„Das A…….h hat doch bestimmt die Heizung angestellt!“ Part II

So standen wir an unserer Umstiegsmöglichkeit und warteten auf die S-Bahn. Noch immer die Koffer mit den Beinen umklammert und die Handtaschen an unsere Körper gepresst. Das Publikum dort war größtenteils entweder schon angeschossen (betrunken!) oder auf bestem Wege dazu. Kennen wir aus Uslar auch, so ist es ja nun nicht. Nur halt ohne S-Bahn.

Für ein eiskaltes Bier zur Beruhigung hätte ich auch ein Königreich gegeben, mich machte das Warten und das verstreichen der Zeit echt nervös. Unsere S-Bahn kam, rein in die Hütte und wir versuchten irgendwie im Auge zu behalten wann wir aussteigen müssen. Zum Glück betraten 3 Kontrolleure die Bahn. Ich sitzend und schon leicht nervös weil die Uhr schneller zu ticken schien als normal, saß auf meinem Hintern. Grit hingegen stand im Gang. Und fragte die netten Damen wie viele Haltestelle wir fahren müssen. Wieder saunette Hilfestellungen, man erklärte es ihr sehr ausführlich.

Wenn verreisen, dann mit Grit. Ich kenne dieses Weib schon so lange, aber dass sie ein derartiges Organisationstalent hat, wusste ich nicht. In Momenten, in denen ich schon nicht mehr wusste wie ich heiße, war Grit der ruhende, klärende, kommunikative Part.

Gut, war das „Haltestellen-Runterzähl-Problem“ auch geklärt, es waren noch 6 oder 7 oder 8 Haltestellen, ich weiß es nicht mehr.

Und ich dachte so: „Steffi, Endspurt, gleich sind wir da. Atme mal entspannt durch die Hose.“

Vor meinem geistigen Auge sah ich uns in unserer Unterkunft in der Dusche stehen, in die Klamotten schlüpfen, Make up ins Gesicht werfen. Das Ziel ist in greifbarer Nähe. Dachte ich so. Bis folgende Durchsage kam:

Meine Damen und Herren, bitte steigen Sie an der nächsten Haltestelle aus, der Wagen hat einen technischen Defekt. Bitte warten Sie auf das Ersatzfahrzeug.“

Und man ist gewillt den Trolli auf den Boden zu schmeißen, drauf zu springen, sich die Handtasche vor den Kopp zu knallen und zu rufen: „Wo ist hier die versteckte Kamera? Hä? Wo isse? Kommt raus, das ist NICHT lustig!“

Das durfte doch jetzt nicht wahr sein. Warum jetzt? Warum bei uns? Was ist denn hier los? Ich dachte ich breche ab! Meine Gedanken malten die Situation aus, dass wir in Hürth angekommen, alles ist verschlossen und verrammelt und man teilt uns mit, dass wir nicht mehr dabei sind weil viel zu spät und ungeduscht und stinkend wie die Otter. Die zeigen mit dem Finger auf uns und rufen:

„Ätsch, könnt ihr wieder rein in die S-Bahn, ihr Luschen. Ihr kommt hier net rein. “

Mein Blutdruck muss Werte erreicht haben, die ich selten erreiche. Sagt ein sitzender Fahrgast mit Aktenkoffer plötzlich:

„Das A…….h hat bestimmt die Heizung angestellt!“

Mit „er“ meinte er den Fahrer. In der Bahn war es warm, sehr warm. Ich dachte nur „hoffentlich rastet der Aktenkoffer-Träger nicht noch aus und hier ist Krawall in der Bude.“

Ersatzwagen kam recht schnell, wir wieder rein, und die Haltestellen im Augen gehabt wie andere ihre Kleinkinder. Marsdorf war in Sicht, da hatten wir unsere Unterkunft. Wir raus aus dem Ding, Trolli gepimpt und mit Hackengas Richtung Hotel.

Wir wollten gerade einchecken, da hatten wir schon das nächste Problem. Und dieses Problem war der Grund, dass ich kurz davor war zu plärren wie eine trotzige 4-Jährige. 

Part III folgt in Kürze. ^^

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„Welche Linie nimmt man da jetzt? Hallo? Hilfe!“ Part I.

Am vergangenen Dienstag ging es um 7.35 Uhr los auf die Reise in die große weite Welt: Nach Hürth in ein Fernsehstudio. Ich hab die Grit abgeholt, Taschen und Trollis und Aufregung schwängerten meinen Toyota.

