:

Ist ja auch schwer möglich, wenn man den ganzen Tag die Pfoten in der Chipstüte hat.“

Vielleicht erinnern sich einige an die Kolumne als ich erklärte, dass ich Essen kann was und wann und wie viel ich will, aber nicht zunehme. Dass es für mich anstrengend war mein Gewicht zu halten, da ich nach dem weglassen einer Mahlzeit sofort Gewicht verlor.

Die Zeiten sind nun vorbei.

Mein Stoffwechsel, der jede Kalorie sofort verbrannte 24 Stunden lang, muss jetzt wahrscheinlich aus Gründen der Überforderung seine Tätigkeit eingestellt haben. Die Schnauze voll hat mein Stoffwechsel könnte man meinen.

Im Bereich meines Bauches hat der Umfang arg zugenommen. Mir war das auch schon aufgefallen, aber ich schob das immer auf einen Blähbauch. Wie lustig. Ein Blähbauch setzt sich ja nicht in der Taille fest über Wochen.

Kurze Selbstreflexion und ich stellte fast, dass ich

a) ständig Esse, das ungesündeste Kram was es gibt und

b) ein totaler Bewegungslegastheniker geworden bin.

Morgens nur der kurze Weg ins Auto, sitzen im Auto, sitzen 9 Stunden im Büro, wieder sitzen im Auto, zu Hause dann sitzen in der Küche, später beim Schreiben auf dem Sofa. Danach liegen auf dem Sofa und kurz danach liegen im Bett. Abgesehen von kurzen Wegen zum Einkaufen oder der Hausarbeit.

Ich habe mir tagtäglich tütenweise Chips reingepfiffen, Schokolade, Kekse, Nudeln, Kartoffeln etc. Warmes Essen teilweise erst spät am Abend. Über Kalorien habe ich nie nachgedacht. Rülps.

Und plötzlich wächst eine kleine Wanne, und plötzlich nehmen das auch viele optisch wahr. Von Aussagen wie

„Hui, was denn da am Bauch los?“ bis zu

„Junge, hast aber etwas zugelegt“ war alles dabei.

Als ich vor der Abfahrt nach Köln vor 2 Wochen merkte, dass meine Lieblingshose, welche ich im Studio tragen wollte nicht mehr zuging, und ich einen Bodycheck vor dem Spiegel ausführte, konnte ich dieser Entwicklung nichts entgegensetzen.

Nun werden viele denken:

„Was jault sie denn jetzt rum? Sie ist doch recht schlank. Gibt echt schlimmeres. Blöde Kuh!“

Richtig. Wenn man allerdings 47 Jahre nie Probleme in diese Richtung hatte, denkt man nach. Z. B. darüber mal anders zu Essen.  Das mache ich jetzt auch. Und es fällt mir richtig schwer, weil ich immer gerne gegessen habe. Und viel. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Man hätte mir morgens um 7 Uhr eine Schweinshaxe mit Knödeln und Sauerkraut vorsetzen können: Ich hätte es weggeputzt ohne mit der Wimper zu zucken.

Also gibt es jetzt mehr Obst, abends überwiegend Salat, im Büro fettarmen Joghurt und Müsli, keine Chips und anderes Schnuckekram mehr. Gott, ich habe eine Schmacht auf all das Zeug, ich kann es nicht in Worte fassen. Und dauernd Kohldampf. Mein Magen hatte ein Fassungsvermögen wie ein Wäschekorb. Muss der liebe Magen nun mit kleinen, gesunden Sachen leben lernen. Wir tun uns da beide noch recht schwer.

Und mein“Couchpotatoe-Dasein“ sollte ich auch mal in den Griff bekommen. Ich bin so faul geworden, und so selten an der frischen Luft. Ständig in der Bude sitzen ist sicherlich nicht gesund. Da hilft es auch nicht, wenn man die Balkontür öffnet um Sauerstoff aufzunehmen. Oder nachts das Schlafzimmerfenster. Oder bei der Sitzung auf dem Klo/dem Duschen das Badezimmerfenster. Ich bescheisse mich gerne selbst, meine Königsdiszipin.

Da bin ich mal gespannt, wann ich meine Lieblingshose wieder zubekomme. Und ob mir der Herr vom Beginn der Kolumne nochmals ein Stück Kuchen anbietet, oder eine Karotte. Und wie lange ich am Chipsregal noch vorbei gehe im Discounter, OHNE schwach zu werden.

Schaun wir mal …^^

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„Müsst ihr da singen?“ Part III

Die Rezeption in unserem Hotel war nicht besetzt, das wussten wir schon. Da habe ich im Vorfeld aber keinen Gedanken dran verschwendet, irgendwie müssen die Gäste ja dort reinkommen. So sichteten wir einen Apparatismus im Vorraum. Über diesen konnte man einchecken. Nicht so meine Welt die Teile. Wir mussten erst mal in unserer Bestätigung den Code raus suchen, welcher uns endlich die Tür öffnet. Es war schon 15 Uhr. Und was passierte? Der Apparat hing sich auf, nichts ging mehr. Over and out. Fertsch. Grit hat einen Notfallknopf gedrückt und dem Herrn am anderen Ende der Sprechanlage erklärt was gerade abgeht. Ich habe in meiner Verzweiflung einfach an die Tür gehämmert. Der Mann erklärte Grit, dass er den Apparat neu startet. Und in dem Moment wurde uns die Tür geöffnet. Glaubt es mir, ich hätte die Frau knutschen und vor Freude heulen können. Sie war so nett und checkte uns ein, bestellte für 15.45 Uhr ein Taxi. Wir mit einem weiteren Code für die Hoteltür vor das Zimmer und den Code versucht einzugeben: Ging nicht. 4-7 Versuche folgten. Ging nicht. Da merkten wir erst, dass es das falsche Zimmer war. Also unser Zimmer gesucht, Code eingegeben, die Tür ging auf und wir in einem Schweinsglalopp auf die Bude. Alles hingeschmissen, Koffer auf, neue Klamotten raus und die alten vom Leib gerissen. Ich hatte in meine Sneaker am Vorabend Backpulver gekippt zum neutralisieren der Gerüche: Das Zeug rieselte aus meinen Klotschen auf den Teppich. Das sah aus, als hätten wir Drogen dabei. Waschen unterm Arm, rein in die frische Kleidung, Glätteisen an, Make up in die Visage und wieder raus vor das Hotel. Da stand schon das Taxi.

Frage vom Fahrer: „Zimmer 219?“

Wir: „Nein, 317.“

Er: „Ich bin gebucht für 219.“

Wir: „Das ist bestimmt ein Missverständnis, wir haben gebucht.“

Da gingen die Diskussionen los. Die Zeit lief und wir diskutierten. Er wollte warten, falls Zimmer 219 noch auftaucht. Da kam aber keiner, auch nicht Zimmer 219. Ich hätte ihn erwürgen können. Dann rief er die Zentrale an und man bekam heraus, dass es auch Zimmer 317 sein könnte. Mir war nach einem dezenten Griff von hinten an seine Gurgel mit den Worten:

Alter, tat das jetzt Not? Gib Gummi, mein Freund! Schöneberger, Gottschalk und Jauch warten nicht gerne. Verstehste? Hä? Verstehste?“

Nach 5 Minuten fuhren wir endlich los. Meine Fresse, hatte ich eine Wut im Hintern. Es war schon 16 Uhr. Und der Taxifahrer laberte und laberte und laberte. Der Blick von Grit hing fast ununterbrochen am Taxometer. Das Ding lief und lief und lief. War ja auch Feierabendverkehr. Dann kam die Frage, was wir denn in Hürth machen. Genauer gesagt kam folgende Frage:

Müsst ihr da singen?“

Ich dachte echt ich breche gleich ab. Man hätte sagen müssen:

„Ja, wir sind das Alpen-Duo aus der Steiermark. Gestatten, Veronica und Jessika. In der Heimat sind wir bekannt wie bunte Hunde weil wir mit einem „Schunkel-Rap“ seit Wochen auf Platz 1 in den Charts sind.“

Mittlerweile war ich so genervt und kaputt, dass ich schon meine Lachkrämpfe unterdrücken musste. Die bekomme ich immer wenn ich hundemüde bin und auf dem Zahnfleisch gehe. Wer kann von sich behaupten, so einen Wahnsinn zu erleben? In gerade mal 8,5 Stunden? Fernab der Heimat?

Vor den Studios angekommen, nach kurzen Orientierungsproblemen, fanden wir endlich unser Studio 8. Und waren noch im Zeitplan. Genau da fing der Spaß an und genau hier nehmen meine Schilderungen ein Ende. ^^

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