„Na, das sieht doch pfiffig aus.“

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Ich gehöre weiß Gott nicht zu den Menschen, welche alle 3-4 Wochen zum Friseur rennen. Der Schnitt hier im Hause ist kein komplizierter Schnitt, da reichen 5-6 Wochen aus.

Nun liegt der letzte Friseurbesuch knapp 8 Wochen zurück, vor der Schließung der Salons war auch der letzte Besuch beim Coiffeur fast 30 Tage her.

Zum Ansatz muss ich nix erklären als färbende Fraktion, der Ansatz war letzte Woche noch knallhart sichtbar und wurde dominiert von grauem Haupthaar. Wir sind ja keine 20 mehr 😉

Was allerdings meine Schuld ist, ich färbe schon seit Jahren selbst. Das ist günstiger. Ich war nur zu faul.

Nach 6 Wochen ohne Schere und Messer sieht man erst Mal nicht sooooo gestylt aus. Nach 8 oder 9 Wochen wirkt das Haupthaar flodderig.

Ab einer gewissen Länge habe ich morgens Knoten im Haar, ich bekomme die nicht mehr gelöst. Weiß der liebe Gott warum ich nachts mit der rechten Kopfseite so im Bett herum ramentere.

„Huch, der Blinker rechts steht aber heute auch sehr weit raus.“

Wie sprach vorletzte Woche eine Kollegin zu mir:

Jau, der Blinker rechts steht echt weit raus.

Ich hatte da einen Knoten welcher schon fast rekordverdächtig schien.

Also hatte ich versucht in einer Drogerie Haarschneidescheren zu bekommen plus eine Effelierschere für die Reduzierung des Volumens: Die waren aber alle ausverkauft.

Und nun?

Also kaufte ich Farbe und konnte mich dazu überreden an einem Samstag Abend mit einer Haushaltsschere bewaffnet vor den Spiegel im Bad zu treten. Und mit einem Einmal-Rasierer. Meine Friseurin schneidet meine Haare immer mit einem Messer, für den Pfiff am Hinterkopf. Ihr versteht.

Und dann ging das los. Das Licht gedimmt, für den Mut zwei Gläser Weißwein zur Vorbereitung. Erst die Farbe drauf, das bedeutet Routine, das habe ich drauf. Dann ging es an die Metzelei der Spitzen.

Erst die Front, also den Pony und dann das Deckhaar. Der grobe Akt mit der Schere, der feine Akt mit dem Einmal-Rasierer. Och, irgendwie ging das ganz gut. Strähne für Strähne arbeitete ich mich vor. Die hintere Region habe ich ignoriert, das Drama sehe ich ja nicht.

Am nächsten Morgen nach dem Waschen und Fönen war der Blinker rechts echt weg, es fehlte aber irgendwie die Seitengleichheit. Also nochmal die Schere und den Einweg-Rasierer raus gekramt und für ein Gleichgewicht gesorgt auf`m Kopp.

Was soll ich sagen? Einige waren so begeistert von meinem Schnitt, dass sie gerne einen Termin bei mir hätten. Aber nee, ich möchte dafür dann hinterher nicht verantwortlich sein für das Chaos an deren Deckhaar.

Was bei mir pfiffig wirkt, gilt ja nicht für die anderen, nä? ^^

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Und ich sah: Nix!

 

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Dunkel war`s, der Mond schien helle,

das ist die perfekte Einleitung zu folgendem Erlebnis.

Ich hatte vorletzte Woche schon bemerkt, dass meine Scheinwerfer beim Auto so kleine Aussetzer hatten. Wenn ich aber den verantwortlichen Hebel kurz titschte, ging das alles wieder. Nur eben vor ein paar Tagen nicht mehr.

Als ich beim Einkaufen abends von Discounter A zu Discounter B fuhr, es war schon dunkel on the road, durchlebte ich plötzlich einen Blindflug der besonderen Art. Licht ging aus bzw. Scheinwerfer gaben den Geist auf. Trotz titschen von besagtem verantwortlichen Hebel tat sich nichts. Ich bin geistesgegenwärtig rechts ran gefahren und habe den Hebel malträtiert wie irre. Als total überforderte Frau bin ich auch ausgestiegen und um das Auto gegangen. Check der Gesamtsituation. Das Rücklicht ging, die Scheinwerfer vorne leuchteten dezent und als total überforderte Frau haut man dann mit der Hand auf die Scheinwerfer in der Hoffnung, diese reagieren und erstrahlen in vollem Glanz. Das Licht ging dann auch wieder. Erst dezent leuchtend, dann mit voller Wucht. Für einige hundert Meter. Die Scheinwerfer gingen wieder aus. Also wieder rechts ran, wieder den Hebel malträtiert, wieder ging das Licht. Für ein paar Meter.

Schnell in Discounter B gerammelt, schon mit leichter Panik im Geiste weil ich noch knapp 1 km fahren musste um zu Hause zu sein. Und ja, ich hatte etwas Schiss einer Polizeistreife zu begegnen welche einem dann folgt mit dem Schriftzug auf dem Dach a la:

Bitte folgen. Rechts ran, Du dumme Nuss. Steffi, was geht los darein?“

Okay, ganz ruhig, das wird. Die sind ja hier nett in den Streifenwagen.

Das Licht war aber rebellisch und wollte so gar nicht mehr. Auch das Fernlicht reagierte nicht. Nur das Abblendlicht. Was macht man dann? Die Option mit der Warnblickanlage war nur kurz eine Option 😉

So fährt man los mit der linken Hand den verantwortlichen Hebel nach hinten ziehend, durchgehend, und hämmert mit Abblendlicht durch die Straßen einer Kleinstadt. Glaubt es mir, ich kam mir so bescheuert vor weil ich die wenigen Autos im Gegenverkehr geblendet hatte wie Bolle.

An dem verantwortlichen Hebel sitzt auch der Blinker, ich kam so durcheinander mit meiner Motorik, in meiner linken Hand war echt was los. Den Hebel nach hinten ziehend und dann noch rechts bzw. links titschend kam ich nach zwei Kreuzungen zu Hause an.

Seit diesem Tag bin ich nur bei Tageslicht durch unsere City gecruist und nun steht das Auto in der Werkstatt. Heute Abend kurz vor Sonnenuntergang bin ich noch schnell 2 km gefahren, es war aber noch helle quasi und ich musste nicht mit der linken Hand an dem verantwortlichen Hebel titschen.

An dieser Stelle Gruß nach Sohlingen an den Maik, welcher sich jetzt um meine Lichtorgel kümmert und so spontan Zeit hatte. Und glaub mir, Maik, ich blende Deine Initialen mit Fernlicht in den Nachthimmel wenn Du die Beleuchtung der Karre wieder in den Griff bekommst. ^^

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Wenn Tanzen zum verlieben führt – oder eben auch nicht.

(Quelle Bild: Pixabay)

Gestern sah ich in einem Mittagsmagazin einen Bericht bzw. einen Versuch in dem man testen wollte, ob sich Menschen nur aufgrund des Tanzstils ineinander verlieben können.

Testperson war eine junge hübsche Frau, ihr wurden zwei Männer vorgestellt. Beide waren in hautenge Anzüge gehüllt von den Füßen bis zum Koppe. Ihr wisst schon, diese knallengen Anzüge in denen man auch quasi den … ach, lassen wir das 😉 Sie konnte nur die Figur von beiden sehen und, na klar, den Tanzstil. Die beiden jungen Männer sahen von ihr ebenfalls nix.

Und legten dann eine flotte Sohle auf das Parkett. Ja, ich gebe zu: Ich musste schon schmunzeln.

Das Experiment ging wohl heute weiter, ich musste es allerdings nicht verfolgen weil mir dieser Part reichte.

Mir fielen in diesem Zusammenhang drei Männer ein welche unvergleichbar tanzen: Ein Exfreund und zwei gute Freunde.

Ich hoffe, dass mir alle drei Männer folgende Beschreibungen verzeihen. Ich mag euch trotzdem, auch weil ihr so viel Spaß habt beim tanzen und euch meine Meinung nicht juckt.

Tanzpartner Nr. 1, der Mann, welcher fast nie tanzt.

Aber wenn, dann geht das ab: Er ist vergleichbar mit Hefe. Heißt, dass er im Laufe des Abends irgendwie überdimensional anschwillt auf das Tanzen bezogen. Erst etwas klatschen, dann wird die Hüfte mit einbezogen und zack: Steht er auf der Tanzfläche und eskaliert dermaßen, dass man fast gewillt ist den Erste Hilfe-Rucksack zu suchen. Er dreht so exzentrisch auf mit wildem Klatschen über dem Kopf, gerne auch untermalt mit wilden Sprüngen in die Luft, dann wieder Showeinlagen auf dem Boden. Er rastet total aus und das für Stunden. Und hat einen Spaß in den Backen, dass man schlecht wegschauen kann. Er hat halt nur kein Taktgefühl. Schaut man ihm zu und hört auf den Sound, dann fühlt sich das manchmal an wie Herzrhythmusstörungen.

Tanzpartner Nr. 2, der Mann, welcher viel tanzt.

Kaum hat die Musik begonnen, ist er auf der Tanzfläche und wirbelt umher wie ein Kreisel. Obere und untere Extremitäten werden eingesetzt, dass einem Himmel, Angst und Bange wird. Seine Königsdisziplin: Das in die Knie gehen alle 15 Sekunden wie ein Kosake! Wenn er tanzt, dann sieht man ihn selten, eben weil er viel am Boden fungiert. Wenn alle nach Hause, wollen, das Taxi schon vor der Tür steht, dann bekommt man ihn schlecht von der Tanzfläche. Er bildet irgendwie eine Einheit mit dem marmorierten Fußbodenbelag bis zum Sonnenaufgang und dem erscheinen des Reinigungspersonals.

Tanzpartner Nr. 3, der Mann, welcher Dich echt aus der Reserve lockt.

Er steht lieber im Hintergrund, kaum einer sah ihn je das Becken kreisen. Und plötzlich geht er in einer Diskothek auf die Tanzfläche. Und explodiert vollkommen! Was sich da visuell bietet könnte man nur im Zeitraffer analysieren. Dieser Tanzstil sorgt mal kurz bei den Anwesenden für ein aussetzen der Atmung, man hat den Eindruck er reißt das Laminat/die Fliesen vom Fußoden und die Deckenvertäfelung gleich mit. Man konnte ihn nicht mehr beobachten, er war zu schnell oben und unten und links und rechts und hatte einen Bums im Tanzstil, dass einem schwindelig wird. Ich hatte mittendrin Angst er reißt die Hütte ab und zerlegt die Diskothek bis auf die Grundmauern. Auffallend bei ihm, dass er nach seiner Kür total tiefenentspannt wieder am Tisch stand und den Eindruck vermittelte, niemals dermaßen getanzt zu haben während er sein stilles Wasser trank.

Vor 2 oder 3 Jahren, ich war auf einem Konzert und tänzelte vor mich hin total gedankenverloren.  Plötzlich tippte mich jemand von rechts an und fragte, ob ich auf die Toilette müsse. Also ist mein Tanzstil jetzt auch nicht the yellow from the egg.

Ich liebe meine tanzenden Freunde aber wirklich abgrundtief, echt jetzt. ^^

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Vom Valentinstag, schwarzen Nudeln und Singles

(Quelle Bild: Pixabay/Daria Yakowleva)

Hier, Singles, hört mal her: Unser Tag ist am 14. April, da essen wir schwarze Nudeln!

Südkorea machts vor, ich mache es nach. Lest mal:
>>In Japan beschenken am 14. Februar Frauen die Männer mit Schokolade. Auch junge Mädchen nehmen diesen Tag zum Anlass, ihren Angebeteten Schokolade zu schenken, die sie bestenfalls selbst gemacht haben. Dafür dürfen sie dann einen Monat später am „White Day“ weiße Schokolade als Gegengeschenk erwarten.
In Südkorea gibt es zusätzlich zum Valentinstag und White Day noch den Black Day: wer am 14. Februar und am 14. März leer ausging, betrauert dies am 14. April und isst Jajangmyeon (
자장면), Nudeln mit schwarzer Soße.[4]<< (Auszug von Wikipiedia).
Dass auf die Idee noch keiner in unseren Breitengeraden gekommen ist, tztztz 😉
Die Palette der Geschenke zum Valentinstag ist ja irrsinnig weit gefächert: Das fängt an bei Schoki und Blumen und endet (wie ich selber lesen konnte die Tage) bei Antifaltencreme und abschwellendem Augengel. So gewitzt ist unser Einzelhandel mittlerweile:
Warum der Ollen Schokolade schenken? Hat ja eh schon einen Po wie ein Brauereipferd! Dann doch besser einen Gutschein für „Kochen low carb“ oder eine 10-er Karte für die rechte Bahn im Schwimmbad, Rückenschwimmerspur.
Für den Herrn darf es dieser Tage gerne ein Waxing für den Rücken sein oder ein neues Duftwasser. Der riecht ja eh schon seit 1984 wie ein Moschusochse.
Auf was unser Einzelhandel so alles kommt, es ist erstaunlich.
Bei all den diversen Gewinnspielen um den Valentinstag konnte ich persönlich jetzt nicht mitmachen, weil man da die Person des Herzens und der Träume markieren musste. Da ich aber niemanden aus meiner Freundesliste überfordern wollte mit meinen plötzlich aufkeimenden Gefühlen, habe ich es halt gelassen. Is nix mit Gewinnen wie dollem Schmuck oder einem 5-Gänge-Menue: Ich darf da nich mitmachen! Ja, ich fühle mich gemobbt!
Die Finnen sind cool, da macht man das mehr oder weniger anonym. Guckste:
<<In Finnland wird der Valentinstag als „Freundschaftstag“ gefeiert, an dem man – meist anonym – denen, die man sympathisch findet, Karten schickt oder kleine Geschenke übermittelt.>> (Quelle auch wieder Wikipedia).
Das wäre ja so meins: Dem Schwarm heimlich `ne Schokolade mit ganzen Nüssen schicken. Oder 3 Dosen Bier vor die Tür stellen. Das wäre doch mal eine Nummer. Aber wir sind ja hier nicht in Finnland.
Wusstet ihr, dass zum Valentinstag 2013 Lufthansa Cargo 1000 Tonnen Rosen nach Deutschland transportierte? 1000 Tonnen! Und hier landet seit Jahren nicht mal ein Rosenblatt oder ein Rosenstil, nicht mal ein Dorn liegt in meinem Briefkasten!
Liebe verliebte Liebenden, ich wünsche Euch zauberhafte Momente, ob nun mit Blumen oder Schokolade oder Dosenbier oder Perlenketten, das ist ja quasi wumpe!
Und am 14. April dann das kollektive „schwarze Nudel-Essen“ für uns Singles: Ich verlass mich auf euch, Freunde. ^^

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Zurück in die Kindheit.

(Quelle Bild: Steffi Werner)

Niemals hätte ich es für möglich gehalten vor, sagen wir mal 10 Jahren noch, dass Dinge, die ich als Kind grauenhaft, hässlich und nervig fand, heute mehr und mehr Einzug in meine Bude halten.

Dass ich einen bestimmten Radiosender, bei dem in den 80er Jahren Aggressionen in mir ausbrachen wenn ich diesen hören musste am Küchentisch von Mama und Papa, heute jeden Tag höre.

Dass ich mir am liebsten die Bettwäsche aller Großmütter und Großväter, am liebsten mit orangefarbenen und dunkelbraunen Blumen darauf kaufen würde, weil man so herrlich darin schläft.

Dass ich mich beim „Schrottwichteln“ mit den Kolleginnen/Kollegen über mein ergattertes selbst gehäkelte Sofakissen, welches bestimmt schon irrsinnig viele Jahre auf dem Buckel hat so freue, dass ich dieses beinahe andächtig auf meinem Bett platziere.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass es Erinnerungen und vielleicht auch Sehnsüchte nach der Kindheit sind.

Ich weiß nicht mal mehr wie wir kürzlich auf die Debatten um die Kochtöpfe kamen, welche nun meine Küche zieren. Eine Kollegin wollte diese weg schmeißen und sprach mich an weil sie weiß, dass ich auf Dinge stehe die andere gerne in die Tonne kloppen. Gerade wenn sie aus den 70er/80er Jahren sind. Sie schickte mir Bilder der Töpfe und mein Herz ging auf.

Yes, die erinnern mich an früher.“

Nun sind sie in meinem Besitz und ich habe mir einen Ast abgefreut als ich das erste Mal darin kochte. Irgendwie schmeckt es besser.

Die Tee- und Kaffekannen mit dem grün-braunen Muster hatte ich auf einer Verkaufsplattform gesehen. Und auch da dachte ich sofort:

„Yes, die erinnern mich an früher.“

So geht es mir mittlerweile mit vielen Dingen.

Selbst Handtücher, welche meine Eltern noch in ihren Schränken hatten und die mich so sehr an meine Kindheit erinnerten, habe ich mir geholt und ich benutze diese sooooo gerne.

Manchmal überkommt mich die Idee meine Wohnung so einzurichten wie es in den 80er Jahren Mode war. Tapeten mit orange-braunen Ornamenten, die Pril-Blumen in der Küche an den Schränken, ein Telefon mit Wählscheibe und Schnur, dunkelgrüne Fliesen oder weinrote Fliesen im Bad, die Schrankwand aus dunkler Eiche im Wohnzimmer mit unendlich vielen selbst gehäkelten Sofakissen auf einem alten Sofa aus dieser Zeit.

Und: Die gute Stube. Wir sprachen auch kürzlich im Kollegenkreis noch darüber, dass es in der 70- bzw. 80er Jahren zum guten Ton gehörte, wenn man eine „gute Stube“ hatte. Diese wurde nur zu Geburtstagen oder Weihnachten genutzt, die gute Stube war ansonsten fast immer arschkalt, wurde nicht beheizt und war für viele von uns ein Highlight wenn sich deren Türen öffneten.  Das war toll.

Vorhin habe ich eine alte Stehlampe gesehen, so ein sperriges Ding und zudem eigentlich pottenhässlich mit kleinen Bommeln am Saum in … na klar … dunkelbraun. Ich kämpfe noch immer mit mir, ob ich mir das Teil hole oder nicht.

