Ich musste vorhin darüber nachdenken wie bizarr es doch ist, dass „Last Christmas“ bezüglich dem Tod von Georg Michael nun eine zweite Nuance bekommt, wenn auch eine recht traurige. Ein Klassiker der populärsten Weihnachtsmusik, seit 1984 uns allen mehr als bekannt, erhält nun einen bitteren Beigeschmack.
Georg Michael bzw. Wham sind für mich aus den 80er nicht wegzudenken. Genau wie Prince und David Bowie hat auch Georg Michael mit seiner Musik meine Ära der 80er Jahre begleitet. Ich habe keine LP von ihm, keine CD. Ich habe auch kein Konzert von ihm besucht. Ich war kein Hardcore-Fan. Aber seine angesagtesten Erfolge kennen wir alle.
Natürlich war ich in den 80ern mordsmäßig in ihn verknallt, er war ein total hübscher Mann. Vorhin war ich kurz bei youtube und hatte https://youtu.be/r3AP26ywQsQ über mein privates Profil geteilt. Weil dieser Song der Song ist, den ich mit ihm sofort verbunden hatte und den ich total gerne höre. Da kommen Erinnerungen ans Tageslicht im Kopf. Das meine ich auch mit der Überschrift: Du hörst ein Lied welches schon irrsinnig alt ist, aber dieses Lied beamt Dich zurück zu diversen Erinnerungen. Und das bei unsagbar vielen Menschen. Bei dem einen schafft ein Song schöne Gedanken, bei den anderen vielleicht weniger schöne. Musik schafft es einfach, man kann sich nicht dagegen wehren.
Wenn musikalische Größen gingen oder noch gehen, hinterlassen sie uns so viel kostbares.
Ich gebe zu, dass mir „Last Christmas“ echt aus den Ohren kam die letzten Jahre. Ich konnte es nicht mehr hören. In den sozialen Netzwerken wurden vor Weihnachten immer blöde Sprüche gepostet, so nach dem Motto „Wer ist Lars Christmas?“ und so. Ob ich diesen Gassenhauer zur Weihnachtszeit jetzt anders wahrnehme, weiß ich nicht.
Aber ich weiß, dass sich ein Meilenstein der 80er Jahre verabschiedet hat. Und dass mir und auch Euch keiner die Erinnerungen nehmen kann, die wir damit verbinden. Heute nicht, in 10 oder 20 oder 30 Jahren nicht.
Ein(e) Musiker(in) muss unendlich stolz darauf sein, so viele Menschen berührt zu haben. Und das Kopfkino anstellen zu können, sobald seine Lieder gespielt werden. Bei jedem von uns auf ihre/seine Art und Weise …
„Das große Erziehungsexperiment“
Da hat RTL den Vogel abgeschossen heute Abend. Ich ahnte es schon als ich die Vorschau sah. Und habe deshalb reingeschaltet um mal zu lunzen. Teilweise Infos, die die Welt nicht braucht. Teilweise Infos, die mich schmunzeln ließen. Wie die Passage mit den Lebensmitteln, die Kinder besser schlafen lassen. Wobei mein Sohn immer gut geschlafen hat, wie die Mama. Ich musste keine Blaubeeren mit Müsli kuttern 😉
Einzigst interessante Passage vorhin mit den Smartphone und dem Schlaf. Allerdings hatte ich damals bei meinem Experiment „7 Tage ohne Facebook“ dieselben Erfahrungen gemacht. Auch ich habe besser geschlafen durch den reduzierten Gebrauch meines Smartphones. Da sollte man bei den Teenies anscheinend drauf achten.
Ich bin weiß Gott kein Sozialarbeiter oder Kinderpsychologe oder was auch immer. Aber die Experimente mit den nicht schlafenden Kindern halte ich für Quatsch. Das sind doch Probleme, die man nicht mit einer Live-Schaltung klären kann auf Dauer. Auch wenn ich es den Eltern wünsche, das ist schon Hardcore.
Mir sind zu viele VIPs im Studio. Die Themen sehr wirr, zu durcheinander gewürfelt und zu hektisch. Einzig der Professor schneidet noch gut ab mit seinen Erklärungen.
Schade, dass wirklich schwerwiegende Probleme in der Erziehung durch diese Sendung ziemlich runtergespielt werden. Bzw. die Ernsthaftigkeit aller Berufe, die uns Eltern Hilfestellung geben im realen Leben, heute Abend sehr verzerrt und unrealistisch beworben werden. Die Damen und Herren der Erziehungsberatungsstellen sitzen NICHT per Liveschalte mit im Kinderzimmer. Da muss man hingehen, und das nicht nur 1x oder 2x, sondern durchaus noch viel öfter.