Am heimischen Bahnhof angekommen war alles noch easy. 2 Gleise, die Abfahrt sollte simpel verlaufen. Denkste!

Ich will Gleis 1 überqueren auf dem ein Zug stand, will der los fahren als ich gerade los laufe. Huch! Nix passiert.

Als wir dann in unseren Zug einstiegen, war es der Zug von Gleis 1. Das erfuhren wir vom Schaffner der uns fragte, ob wir gerne überrollt werden wollten.

Ich zu ihm: „Hupen Sie doch einfach!“

Dann haben wir ihn vollgequatscht:

Wir fahren noch Köln, Bla Bla, zu Gottschalk und Jauch, Bla Bla, Zuschauerkandidaten sind wir, Bla Bla“ etc.

Der Schaffner kannte das Sendeformat nicht, hat aber lange mit uns gequasselt und war saunett.

In Northeim umsteigen, in Hannover umsteigen, die Bahnhöfe wurden immer größer und unsere Rauchpausen immer kürzer.

Ich hatte alles dabei: Pflaumen, Nektarinen, Käsebrötchen, Datteln, O-Saft. Und Kopfschmerztabletten plus Magnesium hochdosiert.

In Köln angekommen stellen wir fest, dass der Bahnhof mehr Leben in sich hat als unsere Heimatstadt.

Wie groß das alles dort ist, dass sooooooo viele Geschäfte alleine in einem Bahnhof beheimatet sind. Hammer!

Wir mit Koffer und Handtasche raus auf den Platz und auf der Suche nach einer warmen Mahlzeit: Jau, da war `ne Bude mit einer „Manta-Platte“ im Angebot. Wurst und Pommes passt immer.

Ich habe meine Handtasche fast durchgehend zwischen meinen Beinen eingeklemmt, mein Augapfel lag auf der Handtasche und den Koffern. Jetzt nicht noch ein Raub oder so, dann ich dreh durch. Man sah uns ja an, dass wir Touristen waren. Da waren wir zeitlich noch total entspannt. Ich könnte jetzt noch lachen, echt.

Ein Bierchen gönnten wir uns auch, das muss ja gefeiert werden unsere Reise in die Weltstadt Köln ohne schwerwiegende Vorfälle.

Plausch mit einem Flaschensammler, welcher nicht auf der Sonnenseite des Lebens steht, und das aufsaugen einer Atmosphäre, die wir in der Art nicht kannten.

Und wir denken so, dass wir für 4 km Strecke ein Taxi nehmen, kann ja nicht die Welt kosten. Denkste: Für 4 km knapp 25 Euro. Da wurde die Grit allerdings gallig und erteilte dem Taxifahrer eine Abfuhr Deluxe. Das war auch richtig so.

Also ab in die U-Bahn, die Summe von 25 Euro war nicht vorgesehen im Budget.

Ach Herrje, die vielen Fahrpläne und das Durcheinander und Gewusel in der Station. Dann wurde das Zeitfenster auch knapp: Zwischen 15 Uhr und 16 Uhr sollten wir in Hürth sein. Es war aber schon nach 14 Uhr. Wir waren durchgeschwitzt wie Euterbock. Und ungeschminkt.

Grit löste Fahrkarten für 2,80 Euro, das muss man sich mal überlegen. 2,80 Euro gegen 25 Euro.

Grit war auch die, die unsere Situation treffend erklärte: „Wir kommen vom Dorf. Wir gehen zu Fuß oder fahren mit dem Bus, wir haben keine U-Bahn und S-Bahn.“ Wie die Kölner guckten, es war unbeschreiblich drollich.

Nun stehste da als Landei und musst schauen wie Du von A nach B kommst und Fahrpläne lesen können, die bunt sind ohne Ende und Striche hier und da und überall. Grit hatte es schnell gerafft.

Und wir hatten Glück: Ein netter Kölner Jung erklärte uns alles, und fuhr zufälligerweise in die selbe Richtung. Wir hefteten uns an ihn wie Motten an das Licht. Mein Held des Tages, ich hätte ihn heiraten wollen. Selbst in der U-Bahn googelte er auf dem Smartphone unsere Reiseroute um zu helfen. Ich hätte ihm meine Liebe und Nektarinen und das hoch dosierte Magnesium geschenkt, so dankbar war ich.

So kamen wir auch sicher an der S-Bahn-Haltestelle an, ich glaube es war der Kornmarkt. Wieder die Handtasche zwischen die Schenkel geklemmt, man ist ja als Dorfkind überfordert mit dem pulsieren dieser Stadt. Dann kam die S-Bahn, und das Drama nahm seinen Lauf … (mehr dazu in Part II die Tage) 😉

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Schuhe aus! Draußen! Sofort!

Sommer ist toll! Endlich wieder fluffige Kleidung. Auch das Schuhwerk betreffend.

Ich gehöre zu der absoluten „Sneaker-Fraktion“. I love it. Wenn ich könnte, dann würde ich mir die Teile in allen Farben kaufen. Sneaker sind bequem, leger, man kann sie immer tragen und mit fast jedem Kleidungsstil variieren. Ob Sneaker high oder Sneaker low: Hier stehen schon jahrelang welche im Schuhschrank.

Es gibt nur ein Problem: Hast Du die Dinger ein paar Stunden an und ziehst sie dann aus, wird Dir knallhart vor Augen (die Nase) geführt wie die Teile und die Füße stinken können. Ekelhaft. Echt. Puh.

Sneakers sind schon lange ein Trend, es ebbt nicht ab. Aber irgendwie schaffen es alle Hersteller nicht, die Dinger von genau dieser Geruchsbelästigung zu befreien.

Sneaker zieht man aus indem man die Balkontür öffnet, die Schnürbänder löst, sie in Windeseile auf den Balkon wirft, die Tür schnell schließt, und im Affenzahn ins Bad rennt um sich die Füße zu waschen. Die Luft anhaltend, das ist ganz wichtig.

Nun ist unsere Industrie ja nicht doof und hat sich was einfallen lassen: Fuß-Deos, Schuh-Deos, geruchsneutralisierende Einlagen, Fußpeelings, erfrischende Cremes und all das Zeug. Das steht hier auch alles. Es bringt aber nichts.

4 Stunden Sneaker an den Mauken und Du ekelst Dich vor Dir selber.

Eine andere Alternative ist das Waschen der Dinger. Problem ist aber, dass sie evtl. einlaufen bzw. den Waschvorgang nicht unbeschadet überleben.

Sneaker halten hier nur eine Saison, dann kannste die in die Tonne kloppen oder feierlich verbrennen.

Weiße Sneaker halten teilweise nicht mal eine Saison durch: Etwas Brombeermarmelade am Morgen vorne auf die Spitze, und Fleck plus Geruchsbelästigung erleben den August nicht mehr.

Mir wirfst sich oft die Frage auf wie Schuhe, die noch immer derart im Trend liegen, dieses Manko haben. Warum da nicht mal ein schlauer Mensch in der Entwicklung sitzt, der das „Gott, was stinkt das hier-Problem“ löst.

Ich habe diese „Duft-Einlagen“ in den Latschen und zusätzlich Einlagen wegen einem Fersensporn. Mein Schuh ist voll. Proppevoll. Das drückt schon fast. Jeden Morgen waschen und cremen und peelen und Fuß- plus Schuh-Deo plus eine Nacht auf dem Balkon mit Backpulver im Klotschen, und nach 3 Stunden würde ich nicht wollen, dass mir jemand die Schuhe ausziehen muss. Das wäre dann ein Narkotikum.

Vielleicht liest das hier mal ein Entwickler dieser dollen Schuhe, und setzt der Sohle und der Einlage und dem Stoff der Schlappen mal etwas zu, dass man nicht das Gefühl haben muss die Umwelt dreht durch und ein atomares Großereignis steht an wenn man die Sneaker auszieht.

Man könnte ja auf Samba-Latschen, Sandalen und Takka-Lakka-Schlappen ausweichen, das ist echt `ne Alternative.

Es sind aber keine Sneaker, das ist das Problem. ^^

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Ich bin zu alt für den Scheiß!

Mein Smartphone wollte schon wochenlang nicht mehr so wie ich wollte. Dauernd war der Speicher voll.

Fotos gemacht: Speicher voll!

Ein Video geschickt bekommen: Speicher voll!

Stundenlanges Getippe bei whatsapp: Speicher voll!

Durch diverse Umstände (die ich nicht näher erläutern muss) hat mir mein Sohn seines gegeben. Er hatte mit seinem Ding nie Speicherprobleme.

Also hab ich mich hingesetzt und wollte meine SIM-Karte in das andere Smartphone machen: Ging nicht, die Karte war zu groß.

Ich erinnerte mich daran, dass ich mal gesehen oder gelesen hatte, dass man die Karte dann zurecht schneiden kann. Vorsichtig natürlich.

Also saß ich mit Schere und SIM-Karte in der Küche und schnitzte sie zurecht.

1 Versuch, 2 Versuche, 3 Versuche … das Biest passte nicht.

Alleine wollte ich nicht weiter daran rumbasteln, also die Karte wieder versucht in mein altes Handy zu stopfen. Die ging auch rein, aber ich konnte nicht mehr telefonieren und nicht mehr simsen. Smartphone war fast tot. Zu Hause ging durch das Wlan noch die Teilnahme bei facebook und Co., ansonsten war Ruhe im Puff.

Nun war Pfingsten, ich wollte feiern und der Kurze wollte feiern (es war ja Packebierfest). Ich hatte mit meinen Freunden abgemacht, dass wir uns per Smartphone verabreden. Zu wissen, dass ich abends unterwegs bin und nicht telefonieren kann/könnte, hat mich echt wahnsinnig gemacht. Meist schreibe ich dann hin und wieder mit dem Kurzen ob alles senkrecht ist, wie er von seiner Feier nach Hause kommt etc. Das wäre ja so nicht gegangen. Panik am Pfingsten, ich bin telefontechnisch abgeschnitten von der Außenwelt!

In meiner Not hatte ich einen Bekannten um Hilfe gebeten. Als er hörte, dass ich mit der Nagelschere die SIM-Karte bearbeitet habe, hat er sich schon am Telefon abgerollt vor Lachen. Ich möge doch mal bitte zu ihm kommen, das will er sehen. Dass da noch zwei Leute anwesend waren denen ich meinen „SIM-Karten-Schnitzversuche“ vorführen musste, das hat er nicht erwähnt.

Okay, okay, die allgemeine Belustigung war gelungen. Nach ich weiß nicht wie langer Zeit probierte es dann ein anderer netter Herr, und er konnte die malträtierte Karte im alten Handy fixieren. Telefonieren ging wieder, simsen ging wieder, ich konnte ohne Wlan das Internet nutzen. Alter Schwede, was für eine Wohltat.

Mein Sohn hat mir dann erklärt, dass ich eine Mikro-SIM-Karte bestellen muss.

Das wusste ich nicht.

Die kam knapp 1 Woche später. Er hat sie mir freundlicherweise rein geprümmelt. Ging wieder nichts mehr. Ich hab auf allen Tasten rum gehauen auf denen man so rum hauen kann: Nüschte.

Da erklärte er mir grinsend, dass ich diese erst mal freischalten muss.

Das wusste ich nicht.

Also Rechner an und das Ding freigeschaltet.

Nun hatte ich neben mir 2 Smartphones mit 2 SIM-Karten liegen und mir entrutschte ein:

Muss ich das jetzt dopppelt bezahlen?“

Er wirres Augenverdrehen von meinem Gegenüber.

Nee, die andere Karte ist jetzt nicht mehr aktiv. Meine Fresse!“

Das wusste ich nicht.

Jetzt ist alles tutti, ich habe genug Speicher und der technische Umstellungsvorgang ist Geschichte.

Mein altes Handy klingelt aber immer noch jeden Morgen fröhlich um 4.45 Uhr vor sich hin. Der Wecker scheint den Speicher nicht zu beeinflussen.

Och Gott, gibt ja schlimmeres, gelle? Zum Beispiel Pfingsten nicht telefonieren zu können. ^^

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Ohne Spülmaschine ist alles doof!

Ein Leben ohne Spülmaschine ist möglich – aber irgendwie echt kacke!

Seit unserem Umzug vor ein paar Jahren in diese Wohnung hier haben wir keine Spülmaschine mehr. Weil ich meine alte Küche verkauft hatte. In unserer jetzigen Wohnung war eine Küche, aber halt ohne Spülmaschine. Was soll ich sagen? `Ne Katastrophe ist das!

Es geht schon damit los, dass das dreckige Geschirr in der Küche platziert ist. Bei uns in einer lilafarbenen Wanne. Da steht es rum und wartet auf Reinigung.

In einer Spülmaschine kann man alles verstauen, das siehst Du nicht und die anderen auch nicht.

Die lilafarbene Wanne ist präsent. Die siehst Du und die anderen auch.

