Die Krimskrams-Schublade: Was sich da alles (wieder) an findet.

(Quelle Bild: Pixabay/Alexas_Fotos)

Heute war so ein Tag, welcher sich gut eignete mal die Schubladen bzw. Ablageflächen im bzw. auf dem Wohnzimmerschrank zu sichten. Es ist auf Deutsch gesagt eine total blöde Aufgabe, zumindest für mich.

Hier gingen heute elf Fächer und Schubladen durch den TÜV für Dinge, die Frau so beherbergt. Betonen möchte ich, dass diese Schrankwand meine erste Schrankwand ist. Kiefernholz, 25 Jahre alt, das Neue ist schon von, aber ich mag das Teil. Damals von einem qualitativ hochwertigen Möbelhaus gekauft für teures Geld.

Von den Schubladen ist die oberste Schublade meine favorisierte Schublade für wichtige Dinge. Darunter die für weniger wichtige Dinge und wiederum darunter die für komplett unwichtige Dinge. Ich weiß, ich weiß, da dürfte eigentlich gar nichts drin liegen.

Als ich heute mit dem Mülleimer, einem Korb für Papiermüll und einem Karton bewaffnet für Dinge, von denen ich mich nicht spontan trennen konnte, anfing mit der Kramerei, wusste ich: Der Tag wird lang. Sehr lang.

Der Korb mit den Dingen, von denen ich mich schlecht trennen kann, ist Rappelvoll. Zum einen sind es Erinnerungen, zum anderen Gegenstände die ich unbedingt kaufen musste, die aber hier irgendwie recht stiefmütterlich behandelt werden weil ich sie jetzt doch nicht sooooo dringend benötige. Von denen ich allerdings auch meine, dass man sie als Frau haben muss. Ich habe Werkzeug gefunden, dessen Name ich nicht mal kenne. Zudem verfüge ich über phänomenale zwei linke Hände. Aber ich habe ein solches Werkzeug, wer weiß wann genau diese Tatsache mal eine wichtige Rolle spielen wird 😉

Ach ja, eine Tasche steht hier noch mit Dingen welche ich spenden will. Intakte Deko, Computerspiele, CD bei denen ich mich heute fragte, warum ich die überhaupt gekauft habe. Party-Hits und so ein Kram. Furchtbar. Das hat aber alles mal Geld gekostet. Auch ein Grund dafür, dass es mir schwer fällt dieses in die Tonne zu kloppen.

Der Korb für den Papiermüll ist auch voll. Ich hatte total viele Zeitungsartikel aufgehoben. Oder Rezept-Hefte. Sogar einen Bierdeckel mit einer Handynummer habe ich gefunden. Angerufen habe ich da nie. Wie denn auch, der Deckel lag in der Schrankwand in der unteren Schublade.

Der Müllbeutel war auch randvoll und schlummert schon im Container.

Ich habe gerahmte Fotos gefunden aus Zeiten, in denen man noch im Saft stand. Zudem so viele Batterien aller Größen, dass ich sicherlich bis 2035 meine Lichterketten unterhalten kann.

Mein Impfausweis und ein europäischer Notfallausweis haben sich an gefunden, Klebefallen für Fliegen, Nägel, Unmengen an Teelichtern, meine Einladungskarten für den 50. Die hebe ich auf, das Datum kann man mit dem Edding ändern 😉

Und mir fiel heute mehrmals ein Wort ein, mit dem mich meine Eltern oft betitelten: Schluder-Guste! Weil schon von klein auf klar war, dass Schrankwände mit elf Schubladen und Ablageflächen plus Krimskrams-Schublade hier oft Thema sein werden.

Ich freue mich so über den Impfausweis, den habe ich seit dem Umzug 2010 gesucht wie doof. ^^

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Von 70 Kilometern, dem falschen Fahrschein und einem total motivierten Absaugvorgang.

(Quelle Bild: Steffi Werner/Bahnhof Uslar)

Es gibt ja so Tage, da fragt man sich gegen Mittag schon ob diese Tage nicht eigentlich weg können. Heute war es so und gestern auch.

Beginnen wir aber von vorne:

Mein Gehör hatte mich mal wieder total hängen lassen, seit letztem Samstag war auf dem linken Lauschlappen quasi die Nulllinie.

Wenn ich Leute nicht wahrnehme weil sie mich grüßten oder angesprochen hatten, dann ahnten viele schon, dass ich wieder etwas hörgeschädigt bin. Das geht ja schon seit Jahren so. Man kennt das hier.

Also habe ich mir gestern einen Termin bei einem HNO-Arzt knapp 35 km entfernt von hier geben lassen und bin per Zug angereist. Mit wenig Gehör viel Strecke ist jetzt nicht so das gelbe vom Ei im PKW. Ich habe nicht mal mehr das Geräusch von den Blinkern gehört.

Gestern Abend ging es dann im Regen noch schnell zum Bahnhof, Fahrpläne ausgedruckt und versucht eine Fahrkarte zu ziehen an diesem Apparatismus.

Mich schreckte ein Hupen hoch und jemand rief:

„Frau Nachbarin, das gibt aber Abzüge in der B-Note!“

Es war mein Nachbar, Mario, der bekannteste Busfahrer hier im Ort. Ich hatte die Einflugschneise zugeparkt. Im Schweinsgalopp zum Auto, fünf Meter die Karre vor gekachelt, den Mario samt Bus die Kurve nehmen lassen und wieder im Schweinsgalopp zurück zum Apparatismus.

Die Dinger reagieren ja über Touchscreen. Gut, gestern Abend jetzt nicht so lückenlos, ich habe mir einen Wolf gescreent mit dem rechten Zeigefinger. Hinter mir stand ein junger Mann. Der hatte Zeitdruck weil sein Zug kurz vor der Einfahrt war. Also hatte ich ihm den Vortritt gelassen. Das wurde wiederum belohnt durch seiner Mithilfe bei meiner Klickerei durch das Menü. Gut, wir hatten alles gefunden, gemeinsam eine Tageskarte gezogen und so. Mich störte nach diesem Erfolgserlebnis auch nicht das komplett durchtränkte und sich schon kringelnde Haupthaar. Das sieht ja keiner. Außer, der Mario muss nochmal die Kurve nehmen und kommt zurück 😉

So stand ich heute gekämmt und gewaschen am Bahnhof, voller Vorfreude auf den mir noch unbekannten Trommelfell-Reiniger. Ich war extrem entspannt als der Kontrolleur durch war und meine Tageskarte abgeknipst hatte. Während ich durch das Fenster schaute und gerade nochmal bei Maps nachschauen wollte in welche Richtung ich ab dem Bahnhof die 1,6 km latschen muss, kam der Kontrolleur wieder.

Ob er nochmal die Karte sehen darf.

Da stimmte was nicht.

Siegessicher zog ich die Karte, mit einem fast schon arroganten Lächeln auf den Lippen.

Dann kam die knallharte Wahrheit:

Ich hatte gestern eine Tageskarte für gestern gekauft, nicht für heute.

Obwohl ich ja gestern nur wissen wollte wie der Fahrplan heute ausschaut. Und einen Fahrschein ebenfalls für heute mein Eigen nennen wollte.

Dumm gelaufen.

Ich habe mich 1000x entschuldigt. Mir war das echt saupeinlich. Es gab zwei Optionen: 60 Euro Strafe oder eine neue Tageskarte. Der gute Mann entschied sich für die neue Tageskarte. Und zum Glück hatte ich ein paar Euronen mehr dabei. Meist schlummert in meiner Geldbörse nur Bargeld in Höhe von ca. 2,38 Euro. Dafür aber Pfandbons in Höhe von 14,75 Euro. Die hätte der Kontrolleur aber sicherlich nicht gegenrechnen können.

Die Rückfahrt verlief dann glatt, ich konnte nach diversen Reinigungs- und Absaugverfahren wieder total gut hören. Aber es schwang die Angst mit, dass ich einen Fahrschein habe von vorgestern für die Strecke Hamburg-München.

Und eines sei gewiss: Noch nie, aber wirklich noch nie, hat mich ein HNO-Arzt beim säubern meiner Lauscher dermaßen motiviert wie der gute Mann heute. Es war bezaubernd.

Mittendrin wollte ich immer rufen:

„Jaaaaa, ich schaffe das! Tschakka!“

Ich war heute 70 km unterwegs, für eigentlich 17 Euro und noch was. Eigentlich war ich aber 140 km unterwegs für knapp 35 Euro und noch was. So rein rechnerisch gesehen.

Aber egal, ich höre wieder die Regenwürmer husten. So geil. ^^

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„Den Feiertag gibt es nicht mehr!“

(Quelle Bild: Pixabay/Clker-Free-Vector-Images)

Jau, da war ich wohl peinlich berührt und habe mich in Grund und Boden geschämt, als ich diesen Satz zu einem Mitglied meiner Familie die Tage sagte.

Vielleicht ist es noch jemandem aufgefallen, aber in diesem Jahr haben total viele vergessen, dass der 03.10. ein Feiertag ist. Ich auch. Dabei feiern wir diesen ja nicht erst seit gestern.

Trotzdem haben in diesem Jahr unglaublich viele Leute aus meinem Umfeld genau das irgendwie verpennt. Was aber sicherlich nichts damit zu tun hatte, dass man dieses geschichtsträchtige Ereignis verdrängt hat. Ich denke es lag an dem Samstag.

Als mir letztens jemand freudestrahlend berichtete, dass er am 03.10. nicht arbeiten muss (ein Mitarbeiter aus dem Einzelhandel wohlgemerkt), säuselte ich nur:

„Den Feiertag gibt es doch gar nicht mehr!“

Ich stieß auf verwirrte Blicke, die Antwort gebe ich hier lieber nicht wieder.

Und dann stieß ich mir selber vor den Kopf.

„Mensch, wie kann man so blöd sein. Was habe ich denn da gerade von mir gegeben?“

So viele erzählten, dass sie für heute geplant hatten Einkaufsbummel zu machen, ein paar Besorgungen zu erledigen. Und genau wie ich dann mit gesenktem Haupt erkannten, nach Hinweisen von Freunden und Kollegen, dass heute weder Einkaufsbummel möglich sind noch Erledigungen.

Gestern Abend noch schrieb eine Bekannte, dass sie das total verpennt hat und jetzt die Hacken in den Teer hauen muss um noch schnell Einkaufen zu fahren.

Vorgestern atmete eine andere Bekannte durch, weil sie heute in eine nahegelegene Großstadt fahren wollte um zu ausgiebig zu shoppen, und von einer Freundin zu hören bekam, dass genau das heute jetzt nicht so wirklich möglich ist.

Den Highscore geschlagen hat ein guter Freund von mir, der heute Morgen gesattelt und gestriegelt für den Großeinkauf bereit stand. Und dann auch darüber aufgeklärt wurde, dass er sicherlich nicht alles bzw. so rein nix bekommen wird, eben weil heute Feiertag ist.

Am Freitag noch sprachen wir über dieses Phänomen in der Pause, und wir haben Tränen gelacht weil der Satz „diesen Feiertag gibt es nicht mehr“ nicht nur aus meinem Mund kam.

Ich verwette meinen Hintern darauf, dass viele von uns diesen Feiertag nicht vergessen hätten, wäre er auf einen Montag oder Freitag gefallen.

Nun hoffe ich inständig, es hatten alle von Ihnen/euch genug Brot und Wurst im Hause.^^

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Das Wurstbrot in den Tiefen der Handtasche.

Und die Handcreme. Und die Leberwurst. Und so.

(Quelle Bild: Pixabay/ArtisticOperation)

Da musste ich vorhin beim Einkaufen wohl grinsen, als ich bei der Suche nach meinem Schnutenpulli auf dem Boden meiner Tasche mein Hasenbrot von gestern fand.

Gerade die Tage erst sprach ich mit einer Bekannten über vergessene Lebensmittel in den Tiefen unserer Taschen. Wahrscheinlich ein frauenspezifisches Thema. Wegen der Tasche. Wegen der großen Tasche. Meine Bekannte und ich gehören zu der Sorte Frau welche große Handtaschen nutzen, quasi Beutel. Nicht diese kleinen Dinger. Sie fragte mich ob ich das Gefühl kenne ganz sicher zu sein, dass man sich beispielsweise ein hartgekochtes Ei in die Tasche gepackt hat für die Pause am Arbeitsplatz, aber dieses Ei dann nicht findet bzw. einfach vergessen hat. Das ist ja nicht dramatisch. Dramatisch wird es dann wenn Ei, Hasenbrot, Apfel, Birne und Co. quasi „über dem Punkt sind“ und anfangen zu müffeln. So wie bei ihr das vergessene Ei. Das hat nicht nur gemüffelt, nee, es war auch aufgeplatzt. Da ist man dann als Frau gut und gerne für 60 Minuten beschäftigt weil man die Tasche ausräumt, diese wenn es geht wäscht, und andere Dinge feucht ab wedelt. Oder weg schmeißen muss.

Mir passiert es oft, dass ich Kleinkram beim Einkaufen schnell in meine Tasche pfeffere. Die neu gekaufte Handcreme, Zigaretten, gerne auch mal die Leberwurst wenn der Einkaufskorb total voll ist. Angekommen in der Bude bin ich teilweise schnell abgelenkt weil das Telefon klingelt, das Handy rappelt oder was auch immer. Da vergesse ich gerne mal die Handcreme und die Leberwurst. Die Kippen nicht, die wandern hier sofort auf ihren Platz. Erst kürzlich war ich Einkaufen, betrat den Laden, suchte in meiner Handtasche meine Geldbörse. Und siehe da, ich fand die Handcreme. Was ja nicht schlimm ist. Schlimm wird es dann, wenn man die Handcreme genau in diesem Geschäft erst gekauft hat. Und den Kassenbon nicht mitnahm. Total panisch ging ich gleich zur Kasse und zeigte die Handcreme. Und erklärte, dass ich ja erst den Laden betreten habe, diese Handcreme schon vorher käuflich erworben hatte, und dem Verdacht des Ladendiebstahls gleich aus dem Weg gehen möchte. Da mich die Dame im Eingangsbereich gesehen hatte, ich war nicht mal in die Nähe der Cremes gekommen, wurde ich durchgewunken. Mit Schweiß auf der Stirn!

Das grausamste Erlebnis mit vergessenen Dingen in einer Handtasche hatte ich mit einem Joghurt. Ich hatte diesen nicht vergessen, ich hatte keinen Hunger auf ihn. Er ging also wieder mit nach Hause. Meine Handtaschen machen viel mit wenn es um das runter fallen geht oder wo gegen hauen, gerne werfe ich von oben mein Schlüsselbund hinein. Das hat mir dieser Joghurt an diesem Tag übel genommen und sich gewehrt: Indem er aufplatzte. Beim Griff in die Tasche auf der Suche nach dem Schlüssel hatte ich letzten Endes Sahne-Joghurt mit Krokant an der Hand, der Rest war in die Tiefen der Handtasche gelaufen. Bei meiner Geldbörse hatte sich der Sahne-Joghurt mit Krokant besonders wohlgefühlt, das Kleingeld wollte hinterher abgewaschen werden sowie diverse Plastikkarten. Krokant hat seinen Stolz und haftet wie Bolle 😉

Vorhin habe ich dann das Hasenbrot von gestern raus geholt, dabei gleich die Handcreme benutzt, und geschaut ob noch irgendwo eine Leberwurst schlummert.

Das Ding ist jetzt clean. Und so leicht. Toll. ^^

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Mist, Mensch. Jetzt ist das Gummi gerissen!

(Quelle Bild: Pixabay/Anrita 1705)

Hätte man vor der Pandemie diesen Satz gesäuselt, dann wäre unser Kopfkino in eine ganz bestimmte Richtung gewandert 😉

Seit Corona hört man diesen Satz/Ausruf so oft.

Ich war die Tage beim Einkaufen und während ich mir den Mundnasenschutz aufsetzen wollte im Auto, hing das Teil ganz verdächtig tief auf der linken Seite. Weil das Gummi für den linken Lauschlappen gerissen war. Kann passieren. Es war jetzt mein zweites Mal, also ein defekter Schnutenpulli. Ach Herrje, was denn nun? Nach Hause fahren bringt nichts, da schlummert keine Maske mehr.

Ich schaute über den Parkplatz ob ich jemanden kenne, welche(r) mir schnell ein Paket aus dem Discounter holt damit ich dann danach rein kann in den Discounter. Und genau in solchen Momenten kommt keiner. Sonst laufen einem alle 20 Sekunden bekannte Gesichter über den Weg, aber wenn das Gummi gerissen ist, nicht einer.

Total hektisch wühlte ich in meiner Handtasche umher und siehe da: Auf dem Boden neben dem Deoroller lag noch ein Mundschutz. Puh, Glück gehabt!

Auch wenn man die Maske bei sich trägt wie eine Selbstverständlichkeit, rennt man hin und wieder doch ohne los. Komischerweise passiert es mir immer wieder in einem ganz bestimmten Geschäft. Meist merke ich es selbst oder an den bösen Blicken der anderen Kundinnen/Kunden.

Das Teil hängt bei mir im Auto am Schaltknüppel. Eigentlich eine recht gute Idee. Es sei denn, man geht mal ein paar Meter und lässt das KFZ stehen. So stand ich kürzlich vor der Apotheke meines Vertrauens, ich war zu Fuß unterwegs. Ich war in der Stadt, mein Auto auf dem Parkplatz vor der Bude, der Mundschutz am Schaltknüppel. Was soll ich sagen? Ich war an diesem Morgen viel zu Fuß unterwegs weil ich nochmal zurück rannte.

Gestern musste ich so schmunzeln, als ich mit einem Kaffee in guter Gesellschaft in der Innenstadt vor einer Kneipe saß: Eine Bekannte lief vorbei, lächelte, blieb wie angewurzelt stehen, rief:

„Oh nee, Maske vergessen“

und rannte zurück zum Auto. Ich denke jetzt mal, ihre Maske hing auch am Schaltknüppel. Dann lief sie wieder vorbei, dieses Mal mit Maske. Alle Beteiligten grinsten.

Und noch heute gibt es unter den Maskenträger(innen) zwei Lager:

Die, welche ich auch mit Maske sofort erkenne und

die, welche ich weder am Aussehen noch an der Stimme erkenne.

Da stammelt man sich teilweise echt einen zurecht wenn man so gar nicht weiß, wer da nun gerade grüßte.

Aber ob erkannt oder nicht erkannt: Bei keinem der Beteiligten ist das Gummi gerissen 😉

Unwort bzw. Satz des Jahres 2020 sollte auch sein:

Das Gummi ist gerissen.

Dafür stimme ich dann sofort unangefochten. ^^

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Ich bin im Bilde über die aktuelle Uhrzeit in Abu Dhabi.

(Quelle Bild: Pixabay/Capri23auto)

Sicherlich kenne viele von Ihnen/euch den neuesten Schrei auf dem Markt der Armbanduhren. Die normale Armbanduhr war gestern – heute trägt man Smartwatch. Kannte ich bis vor Kurzem nicht. Ich wurde darauf aufmerksam weil eine Bekannte echt oft auf ihre Uhr schaute und diese Uhr auch hin und wieder vibrierte. Riesengroß war sie noch dazu. Also die Uhr jetzt, nicht die Bekannte 😉 Nachdem sie mir verriet was ihr die Uhr so alles anzeigt, von erhaltenen Nachrichten bei Fatzebook oder WhatsApp bis hin zur Pulsfrequenz, gestiegener Stockwerke oder auch ihre Schlafphasen bzw. -dauer, wurde ich neugierig und schaute mir die Dinger mal genauer an. Was es alles so gibt, ich konnte es ja kaum glauben. Meine Armbanduhr sieht toll aus, aber ich habe mehr und mehr Probleme die Uhrzeit zu erkennen. Das Ding hat ein so kleines Ziffernblatt, bzw. werden meine Augen auch nicht besser. Außerdem, ganz wichtig, fand ich die Schrittzähler an diesen hochmodernen Smartwach-Dingern so faszinierend. Ein Teufelswerk.

Nach tagelanger Suche wegen einem Modell mit großem Ziffernblatt, akzeptablem Preis und einem halbwegs damenhaftem Aussehen kam das Teil hier an. Ich habe so ein Ding käuflich erworben, es ging nicht anders.

Na ja, ich muss ja nicht erwähnen wie lange ich brauchte um das Teil zu aktivieren. Beziehungsweise muss man diese Uhren aufladen bevor man da überhaupt was aktivieren kann. Hier fliegt nun ein Ladekabel mehr herum in der Bude.

Was soll ich sagen? Nachdem ich alles so eingestellt hatte mit allen Dingen welche mir wichtig erschienen, war ich schwer beeindruckt.

Das beste Beispiel ist das Beispiel mit der Bewegung. Wenn ich im Büro eine gewisse Zeit fast unbeweglich auf meinem Bürostuhl herum döllmere, meldet sich meine neue Uhr und fragt mich, ob ich Lust auf einen Spaziergang habe. Nun gut, Spaziergänge sind im Job jetzt nicht soooo gerne gesehen alle 2 Stunden.

Oder sie sagt mir, dass ich mich mal wieder bewegen sollte. Meist nutze ich die Meldung für eine kleine Pullerpause. Kaum losgegangen Richtung Toilette, meldet sich die Uhr und lobt mich für meine Aktivität.

Diese Uhr meldet mir auch die Etagen welche ich hoch- bzw. runtergegangen bin. Mein persönliches Ziel waren 6 Etagen. Also 6x hier 60 Stufen hoch und 60 Stufen runter. Ich schaffe es nicht immer. Meist nur dann wenn ich den Müll vergessen habe und nochmals in die Bude muss, oder wenn ich die Nachbarn besuche. Da hatte ich letztens die magische Zahl von 15 erreicht. Da hat mich die Smartwatch aber gelobt wie irre.

Total interessant ist das Schlafprotokoll. Ich sehe wie lange ich geschlafen habe, wie intensiv in der Tief- und wie lange in der Leichtschlafphase. Wie oft und wie lange ich wach war. Ganz ehrlich: Meine Schlafzeiten sind bescheiden, da wundert mich die dauernde Müdigkeit nicht. Aber die Uhr sagt genau das, was Schlafmediziner schon vor 20 Jahren zu mir sagten.

Zudem kann ich meine Pulsfrequenz verfolgen, meinen Stresslevel, das aktuelle Wetter und die Uhrzeit in Abu Dhabi. Bei letzterem bin ich auf den falschen Knopp gekommen, ich kenne niemanden in Abu Dhabi und will da auch nicht hin. Aber Hey, ich habe Kenntnis über die aktuelle Uhrzeit in Abu Dhabi 😉

Wenn ich am Wochenende in der Küche sitze und meinen Gedanken nachhänge oder Kaffee trinke in aller Seelenruhe, dann meldet sich die Uhr auch und weist mich darauf hin, dass ich mich zu wenig bewege. Was teilweise dazu führt, dass ich die Uhr vom Handgelenk entferne. Man fühlt sich teilweise so erwischt. Wochenende ist Wochenende. Aber da ist die Uhr knallhart.

Einige der Widgets dieser Uhr habe ich nicht aktiviert, Sachen wir Workouts, Kalorien und so. Nur der Gedanke daran, dass die Uhr erkennt wenn ich wieder total unkontrolliert 500 g Chips in mich hinein stopfe, ist ein unangenehmer Gedanke. Und dann meldet sie mir sicherlich noch viel öfter, dass ich mich zu wenig bewege, spazieren gehen soll oder Treppensteigen.

So ein klein wenig Zuspruch brauche ich dann doch, da bin ich ehrlich. ^^

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„Was ist denn da mit der Bettdecke los?“

(Quelle Bild: Steffi Werner)

Der Sommer 2020 hatte bzw. hat uns ziemlich gut im Griff. Temperaturen über die 30 Grad und Sonne satt waren an der Tagesordnung. Gerade wenn man Urlaub hat ist das nicht die schlechteste Konstellation. Ich gehöre auch zu den Glücklichen, welche bei der Hitze nicht im Büro sitzen müssen sondern auf dem Balkon chillen dürfen.

Unsere Bude, halbwegs Dachgeschoss, hatte sich natürlich auch aufgeheizt. Ich bin schon zum Schlafen auf das Wohnzimmer ausgewichen, mit geöffneter Balkontür war es nachts teilweise auszuhalten. Trotzdem wusste ich manchmal nicht wohin mit mir, mir lief die Suppe von abends bis morgens den Hintern herunter. Die Wechseljahre pausieren ja leider nicht wenn der Planet vom Himmel brennt. Das kommt noch erschwerend hinzu.

Und dann kam der Tag an dem ich rigoros mein Bettzeug abends auf den Balkon schleppte auf meine Sitzecke. Seit knapp 8 Jahren der erste Versuch unter freiem Himmel zu pennen. Ich hatte all die Jahre immer etwas Muffe mich attackiert ein Greifvogel, meine Nachbarn hören mich schnarchen, ich werde von Mücken umlagert usw. Den Abend aber war mir das echt alles egal, ich bin kaputt gegangen vor Hitze.