Ich hatte mir unter dem Titel „das große Erziehungsexperiment“ weitaus mehr vorgestellt.
Sorry RTL, da habt ihr wenig pädagogische Arbeit geleistet. Ich habe gerade den Eindruck da musste Sendezeit gefüllt werden. Das ist Euch in meinen Augen allerdings nicht im Ansatz nur halbwegs gut gelungen.
Ich schalte dann jetzt ab. ^^
#RTL #DasgroßeErziehungsexperiment #bullshit
Ihr schmeisst doch das jetzt nicht in die Tonne, oder?
Ich war gestern noch total spät beim Einkaufen. An den Wochenenden ist das bei mir schon Programm. Nicht um den Damen und Herren des Einzelhandels den Feierabend zu versauen. Nee, sicherlich nicht. An den Wochenenden kann man Obst und Gemüse teilweise für die Hälfte des Preises kaufen. Auch Wurst, Käse und andere Lebensmittel werden am Wochenende drastisch reduziert. Weder spielt Geiz bei mir eine Rolle, noch ein Leben am Limit: Die Sachen landen nämlich in der Mülltonne wenn sie nicht verkauft werden.
Gestern fragte ich die Verkäuferin (die auch eine Freundin von mir ist) als sie gerade Plunderstücke aus der Verkaufstheke nahm, was sie denn jetzt damit macht. Antwort war: Wegschmeissen!
Ich fragte nach, ob sie das jetzt wirklich entsorgt. Ja, das muss sie.
Ich war echt baff und konnte mir die Frage nicht verkneifen, warum es nicht auch reduziert wird, warum es die Angestellten nicht mit nach Hause nehmen dürfen, wieso diese Ware nicht den Kunden angeboten wird für einen Bruchteil des Verkaufspreises.
„Es gibt Hygienevorschriften“ antwortete sie mir. Diese Ware darf nicht verschenkt oder reduziert werden. Also ab in die Tonne.
Merkwürdig fand ich, dass ich Salat, Rettich, Suppengemüse, auch Brot für 50% an den Wochenenden kaufen kann, aber nicht diesen Kuchen. Das Obst und Gemüse liegt offen rum, da haben vielleicht schon zig Kunden dran rumgegrabbelt. Aber der Kuchen liegt hinter einer Scheibe in der Verkaufstheke. Das Brot nebenan wurde auch reduziert, nicht aber diese Plundertaschen. Das Argument mit der Hygiene leuchtete mir nicht ein.
Wir lesen und hören und sehen immer wieder, dass auch in diesem Land Menschen trotz Job nicht über die Runden kommen. Dass Rentner noch auf 450 Euro-Basis arbeiten, weil die Kohle nicht reicht. Dass sogar in Familien Mutter und Vater noch Zweitjobs haben, weil alles bezahlt werden muss. Es wird nichts günstiger, das Gegenteil ist der Fall. Alles wird teurer, aber die Löhne steigen nicht an.
Was ist denn so schlimm daran, eine Apfeltasche für einen geringen Preis kurz vor Feierabend zu verkaufen? Warum landet das in der Mülltonne?
Wir verheddern uns in beinahe total bescheuerten Vorschriften und für mich sinnlosen Vorgaben.
Mir tut es leid, wenn ich hier Lebensmittel wegschmeissen muss. Immerhin habe ich diese bezahlt. Es ärgert mich, weil ich sinnlos damit umgegangen bin. Essen gehört nicht in die Mülltonne, ganz sicher nicht. Wenn ich mir die Zahlen anschaue, wieviele Tonnen an Lebensmitteln wir alle jedes Jahr in den Müll kloppen, dann wird mir schlecht. Wenn ich sehe, dass der Einzelhandel ohne mit der Wimper zu zucken Lebensmittel in die Tonne kloppt die noch in Ordnung sind, dann wird mir noch viel schlechter. Völlig sinnlos wie ich finde.
Braucht den Tag noch einer oder kann der weg?