Eine Bekannte von mir wirft immer ein Handtuch über ihr Geschirr in der Küche. Hab ich noch nicht ausprobiert. Sieht nicht so wild aus, aber das dreckige Geschirr verschwindet leider auf diesem Wege nicht.

Da ich zu geizig bin um für 3 Tassen, 3 Teller und Besteck Wasser einlaufen zu lassen, warte ich halt ab. Wir haben hier nämlich Durchlauferhitzer. Sauteuer ist das heiße Wasser. In meinem Wohnblock benutzen viele einen Wascherkocher um das Abwaschwasser auf Temperatur zu bringen. Ich auch!

Spätestens nach einem Tag ist so eine Wanne voll wenn man kocht.

3 Pötte sind fast immer im Gebrauch, nicht selten noch eine Pfanne. Diverse Hilfsmittel wie Pfannenwender, Schneebesen und Messbecher kommen dazu. Schneidbrett und das Kram nicht zu vergessen. Und schwupps: Lila Wanne voll bis zum abwinken. Mir graut es schon, wenn ich das nur sehe. Weil wir gerne Gebratenes essen, weiche ich das Zeug schon ein. Selbst mit Stahlwolle schrubbt man dann noch wie doof.

Ganz schlimm ist Spinat: Essen wir gerne, aber diese Sauerei hinterher. Wenn Du das nicht gleich alles abspülst, haftet das Zeug wie Bolle. Und fällt Dir versehentlich ein „spinatlastiger“ Teller ins Becken, kannst Du alles nochmal abwaschen/abspülen. Sitzt in der kleinsten Fuge der grüne Energielieferant.

Wie schnell sich Geschirr so ansammelt ist schon faszinierend. Kaum hat man es abgewaschen, sammelt sich die nächste Ladung. Hier kommt es selten vor, dass die lila Wanne einen halben Tag frei ist.

Ist die lila Wanne frei, ist die zartrosafarbene Abtropfvorrichtung bis zum Anschlag überladen. Dieses Gestapel geht mir immer auf die Nerven. Mit dem Ellenbogen gegen den Pott gekommen und nicht selten haut es dann den ganzen Stapel um. Hier mussten schon viele Teller ihr Leben lassen auf diesem Wege.

Wenn ich mal groß und reich bin, kommt hier eine Spülmaschine ins Haus. Oder ein Mann, der abwaschen und abtrocknen liebt. Das wäre `ne echte Alternative. ^^

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Du hast `nen zuckersüßen Po!

Ihr denkt bestimmt jetzt kommt eine Singlebörsen-Anekdote, oder? Nee, eben nicht.

Es geht um das Einhorn-Klopapier mit dem Zuckerwatteduft. Oder Zauberduft. Man kann ja wählen welcher Duft das Hinterteil in Szene setzen soll.

Der Hype um das Einhorn hält schon ziemlich lange an. Immer wieder erscheinen neue Lebensmittel, Getränke und andere Artikel, die sich an das Einhorn anlehnen. Ich für meinen Teil bin da nicht von infiziert. Weil ich keinen Bezug dazu habe.

Einhörner haben etwas romantisches an sich, etwas zauberhaftes, auch unschuldiges. Das ist nicht so meine Baustelle.

Aber jedem das seine, woll?

Ich habe mal nachgeschaut was das so kostet, wer es alles schon ausprobierte von den großen Medienseiten, und, und, und.

Preis geht ja noch. 1,95 Euro für 8 Rollen ist auch so meine Preisklasse. 3 -lagig ist sehr gut. Weil 2-lagig ist zu dünn, 4 -lagig ist zu dick. Bunte Bilder sind auf dem Papier. Einhörner und Regenbogen und Sternchen. Schade, dass der Ar… keine Augen hat, die Freude wäre ja gigantisch. Auch schade, dass er keine Nase hat, weil riechen kann es ja keiner großartig. Nur der Konsument beim abreißen und falten seiner Blätter. Eine Nase voll genommen und ab gehts in die untere Etage *rubbel-rubbel*

Schon bemerkenswert, wie sich so etwas zum Kassenschlager entwickelt.

Bei ebay kann man das auch alles ersteigern. Die Einhorn-Schokolade und die Einhorn-Küchenrolle. Das Einhorn-Duschgel und die Einhorn-Servietten. Dieser Hype ebbt einfach nicht ab. Das lässt den Schluss zu, dass sich viele haben anstecken lassen von dieser Modeerscheinung. Oder eben eingefleischte Einhorn-Fans sind.

Ich musste gestern daran denken, dass man mir nach Nutzung dieses Zuckerwatte-Klopapiers sagen könnte:

„Dir hat man auch Zucker in den Po geblasen.“

Das wäre dann nicht mal gelogen. Zumindest nur halb.

Es müsste heißen „Zucker um den Po geschmiert.“

Frohes feudeln im Bad des Vertrauens. ^^

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Magnetstreifen unten rechts!

Na, hat schon jemand eine Ahnung um was es geht?

Genau, die gemeingefährliche Bankkarte. Die, je nachdem wo man mit ihr zahlen möchte, ständig eine andere „Einschubrichtung“ in den Apparatismus hat.

Ich zahle generell lieber mit Bargeld, das verführt nicht so. Wenn Geld alle, dann Geld alle. Ist nix mit mal eben noch dieses und jenes und welches. Ich persönlich habe mich da schlecht im Griff.

Argument Nummer zwei für das zahlen mit Bargeld: Ich muss der Verkäuferin den 10 Euro-Schein nicht in einer bestimmten Richtung geben, die nimmt den auch zur Not zusammen geprümmelt.

Wenn ich mit Karte zahlen muss, läuft mir schon der Schweiß am Arsch runter weil ich genau weiß, dass ich wieder die falsche „Einschubrichtung“ auswähle. Wenn es so wäre, dass all diese Apparate die Karte dann nehmen wenn der Magnetstreifen unten rechts wäre, dann wäre ja alles gut. Aber anscheinend langweilig. Zu einfach.

Da wo ich mit Karte gezahlt habe bislang, versuche ich mir das immer zu merken. Klappt aber nicht. Also stehe ich da, stecke sie falsch rein, die Karte wird nicht gelesen, das Personal schaltet sich ein und versucht zu helfen. Vor lauter Aufregung schiebe ich dann gerne die Karte zu schnell wieder rein oder ich ziehe sie zu früh wieder raus. Das wird auf dem Display alles gemeldet. Gerne gebe ich dem Personal dann die Karte, und die übernehmen den Vorgang für mich. Geht eben für alle schneller. Hält den Verkehr nicht so auf. Und wirft nicht das Licht auf mich, dass ich zu dämlich bin eine Bankkarte in einen Apparatismus zu stecken.

Ich fühle mich dann manchmal wie ein Kindergartenkind:

Na? Sollen wir das für die kleine Steffi mal machen? Ist doch nicht schlimm! Nicht weinen jetzt.“

Was wäre denn so schwierig daran, dass man sich auf eine gemeinsame „Einschubrichtung“ einigt? Es ist doch auch für die Angestellten total nervig, wenn sie 135x in Ihrer Schicht sagen müssen:

Magnetstreifen unten rechts.“ Oder „Magnetstreifen unten links.“

Oder „Ach, ich kenne Sie. Geben Sie die Karte mal her, ich mache das gerne für Sie.“ ^^

(Quelle Foto: ruhrnachrichten.de)

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Ein Relikt aus Kindertagen: Die Kittelschürze

Kittelschürzen waren die Uniform der Hausfrau

Als ich heute nach Feierabend durch ein Dorf fuhr, standen am Straßenrand zwei ältere Damen. „Smalltalk am Jägerzaun“.

Abgesehen davon, dass ich dieses Bild der zwei Frauen beim klönen schon recht sympathisch fand, fand ich eine Sache noch sympathischer: Die Kittelschürze, welche eine der beiden trug. Am liebsten hätte ich angehalten, diese Dame in den Arm genommen und gefragt: „Möchten Sie meine Oma sein?“

Da kamen Erinnerungen hoch an meine Kindheit, die 70er und 80er Jahre, die mich den ganzen Tag begleiteten. Denn etwas später sah ich bei Facebook in einer Gruppe die Kindheitserinnerungen thematisiert, wieder eine Kittelschürze.

All die, die so mein Jahrgang sind und älter, werden ihre Omas, Mütter, Tanten und die schrullige Nachbarsfrau von gegenüber auch noch in dieser Schürze kennen.

Es gab damals die Schürze zum umbinden, bei der nur der untere Teil des Körpers, die Beckenregion quasi, bedeckt war. Zum Schutz vor Bratfett zum Beispiel.

Dann gab es noch die Schürze, die auch den oberen Brust-/Bauchbereich abdeckte. Hinten zum binden. Wenn es ganz schick sein sollte, auch gerne mit Rüschen. Natürlich wieder zum Schutz vor Mehlflecken oder vielleicht auch Soßenspritzern beim kochen. Oder wenn der werte Gatte aus der Dorfpinte kam und nach dem 8. Herrengedeck beim sprechen etwas spuckte.

Hardcore war aber die Kittelschürze: Vom Hals über die Arme bis knapp ans Knie standen die Frauen so in der Küche. Durchgehend zu knöpfen war dieser Kittel von oben bis unten. Nicht selten waren die Hausfrauen den ganzen Tag in dieser Kittelschürze zu sehen. Ich kann mich noch an älteren Frauen aus meiner Kindheit erinnern, die ich fast nie ohne diese Schürzen sah. Das war für einige so etwas wie eine zweite Haut.

Ganz spannend war damals der Inhalt der Taschen an den Kittelschürzen. Eine meiner Omas hatte da Bollchen drin, alte Taschentücher, Wäscheklammern, und, und, und. Die sahen so klein aus, hatten aber irgendwie ein Fassungsvermögen wie ein Einkaufswagen. Was manche da ans Tageslicht beförderten, wundert mich noch heute.

Für mich stand und steht die Schürze/Kittelschürze noch heute für „die Uniform der Hausfrau“. Was für den Rettungssanitäter die HAIX (Sicherheitsschuhe) sind, war für die gute, alte Hausfrau eben diese Schürze. Das wirkte so gemütlich, so geordnet, so häuslich.

Ich habe überlegt, ob ich jemals eine besessen habe. Ja, habe ich. Aber nur eine die so den unteren Bereich abdeckte, vom Bauch bis an den Oberschenkel. Hinten zu binden. Mit Rüschen natürlich. Und es ärgert mich, dass ich diese Schürze nicht aufgehoben habe. Nicht wegen der Fettspritzer und so. Nein, einfach aus nostalgischen Gründen. Wobei ich mich frage, was mein Sohn dazu sagen würde. Wahrscheinlich etwas in der Art:

„Alda, Du hast da ein Geschirrtuch am Bauch, mother. Why? “

Er kennt das sicherlich gar nicht mehr. Leider. Schade. Manche Oma hatte da nämlich ein paar Groschen drin. Oder auch eine D-Mark. Oder halt ein Bollchen.

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Hey Du! Was ist mit Dir los?

Seit Wochen schon bemerke ich, dass sich unser Miteinander verändert hat. So wirklich füreinander da sind wir nicht mehr, wir finden auch nicht mehr zueinander.

Als Du mir über den Weg gelaufen bist und an meiner Seite warst, fühlte sich das richtig und gut an. Nicht mehr suchen müssen, keinen Gedanken mehr daran verschwenden: Du warst hier bei mir angekommen und willkommen.

Du hast mich informiert über alles was mich interessierte, auch über einiges was mich nicht so sonderlich juckte. Du warst oft mein Sprachrohr in vielen Bereiche.

Du warst immer an meiner Seite. So oft, dass andere mich schon darauf ansprachen: Du kannst wohl nicht mehr ohne, was? Schlimm ist es.“

Wir beide – Du und ich – ein Team – für immer. Dachte ich jedenfalls. Hoffte ich inständig.

Und jetzt ist alles anders.

Ich habe den Eindruck, Du magst nicht mehr mit mit kommunizieren. Du wirkst schlapp, als sei Dein Akku dauernd alle. Alle Versuche meinerseits Dir zu helfen kommen nicht an, laufen ins Leere.

Du informierst mich nicht mehr, wenn mich jemand telefonisch erreichen wollte. Du informierst mich nicht mehr, wenn man mich auf anderem Wege erreichen will und muss.

Es fühlt sich an, als würdest Du mich von der Außenwelt abschneiden.

Heute morgen hat es mich arg getroffen und verletzt, als Du mich nicht geweckt hast. Das hast Du in den letzten Monaten sonst immer getan. Du warst heute still, sehr still. Als wir das Schlafzimmer gemeinsam verließen, kam von Dir kein Ton. Du wirktest wie tot. Das tat mir echt weh.

In der Küche dann bemerkte ich, dass Dein Akku nicht nur alle ist, sondern dass Du wie leblos wirkst. Keine Regung. Stille. Alles dunkel an Dir und zwischen uns.

Dass Du überfordert warst, habe ich oft bemerkt. Ich bin aber auch nur eine Frau. Wusste oft nicht was Du brauchst. Wie ich Dir helfen kann und muss. Selbst Freunde, die Dich akribisch unter die Lupe genommen haben, konnten Dir und mir nicht helfen.

So stehe ich wieder da, alleine.

Mache mich wieder auf die Suche.

Muss einsehen, dass wir beide keine Zukunft mehr haben.

Schluss – Aus – Vorbei.

Ich hoffe Du behälst alles für Dich, was Du jemals gesehen, gelesen, übermittelt und abgelichtet hast.

Und drehst mir in den letzten Tagen unserer gemeinsamen Zeit keinen Strick aus der ein oder anderen Begebenheit.

Danke für die meist schöne Zeit mit Dir, ich suche jetzt einfach weiter.

Danke, liebes Smartphone.

Weiß jemand von euch, wo es diese Woche welche im Angebot gibt? ^^

(Mein Smartphone hat heute wirklich fast den Geist aufgegeben).

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Hätte ich doch bei Klassenfahrten das Interesse an Städten dieses Landes schon damals gehabt.

Wir kennen es  alle noch: Klassenfahrt ist angesagt und die Vorfreude nicht gerade gering. Mit den Klassenkameradinnen und Klassenkameraden knapp 1 Woche die Sau rauslassen im Teenie-Alter. Fernab der Heimat, der Eltern und der vielleicht obernervigen Geschwister.  (Klassenfahrt nach Regensburg in den 80ern. Man achte auf das Schild hinter mir. Und meine Frisur).

 

Wäre da nicht dieses grausame Sightseeing-Programm gewesen. So habe ich damals gedacht. Das war aber der Sinn und Zweck der Fahrten. Kirchen anschauen und diesen Dom und jenen Dom, diese Museum und jenes Museum, die Altstädte. Erklärungsversuche seitens der Lehrerschaft über die Kultur der Regionen usw. Oft wurde man im Unterricht schon darauf vorbereitet. So stand man als Teenie in Städten, in denen man noch nie war, vielleicht auch nie wieder sein wird. Und gedanklich war man in der Jugendherberge, weil da eine total scharfe Schnitte von Typ Hausmeister war. Oder bei dem süßen 16-jährigen aus der Klasse 9a der Schule aus Castrop-Rauxel in derselben Jugendherberge. Oder bei den spontanen Besuchen in der Nacht von den Jungs bei den Mädchen oder umgekehrt. Wenn der Lehrer schlief (die schliefen nie, das weiß ich auch erst heute 😉 ) Oder man hat versucht heimlich einen Plan zu erstellen, wie man an Sangria aus dem Tetrapack kommt, ohne dass der Pauker das rafft.

Das war damals so. So habe ich Klassenfahrten in Erinnerung.

Und heute denke ich oft: „Wie doof Du doch warst!“

Wir waren in Regensburg, München, Flensburg. Zumindest erinnere ich mich an diese drei Fahrten. Heute würde ich liebend gerne noch mal dort hinfahren und mir das anschauen, was ich damals anschauen musste, aber eigentlich nicht wirklich anschauen wollte. 

Ich erwische mich heute oft beim schauen von Dokumentationen über hiesige Städte, Regionen, Events in diesem Land, bei denen ich etwas Fernweh bekomme. Ich könnte aus dem Stegreif 10 Ziele nennen.

Einige werden jetzt denken: „Jabbel nicht rum, setz Dich freitags ins Auto und fahr hin, wo Du hinfahren möchtest. Ein Wochenendtrip quasi.“

Ja, sollte man wirklich machen. Und für ein solches Wochenende ein paar Euro an die Seite legen.

Geht es nur mir so, dass ich oft Berichte schaue bestimmte Orte dieses Landes betreffend?

Dass man in der Fernsehzeitung nicht die Krimis sucht, sondern Berichte über z. B. die Mecklenburger Seenplatte oder Brauchtümer der verschiedensten Regionen in diesem Land?

Früher hätte ich abgeschaltet, heute sauge ich es förmlich auf.

Wäre echt cool, wenn ich heute mit derselben Truppe diese Klassenfahrten noch mal machen könnte. Dann aber volles Rohr mit Kultur und allem Drum und Dran.

Wobei ich diese Heimlichkeit mit dem Sangria auch heute noch machen würde, dem Nervenkitzel zuliebe. Den Hausmeister aus der Jugendherberge Regensburg würde ich auch gerne nochmal treffen. ^^

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