Aber ein Relikt aus meiner Kindheit wird hier nicht Einzug halten, bzw. bin ich dafür noch nicht bereit: Die gute, alte Kittelschürze 🙂

Wenn ich mir diese überwerfe, dann ist es so weit. Das erfahrt ihr dann hier allerdings hier sofort und unverzüglich und live 😉 

Geht es hier noch jemandem so oder bin ich eine Ausnahme? ^^

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Mädelsabend: Effektiver als eine Psychotherapie und ein Antidepressivum.

(Quelle Bild: Pixabay/Stock Snap)

Ich liebe es mit meinen Mädels zusammen zu sitzen, ich packe mir schon immer vorher zwei Pakete Taschentücher in die Handtasche weil ich weiß, dass ich Tränen lache.

Wenn Frauen wissen, dass sie unter sich bleiben, dann sind sie irgendwie entspannter. Da brezelt sich keine großartig auf und behängt sich mit Klunkern: Nee, die sind dann irgendwie näher an ihrer Basis, Oooooommm.

Da wird auch mal was schlüpfriges erzählt

Da wird in der Runde auch mal was schlüpfriges erzählt, da ist keine an Bord und zieht sich alle fünf Minuten den Lidstrich nach, da sitzen alle relaxed so rum, keine ist auf ihre Haltung fixiert, da ist es egal wenn die frisch gefönte Locke mal nicht so liegt. Man ist ja unter sich. Unter Frauen.

Das kann sich aber schlagartig ändern wenn ein Mann in die Nähe einer Frauenrunde kommt, egal ob man den kennt oder nicht. Z. B. wenn sich zwei Typen im Restaurant an den Nachbartisch setzen. Es gibt Frauen, die dann plötzlich anfangen, ihre Basis wieder zu verlassen, Ooommm and away.

„Alter Falter, krasser Scheiß!“

Ich hatte mal so ein Exemplar in meiner Frauenrunde. Plötzlich änderte sich die Sitzhaltung und sie thronte wie die Loreley auf ihrem Kiefernstuhl. Ein kurzer Griff unter die Hupen, wie beim Betten aufschütteln, damit die Dinger im Ausschnitt besser zur Geltung kommen. Dinge über die sie vorher lachte, wurden peinlich dementiert:

“Pscht, nicht so laut, nicht so laut jetzte. Pscht.”

Sätze die vorher fielen, wie z. B.

“Man, was haben wir da welche getankt, wisst ihr noch? Alter Falter, krasser Scheiß”

werden ausgetauscht in

“Ich trinke gerne vor dem Kamin einen trockenen, qualitativ hochwertigen Rotwein, am besten aus der Normandie.”

„Sie hat die Kurzen weggekippt, als gäbe es kein Morgen mehr“

Hallo? Sie hat letztens sechs halbe Liter Dosenbier abgepumpt und die Kurzen weggekippt, als gäbe es keinen Morgen mehr! Was faselt sie da? Und welcher Kamin? Sie hat einen Heizlüfter.

Und immer der Blick zu den Männern.

Das Haupthaar wurde alle fünf Sekunden neu durchgestylt mit den Fingern, ich hatte mehr Haare auf meinem Schnitzel als Pfifferlinge in der Soße.
Und dann nahm die auch plötzlich so kindliche Züge an, und sprach plötzlich auch so anders, so piepsig irgendwie. Ich war schon drauf und dran ein Lätzchen zu besorgen, damit sie sich bei weiterer Rückentwicklung nicht den Palatschinken in den Ausschnitt sabbert.

So geht nicht mal die Queen zum Klo

Ihr Gang auf die Toilette war dann der Kracher, so geht die Queen nicht mal zum Thron, schon lange nicht zum sanitären Thron. Ich dachte damals der wächst gleich eine Schleppe plus Krone und Zepter aus der Handtasche beim Gang aufs Klo.

Die Nummer zog aber, die Typen am Nachbartisch waren wuschig, die Stimmung bei uns am Tisch hingegen war quasi im A…. .
Draußen beim verabschieden dann drauf angesprochen kam:

“Echt? Hab ich garnicht bemerkt.”
“Mädel, trink mal ne Dose Bier, Du wirst sonst zur Diva.”
“Echt?”
“Echt!” ^^

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Alles voller Männer!

(Quelle Bild: Pixabay/Geralt)

Vorteil von Silvester? Mir sind schon lange nicht mehr soviele Männer über den Weg gelaufen wie heute beim Einkaufen. Alles voller Männer. Im Discounter, im Getränkemarkt: Überall waren Männer! Kleine Männer, große Männer, schlanke Männer, vollschlanke Männer, gepflegte Männer, ungepflegte Männer, und so weiter, und so fort. Ich wollte fast so ’ne Flirtnummer außen an meine Kutte tackern, das wäre ja heute echt DIE Chance gewesen. Und ich habe total viel gelernt, gerade beim Einkaufen. Z. B. wie man 4 Kisten Bier in den Kofferraum eines Kleinwagens bekommt, wie man diese im Einkaufswagen so stapelt, dass man den auch noch schieben kann und nach vorne noch was sieht, welches Bier so der Renner ist zum Jahreswechsel, und, und, und. Ich hatte soviel Spaß beim Beobachten wie lange nicht mehr. Beim Bezahlen das totale Gegenteil vom normalen Wocheneinkauf: Er steht vorne, ER packt aufs Band, ER kontrolliert jede Kiste und jede Flasche und jeden 6-er Träger, und SIE steht tooootaaaaal gelangweilt hinten an *gähn*. Der eine Herr bezahlte und sagte 4x zu ihr:

„Pack den Bon ein, los pack den Bon ein, vergiß den Bon nicht, den Bohon!“

Ich weiß nicht ob er die 4 Flaschen Rum, den Weinbrand, den Klaren und das Bier am Donnerstag wieder umtauschen will und das nur als Deko in die Garage stellt? Der Gute hatte so einen roten Kopp, dass ich im Geiste nochmal die Reanimation und stabile Seitenlage durchging.
So, und dann ging’s weiter im Discounter am Tisch mit dem Feuerwerk: Die standen da wie die Küken um die Tränke, total süß. Während wir Frauen bei totalen Schnappern eines Designers bei Schuhen und Handtaschen z. B. kreischend durch die Gänge flitzen und alles anfassen und durchwühlen, uns in den Haaren ziehen und beissen wenn es sein muss, stehen die da wie die Küken um die Tränke. Der eine im Jogginganzug und mit Gummilatschen, nicht gekämmt, komplett tiefenentspannt, und ich glaube der hat sich echt alles durchgelesen was da zu lesen war an dem Zeug. Ich lese das nicht wenn ich es kaufe, ich versuche zu verstehen wie ich es zünden muss anhand der Bilder, und nehme auch nur so ein Kram für Kinder ab 6 Jahren. Aber der machte es sehr akribisch. Ich wollte noch fragen wo er wohnt bzw. böllert, aber er war irgendwie in Trance, und da soll man ja keinen ansprechen sonst erschrecken die sich so.
Ich glaube heute Abend hören viele Männer folgenden Satz von ihren Frauen:

„Gib die Bankkarte her, Du stürzt uns noch ins Verderben. Das nächste Mal bleibste im Auto sitzen.“

P. S. an die Männerwelt: Was würden wir nur ohne Euch machen?! ^^

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Schrei vor Glück – oder vor Verzweiflung!

(Quelle Bild: Pixabay)

Na? Wer erkennt den Slogan? Richtig, es geht um Pakete. Um bestellte Ware. Um die Glückseligkeit, wenn die erwartete Ware bei der Besitzerin/dem Besitzer angekommen ist. 

Ich bin da eher altmodisch und kaufe gerne vor Ort. Geht die Kohle gleich über den Tresen in bar und ich kann Schuhe oder Klamotten auch anprobieren. Selbst wenn ich dann vielleicht tiefer in die Tasche greifen muss. So unterstützt man den heimischen Handel, das kommt noch hinzu.

Total lange hatte ich nichts im Internet bestellt nachdem man mir Schuhe folgendermaßen lieferte: Einen Schuh in Größe 39 und einen Schuh in Größe 41. Da mag wohl der Mensch, welcher die Schuhe sortierte, einen in der Krone gehabt haben oder einen schlechten Tag. Dann beginnt das Drama mit der Rücksendung. Gefolgt von eventuellen Zahlungsquerelen.

Wenn man erst Abends nach Hause kommt, ist das mit der Zustellung oft ein Problem. Buchsendungen z. B. können nicht in Shops geliefert werden, zumindest war das bei meinem auserwählten Buchhändler so. 3x ging die Bestellung zu mir, 3x saß ich noch im Büro als der freundliche Liefermensch klingelte, und dann ging die Bestellung zurück an den Buchhändler. Ich hatte mit dem freundlichen Buchhändler soviel netten Kontakt, dass ich fast geneigt war mich in ihn zu verlieben. Gegen eine nochmalige Gebühr von 4,95 Euro konnte ich dann meine Ware nochmals bestellen und freundlicherweise wurde mir diese Sendung dann an einen Shop gesandt. Da war dann nix mehr mit verlieben 😉 

Die letzte Bestellung beinhaltete Hosen, ich habe so elendig lange Beine und brauche eine bestimmte Hosenlänge. Die gibt es hier vor Ort nicht. Also Hosen bestellt. Bei der Größe hatte ich mich vertan, das wurde mir 2 Minuten nach der Absenden der Bestellung klar. Sofort Kontakt zum Kundenservice aufgenommen, die waren aber überlastet, so kamen die falschen Hosen hier an. Ich wurde gebeten eine neue Bestellung aufzugeben von insgesamt 3 Service-Mitarbeiterinnen. Okay, alles klar, mache ich. Die erste Ladung Hosen kam, es passten nur meine Füße in das Beinkleid, ich kam da gar nicht rein. Das kommt davon wenn man im Büro ewig Wasabi-Nüsse futtert während der Paketzusteller an der Haustür klingelt.

Die neuen Hosen wurden bestellt, sie kamen auch, aber eine Hose fehlte. Während ich wieder Kontakt zum Kundenservice aufnahm erhielt ich eine Email, dass eine Hose auf dem Weg zurück zum Hersteller ist. Das hatte ich überhaupt nicht veranlasst! Wieder den Kundenservice kontaktiert, da kam zeitgleich eine weitere Email, dass die Hose auf dem Weg zu mir ist. Puh, zum Glück.

Die Zeitangaben der Lieferungen sind auch nicht immer das gelbe vom Ei: Während es heißt, das Paket kommt zwischen 9 Uhr und 13 Uhr z. B. am Samstag, man steht dann früh auf und kämmt das Haupthaar damit der Paketzusteller nicht erschreckt, klingelt es während man duscht oder auf dem Pott sitzt um 8.30 Uhr. Da ich ungerne im Bademantel durch den Hausflur renne, ist die Ware weg, der Paketzusteller weg, der „Schrei vor Glück-Effekt“ weg.

Der letzte Paketzusteller war aber total nett, der mit den schweren Badezimmerschränken. Der fragte mich nämlich ob ich alleine wohne und in welcher Etage. Als ich erwidern wollte:

Hallo? Sie gehen aber ran“,

antwortete er:

Die bekommen Sie nicht hoch“.

Ich doof wie sonst was:

Klar!“

Ich habe das Paket nicht mal bewegen können.

Gruß an den Paketzusteller vom Badschrank: Sie waren ein Hase. ^^

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Steht: Man darf ihn nur nicht anfassen.

(Quelle Bild: Pixabay/picjumbo-com)

Nein, meine Damen und Herren, es wird nicht schlüpfrig am 4. Advent. Es geht um das Thema Handwerken. Ätsch 😉

Ich habe zwei linke Hände, bin generell grobmotorisch, verstehe Aufbauanleitungen nicht und raste komplett aus wenn ich es gerade in diesem Bereich nicht auf die Kette bekomme. Wie kürzlich, als ich zwei Pakete in Empfang nahm mit bestellten Badezimmermöbeln. Die waren so schwer, dass ich sie in Etage 3 über Stunden stehen lasse musste bis der Kurze kam und mir die Teile in die Bude schleppte. 

Aber: Kann ja sein, dass man so etwas noch lernt. Es kann doch nicht so schwer sein. Dachte ich zu diesem Zeitpunkt noch und holte mir in weiser Voraussicht sogar einen Akkuschrauber für mein Projekt.

Die Aufbau-Aktion kam schon ins Wanken als ich nur die Füße des neuen Badezimmerschrankes anbringen wollte: Die Schrauben sind immer weggerutscht und durch die Bude geflogen. Weil die Beschichtung des Bodens vom Brett arschglatt war. Dank einer Leihgabe eines Bekannten in Form eines mir bis dato unbekannten Werkzeuges ging das dann aber irgendwann.

Für kurze Zeit war ich die Herrscherin über Leim, Hammer, Akkuschrauber. Und über die Gebrauchsanleitung, welche bei mir relativ schnell für hohen Blutdruck sorgte. Weil sich zwei Schraubenarten so ähnlich sahen und ich hier sortiert habe wie damals die Tauben beim Aschenbrödel die Linsen und den Mais. Ich habe halt nur nicht gegurrt. 

Völlig entnervt habe ich mir dann Videos bei Youtube angeschaut, es stockte nämlich beim Anbringen der Schublade und der Tür. Diese Videos waren in Sprachen welche ich nicht verstand, also musste ich zig Mal schauen um zu schnallen wie herum denn nun und so weiter und so fort. Das war meine einzige Kommunikationsmöglichkeit. Ich habe den Schrank in jede erdenkliche Position gebracht um weiter zu kommen. Das Ding lag, dann stand es, dann lag es wieder. Und ich war immer bemüht die für mich beste Stellung zu finden um den Akkuschrauber anzusetzen. Meine Aggressionspotential war schon ganz weit oben, aber ich wollte endlich zumindest den kleineren Schrank nutzen können. Egal wie der aussieht. Und was soll ich sagen? Er sieht bescheiden aus! Die Schublade darf man nicht anfassen, hüppt die gleich raus aus den wabbeligen Schienen, und die Tür schließt auch nicht so wirklich gerade. Überhaupt darf man an das Schränkchen nicht gegen titschen, es wackelt in einer ganz speziellen Form.

So, nun steht hier noch original verpackt ein Hochschrank mit zwei (!!!) Türen. Und er bleibt auch verpackt in naher Zukunft. Ich muss einen Tag erwischen an dem ich besonders motiviert bin. Und an dem ich bei Youtube wieder Handwerker-Videos anschauen mag in Sprachen, welche ich nicht verstehe. Und an dem der Akkuschrauber wieder aufgeladen ist. Oder bis ich in diversen Kleinanzeigen Badmöbel finde, welche schon zusammen gebaut sind.

Der Akkuschrauber ist aber mein Freund, dieses Erfolgserlebnis wenn die Schraube in der Versenkung verschwunden ist und man zu allem Überfluss die Schraube überdreht hat. Wenn ich nix kann, aber überdrehen kann ich. Schraubentechnisch und mental. ^^

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„Das gibt ein geschmeidiges Fell.“

 

(Quelle Bild: Pixabay/stevepb)

Oder: Der Kampf mit 2 Stücken Butter und 10 Eiern ohne Mixer.

Es kam mir kürzlich in den Sinn einen Kuchen zu backen. Einen Nusskuchen. Habe ich lange nicht mehr gegessen/gebacken, und eine meiner liebsten Kolleginnen hatte auch Heißhunger darauf. Leider habe ich das Rezept vom Nusskuchen meiner Mutter nicht mehr, es war der beste Nusskuchen dieser Welt. Die Kuchen unserer Mütter/Großmütter waren generell die besten Kuchen dieser Welt.

Also habe ich diverse Rezepte online rausgesucht, mit Äppeln drin, schön saftig und fruchtig, und natürlich habe ich gleich die doppelte Menge an Zutaten eingekauft: Einen Kuchen für uns zu Hause und einen Kuchen für das Büro. Ihr kennt das ja: Kuchen im Büro sorgt immer für Luftsprünge. Kuchen im Büro ist quasi wie „Rock am Ring“ für Verwaltungsfachangestellte und diverse andere Berufsgruppen.

So habe ich 2 Stücken Butter und 10 Eier in die Rührschüssel geballert, wollte den Mixer aktivieren und siehe da: Der Mixer wollte nicht mehr. Es war noch der Mixer meiner Oma, ich möchte schwören mit diesem Mixer wurde schon der Kuchen zu meiner Einschulung angerührt. Er hat lange gehalten, kein Thema, aber musste das gerade jetzt sein? Ja, was denn nun? Einen Mixer in der Nachbarschaft leihen? Es war ein Sonntag, das muss ich kurz erwähnen, ich hätte keinen Mixer kaufen können. Da ich aber auch aussah wie die Grazie vom Schlammteich, fiel diese Option weg. Mit Hüttenschuhen und in Jogginghose mit wenig Elastananteil durch das Treppenhaus schleichen bzw. bei den Nachbarn klingeln macht jetzt nicht soooo den seriösen Eindruck. Und ich fragte mich wie wohl meine Urgroßmütter ihre Kuchen anrührten zu Zeiten, in denen es keine Mixer gab.

Also die Ärmel hochgekrempelt, diverse Kochlöffel und Schneebesen bereitgelegt, die elastanarme Jogginghose glatt gestrichen  und ab ging die Luzie.

Und was soll ich sagen? Es erforderte zwar viel körperlichen Einsatz, es dauerte etwas länger, aber ich bekam alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verrührt und aus dem geschmeidigen Teig wurde ein leckerer Nusskuchen mit Äppeln drin. 

Als einer meiner Kollegen den Kuchen genüsslich verspeiste, sagte eine Kollegin zu ihm:

Da sind 2 Stücken Butter drin und 10 Eier – das gibt ein geschmeidiges Fell!“

Wer sich daraufhin fast am Nusskuchen verschluckte vor Lachen, das erratet bitte alleine.

Und die Moral von der Geschicht: Ein Mixer will irgendwann auch mal nicht. ^^

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