Die letzten Tage war ich recht nervös: Seit heute morgen bin ich im Krankenhaus. Ihr erinnert Euch? Mein gedrosseltes Hörvermögen. Nach zig Therapieversuchen und dauernder Gurkerei zur Klinik kam der Plan auf, operativ vorzugehen. Ich war guter Dinge. Also wurden die Koffer gepackt, noch schnell im Sonderangebot neue Schlüppa erstanden, alles noch schnell gewaschen, Bademantel mit sauteurem Weichspüler gefeudelt. Man will ja ordentlich und adrett dort aufkreuzen. Heute morgen gings los. Anmeldung im Ebenenbüro und dann zur HNO-Poliklinik, Besprechung und so. Man kennt mich dort. Den Arzt heute kannte ich nicht. Allerdings merkte ich, dass irgendwas nicht stimmte. Und Bums kam die Ansage: Eine Op. bringt gar nichts, ganz im Gegenteil. Man riet mir davon ab. Ich dachte ich bin im falschen Film! Es war wie ein Schock. Ich musste erstmal raus und an die frische Luft. Mit Kaffee und Kippe stand ich heulend vor der Klinik und war total verzweifelt. Dieser Eingriff war für mich so hoffnungsvoll, ich dachte alle Therapieversuche der letzten 5 Jahre sind Geschichte. Ich hab mich unendlich auf uneingeschränktes Hören gefreut. Auf ein Leben ohne eiternde Ohren. Und plötzlich zerplatzt diese Vision. Ich hab noch mit den Schwestern auf der Station gesprochen die super nett waren und dann nochmal mit dem Arzt. Wenn keine Chance auf Heilung besteht, bzw. der Zustand noch schlimmer werden kann, dann bitte keine Op. Es fand noch ein kleinerer Eingriff statt, ein neuer Versuch um das Drama in den Griff zu kriegen. Gott, hab ich gezappelt. Unangenehm wenn da jemand im Ohr rumbaldowert. Ich hab ein paar Straßen weiter Kippen geholt, meine Koffer von der Station und so kam die Frage auf: Wie komme ich jetzt nach Hause? Seit 15.30 Uhr sitze ich hier, 20.30 Uhr hab ich eine Möglichkeit. Und während ich draußen auf meinem Koffer sitze, kommt ein Anruf: Meine ec-Karte wurde gefunden! Die hatte ich vor lauter Stress im Automaten stecken lassen. Ohne Karte keine Kohle. Steh ich heute doof dar. Seit 8.30 Uhr bin ich hier. Ich hab weder das Zimmer gesehen in das ich sollte, noch was warmes zwischen die Kiemen bekommen. Ich bin müde, hab Hunger, Schmerzen nach dem Eingriff, und sitze noch immer in der Klinik. Eben setzte sich eine Frau zu mir, sie hatte mich den Tag über schon gesehen. Wir hätten in derselben Abteilung gelegen wie es aussieht. Ich bin gerade etwas geerdet. Denn sie hat heute gesagt bekommen, dass sie Zungenkrebs hat. Ich will nur noch nach Hause und in mein Bett. Der heutige Tag hat eigentlich für 5 Tage gereicht. Es läuft halt nicht immer nach Plan. Aber ich muss gerade jammern und heulen und zetern und schimpfen. Morgen bin ich wieder lustig und positiv, versprochen! ^^
(Das ist KEIN Vorwurf an das Team/Haus hier. Nur ein Beispiel, wie blöd manchmal alles laufen kann).
Statement zum „Jenke-Experiment“ bezüglich Drogen
>>Seit Jahrtausenden versucht die Menschheit immer wieder sich zu berauschen<<
Am Ende zitierte Jenke so ähnlich wie o. g. Text die Tatsache, dass Rauschmittel immer wieder Konsumenten finden. Weil man sich ab und an wegbeamen möchte, weg aus der Realität.
Ich habe diese Reportage sehr gespannt verfolgt, und war entsetzt. Entsetzt darüber, was die verschiedenen Substanzen aus einem Menschen machen können. Ich habe zum Glück genau zur richtigen Zeit Dinge gesehen und erlebt, die bei mir dafür gesorgt haben, dass ich mit Drogen nichts zu tun haben möchte. Das war zum einen der Film “Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo”, und zum anderen Erlebnisse aus der Jugend (90er Jahre). Diesen beiden Dingen habe ich zu verdanken, dass ich nie darüber nachdachte mir etwas einzuwerfen. Weder um mich runterzufahren oder um mich zu pushen, auch nicht um mich zu betäuben. Weil ich, und das konnte man gestern recht gut sehen, niemals die Kontrolle über meine Person verlieren möchte. Ich nehme schon ungerne starke Schmerzmittel oder Schlafmittel, weil ich nicht weiß wie mein Körper und auch mein Geist darauf reagieren. Einige Passagen gestern waren angsteinflößend, einige peinlich, wiederum andere schon fast zum schmunzeln. Am schlimmsten fand ich zu sehen, wie Jenke nach dem LSD abgegangen ist. Ich weiß nicht, was an diesem Zustand angenehm sein soll.
Wir haben hier fast alle schon einen über den Durst getrunken. Und wissen deshalb wie es sich anfühlt, wenn man am nächsten Tag aufwacht, sich körperlich elendig fühlt. Und am schlimmsten: Wenn man erfährt dass man Dinge gesagt oder getan hat, die man selbst total abstoßend findet. Andere haben es auch noch mitbekommen. Grausam!
Ich habe Menschen vor langer, langer Zeit erlebt die etwas genommen hatten, und vor denen ich mich fast geekelt habe als ich ihre Veränderung wahrgenommen habe. Ich hatte stellenweise keinen Respekt mehr vor ihnen, das waren mitunter übelst peinliche Nummern. So wollte ich nie auf andere wirken, so wollte ich nie drauf sein. Und vor allem wollte ich nicht, dass irgendwelche Substanzen mein Leben bestimmen: Hier was zum tagelangen abfeiern, hier was zum runterfahren, hier noch was zum konzentrieren können, da noch was zum entspannen.
Nein, Danke.
Ich fand dieses Experiment unglaublich gut und auch lehrreich, und den Jenke sehr mutig. Ich persönlich hätte für kein Geld der Welt diesen Versuch gestartet.
Was mir weniger gefiel war der Versuch mit dem Ritalin. Einfach deswegen, weil zu wenig Zeit zum experimentieren blieb (was die Dosis, den Medikamentenspiegel etc. betraf), und weil zu wenig erklärt wurde. Denn ADHS-ler werden davon nicht gepusht, sondern sie kommen runter und werden ruhiger. Wenn ich mich recht entsinne pusht es nur die Menschen, die mit der Aufmerksamkeit/Konzentration keine Probleme haben.
Da wären wir auch an dem Punkt, am dem ich persönlich Drogen einen Freifahrtschein gebe: Wenn sie medizinisch eingesetzt werden, bei Patienten mit dem Tourette-Syndrom z. B. oder bei schwer erkrankten Patienten. Das ist der einzige Bereich bei dem ich aufgrund der Schmerzlinderung und Beruhigung einen Vorteil daraus erkennen kann.
Mir wurde gestern wieder klar, dass es kein Kunststück zu sein scheint an das Zeug zu kommen. Dank Internet ist das verticken bzw. beschaffen von dem Kram sicherlich noch leichter zu händeln. Wobei selbst auf Kleinkleckersdorf mittlerweile Drogen schon zu ergattern sind, und das nicht erst seit gestern. War mir ganz lange Zeit auch nicht so wirklich klar.
Ich bin echt froh, dass ich durch diverse Begebenheiten mehr Angst davor bekam als Interesse. Und zu keinem Zeitpunkt in meinem Leben mit Drogen gewisse Situationen angenehmer hätte machen wollen.
Die beiden Mütter gestern im Bericht haben anschaulich demonstriert, dass ab dem Zeitpunkt der Abhängigkeit die Gedanken nur an den Drogen hängen. Dass das Leben von der Sucht bestimmt wird. Dass selbst die eigenen Kinder stellenweise nicht die Macht besitzen, ihre Mütter zur Umkehr zu bewegen. Weil sie zu lange oder zu tief im Sumpf der Drogen gesessen haben. Das war gestern sehr erschütternd zu sehen und zu hören. Von den Bildern des Babies auf Entzug ganz zu schweigen.
Die Schulen sollten dieses Experiment ihren Schülerinnen und Schülern unter die Nase reiben wenn das Thema “Drogen” auf dem Lehrplan steht. Weil ich diesen Versuch als unglaublich realistisch empfunden habe. Mir ging das schon an die Substanz stellenweise.
#Jenke #DasJenkeExperiment
… und so schob ich meinen alten Bürostuhl erstmal unter den Tisch …
Heute war mein letzter Tag in meinem Büro, im Schreibbüro, Zimmer 2229. Keine Sorge, ich bin nicht arbeitslos, und habe mich beruflich auch nicht komplett umorientiert. Ich habe eine Vollzeitstelle angeboten bekommen und auch angenommen, nach langem überlegen und abwägen, ausdiskutieren und Ratschlägen einholen. Natürlich bleibe ich meiner Lieblings-Rehaklinik treu, ich gehe “nur” in eine andere Abteilung.
