Car wash: Links ich – rechts tonnenweise Schaum.

Quelle Bild: Pixabay/Mimzy)

Eigentlich musste ich mir nie Gedanken machen um das säubern meines KFZ: Mein Papa hatte ein Waschgerät und so hielt ich hin und wieder den Pistolenschlauch auf meine Karren.

Nun musste ich mich neu orientieren und schaute mir nebenbei mal eine Waschanlage Marke „do it yourself“ an. So ganz ohne

„Guten Tag, fahren Sie den Wagen vor, wir machen das für Sie. Bezahlt wird am Ende, Sie stehen da nur rum, gucken zu und schon jetzt  einen schönen Abend, gute Frau.“

Während ich mein KFZ kürzlich an einer Tankstelle mit Waschstrasse aussaugte, hatte ich immer die Männer im Auge welche ihre Autos selbst reinigten in einer Waschstrasse.  Learning bei looking quasi.

Ich schaute mir auch zwischendurch die Erklärungen in diesen Waschanlagen an. Da hängen ja so Hinweisschilder für den exakten Gebrauch. Und ich fragte vorsichtshalber in der Tankstelle nach wie das alles so funktioniert und all das Gedöns. Die mündliche Einweisung erfolgte und ich krempelte die Ärmel hoch. Attacke, es geht ab! Und schwupps – hatte ich mir 2 Waschmarken gekauft und rammelte mein KFZ in die heiligen Hallen der Waschanlage. Die Waschmarke Nummer 1 warf ich ein, das Programm „Vorwäsche“ wurde meinerseits gewählt und ab ging die Luzie. Alles nach Plan und Anweisung.

Ich feudelte mein KFZ ab und feudelte es ab und feudelte es ab. Mich wunderte, dass irgendwie kein Schaum erschien. Vielleicht kommt das noch. So freudelte ich weiter.

Ich vernahm wohl aus dem Augenwinkel, dass rechts neben mir eine Reinigungsbürste Schaum spuckte wie irre. Unten auf dem Boden bildete sich schon ein kleiner Schaumberg mit rasanter Geschwindigkeit. Ich war aber noch am feudeln, mit meiner Reinigungspistole beschäftigt und wusste nicht, warum der Schaumberg immer weiter anschwoll wie manch einem der Kamm. Bis ich auf die Idee kam, nachdem mich ein anwesender Mann anstarrte wie die Jungfrau Maria, dass die Schaum spuckende Reinigungsbürste zu meinem Waschvorgang gehörte.

Pistole links rein geprümmelt, die Reinigungsbürste mit Schaum  geschwängert rechts raus gerissen und mein KFZ geschrubbt wie irre, weil die Waschprogramme ja zeitlich begrenzt sind. Mir was das so peinlich!

Zack, die Uhr war abgelaufen, mein KFZ war voller Schaum, und so warf ich die nächste Marke ein zum abspülen. Und stellte das Programm auch auf „abspülen“. Mein Blick ging durch meine Reinigungsstraße, ich hatte Panik, dass die wieder irgend eine Bürste irgend etwas ausspuckt und ich das nicht raffe. Dem war aber nicht so, ich war auf dem richtigen Weg.

Als auch dieses Waschprogramm abgelaufen war, da war ich sooooooooooo stolz auch mich, dass ich nochmal in die Tankstelle ging und verkündete, dass ich es geschafft hatte. Holperig, mit einigen Ungereimtheiten, aber ich hatte es geschafft. Yeah!

Ich habe zwar einen Tag später gesehen, dass der Dreck unten am KFZ noch da war, aber ich wusste ja die Erklärung mit der missachteten Reinigungsbürste.

Noch 2x feudeln und ich habe es drauf. ^^

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Ein Pümpel mit „Bums“: Mein neuer Pressluft-Rohrreiniger

(Quelle Bild: Pixabay/Alexas_Fotos)

Ach Herrje, was für eine Vollkatastrophe wenn das Klo verstopft ist und man komplett überfordert mit der Gesamtsituation. Nach zaghaften Versuchen mittels Spülmittel, Backpulver, Essig und heißem Wasser tat sich … nichts.

Nach weiteren chemischen Keulen mittels Rohrreiniger tat sich ebenfalls … nichts. Du kannst das wiederholen bis zum geht nicht mehr:

Ist das Rohr zu, dann tut sich … nichts.

Ein Hoch auf eine Gästetoilette, war zumindest der lückenlose Ausscheidungsprozess gesichert hier im Hause. 

Ja, man denkt kurz über einen Sanitärfachmann nach, aber wiederum auch nicht so wirklich. Der kostet Kohle. Aber viel schlimmer: Der sieht das Drama dann im Schacht. Ich wusste ja nicht, was denn da genau das Rohr verstopft hatte.

Okay, alles klar, kaufen ich einen Pümpel, der war hier noch nie im Haushalt an Bord.

Geschäft Nummer 1: Pümpel ausverkauft.

Geschäft Nummer 2: Ich habe den Pümpel nicht gefunden.

Aber dafür sah ich im Angebot einen Pressluft-Rohrreiniger, quasi einen Hightech-Pümpel. Kurz die Beschreibung gelesen, er soll alle Verstopfungen ohne Chemie und ohne großen Kraftaufwand lösen. Und das auch noch total simpel. 

Ich das Ding unter den Arm geklemmt und ab an die Kasse.

Die Dame an der Kasse so:

Du tust mir leid!“

Ich so:

Ich mir auch!“

Ich verlangte kurz nach einem Kollegen der mir das Ding erklärt, dieser war auch recht schnell zur Stelle.

Ich konnte meine Fragen stellen zu dem Hightech-Pümpel und staunte nicht schlecht bei seinen Antworten: Ich solle mir alte Kleidung anziehen, die direkte Umgebung etwas abdecken weil es schmutzig werden kann. Lang und schmutzig.  Wegen dem Druck und und dem Verteilungsprozess der Rohrverstopfung. Denn auch ich wusste nicht, was sich genau in diesem Rohr so hartnäckig breitgemacht hatte.

Zu Hause angekommen vertraute ich noch auf mich und ein Wunder, hatte Panik vor den Nachwehen des Pressluft-Rohrreinigers, zog mir einen Müllbeutel über den Arm und fuchtelte in dem Rohr herum wie ein Tierarzt im Darm vom lieben Vieh bei einer biologischen Verstopfung quasi.

Das muss doch da zu lösen sein irgendwie. Es war aber nicht zu lösen, das Rohr war dicht und es tat sich … nichts. 

So baute ich den Pressluft-Rohrreiniger zusammen, schaut zeitgleich ein Video zu dem Thema bei Youtube, deckte alles mit Müllbeuteln ab und zog mir die letzte Klamotte an. Ich dockte den Pümpel an mit einer Präzision, welche selbst mich erstaute. Der Pumpvorgang wurde meinerseits gestartet. 

Mir stand der Schweiß auf der Stirn, der Zeigefinger stand am Abzug und ich stand am Pott. 

Ich drückte den Abzug, es gab einen dezenten Knall und siehe da: Das Rohr war frei!

So stand ich mit der letzten Klamotte ausstaffiert vor dem Klo und feierte mich. 

Und nein, es gab keine Sauerei.

Und nein, Youtube-Videos zu dem Thema verwirren nicht.

Und nein, ich habe keine Angst mehr vor dem Supergau der Verstopfung jeglicher Art hier im Haushalt.

Ich bin die Herrscherin am Abzug vom Pressluft-Rohrreiniger. Mit drei verschiedenen Aufsätzen für alle Vollkatastrophen at home. Yeah! ^^

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Ein Samstagabend auf der Polizeiwache: Läuft!

(Quelle Bild: Pixabay/Alexas_Fotos)

Es sollte ein total entspannter, ruhiger Samstagabend werden. Beim Einkaufen überkam mich die Idee und der Heißhunger auf eine Pizza vom Schnellimbiss nebenan. Man gönnt sich ja sonst nix. Mit der Pizzaschachtel auf dem Beifahrersitz und Knoblauch geschwängertem Duft im Flirtmobil musste ich rückwärts vom Parkplatz auf die Hauptstraße fahren, jetzt nicht so meine Königsdisziplin. Und plötzlich gab es einen Rums! Mir blieb das Herz stehen, ich dachte im ersten Moment ich habe jemanden angefahren. Ich fuhr ein paar Meter weiter und sah im Rückspiegel, dass ich auf einer kleinen Verkehrsinsel ein kleines Schild in Schräglage gefahren hatte. Ich also links ran und das Auto begutachtet: Im Dunkeln war nichts zu sehen. Und ich hatte mein Handy nicht dabei um die Polizei zu informieren. Zu Hause angekommen habe ich die Pizza auf den Esstisch geschmissen und die Polizei angerufen um den kleinen Unfall zu melden. Alles andere wäre ja Fahrerflucht gewesen. Man bat mich kurz vorbei zu kommen. Jacke wieder an, ab ins Auto und zur Wache gerammelt. Der freundliche Herr ging mit einer Taschenlampe an mein Auto, und da sah ich dann auch den Schaden. Das Flirtmobil hat etwas gelitten. Der Lack war ab, wie bei der Fahrzeugführerin auch 😉 

Auf die Frage des freundlichen Herren, ob mein Abstandhalter nicht gepiept hat konnte ich nur antworten, dass meine Karre 20 Jahre alt ist und noch über ein Kassettendeck verfügt.

Er so:

Kassetten gibt es doch gar nicht mehr.“

Ich so:

„Doch, ich habe noch 3 Tüten voll.“

Er so:

Schweigen!

Und dann habe ich gelitten als der freundliche Herr sah, dass mein TÜV abgelaufen ist. Ach Du Schande, wie peinlich! Die Frage nach Führerschein und Fahrzeugschein löste Schweißausbrüche in mir aus, denn ich war ohne Handtasche losgefahren. In meiner Jackentasche schlummerten nur meine Geldbörse, Kippen, mein Handy und eine alte Rotzfahne. Okay, okay, okay, fahren wir halt schnell nach Hause. Beim Verlassen des Parkplatzes leuchtete meine Tanknadel rot.

Sprit ist alle – böse Falle.

Ich kam aber noch zu Hause an, rannte die Treppen rauf, schnappte meine Handtasche, rannte die Treppe wieder runter, und hatte noch den Knoblauch geschwängerten Duft der Pizza vom Esstisch in der Nase. Also wieder zur Wache gebrettert, die Papiere vorgezeigt, den Vorgang aufgenommen und zwischendurch dachte ich mir, dass es sicherlich bessere Alternativen für einen Samstagabend geben mag: Zum Beispiel eine warme, Knoblauch geschwängerte Pizza. Der freundliche Herr sagte mir, dass er sich den Schaden an dem Schild noch anschaut. Ich war so froh, dass ich da nicht mit hin musste. Ich dachte echt ich muss in den Streifenwagen steigen, an der Verkehrsinsel aussteigen und dann kriegen etliche Leute mit, dass ich ein kleines blaues Verkehrsschild umgehämmert habe.

Dann kam noch die Ermahnung wegen dem TÜV, ihr ahnt sicherlich was hier nächste Woche auf der Prioritätenliste ganz oben steht.

So fuhr ich wieder nach Hause mit rot leuchtender Tanknadel, rannte die Treppen wieder rauf und aß meine mittlerweile kalte Pizza mit Knoblauch geschwängertem Belag.

Ich bin gespannt auf die Rechnung der Straßenmeisterei.

Freunde, macht es bitte nicht so teuer. Ich biege das Ding auch wieder gerade wenn es sein muss. Echt jetzt.“ ^^

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„Ich sehe Dich nicht, also bist Du nicht da.“

(Quelle Bild: Pixabay/ivanogood)

Wir kennen sicherlich alle die Situation, dass

a) wir Menschen sehen, denen wir lieber nicht begegnen wollten/möchten oder

b) Menschen uns sehen, die uns lieber nicht begegnet wären/begegnen wollten.

Fangen wir bei b an, also bei den Menschen welche eine Krise bekommen wenn sie Dich oder mich oder sie oder ihn sehen. Das ist alles im grünen Bereich, man kann nicht mit allen peoples of the world können. Dann ignoriert man sich gekonnt, schleicht aneinander vorbei.

Was mich teilweise so nachdenklich stimmt sind Leute, die mich vor relativ kurzer Zeit noch mit High five begrüßten, und urplötzlich durch mich hindurch schauen. Als hätte ich den Mantel der Unsichtbarkeit an. Wie in Trance wandeln die. Oder wie unter Hypnose. Ich könnte ein Martinshorn auf dem Kopp haben in dem grellsten Blauton on earth, mit dem lautesten Signalton on earth, aber die sehen und hören mich einfach nicht. Als wäre ein kurzzeitige Blind- und Taubheit eingetreten plus Amnesie. So wandeln sie an mir vorbei.

Kommen wir zu Punkt a, wir begegnen Menschen wo man denkt:

Ach Herrje, die/der hat mir gerade noch gefehlt.“

Das ist jetzt nicht so meine Königsdisziplin, ich breche mir beim ignorieren oft total einen ab. Läuft mir so jemand plötzlich über den Weg, dann erschrecke ich mich volles Brett. Das merkt die/der andere meist. Dann finde mal den Übergang zum ignorieren. Ein Ding der Unmöglichkeit. Zumindest bei mir.

Befinde ich mich in einer solchen Situation, dann habe ich das Gefühl meine Haarspitzen zünden Wunderkerzen mit anschließendem 5-minütigem Feuerwerk, meine Kleidung nimmt eine Signalfarbe an, meine Schritte sind bis Kanada zu hören und auf meiner Stirn läuft ein Banner mit dem Text:

Ich sehe Dich nicht, also bist Du nicht da. Ich tu mein Bestes so ignoriertechnisch. Verzeih mir die verkackte Nummer. Sooorryyyy.“

Ein sehr guter Freund, wir haben uns eine Zeit lang ignoriert wie der Teufel die arme Seele, hat mich mal auf einen meiner „Ignorier-Momente“ angesprochen. Sein Wortlaut war in etwa:

Es ist natürlich überhaupt nicht aufgefallen, dass Du nach der Sichtung meines Autos in Deine Richtung hektisch angefangen hast in Deiner Handtasche zu kramen. Wie eine Bekloppte hast Du in Deiner Handtasche gekramt und Dein Handy raus geholt um so zu tun, als hättest Du gerade einen Anruf erhalten oder eine SMS oder ein Liebesgeständnis in einer Single-Börse. Man hat aber auf 20 Meter gesehen, dass Du das Handy falsch herum gehalten hast, Dein Kopp hat geleuchtet wie ein Feuermelder und als ich an Dir vorbei war, verschwand das wichtige Handy in der Manteltasche und Du bist um die nächste Ecke gerannt wie bei den Bundesjugendspielen 1981. Nur ohne Staffelstab und Turnanzug.“

Und weiß Gott, er hatte so Recht.

Ignorieren muss gekonnt sein. Ich kann es dann auch … nicht. ^^

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Das ist die perfekte (Hitze-) Welle.

(Quelle Bild: Pixabay/Conmongt)

„Es wird 5 Minuten später, ich sitze noch schnell `ne Hitzewelle aus!“

Das waren so ungefähr die Worte meiner Freundin, als wir uns vor wenigen Wochen verabredet hatten. Und wenn es eine versteht, dann ich. Auf die 50 zugehend und vom hormonellen Supergau bzw. den Wechseljahren gebeutelt, surfen wir gerade auf derselben Welle: Der Hitzewelle.

Wir sind selten zusammen unterwegs. Aber wenn, dann glänzt eine im Gesicht hin und wieder wie Affenarsch. Oder wischt sich mit irgendeinem Lappen oder Tuch durchs Gesicht. Oder stöhnt:

„Och nee, ey, Attention, Welle rollt an.“

Wir beiden waren am Sonntag auf Achse. Es war ja eh schon eine Affenhitze. Als ich mich dann im Bad restaurierte stand mir der Schweiß während einer Welle so auf der Stirn, dass ich beim eincremen frontal schon abrutschte. Als ich dann der Frisur von hinten den TÜV abnahm, waren die Haare im Nacken schon klitschnass.

Wir saßen kurze Zeit später tiefenentspannt an der Weser bei einem Eiskaffee bzw. einem alkoholfreien Weizen, da rollte meine nächste Welle an. Ich hätte mir am liebsten das alkoholfreie Weizen über die Rübe gekippt, wäre aufgestanden um den anderen Besuchern des Biergartens zu sagen:

„Tach, Werner mein Name. Ich habe gerade eine Hitzewelle. Bitte wählen Sie nicht die 112 wenn ich die nächsten drei Minuten transpiriere wie Sau und meine Gesichtsfarbe ungesund wirkt. Das geht gleich vorbei. Danke und einen schönen Tag noch sowie Glückwunsch an die Männer hier.“

Meine Freundin litt genauso, sie wünschte sich mittendrin auf einem der Jet-Ski mitfahren zu dürfen damit etwas Wind die kleinen, fiesen Schweißperlen für kurze Zeit trocknet.

Diese meine Freundin war es auch die mir erzählte, dass eine Bekannte von ihr ebenfalls „wellig“ unterwegs ist, aber bei dieser sieht man das nicht wenn sie das anrollen ihrer Hitzewelle ankündigt: Kein roter Kopp, kein Schweiß auf der Stirn, kein Griff in die Handtasche nach einem Gästehandtuch. Sie hat wohl eher die „Hitzewelle Deluxe“ abbekommen. Beneidenswert.

Als wir am Sonntag dann wieder im Auto saßen, ich hatte die Klimaanlage bis zum Anschlag aufgedreht, fragte ich sie ob es ihr zu frisch sei. Ihr Kopf schoss herum in einer Schnelligkeit die mir Angst machte. Und dann warf sie mir einen Blick zu, dass mir das Blut in den Adern gefror. Okay, es war ihr nicht zu frisch. Ich brauchte keine Antwort, ich hatte verstanden.

In meiner Handtasche schlummert hin und wieder ein kleiner Waschlappen/Gästehandtuch damit ich schnell reagieren kann wenn sich die Schweißporen wie Schleusen öffnen. Und pfurztrockenes, gut abdeckendes Puder für den Fall, dass das mein Make-up weg fließt, im Gästehandtuch hängt oder man so einen roten Helm hat, dass andere vielleicht auf eine Blutdruckkrise tippen. Pudern wir halt des öfteren nach.

Vor einiger Zeit war ich mit Kolleginnen essen und und den Tag waren meine Wellen auf Krawall gebürstet: Ich hatte kein Tuch dabei und musste auf eine Serviette zurückgreifen. Mir standen die Schweißperlen sonst wo. Sagt die eine Kollegin:

„Das ist mit Dir hier gerade wie bei Loriot und der Nudel, nur dass es bei Dir keine Nudel ist sondern die Fetzen der Serviette. Mal auf der Nase, dann an der Wage, eben noch auf der Stirn und jetzt an der Oberlippe.“

Ich musste selber lachen, wann erinnert man seine Mitmenschon schon an Loriot? ^^

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Die letzte gelbe Telefonzelle: Weg ist sie.

(Quelle Bild: Pixabay/anaterate)

Hach ja, man wird fast etwas wehmütig und nostalgisch wenn man gesehen hat, wie die letzte gelbe Telefonzelle ihre Reise angetreten hat über den Königssee.

Heute noch habe ich den Geruch dieser Zellen in der Nase, die Teile rochen von innen alle gleich. Was wohl auch an den Telefonbüchern gelegen hat, welche rechts vom Apparat hingen. Man musste die hochklappen um Nummern zu suchen. Natürlich waren die nicht immer zu 100% vollständig, irgendein Dödel hat teilweise die Seiten raus gerissen.

Zu der Zeit der gelben Telefonzellen brauchte man immer Kleingeld in der Börse. Und teilweise noch viel mehr Zeit. Und natürlich musste man mit weniger netten hygienischen Zuständen klarkommen. Es war cool wenn man die Groschen rein geworfen hatte und wählte, später dann tippte. Und das Telefonat beendet war wenn die Groschen aufgebraucht waren. Letztes war dann weniger cool.

Manchmal hat man aus der gelben Telefonzelle in der Jugend den Schwarm angerufen inkognito, weil zu Hause die ganze Familie mithören konnte. Gerade dann, wenn die Schnur vom Telefon jetzt nicht die längste Schnur war.

Wir haben in den Dingern als Jugendliche heimlich gepafft, den Weltfrieden geplant, das Universum dumm und dämlich diskutiert, geknutscht und so. Silvester dienten die gelben Telefonzellen als „Testgelände“ für Böller jeglicher Art. Das hat aber auch gerumst und gequalmt 😉

In den gelben Telefonzellen hingen auch diese Notrufhebel, die konnte man im Ernstfall umlegen. Ich erinnere mich noch dunkel, dass in der Zelle vor meinem Elternhaus dieser Hebel oft sinnlos bewegt wurde und so der Notruf ausgelöst war. Da fand Remmi Demmi im Dorf statt, das glaubt mal. 

Heutzutage würde wohl kaum noch jemand den Hörer in die Hand nehmen ohne diesen vorher zu desinfizieren. Auf den Gedanken kamen wir damals gar nicht. Es sei denn es klebte Kaugummi dran. Hubba Bub*a, 3 Wochen alt und hart wie Euterbock.

Wenn abends das Licht darin anging, war alles voller Motten. Es gab auch Zellen, da war alles voller Spinnweben, toter Falter und anderem Flattervieh. Immer dann, wenn die zuständige „gelbe Telefonzellen-Reinigungskraft“ jetzt nicht sooooo oft vorbei schaute. Es war nämlich immer jemand zuständig für die Reinlichkeit. 

Wenn man die Tür schloss von der gelben Zelle, dann war das ein Stück Privatsphäre. Eingebildete Privatsphäre. Weil man draußen jedes Wort verstand. Es sei denn man hat geflüstert und schützend die Hand vor die Muschel gehalten. 

Es gab auch Tage, da standen mehrere Personen vor der gelben Zelle. Das konnte dann teilweise dauern. Hatte jemand ein lauteres Organ, kannte man die Geschichten von den „Vorsprechern“ immer bis ins Detail. Und man wünschte sich in den nächsten Tagen wieder besagte Person vor sich in der Warteschleife zu haben um das alles weiter zu verfolgen.

Wie gesagt, bei uns auf dem Dorf stand die Zelle vor unserem Haus. Man konnte im Blick haben wer viel telefonierte. Nostalgisch finde ich heute im Nachhinein betrachtet den Anblick, wenn die Hausfrau in Kittelschürze in die Zelle ging und das Geld aus der Kittelschürze holte. Und wenn wir als Kinder in den Schacht für das Rückgeld schauten und noch ein paar Groschen fanden.

Hach ja, man wird wehmütig und nostalgisch wenn man an die gelbe Telefonzelle denkt.

So sei der gelben Telefonzelle die letzte Reise über den Königssee gegönnt. Ich hoffe, da hing kein Hubba Bub*a am Hörer. ^^

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Von Balkonkästen, Blumenerde, Saatbändern und Kälte.

(Quelle Bild: Steffi Werner)

Eigentlich wollte ich meinen Balkon nicht bepflanzen, weil wir hier windschnittig leben. Hier pfeift es aus jeder Himmelsrichtung. Ich habe nach einem Sturm vor langer Zeit meine Balkonmöbelabdeckplane auf der anderen Seite des Hauses wieder gefunden, und mein“ kleines Schwarzes“ in einem Busch neben dem Haus. Es sollte nur auslüften und schwupps – hing es im Rhododendron unten auf der Wiese.

Aber irgendwie sieht das so nackig aus hier. Und so ganz unwichtig sind Pflanzen/Blumen ja auch nicht für Insekten.

Also bin ich losgegangen und habe mich eingedeckt: Saatbänder Marke „hängende Balkonpflanzen“, Saatgut Marke „Wildblumen-Style“. Aber auch Pflanzen, welche aus der Saat schon lange raus sind. Noch Balkonkästen besorgt und Draht, damit ich die Dinger fixieren kann. Wegen dem Wind eben. Und Blumenerde. Ganz viel Blumenerde.

Es kamen dann noch diverse andere Pflanzen dazu, auch noch diverse andere Balkonkästen und diverse andere Blumenerde. Noch mehr Blumenerde. Der letzte Sack beinhaltete 35 Liter, ich habe nach 50 Stufen gepumpt wie ein Maikäfer hier im Hausflur und hatte dauernd Schiss, dass der Beutel reißt. 35 Liter Blumenerde im Treppenhaus: Ich hätte gefegt wie doof. Diesen Beutel Blumenerde habe ich wie einen Säugling durch das Treppenhaus getragen, vorsichtiger ging nicht. Wie eine Prozession war das.

Nach knapp einer Woche konnte ich sehen, dass sich die Saat hier wohlfühlt. Da kommt jetzt ganz langsam Bewegung in die Blumenkästen. Was hab ich mich gefreut, da entwickelt man leichte Muttergefühle.

Tja, und dann kam die Kälte zurück. Das hätte ich im April einkalkulieren müssen. Habe ich aber nicht. Als ich am Freitag im Büro saß und dicke, fette Schneeflocken vom Himmel fielen, war mein erster Gedanke:

Oh nee, nein, mein Saatgut!“

Also den Kurzen angerufen, der war zum Glück noch zu Hause, und ihn gebeten alte Handtücher über die zwei Kästen zu hängen. Das hat er auch gemacht, nur eben nicht mit alten Handtüchern. Egal. Nur das Beste für die Saat. Nach Feierabend bin ich gleich auf den Balkon und habe die Lage gepeilt. Das sah aber gut aus. Handtücher wieder drüber und gleich auf die Wetter-App geschaut wann meine Saat über den Berg ist. Die Prognose war jetzt nicht so dolle.

Heute morgen schien die Sonne, der erste Gang war auf den Balkon zu meinem Saatgut. Kurz abdecken und checken was so geht. Die Handtücher waren gefroren, ich konnte die quasi runter heben. Und die Saat lächelte mich an.

„Super, Mensch, diese Saat ist eine tolle Saat. Eine windschnittige Saat. Saat, Du bist toll.“

Etwas Wasser dran, die Kästen hatten ja zwei Tage totale Quarantäne.

Und dann kam der Regen. Und es war wieder arschkalt. Und die Kästen bis zum Anschlag voll mit Gießwasser und Regenwasser.

Aber: Es kommen immer mehr grüne Keime aus der Erde gekrabbelt.

Und es soll ja ab morgen wieder wärmer werden mit mehr Sonnenschein.

Der Kauf der Solarlampen ist eine eigene Story wert, ich habe nicht gesehen, dass die Teile bei Einbruch der Dunkelheit blinken wie Disko-Kugeln aus den 80ern. Aber auch schön 😀

Wenn sich meine Wildblumen und hängenden Balkonpflanzen halten, dann besorge ich denen noch andere Kameraden: Hängepflanzen in Blumenampeln. Die kaufe ich aber fix und fertig, dieses Geschleppe von den Säcken steht mir bis oben hin. Echt jetzt. ^^

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Bad Oeynhausen, die Jogginghose und die Jeans-Allergie

(Quelle Bild: PDPics/Pixabay)

An einer Realschule in Bad Oeynhausen ist nun Schluss mit Jogginghosen tragenden Schülerinnen und Schülern: Wer zum vierten Mal in Folge nach drei Verwarnungen in dieser bequemen Freizeitkleidung in der Schule erscheint, darf wieder nach Hause gehen und sich umziehen.

Ich finde es gut. Und unterstütze das Argument, dass der „Couch-Potato -Look“ auf das Sofa gehört, nicht in die Schule.

Und dass es etwas mit Respekt zu tun hat wie man sich kleidet. Ob nun in der Schule, im Job oder auf der Straße.

Ich liebe meine Jogginghosen heiß und innig, kein Thema. Der erste Gang nach Feierabend ist der Gang ins Schlafzimmer. Raus aus der Jeans – rein in die Jogginghose. Niemals würde ich auf die Idee kommen mit meiner blauen Schlamper-Jogginghose ins Büro zu gehen. Oder zum Einkaufen. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass ich damals in einer Jogginghose in die Schule gehen wollte. Da wäre hier auch was los gewesen wenn ich diesen Wunsch geäußert hätte, das könnt ihr glauben 🙂

Das Argument einer Mutter fand ich zum schreien komisch: Als Befürworterin der Jogginghose nannte sie eine „Jeans-Allergie“ als Grund dafür, dass ihr Nachwuchs mit Jogginghose im Unterricht erscheint. Das habe ich noch nie gehört. Aber gut, kann ja wirklich so sein. Aber: Es gibt ja noch andere Hosen: Flanellhosen, Lodenhosen, Cordhosen etc. Einfach dem Kindelein ein derartiges Beinkleid kaufen und der Drops ist gelutscht 😉

Die Jogginghose gehört heute anscheinend teilweise zum guten Ton unserer Stars und Sternchen. Nicht selten tragen diese Designer-Jogginghosen, teils aufgepimpt, und stehen so vor der Kamera/dem Publikum. Für mich persönlich noch immer befremdlich.

Am letzten Wochenende war ich mit einer Bekannten auf einem Stadtfest. Wir haben uns immer wieder betreten angeschaut wenn erwachsene Damen und Herren in ihren Jogginghosen durch die Stadt wanderten. Das waren nicht wenige. Und nein, das waren jetzt auch keine schicken aufgehübschten Jogginghosen, sondern eher die alten Modelle.

Ich kann mir nicht helfen, dieser Anblick wirkt immer so verloddert und hinterlässt bei mir einen negativen Eindruck.

Ich bin gespannt, wie viele Mädels und Jungs in Zukunft von jetzt auf gleich noch unter Jeans-Allergien leiden, sollte sich diese Kleiderordnung auch an anderen Schulen durchsetzen. ^^

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Das Unwort 2018: Heißzeit. Das Jugendwort 2018: Ehrenfrau/Ehrenmann.

(Quelle Bild: wilhei/Pixabay)

Gut informierte Menschen werden es bemerkt haben: Ich habe beim Jugendwort mal kurz die Wörter vertauscht. Weil eigentlich die Frau vor dem Mann genannt wird. Eigentlich.

Auch bei der Wahl vom Wort des Jahres ist vieles anders. Die Deutung, die kuriose Wortwahl, die Nutzung. Eigentlich.

Da war ich wohl positiv überrascht, dass das Unwort und auch das Jugendwort mal halbwegs positive Bedeutungen haben. Je nachdem, aus welchem Blickwinkel man dieses betrachtet. Und man auch relativ schnell schnallt um was es geht.

Zum einen das Thema betreffend phänomenaler Sommer im Jahr 2018.

Zum anderen das Thema betreffend coole Menschen. Die etwas tolles getan haben oder noch tun, gerne auch für ihre Mitmenschen. Eine Lady, ein Gentleman um es genauer zu sagen.

Herrlich, können wir also auch noch in eine optimistische Richtung denken.

Bei der Heißzeit geht es auch um den Klimawandel. Mir nicht unbedingt egal. Allerdings waren meine Gedanken eher bei dem super-duper-oberaffengeilen Sommer.

Auf Platz 2 landete Funklochrepublik.

Und? Wo soll ich dich abholen?“

„Funklochrepublik, Dorfstraße rechts rein und dann hinter der 3. Birke links. Du musst klingeln an der Tür, hier ist kein Empfang.“

Bei den Jugendwörtern fand ich die Vorschläge wie „ich küss dein Auge“ oder auch „glucose-haltig“ irgendwie total affig.

Liebst Du mich?“

„Yo, ich küsse dein Auge, Babo.“

Oder

Magst du mich?“

hier, ich find Dich voll glucose-haltig. Wie die Brause ohne Süßstoff und mit Bums im Blutzuckerspiegel.

Oder auch sheeeesh, das war auch ein Kloppervorschlag.

Mensch, ich sah gestern den Meyer mit der Müller und dann kommt noch die Schmidt und der Schulze dazu. Nackt! Beim Schützenfest! So was aber auch!“

Sheeeesh? Sheeesh? Oh Gott! Sheeeesh?“

Sheeeesh steht für „nicht dein Ernst“ oder „echt jetzt“ oder „wirklich“ und so.

Ich würde ja mal zu gerne in so einer Jury sitzen und das Wort des Jahres bzw. das Jugendwort mit wählen.

Allerdings sind die Hintergründe all dieser Worte/Wortwendungen nicht immer so meine Hintergründe, Worte/Wortwendungen. Wäre ich da total verkehrt. Und überhaupt: Was weiß denn ich schon? 😉

Kommt gut ins Wochenende, Ehrenfrauen und Ehrenmänner. Und nicht mehr so viel Heißzeit jetzt an der Heizung, nä? ^^

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Das Drama um die Piemont-Kirsche.

(Quelle Bild: Pixabay/werner22birgit)

Falls hier Mitarbeiter von Fer…. mitlesen: Gucken Sie mal kurz weg 😉

Gerade jetzt zur Weihnachtszeit geht die mit Schnappes (Brandwein) und einer Kirsche gefüllte Praline über den Verkaufstresen wie nix Gutes.

Sorry, aber ich mochte die Dinger noch nie, da schüttelt es mich. Grund ist der, dass ich keine Zartbitterschokolade mag. Der Schnappes geht, die Kirsche so halbwegs, aber die Schokolade so gar nicht. Auch die Sweety-Version krieg ich nicht durch meine Speiseröhre gepresst.

Ich bekam vor vielen Jahren zu Weihnachten von der Mutter meines damaligen Freundes zu Weihnachten die mit Schnappes und einer Kirsche gefüllte Pralinen geschenkt. Man will nicht unhöflich wirken, also bedankt man sich. Ich tat das wohl etwas zu überschwänglich. Resultat: Zu Weihnachten, Ostern und Geburtstagen lächelte mich eine Packung mit Schnappes und einer Kirsche gefüllte Pralinen an. Oh Gott, ich gab die immer weiter an Leute, welche die Piemont-Kirsche mochten.

Übrigens kommt die Piemont-Kirsche NICHT aus Italien, sie wird dort nur gekauft wegen günstiger und so. Nicht, dass ich jetzt Träume zerstöre. Da fährt keine Claudia Bertani in einem roten Kostüm und einem roten Sportwagen durch Italien und futtert Kirschen, um sie mit einem Nicken durch den TÜV gehen zu lassen (Werbung in den 90er Jahren).

Gaby machte in den 80ern die „Probe auf Exempel“: Fußballbegeisterte Männer lutschten augenscheinlich damals die veganen und laktosefreien Dinger weg wie Hulle. Sagte die Werbung.

Vor ganz langer Zeit bekamen wir in der Arztpraxis viele Geschenke, auch die mit Schnappes und einer Kirsche gefüllte Pralinen. Ich gab an meine Kolleginnen ab. Eine der beiden mochte die Dinger gerne. Und schob sich einen „Zartbitter-Kalorienkoffer“ nach dem nächsten in den Schlund, und das während der Vormittagssprechstunde. Ich kann nicht mehr sagen ob sie alleine nach Hause kam oder in der Nachmittagssprechstunde auftauchte. Ich kann aber sagen, dass sie nach eigenen Worten knappe 1,4 Atü auf dem Kessel hatte. Und sich Kopfschmerztabletten einwerfen musste. Kein Frühstück und eine halbe Packung von Claudia Bertanis Kirschen haut auch eine gestandene Arzthelferin aus den Birkenstöckern, ich habe es ja erlebt. Da wären die Teile mit der Nuss angebrachter gewesen 🙂

Ich lüge nie wieder und freue mir theatralisch ein Bein ab, wenn mir jemand eine Packung mit Schnappes und einer Kirsche gefüllte Pralinen schenkt. Nie wieder. Nie, nie wieder. Versprochen!

Ich stehe eher auf weiße Schokolade, eine Himbeere und Eierlikör. Aber da hinkt die Werbung total hinterher.

„Hallo, Fer…., könnten Sie eventuell umswitchen? ^^

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