Die erste Nacht war der Hammer! Selten bin ich so schnell eingeschlafen und habe so gut durchgeschlafen. Erwacht man während die Sonne aufgeht, dann ist das echt ein toller Moment.

So schlief ich auch die nächste Nacht draußen. Und die übernächste.

In der 3. Nacht wachte ich dann allerdings auf. Als ich mich wenden wollte auf meiner Unterlage, war die Bettdecke so schwer. Ich bekam das Ding nicht angehoben, es fühlte sich an wie Beton.

„Hä? Was denn jetzt los? Was ist mit meinen Beinen passiert? Hält mich da jemand fest? Hallo“?

Ich war so im Tiefschlaf, dass ich ein paar Anläufe und Minuten brauchte um die Lage zu peilen:

Ein Regenguss vom Feinsten. Mein Oberkörper lag unter dem Dach, ab dem Knie war da aber kein Dach mehr.

Was weiß ich, wie lange ich da schon so lag während der Himmel seine Schleusen geöffnet hatte. Nachdem ich dann die Situation raffte und halbwegs klargekommen bin, riss ich in Null komma Nix mein Bettzeug unter den Arm und rannte ins Wohnzimmer. Schneller Wechsel vom Bettzeug, man hat ja noch eine Garnitur in Reserve, und wieder auf das Sofa.

Seit diesem Tag konnte ich leider nicht mehr unter freiem Himmel schlafen, gerade in der Nacht kommen hier Schauer runter. Wenn auch nur kurz, aber sie kommen runter. Was der Natur natürlich gerade guttut und wichtig ist.

Pennen unter freiem Himmel ist echt ein Erlebnis. Und erholsam. Und irgendwie echt was anderes.

Mich hat auch kein Greifvogel angegriffen, kein Nachbar sprach mich auf das Schnarchen an, und es war keine Mücke in Sicht bzw. hatte ich keine Stiche. Ich wäre dann jetzt so mutig in einem Garten zu schlafen wie mein bester Freund. Gut, mit den tierischen Besuchern auf Augenhöhe muss ich dann wohl umgehen, aber die fressen mich ja nicht.

Und noch ein Tipp falls man keinen Platz für einen Pool hat: Eine einfache Wanne kaufen, gefüllt mit kaltem Wasser in die man die Füße stecken kann, wirkt wahre Wunder. Und jetzt hoffe ich auf eine regenfreie Nacht während meinem Urlaub, in der ich nochmals unter freiem Himmel schlafen kann. Die Sache mit dem Schnarchen ist mir mittlerweile wumpe. ^^

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2021: Das Jahr für Galle, Leber und Co.

(Quelle Bild: Pixabay/geralt)

Wahrscheinlich geht es vielen so, dass nicht nur eigene Feten abgesagt bzw. verschoben werden mussten. Zig Konzerte, Veranstaltungen, Stadtfeste usw. verschwinden aus dem Veranstaltungskalender 2020 oder stehen noch auf wackeligen Füßen, weil sie am Ende des Jahres platziert sind.

Bei mir persönlich sind zwei Konzerte auf unbestimmte Zeit verschoben, zudem drei Feste hier auf den Dörfern plus meine eigene Party.

Nun schaut bzw. hofft man auf das nächste Jahr, einige Termine für 2021 stehen schon. Meine Bedenken sind ja die, dass wir gar nicht alles unterbekommen bzw. jedes Wochenende feiern werden im zukünftigen Jahr. Denn die Veranstaltungen für 2020/2021 kollidieren ja dann quasi. Also die doppelte Dröhnung an Feierlichkeiten.

Ich gehe im Geiste schon durch wann ich denn meine verpasste Party plane, aber ich halte mich da auch an einige andere Events termintechnisch. Zum einen damit auch viele zu mir kommen, zum anderen damit ich bei den anderen Events auch dabei sein kann. Ich hatte mit meinen Freunden so viel vor dieses Jahr. Zudem muss ich mich mit einem Bekannten einigen, welcher auch „genullt“ hat, wir wollen uns gerne gegenseitig dabei haben bei unseren Partys. In diesem Jahr wären unsere Feten auf einen Tag gefallen, das Drama wollen wir 2021 unbedingt vermeiden.

Irgendwie müssten wir alle im nächsten Jahr doppelt so viele Urlaubstage bekommen um all das abzuarbeiten bzw. abzufeiern. Wer schlau ist, der fängt Ende Dezember oder Januar schon an mit dem entschlacken für Galle und Leber, damit diese Organe all das annähernd überstehen 😉

Wahrscheinlich gibt es auch bei den Urlaubsanträgen nächstes Jahr die ein oder andere Klopperei, weil zu den aktuellen Konzerten und Hochzeiten 2021 etc. ja noch die nachgeholten Konzerte und Hochzeitsfeiern von 2020 kommen.

Es wäre ja fast eine Überlegung wert für 2021 eine 4 Tage-Woche einzuführen, damit wir an den anderen 3 Tagen feiern können.

Eine meiner Lieblingskneipen hat mir jedenfalls schon versprochen, dass nach der Eröffnung vier Quadratmeter nur für mich abgesperrt werden mit einem kühlen Bier schon auf dem Tisch stehend. Sauber!

Ich hoffe nur, dass aufgrund des Ansturms nach Tag X mein DJ noch Kapazitäten hat und mein Catering, meine Location und mein Getränkelieferant bzw. die netten Damen und Herren, welche mir das Equipment für die Sause leihen. 100 Gläser oder eine Spültheke habe ich nämlich hier im Hause nicht.

Und nicht zu vergessen den Herrscher über die Fotobox, in der ich mich wahrscheinlich ¾ des abends aufhalten werde.

Der Karton mit der Deko jedenfalls steht unter dem Bett, da dürfte bis nächstes Jahr nix dran passieren.

Auf dass wir 2021 feiern, als gäbe es keinen Morgen mehr. ^^

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Das Drama mit der Sonnenliege.

Quelle Bild: Pixabay/Patricia van den Berg)

Tagelang habe ich das Internet durchforstet nach einer günstigen Sonnenliege. Günstig – langlebig – bequem – lang genug für uns zwei großen Leute hier im Hause.

Ich sehe aus wie ein Eimer Kalk, die vornehme Blässe sozusagen, das wurde mir auch schon von Freunden bestätigt. Was willste machen wenn Hitzewellen hier das Thema sind und die Sonne bzw. Wärme quasi gerade nicht so willkommen in dieser Phase? 😉

Okay, okay, okay, eine Liege fehlte hier eh. Das dauernde Sitzen auf dem alten Klappstuhl war echt unbequem. Ich habe ein mordsmäßiges Teil gefunden, stabil und mit Rollen. Schnell mit der Anne, einer Angestellten des betreffenden Discounters Kontakt aufgenommen, die Liege wurde reserviert, nichts stand dem Vorhaben mehr im Weg.

Und vorgestern dann der Gang in die heiligen Hallen. Meine Liege war reserviert, ich kramte mir noch eine passende Auflage raus plus Schutzbezug. Das ist ja wichtig wenn man schwitzt wie Bolle. Nur sieben kleine andere Teile im Wagen auf Lebensmittelbasis, aber AUF dem Wagen der Karton mit der Liege. Der Karton überwucherte den Wagen, der war riesig irgendwie. War das ein Drama!

Die Dame hinter mit erkannte die Gefahr und während ich unter Einsatz all meiner Körperkraft die Liege fixierte, räumte sie meinen Einkauf auf das Band.

Gott, ich riss fast den Spuckschutz weg an der Kasse mit meiner Rödelei!

Mit der überdimensionalen Liege auf dem Einkaufswagen ging ich wie auf Eiern zum Auto. Der Karton rutschte und rutschte. Und rutschte vom Einkaufswagen. Während ich den Karton auffing, rollte der Einkaufswagen weg. Auf einen PKW zu, welcher gerade ausparkte. Mir stand der Schweiß auf der Stirn und lief am Hintern runter. Es ging aber alles gut.

Nun kam Herausforderung Nummer 2, nämlich den Stuhl samt Karton in einen Kleinwagen packen. Ich musste erst eine Zigarette rauchen, ich gebe es zu.

Während ich paffend vor meinem Auto stand, parkte ein Herr neben mir. Und er telefonierte wohl irgendwie mit Freisprecheinrichtung, ich lauschte dem Gespräch gespannt. Es muss um die Jagd gegangen sein, mir drangen Wortfetzen ans Ohr wie „Füchse“, Waschbären“ und all so Jagd technisches Gedöns.

Während ich also mit voller Konzentration den Karton versuchte auf meiner Rückbank zu platzieren, ging das dem Herr nebenan am Allerwertesten vorbei. Ich hatte echt Hoffnung er gibt mir Tipps oder packt mit an. Pustekuchen, er war scheinbar in die Welt der Füchse und Waschbären eingetaucht.

Nach zig Versuchen schieben und quetschen war der Karton im Auto. Und die Türen gingen auch zu.

Ich musste den Herr aber noch fragen ob die Türen das verkraften und geschlossen bleiben. Ich war unsicher. Nicht auszudenken, wenn während der Fahrt die hintere Tür aufspringt und die Sonnenliege auf der Straße landet.

Er meinte, dass alles gut ist, die Türen bleiben zu, und er wünschte mir viele schöne Stunden mit der Liege, viel Freude, viel Sonne und so. Hat er das alles also doch beobachtet. Ein Schelm 😉

Ich bin nach Hause gefahren wie ein Anfänger, jetzt bloß keine Bodenwelle erwischen.

Am nächsten Tag erst wollte ich den Karton 50 Stufen hoch schleppen in die Bude. Gott, mir wurde bei dem Gedanke schon ganz anders. Wenn das so ein Theater wird wie vor dem Discouter, dann pullern die Nachbarn vor Lachen hier ein wenn ich mir wieder einen abbreche.

Aber: Ich habe ein Messer mit zum Auto genommen, den Karton geöffnet, die Liege befreit und bin so die 50 Stufen mit der Liege im Hausflur hoch gerammelt. Das ging recht gut.

Und nun steht die Liege, sie ist echt bequem, lang genug, sie passt auch auf den Balkon und ich habe gestern ein Sonnenbad genossen. Die Rollen habe ich beim 2. Versuch erfolgreich angeschraubt. Man fühlt sich wie ein Gott!

Dass ich geschwitzt habe wie ein Affe wenn eine Hormon technische Welle kam beim Bräunungs- bzw. Chillvorgang, das muss ich hier wohl nicht erwähnen. Läuft. ^^

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Vom ersten Friseurbesuch seit über 10 Wochen.

Quelle Bild: Pixabay/Mohamed_Hassan)

Ich war heute Morgen zugegebenermaßen freudig gestimmt, allerdings auch aufgeregt als ich zum Friseur stiefelte. Mit Schutzmaske in der Handtasche, ist ja klar. Aufgeregt war ich deshalb, weil ich nicht so recht wusste was mich erwartet und wie das alles vonstatten geht. Und ob ich hinter der Maske in diesem Zeitraum keine Krise kriege. Das passiert mir nämlich hin und wieder beim Einkaufen. Dann wird teilweise die Luft hinter dem Teil dünn und und man hat das Gefühl gleich setzt die Schnappatmung ein in der Gemüseabteilung.

Präpariert ging es also rein in den Salon, und meine erste Amtshandlung war das Händewaschen. Schön lange und schön heiß.

So nahm ich Platz und erklärte kurz das lustige Drama mein Haupthaar betreffend, weil ich ja selber geschnitten hatte mittendrin.

In diesem Moment fing meine Nase an zu laufen. Normalerweise schnäuzt man kurz in das Taschentuch und dann ist die Sache geklärt. Ich konnte aber nicht schnäuzen weil ich die Maske nicht abnehmen wollte bzw. rausgehen. Die Maske mal kurz Richtung Nase drücken kam auch nicht in Frage. Kein Mensch hat gesehen, dass mir 30 Minuten die Nase lief und ich habe es ausgehalten. Überhaupt haben die Masken mitunter auch Vorteile: Ich musste meine Pickel nicht abdecken, und Lippenstift spart man dieser Tage auch.

Dann kam der angenehme Part: Das Haarewaschen. Ich liebe Haarewaschen beim Friseur. Die massieren dann immer so herrlich die Kopfhaut, ich kriege da voll die Gänsehaut und möchte immer rufen:

„Weitermachen, bitte machen Sie weiter. Waschen Sie noch 48x, ich zahle das auch. Aber bitte machen Sie weiter!“

Ich erkannte die Kundschaft hinter den Masken heute mal nicht, von meinen Sitznachbarn in den Salons mache ich immer abhängig was ich so erzähle 😉

Ja, und dann schilderte mir mein Coiffeur wie er sich fühlte, als an einem Freitag im März plötzlich die Polizei im vollbesetzten Laden stand und darum bat, diesen jetzt zu räumen. Ich konnte verstehen, dass er für einige Zeit geplättet war und mehrmals durchatmen musste um zu wechseln was da gerade abgegangen war.

Als ich dann wieder mit frisch gefeudelten Haupthaar vor dem Spiegel saß und hinter mir das Waschbecken plus Stuhl desinfiziert wurde, kamen mir so wirre Gedanken. Das ist Vorschrift, das muss so sein, kein Thema, ich weiß. Aber wenn die Fläche desinfiziert wird auf welcher der eigene Poppes vor ein paar Sekunden noch saß, von einer Person mit Mundschutz ausstaffiert, dann fragt man sich mal kurz ob in der eigenen „unteren Etage“ denn wirklich alles sauber war 🙂

So, und endlich, endlich kam die Schere zum Einsatz und das Messer, und es wurde alles etwas freier am Hinterkopp. Mit Pfiff. Und einem wieder erkennbaren Schnitt. Endlich!

Und beim Bezahlen dann der Brüller: Als ich auf Sicherheitsabstand war zu meinem Helden der Effilierschere, da nahm er seinen Mundschutz ab und präsentiert mir seinen seit dem 20.03.2020 wachsenden Bart. Genau, er hat sich seit dem 20.03.2020 nicht mehr rasiert. Und erwähnte dann noch, dass er seinen noch nicht geborenen Enkelkindern irgendwann mal Fotos zeigt mit folgender Erklärung:

„Schaut mal, das war der Opa im März 2020. Da ist nämlich folgendes passiert, also hört mir gut zu.“

Und dann wird er seinen Enkelkindern erklären was im März 2020 los war, wie alles begann, und hoffentlich auch letztendlich gut endete.

Nach dem Verlassen der Salons war die Maske in 0,0001 Sekunde runter von meinem Gesicht ich habe endlich die Nase putzen können. Und mit richtig guter Laune habe ich mir dann zur Feier des Tages 500 g Mett gegönnt plus ein paar andere Leckereien vom Metzger des Vertrauens.

Was ein Friseurbesuch doch für Endorphine freisetzt. ^^

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