Ich bin der totale Sicherheitsmensch, frei nach dem Motto:
Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach. Bloß nichts wagen, sei zufrieden mit dem was Du hast und setz es nicht aufs Spiel.
Ich habe meinen Job recht gerne gemacht (auch wenn ich manchmal geflucht habe), ich kannte meine Kollegin aus dem Effeff, ich liebte den Ausblick aus unserem Bürofenster.
Ab morgen ist damit erstmal Schluß. Nicht ganz, ich werde für den Schreibdienst auch weiterhin tätig sein, aber mein Schwerpunkt wird ein anderer. Das heißt für mich, viele Dinge neu lernen, mich auf andere Kollegen einstellen müssen, meine 4 Wände, also mein Büro, eintauschen, mich an einen längeren Arbeitstag gewöhnen. Natürlich hat mich dieses Angebot geehrt, natürlich bin ich gespannt auf das neue Aufgabenfeld, natürlich freue ich mich über mehr Geld, und natürlich werde ich bald sagen:
“Das war eine gute Entscheidung. Alles richtig gemacht.”
Nur vor dem Weg dahin graut mir. Ich habe an mich sehr hohe Ansprüche, möchte lieber gestern als heute alles können und beherrschen und meine Arbeit gut machen, besser als gut. Ich möchte das man mit mit mir zufrieden ist, möchte das Team bestmöglich ergänzen. Genau an diesen Punkten verrenne ich mich. Anstatt mir selber Zeit zu geben und Ruhe, setze ich mich unter Druck. Ich habe Bauchweh, die letzten Nächte waren kurz und die Gedanken total wirr. Wie oft sagte ich mir:
“Steffi, bleib ruhig. Du kennst Deine Kollegen, Du kennst den Ablauf im Großen und Ganzen, keiner erwartet von Dir Wunder.” Im Kopf kommst es aber irgendwie nicht an.
Anstatt mich auf eine andere Herausforderung zu freuen, die mir sicherlich Spaß machen wird und die abwechslungsreichen ist wie der vorherige, sind da viele Zweifel und Ängste. Was passiert, wenn ich es nicht schaffe? Was passiert, wenn ich dann arbeitslos werde? Gedanken über Gedanken über Gedanken. Dieser Druck, alleine das Geld zu verdienen und nach Hause zu bringen, wird mir gerade sehr bewußt.
“Ich muss das schaffen, ich darf nicht versagen, davon hängt meine/unsere Existenz ab,” das geht mir dauernd durch den Kopf. Und so schaffe ich mir selber eine negative Grundstimmung. Eigentlich bin ich nicht so, ich kann fast allem etwas positives abgewinnen. Ich weiß, dass man mir Zeit geben wird, dass man sich mir gegenüber genauso verhalten wird wie die letzten 4,5 Jahre. Ich bin mir bewußt darüber, dass ich nicht in eine komplett neue Firma wechsle, keinen führenden Posten übernehme, nicht komplett neue Menschen und komplett neue Aufgaben (kennen)lernen muss.
Als ich heute den Schreibtisch auf- bzw. ausräumte, mit meiner Kollegin die Tür abschloss und das (vorerst) letzte Mal die Treppen von Etage 2 runterging, hatte ich echt Tränchen in den Augen. Auch wenn ich ab und an dort noch tätig bin, ist es trotzdem ein Abschied nach 4,5 Jahren von diesem Platz, von dieser Zeit mit all ihren Geschichten usw. Da werde ich gerne und fast immer melancholisch. Weil wieder eine neue Phase beginnt, ein neuer Abschnitt. Sicherlich lache ich in 6 Monaten, wenn ich diese Kolumne lese. Und sage mir:
“Na Fräulein, wieder mal umsonst verrückt gemacht. Nach 46 Jahren solltest Du Deine Spielchen langsam mal verstanden haben. Denn die Regisseurin bist Du.”
Anmerkung: Ich habe vorgestern und auch heute eine unendlich traurige Botschaft auf dem Profil einer Bekannten gelesen, und mir selber in den Hintern getreten um mir zu sagen:
“Da wartet etwas positives auf Dich, etwas positives! Wie gerne würde diese Frau Deinen Beitrag posten, und ihr Schicksal somit ungeschehen machen können. Also hör auf zu heulen, sei einfach froh und dankbar” …
“1x pinkeln 10 Cent, Bitte. Hat Dir Mama das Geld mitgegeben?”
Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass mit Exkrementen beschmierte Schultoiletten ekelhaft sind. Auch nicht darüber, dass Vandalismus eine ganz üble Nummer ist. Und schon gar nicht darüber, wie unser Nachwuchs sich stellenweise benimmt. Bevor ich jetzt drauflos prügele: Auch ich wurde in jungen Jahren auf der Jungen-Toilette beim Rauchen erwischt. Wir wurden allesamt quasi abgeführt zur Rektorin, durch die komplette Schule. Das war wie ein Rosenmontags-Umzug, halt nur ohne bunte Wagen und ohne Kamelle. Ich schäme mich da noch heute für. Und der Anschiss der Rektorin saß auch.
Das war aber damals, in den 80ern.
Zu den Vorfällen und Plänen in Hamburg-Wellingsbüttel kann ich nur sagen, dass niemand einem Schüler vorzuschreiben hat, wann er auf die Toilette gehen darf und wann nicht. Sicherlich sollten die Pausen für den Gang auf die Schüssel in erster Linie da sein, aber es kommt manchmal anders als man denkt. Das pinkeln während des Unterrrichtes zu verbieten, finde ich schon krass (alle anderen dann verbotenen Ausscheidungen ebenfalls). Genauso krass finde ich, dass Schülerinnen/Schüler fürs Pippi machen bezahlen sollen. Die, die alles kaputtschlagen und versauen gerne, und das nicht nur mit 10 Cent. Aber nicht der Rest. Warum sollen die, die sich an die Regeln halten, für die mitbluten, die es nicht können oder wollen, oder es anscheinend nicht anders gelernt haben? Heißt für mich übersetzt, dass die Chaoten dann gewonnen haben, weil der Rest mit den Konsequenzen leben muss.
Lasst mich mal naiv sein. Warum ist es nicht möglich, mit der Hilfe einer Aufsicht auf den Toiletten dafür zu sorgen, dass a) die Toilette in einem einwandfreien Zustand verlassen wird oder b) die Vandalen so ausfindig gemacht werden können?
Die “Damen und Herren Vandalen” müssten nicht nur für den Schaden, den sie angerichtet haben, bezahlen (aus ihrer Tasche, nicht von Mama und Papa gesponsort!), sondern diese Damen und Herren hätten bei mir 1 Woche Toilettendienst und müssten für Ordnung und Sauberkeit sorgen. Das wird aber nicht möglich sein, weil sich dann Pädagogen einschalten, die die Meinung vertreten, es sei “unwürdig”. Ob es würdig ist, dass sich jemand auf eine vollgepinkelte Toilette setzen muss, oder einen Toilettenraum mit zerschlagenem Spiegel nutzen, juckt dann erst in der 2. Instanz.
Ich frage mich gerade, wie sich Jugendliche, die sich so benehmen, in ihrem Lehrbetrieb aufführen, bzw. beim späteren Arbeitgeber.
Unterm Strich sage auch ich, dass der Vorschlag nicht das Übel an der Wurzel packt, sondern dass Unbeteiligte mitbestraft werden, mal wieder.
Mein Kind entscheidet wann er auf die Toilette muss, nicht die Lehrerin oder der Lehrer. Und dann würde ich einen Teufel tun, und ihm 20 Cent in die Federmappe packen, damit er das auch bezahlen kann. Und wenn mein Kind meint es müsse randalieren, dann muss es mit den Konsequenzen leben und sie tragen, ohne meine Hilfe. Von mir ein klares NEIN zu dem Vorschlag.
#Jedersolltepullernwannerwill #kostenpflichtigeSchultoiletten #Vandalismus #HamburgWellingsbüttel #Kuschelpädagogik #Mansolltehärterdurchgreifen #DieVandalengehörenbestraft #SteffiWerner #Uslar #KolumnendiedasLebensoschreibt
Was wäre eigentlich, wenn
… wir die Diskussionen, Debatten, Scherze etc., die wir bei Facebook führen, nicht hinter einem Rechner ausfechten würden, sondern Auge in Auge?
Stellt Euch doch mal vor, Facebook wäre eine reale Veranstaltung, bei der man zum jeweiligen Thema an einem Tisch Platz nehmen müsste, und mit dem anderen Usern sprechen. