Wir haben alle Marotten, Angewohnheiten. Ob nun positiv oder negativ, liegt immer im Auge des Betrachters. Oder besser gesagt am Toleranzlevel der Menschen, die mit uns zusammen leben. Oder die mit uns zusammen arbeiten etc.
Eine Kollegin von mir kann es nicht haben wenn die Klopapierrolle so hängt, dass die Blätter nach hinten zeigen, also falsch herum. Für sie falsch herum.
Mein werter Herr Vater rastet aus, wenn jemand vergessen hat den Klodeckel zu schließen.
Und mir fiel jetzt die Tage wieder auf, dass ich ausflippen könnte wenn ich das Bad betrete, und ein großes Duschtusch auf die Größe von einem Hanuta gefaltet wurde. Und dann hinter den Handtuchhalter geprümmelt. Das hat nämlich zur Folge, dass ich am nächsten Tag ein verzweifeltes Bitten zu Ohren bekomme:
„Handtuch! Ich brauche ein Handtuch! Das ist ja noch total nass! Bring mir mal ein Handtuch, mir ist so kalt!“
Oder aber ich betrete das Bad, welches mit drei Badezimmerteppichen ausgelegt ist, und da hat es jemand nach dem Duschen nicht geschafft, auf diese zu treten. Überall auf den Fliesen Fußabdrücke. Als wäre jemand um die Badteppiche herum getänzelt. Bloß diese nicht berühren, es wird sich schon jemand finden der gerne wischt. Ich kann es deshalb nicht verstehen, weil ich es nicht ab kann wenn ich mit nackten Füßen auf Fliesen trete. Ich präpariere schon vor dem Duschen die Matten, der Weg in alle Richtungen ist bei mir mit Auslegware gesichert.
Im Gespräch mit Freunden/Bekannten/Verwandten usw. höre man immer wieder, wo es im wahren Leben so zu Reibungspunkten kommt:
– die dreckigen Socken des Göttergatten vor der Wäschetruhe,
– der auf dem Bett liegende BH,
– die nicht zugeschraubte Zahnpastatube,
– in den Schrank geworfene Wäsche, die vorher stundenlang gebügelt wurde (NICHT von der Person, die sie bügelte. Der „Wäschewerfer“ war nicht der „Bügler“),
– wenn jemand das Messer ableckt etc.
Die Liste lässt sich unendlich fortsetzen.
Was könnt ihr absolut nicht ab? Womit ärgern Euch die anderen? Oder besser gefragt, worüber ärgern sich andere bezüglich Eurer Angewohnheiten?
Denkt mal darüber nach. ^^
„Das Gewinnspiel, das ist fein. Drum hüpf ich in den Lostopf rein.“
Achtung, ich lasse mich heute zum lästern verleiten 😉
Obige Überschrift ist ein gerne benutzter Text wenn es um Gewinnspiele geht. Bei Facebook gibt es total viele Seiten in diese Richtung gehend. Und immer wieder taucht dort dieser dämliche Satz mit dem feinen Gewinnspiel und dem hüpfen in den Lostopf auf.
Teilweise kann man hier auch auf den Seiten unserer VIP`s, also unserer Showgrößen, irgendwas gewinnen. Sei es ein Dirndl, ein signiertes Shirt, ein Einkaufsgutschein usw. Meistens wird man einfach nur aufgefordert, ein bestimmtes Wort ins Kommentarfeld zu schreiben, mal mit Hashtag und mal ohne. Manchmal soll man allerdings auch kurz begründen, warum man gerne diesen Artikel gewinnen möchte. Oder aber man soll das Posting teilen. Ihr glaubt nicht was da teilweise zu lesen ist. Ellenlange Lebensgeschichten, die voll auf die Tränendrüse drücken sollen. Letztens sollte man nur kurz ins Kommentarfeld schreiben, in welcher Größe man das zur Verlosung stehende Kleid haben möchte. NUR DIE GRÖSSENANGABE! Was da zu lesen war:
So Dialoge wie „Ich konnte mir schon sehr lange kein Kleid mehr leisten, es fehlt hier finanziell an allen Enden und Ecken. Schon seit Jahren. Außerdem bin ich krank. Ich würde mich so über dieses neue Kleid freuen, es wäre wie Ostern und Weihnachten an einem Tag.“
Oder aber auch: Ich würde dieses Kleid meiner Mama/Oma/Tante schenken, denn sie ist die Beste. Sie hat völlig aufopferungsvoll immer an die anderen gedacht, aber nie an sich. Sie hat dieses Kleid verdient.“
Oder auch: „Ich habe noch niiiiiiiiie was gewonnen, noch niiiiiiiiiie. Ich habe schon so oft hier mein Glück versucht, aber noch niiiiiiiie was gewonnen. Bin ich wohl ein Pechvogel. Naja.“
Sicherlich haben viele ein schweres Schicksal, und das tut mir auch leid. Aber sich öffentlich so entblößen für einen Gewinn, finde ich gefährlich. Gerade wenn man mit vollem Name und gut erkennbarem Bild von sich kommentiert.
Kracher sind allerdings die Kommentare auf den Seiten, auf denen man 3 Tüten Weingummi oder 2 Tafeln Schokolade gewinnen kann. Sicherlich nicht zu verachten, aber was die Leute da vom Stapel lassen, macht mir echt Angst.
Die Tage ging es um 1 Tüte Weingummi und Aquarellmalstifte.
Und ich habe folgendes gelesen:
„ tolles Gewinnspiel �
Würde mich wirklich wahnsinnig freuen, wenn ich auch mal Glück habe �
Danke dafür das ihr das wunderschöne Gewinnspiel online gestellt habt und uns die Chance gibt zu gewinnen.“
Und:
„Wenn man siegt und oben auf ist, dann ist es leicht, an sich selbst zu glauben. Wenn du verloren hast, immer noch an dich zu glauben, dass bringt dich auf die Gewinnerseite.“
Auf der Seite eines Radiosenders, der Rechnungen bezahlt wenn man sich dort registrieren lässt und Radio hört um anzurufen wenn man gezogen wurde, konnte ich folgendes lesen:
„Das hätte ich auch gern das einer meine Rechnung zahlt aber so oft ich mich angemeldet habe habe ich nie gewonnen kriege ne kleine Rente verdienen noch was dazu und bin dazu noch krank habe nie Glück im leben habe 4 große Kinder und 5 enkel und dann kommt auch noch Weihnachten“
Sorry. Aber rufen diese Leute auch Lotto, Eurojackpot und Bingo etc. an und bitten um die Ziehung ihrer Zahlen, weils finanziell gerade hakt?
Ich freue mich auch wie ein kleines Kind, wenn ich etwas gewinne oder geschenkt bekomme. Nur würde ich dafür nicht meine finanzielle Situation im Netz offen darlegen. Schon gar nicht nicht für eine Tafel Schokolade oder eine Tüte Weingummi.
Weil mir dann mein Sohn, meine Familie und Freunde an die Gurgel gingen. Und weil ich vor mir selber noch Respekt habe. Diesen bringen auch Schokolade und Gummibärchen nicht aus dem Gleichgewicht. ^^
#Gewinnspiele #Facebook #peinlich
„Wenn der Kopf und das Herz nicht auf einem Nenner sind“, oder wie ich zu sagen pflege: „Wenn Kopp und Pumpe zusammen irgendwie voll rumspinnen“.
Es sind eigentlich DREI Komponenten, a) Kopf b) Herz c) Bauch.
Ihr kennt es sicherlich alle: Eine Entscheidung steht an oder man lernt jemanden kennen, oder aber auch unsere Gesamtsituation ändert sich. Wir haben ein Bauchgefühl bei der ganzen Geschichte. Gleichzeitig rattert der Schädel. Und das Herz mischt auch noch mit.
Wenn sich diese drei Helden untereinander austauschen, wird so manche Nacht schlaflos und so mancher Tag anstrengend.
Meist ist der Kopf die klügere Entscheidungshilfe, da denken wir rational. Nüchterner quasi. Logisch sozusagen.
Meldet sich der Bauch, kann die ganze Sache ins Wanken geraten. Denn jetzt kommt das Gefühl dazu, is nix mehr mit Logik. Ja, und wenn dann auch noch die Pumpe ihren Einsatz hat, weißt Du garnicht mehr was jetzt Sache ist.
Bei neuen Bekanntschaften hat meine Rübe bislang fast immer richtig gelegen.
Der Kopf so: „Moment, hier ist was komisch mit dem.“
Der Bauch so: „Hey, hier fliegen schon Schmetterlinge. Greif zu! Geht libidotechnisch bald steil.“
Das Herz so: „Juchu, ja, endlich wieder verlieben. Lass mich pumpen wir irre.“
Der Kopf wieder so: „Steffi, Finger weg, das Drama zeichnet sich jetzt schon ab.“
Der Bauch wieder so: „Du hast 46 Jahre auf den Kopf gehört, Dein Nachname ist noch Dein Geburtsname. Finde den Fehler und gib Gas jetzt!“
Das Herz wieder so: „Ich will einfach nur wild pumpen, mach jetzt hinne.“
Ein elendiger, langwieriger, mitunter qualvoller, teils auch humorvoller Dialog dieser drei Nasselköppe.
Wem kommt es bekannt vor?
Vor längerer Zeit musste ich eine Entscheidung treffen, und mein Kopf sagte erst: „Finger weg! Das geht nicht gut!“
Das sagte der Bauch auch. Die Pumpe zog nach.
Dann kam wieder der Kopf wie aus dem nichts aufgetaucht, überzeugte mich mit Logik und Fakten und der Realität. Der Bauch jedoch hielt noch immer dagegen. Das Herz hat abgewunken und sich verkrümelt.
Ich hörte auf den Kopf und schwupps: Total vergeigt die Nummer!
Das war allerdings eine Ausnahme, ich weiß nicht was meinen Schädel da geritten hat. Vielleicht zu wenig Sauerstoff oder so.
Selbst wenn man weiß, dass der Kopf schon richtig gelegen hat, so wegen Logik und dem Schisslaweng, sind Bauch und Herz da mitunter lange nachtragend. Entscheidung war richtig, aber Herz und Bauch akzeptieren das nicht immer sofort und sorgen nicht selten dafür, dass sie diese Entscheidung gerne noch wochenlang bestrafen. Indem sie rumspacken so mit Herzschmerz und einem unangenehmen Ziehen im Magen.
Bis diese beiden sich wieder beruhigt haben, das kann dauern. Hülfe. ^^
Sie gab der Tradition den Rest: Micaela Schäfer beim Oktoberfest.
Ihr Name sagt wohl vielen was,
sie ist ja recht bekannt.
Die Frau, die gerne nackich ist,
und mag wenn man sie „spannt“.
Wenn ich denn Bilder von ihr sehe,
dann meist wie Gott sie schuf.
Obenrum fast blanke Hupen,
ein Schuh ziert ihren Huf.
Ein kleiner Schlüpper ziert den Po,
das ist für sie schon viel.
Das ist schon ziemlich ungewöhnlich,
aber halt ihr Stil.
Nun hat die Gute eins versucht
in München auf der Wiesn:
Im Schlüpper und in Hörnerweste
zu feiern wie die Riesn.
Im Schlepptau noch ne gute Freundin,
auch sie fast pudelnackt.
Das ging halt nur nicht lange gut,
sind beide abgekackt.
Man munkelt, dass die Polizei
dem Drama setzte ein Ende.
Decken verhüllten beide Körper,
Busen, Po und Lende.
Frau Schäfer ging dann nicht ins Zelt,
sie ging halt auf die Wache.
Bei dieser Art von Volksfest ist
Kleiderwahl ne recht gute Sache.
Kurzes Dirndl, tiefer Ausschnitt,
alles ist erlaubt.
Der Anblick dieser Damen
so manchem den Verstand wohl raubt.
Nackich sein ist nicht verboten,
gehört zum Leben dazu.
Doch bitte nicht auf dem Event,
das halte ich für Schmu.
Mag sie springen wie Gott sie schuf
in ihren eigenen Wänden.
Wenn jeder will so wie er mag,
dann wird’s chaotisch enden.
Und die Moral von der Geschicht
rund ums Oktoberfest:
Drum prüfe was Du tragen willst,
fast nackt sein gibt Dir nur den Rest. ^^
Der eine sich vom andern trennt, dieser Tage man viel auseinander rennt.
Ich weiß nicht wie es bei Euch ist, aber meine Startseite bei Facebook und Twitter ist seit Tagen voll mit dem Trennungsgedöns von Frau Jolie und Herrn Pitt. Jesses Maria! Mich tangiert das peripher jetzt nicht soooooo besonders. Die Überschriften lese ich noch. Den Rest, also die Einzelheiten, dann nicht mehr. Ja, die zwei waren wirklich nett anzuschauen, aber ansonsten ein Paar wie die Schulzes und Koslowskis von nebenab. Halt nur bekannter. Und reicher. Und mit mehr Allüren behaftet. Wobei die Koslowskis da beinahe mithalten können, aber auch nur beinahe. Da haperts halt an der Kohle.
Unsere Nachrichtenmagazine und Klatschblätter sind ja irrsinnig gut informiert *Ironietaste wieder off* Jetzt ist gerade die Phase, in der es schlagzeilentechnisch ans Eingemachte geht. Sie hat den besseren Anwalt und er hatte Zoff mit dem Sohn. Er packt aus und sie packt aus. Alle packen jetzt aus. Also wegen mir können die auspacken und wieder einpacken, ums dann wegzupacken. „Pack ma´s“ würde der Bayer sagen.
Aber: Es hat sich ja noch ein recht bekanntes „Paar“ getrennt, also ein Team: Der Toto und der Harry, die Polizisten aus dem Pott. Ich habe mir die ein oder andere Sendung mit denen reingepfiffen, weil ich sie unterhaltsam fand. Das war ja auch der Grund, wieso die beiden einen solchen Bekanntsheitslevel erreichten. Sie waren witzig und haben den Job mal etwas anders ausgeleuchtet. Nun gehen sie sich auf die E…, verständlich irgendwie.
Vorhin musste ich erstmal stutzen, als ich von Trennung Nr. 3 gelesen hatte: Der Stefan Mross, der Mann mit der Trompete an der Oberlippe. Wisst ihr was? Ich wusste echt nicht, dass der schon wieder eine andere geheiratet hat. Ich war in dem Glauben, die Stefanie Hertel bringt ihm morgens die Schlappen ans Bett. Aber okay, „dicke Backen-Musik“ ist nicht meins, da kann so eine Info mal durchrutschen.
Was soll ich abschließend sagen?
„Also falls Sie Herr Pitt, oder Toto oder Harry oder der Stefan eine Schulter zum anlehnen suchen, eine adäquate Gesprächspartnerin, dann bin ich da, Freunde. Ich bin für Euch da. Immer. Call me on the phone.“ ^^
#Brangelina ‚totoundharry #stefanmross
Kennt ihr das …. wenn man zu fertig ist, um Fernsehen zu gucken?
Das war der Statuseintrag einer Freundin am Dienstag bei Facebook. Als ich das gelesen hatte, war ich beruhigt und dachte:
„Biste nicht die einzige Schlaftablette on earth, Steffi.“
An den nachfolgenden Kommentaren anderer Frauen konnte ich sehen, dass wir irgendwie eine größere Gemeinschaft zu sein scheinen.
„Die, welche NICHT die Nachrichten um 20 Uhr wach erleben.“
Ich weiß nicht, liegt es doch mittlerweile am Alter? Liegt es an unseren vollgeprümmelten Tagen?
Wenn ich gegen 16.30 Uhr zu Hause bin, bin ich noch relativ frisch. Das ändert sich dann, wenn ich in der Küche sitze und einen Kaffee trinke. Wenn ich runterfahre quasi. Auf dem Weg nach Hause plane ich noch was ich anstelle im Haushalt, was ich noch erledigen muss. Tja, und sitze ich auf dem Küchenstuhl ist es so, als hätte ich einen Magnet am Hintern der mit einem Magneten am Küchenstuhl kompatibel ist und mich am Aufstehen hindert. Diesen Magneten habe ich auch unterm Sofa irgendwie. Sofa ist nach Feierabend ganz gefährlich. Wenn ich dort sitze, eine bequeme Position habe, angenehme Temperaturen herrschen und mein Kopp eine Unterlage findet, penne ich ein. Schwupps, bin ich weg. Ich bin dann so weit weggebeamt, dass ich beim Aufwachen erstmal klarkommen muss.
„Wo bin ich? Welcher Tag? Muss ich gleich zur Arbeit? Leb ich hier alleine?“
Nur 10 Minuten pennen hauen mich so aus der Umlaufbahn.
Furchtbar! Ich schleppe mich dann bis zum Abend. Ich schleiche durch meine Bude, dass man mir die Gummierung unter den Puschen wechseln könnte. Ein unaufhörliches Gähnen schallt durch unsere 4 Wände. Mit Musik versuche ich alles erträglicher zu machen und zu mich pushen. Hilft bedingt. Duschen ist immer ganz schlimm wenn ich total kaputt bin. Und wenn mir kalt ist. Nur das Stehen macht mich alle! Ich hab echt mal darüber nachgedacht mir einen kleinen Hocker zu kaufen, kann ich mich setzen.
Der Film um 20.15 Uhr ist meist der Zeitpunkt, an dem wieder die Augen zufallen. Es sei denn, der Krimi ist gut. Da erwische ich mich allerdings dabei, wie ich krampfhaft versuche ein Auge geöffnet zu lassen, während das andere schon zugefallen ist. Sich selber veräppeln ist alles, was? Wer der Mörder war, muss ich mir immer erzählen lassen. Die Aufklärungsphase diverser Morde verschlafe ich in der Woche.
Mir ist es ein Rätsel, wie Menschen nach einem langen Tag am Abend noch zum Sport gehen, oder generell ihre Hobbies frönen. Dafür bin ich zu sehr schlaftablettenmäßig unterwegs. Wenn ich mir vorstelle ich müsste noch zum Turnen und dann wieder im Stehen duschen, in einer kalten Umkleidekabine, treibt es mir schon jetzt die Tränen in die Augen.
Ich bin übrigens jetzt noch so fidel, weil ich heute Nachmittag ne knappe Stunde weggeratzt bin. Tat gut, ich war bis jetzt sehr aktiv bei allem so. ^^
(Gruß an Martina G. und den Rest der penetrant müden Frauentruppe).
Per Touchscreen zur Fahrkarte
Ich habe eine neue Vorliebe entdeckt: Mit dem Zug fahren. Da taucht man ja in eine völlig neue Welt ein.
Ich finde Autofahren nicht so prickelnd, meine Mitmenschen finden es mittlerweile auch nicht mehr prickelnd wenn ich mein Kfz auf diversen Strassen bewege. Also habe ich jetzt DIE Alternative gefunden, um von A nach B zu kommen (Direktverbindung ist wichtig, versteht sich von selbst, nä?).
Jetzt zieht mal eine Fahrkarte: Der Kracher! Früher gab es ja noch einen Schalter, da hat man dem freundlichen Menschen hinter der Glasscheibe zugenasselt wohin man möchte. Da konnte man auch erfragen wie hin und wie zurück und bekam das alles erklärt bzw. aufgeschrieben. Es sprach jemand mit uns.
Das ist aber heute nicht mehr so, zumindest an den kleinen Bahnhöfen. Kein Schalter – kein freundlicher Mensch – kein rumnasseln: Ein digitalisierter Fahrkarten- und Auskunftsautomat ist da heute für zuständig.
Vor Monaten schon musste ich einer älteren Dame 1x/Woche eine Fahrkarte holen. Und stand total ratlos vor diesem Apparatismus.
Das geht ja alles per Touchscreen. Per Klick auf den Bildschirm kann man eine Fahrkarte kaufen, Fahrmöglichkeiten wählen, Plätze reservieren etc. Ich hab mir am Anfang extrem einen abgebrochen, obwohl ich zur Smartphonegeneration gehöre und damit tagtäglich zu tun habe. Jetzt habs ich`s drauf. Halt nur dann nicht, wenn der Apparatismus den Geist aufgibt. Das war mal der Fall vor langer Zeit. Ich rief dann die Nummer an die da an dem Automaten hinterlegt war, und klagte mein Leid, also dass ich nicht an die Fahrkarte komme. Der Apparatismus bockte extrem, wie so nen Kerl. Auskunft der Dame am anderen Ende war, dass man aber eine Fahrkarte braucht wenn man den Zug besteigt, das ist sonst Schwarzfahren. Es war aber nach 18 Uhr, ich konnte auch nicht mehr ins Reisebüro um eine Fahrkarte zu kaufen. War das ein Drama! Musste ich der älteren Dame erklären wie sie evtl. am nächsten Bahnhof eine Fahrkarte zieht per Touchscreen. Die Generation tut sich damit verdammt schwer, verstehe ich auch. Ich denke, sie mutierte den Tag zur Schwarzfahrerin.
Gestern hatte es mich angeschissen: Der Automat wollte meinen 20 Euro-Schein nicht. Ich hab den 148x in allen möglichen Varianten in den Schlitz geschoben: Nix tat sich. Die Zeit rennt, der Zug kommt gleich, und ich prümmelte mit Schweiß auf der Stirm den 20er da rein, immer und immer wieder. Der sah aus wie die Duplo-Blume am Ende. Mir blieb dann nur die Alternative mit der Bankkarte. Ich hatte so Schiß, dass der Automat die noch auffrißt am Samstag, und ich am Wochenende ohne Bankkarte durch die Republik eiere, weil ich die 10,50 Euro für die Fahrt mit der RB80 Richtung Nordhausen nicht bar zahlen konnte. Der Apparatismus schredderte meine Bankkarte allerdings nicht, ging alles glatt.
Das schöne ist, dass eine männliche Stimme im Zug immer ansagt, welches der nächste Bahnhof ist und auf welcher Seite man aussteigen muss. Ich bin ja so veranlagt, dass ich vor lauter Aufregung die falsche Seite öffne und ins Gleisbett plumpse.
Letzte Woche saß ein Herr neben mir mit einer 0,5 l Flasche Bier. Es war total heiß den Tag, 30 Minuten Wartezeit in einem Anschlussbahnhof, die Klimaanlage ging aus, und ich hatte Brand wie eine tibetanische Bergziege. Ich war kurz davor zu fragen, ob ich für nen Euro mal kurz trinken darf. Ich habs mir dann aber verkniffen, wäre peinlich wenn ich ins Gleisbett stürze und dann noch eine Fackel habe und zudem noch von einem Mann am Bahnhof abgeholt werde. Meint der sicherlich, ich hab nicht mehr alle Latten am Zaun.
Bei der nächsten Fahrt suche ich dann mal die Toiletten im Zug. Ich bin heute vom Bahnhof mit 70 km/h zu meiner Schwester gelaufen, weil ich 1 Stunde nicht auf Klo konnte nach 5 Tassen Kaffee.
Sicherlich auch alles Touchscreen bei der Klospülung im Zug. ^^
Pünktlichkeit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.
Ich bin auf diese Kolumne heute im Auto gekommen auf dem Weg nach Göttingen. Mir lief der Schweiß am Popo runter weil ich absehen konnte, dass ich mich zu einem Termin verspäte. Ich hasse das! Ich hasse es wenn ich zu spät komme oder wenn andere zu spät kommen (ich kenne Euch und korrigiere: Erscheinen).
Ich hatte die Wohnung echt total pünktlich verlassen um mich auf den Weg zu machen, da traf ich im Hausflur eine Nachbarin. Und was machen Frauen dann? Schnabbeln und schnabbeln und schnabbeln. Blick auf die Uhr:
“Shit. Steffi, wird eng, gib Gummi jetzt. Attacke.”
Ich war heute echt mal flott unterwegs (Geschwindigkeit sag ich hier nicht, glaubt mir eh keiner und ich würde negativ auffallen).
Aber es ist ja gerade Erntezeit. Hier mal ein Trecker und da mal ein Mähdrescher, hier noch schnell ein LKW. Und ich mittendrin.
Junge, da hab ich aber runtergeschaltet und das Gaspedal durchgetreten, Hossa. Der Blick immer auf der Uhr. Ich bin gerne 5 Minuten eher vor Ort wenn ich verabredet bin oder einen Termin habe. Die Zeit lief schneller als ich fuhr, ich wurde immer hibbeliger und meine Fahrweise riskanter (bei mir sind 90 km/h schon oberriskant).
Raus aus dem Auto, im Sprint durch die Halle mit fliegender Handtasche und wehendem Haupthaar, in den Aufzug, total hechelnd und durchgeschwitzt an die Anmeldung, und ich so:
“Tach, Werner. 14.20 Uhr Termin, war alles voller Mähdrescher, alles voll.”
Die Dame so: “…” (hab ich nicht verstanden weil ich gepumpt habe wie ein Maikäfer, und schon giemte aus allen Lungenlappen während ich mich an der Anmeldung abstützen musste).
Ende der Geschichte: Ich musste 40 Minuten warten.
Ich kann es nicht leiden wenn ich mich verspäte. Ebenso wenig mag ich es, wenn man mich warten lässt. Es kann immer was dazwischen kommen, so wie die Ernte heute und die Nachbarin. Aber es gibt Menschen, die kommen penetrant zu spät. Und informieren einen dann auch nicht. Da könnte ich immer ausrasten. Ich habe Freunde, bei denen ich mich heute noch frage, wie sie es pünktlich zur eigenen Trauung geschafft haben, oder zur Taufe des eigenen Kindes.
Ich habe einen Kumpel, der kam bei einer Konfirmation NACH der Konfirmandin in die Kirche gebügelt. Er hatte seinen eigenen Einzug quasi. Wir waren schon am Singen, da quetschte der sich durch unsere Bank wie eine Raupe aus dem Kokon. Ich hätte ihm ja am liebsten mit dem Gesangbuch einen Scheitel gezogen. Aber seine Ausrede war so spektakulär, dass ich es ihm nach der Nudelsuppe schon wieder verziehen hatte. Er war ja nicht alleine, da quetschte sich noch eine Dame wie eine Raupe aus dem Kokon im Gotteshaus durch unsere Bank. Tztztz ^^
Irgendwie war der Wurm drin am vorletzten Freitag.
Lecker speisen mit der Freundin, Treffpunkt 18.15 Uhr vor dem Lokal der Glückseligkeit. Mir lief hier schon das Wassser im Mund zusammen, ihr ein paar Kilometer weiter nicht weniger. Sie rief mich an, ihr Mann war auf liegengeblieben mir dem familieninternen PKW. Kein Ding, ich sagte ich hole sie ab. Als ich so überlegte wie lange ich wohl brauche und wann ich los muss (ca. 2 km Entfernung), fällt mir ein, dass in der Richtung eine Baustelle ist. Ich sie also angerufen und gefragt, wie ich da jetzt am besten hinkomme. Okay, hinten am Tennisplatz lang, aber Achtung, da kommt rechts vor links wegen LKW und Bussen auf einem gerade mal betonierten Feldweg aus der Gegenrichtung. Der erste Linienbus kam, ich scharf rechts Richtung Grasnarbe, ging aber alles gut. Ich fahre in die Strasse rein zum Haus meiner Freundin (ich hatte meine Brille natürlich nicht auf), und sehe rechts eine blonde Frau im Vorgarten Unkraut zupfen. Und denke so:
“Typisch Babette (sie möchte in dieser Kolumne so genannt werden), sie kann nicht mal einfach so warten, sie jätet noch Unkraut, die fleißige Maid.”
Als ich gerade die Scheibe runterkurbeln wollte um zu rufen:
“Hey, geiler Arsch, Du scharfe Schnitte”, dreht sich die Frau um. Es war weder Babette noch ihr Haus. Fenster hoch und freundlich genickt. Hupps.
Babette im Auto, und wieder auf einem anderen geteerten Feldweg zurück. Blick auf die Tanknadel: Tank leer. Ich runter vom Gas, in den 6. Gang geschaltet, und sie sagt so:
“Laß rollen.”
Ich so: “Wie rollt man?”
Sie so: “Du rollst doch.” Ah.
Ich mit 40 km/h zur Tankstelle. Tankdeckel auf, Geldbörse auf: Bankkarte nicht da. Was denn jetzt?
Sie so: “Kein Thema, nimm meine Karte.”
Ich für 9,88 Euro getankt.
Sie wollte mir ihre Bankkarte geben und sagte mir die Nummer. Weil sie aber an meinem Gesichtsausdruck sah, dass ich die Nummer vergessen haben werde wenn ich die Tanstelle betrete, wollte sie mir diese in die Innenhand schreiben. Kuli ging nicht.
Sie wollte mir die Nummer auf einen Zettel schreiben. Kuli ging noch immer nicht.
Ich so zu ihr:
“Kannste mit reinkommen? Die kennen mich doch. Wenn ich mit Deiner Karte tanke, steht da Babette … Und die wissen, ich heiße Steffi … Die meinen doch ich bin eine Checkkartenbetrügerin.”
Kurze Debatte, sie mit rein.
Ich sehe die Verkäuferin und aus mir platzt heraus:
“Oh nee, jetzt wo ich Sie sehe, ich habe vergessen Euro-Jackpot zu spielen.”
Es war die Verkäuferin, mit der ich letztens über einen Gewinn spekulierte.
Ich hab dummerweise meinen Schein nicht abgegeben, bei 72 Mille! Und der Schein lag hier tagelang auf dem Tisch weil ich noch zur Tankstelle wollte damit.
Ich regte mich ab, Babette ihre Karte ins Gerät, sagte die freundliche Verkäuferin:
“Kartenzahlung erst ab 10 Euro.”
Babette so: “Geh nochmal raus und tank.”
ich so: “Nee, ich nehm ne kleine Schachtel Kippen.”
Wir aus der Tanke, ich ab nach Hause und die Bankkarte geholt, zur Bank und Kohle geholt. Wieder rein ins Auto, ab zum Chinamann.
Wir da rein, alles proppevoll. Und ich konnte die Suppe schon riechen. Wir waren knapp 1 Stunde unterwegs für 4 km, und ich hatte extra wenig gegessen damit mehr reinpasst.
Glaubt es mir, wäre ich nicht so gut erzogen, ich wäre liebend gerne zur süß-sauren Suppe gerannt und hätte sie mit der Kelle in mich gelöffelt. Wir bekamen dann einen 6 Personen-Tisch zugewiesen, und ich dachte so:
“Was wir hier heute essen werden, schaffen auch nur 6 Personen. Man hat uns erkannt.”
Ein Abend mit vielen Tellern Köstlichkeiten, sensiblen und lustigen Themen nahm seinen Lauf.
Ich hab dummerweise die gebackenen Bananen vergessen, ärgert mich jetzt noch.
So fuhr ich meine Freundin nach Hause, geteerter Feldweg mit Babette wieder unten rum, geteerter Feldweg ohne Babette wieder oben rum.
Vor ihrem Haus sagte ich einen Satz, und Babette sprang aus meinem Auto, dass die Tür fast hinterher flog. Inhalt bleibt geheim. ^^
Zufußgehen ist eigentlich auch mal schön.
Gestern Abend klingelte mein Telefon, meine Nachbarin/Freundin war dran.
Sie so: “Hier, Steffi, wir gehen zum Public Viewing mit ein paar Leuten. Kommste mit?”
Ich so: “Ich muss noch Einkaufen, vielleicht komme ich nach.”
Sie so: “Machst Du doch eh nicht, wie immer!”
Ich so: “Hey, so nicht. Ich komme später nach.”
Das ließ ich nicht auf mir sitzen.
So wackelte ich kurz vor 21 Uhr los. Himmel, war das eine Strecke. Ich habe gepumpt wie ein Maikäfer. Und zur Kenntnis genommen, welche Geschäfte hier in dieser zauberhaften Kleinstadt neu eröffnet wurden. Ja, man sollte öfter mal auf das Auto verzichten und laufen, sieht man mehr.
Wisst ihr was total ätzend ist? Wenn man einen Raum voller Menschen betritt, abgedunkelt, und seine Leute nicht sieht. Und wenn man dann auch noch im Bild steht. Rufe von hinten:
“Ey, weg da!”
Da riefen mich aber meine Nachbarn schon. Wir saßen in der Mitte, und ich bin groß. Da ich nicht riskieren wollte, dass man mich von hinten mit Pommes bewirft weil ich im Weg bin, saß ich knapp 40 Minuten nach vorne gebeugt. Wie behämmert das auf andere gewirkt haben muss. Mein Überlegung: Nach der Halbzeit raus und durch die großen Fenster weiterschauen. Da kannste auch paffen, da steht die Theke, da gibt es Bratwurst. Es war mein Abend.
Jetzt bin ich ja nicht soooooooo der Fußball-Fan. Um mich rum immer Kommentare wie “Schiri, das war Abseits” oder “Nee, jetzt lasst den nicht den 11er schießen” oder “das hat er letztens schon verkackt.” Und ich mittendrin, immer zustimmend genickt.
Eigentlich habe ich zu 70% gequatscht in den 2. Halbzeit, zu 20% zugeschaut, und 10% auf der sanitären Anlage verbracht. 1x Bier, immer pullern, ihr kennt das ja. Ich war fast immer zeitgleich mit einem jungen Mann auf der Toilette.
Ich zu ihm: “Wir pullern synchron.”
Er zu mir: “Man könnte meinen, ich bin eine Frau.”
Ich zu ihm: “Oder ich ein Mann.”
Wir waren eine recht große Truppe, an Getränken mangelte es uns nicht.
Ich bekam dann gestern erst mit, dass andere Nachbarn noch ein Baby bekommen haben.
Ich sah gestern Cheryl, die bei “The voice” dabei war.
Und seit gestern weiß ich auch, dass sich manche vor Spielbeginn schon so einen aufhelfen, dass sie den Schlußpfiff nicht mehr erleben.
Der Rückweg war total easy, meine Nachbarn und ich eierten mit Taschenlampen ausgerüstet durch die Strassen Uslars. Nach Mitternacht gehen hier die Laternen aus müsst ihr wissen. Unsere Laternen waren etwas an, das kam von den vielen Runden.
Und ich bin nachtblind. Ohne die Taschenlampen der beiden hätte ich 5x mehr Zeit nach Hause gebraucht, und wäre tastend durch die Dunkelheit gestolpert. Dass wirkt auf andere, als wäre ich voll wie ein Melkeimer. Oder komplett blind mit Hang zu lateinamerikanischen Tänzen. Aber ich liebe solche Abende wenn man in einer Kleinstadt lebt. Jeder kennt jeden, man ist auf dem neusten Stand was die privaten Angelegenheiten betrifft. Und man lernt hier noch andere Menschen vor dem Klo kennen. Nicht gerade romantisch, aber effektiv. So muss das, dabei ist alles. ^^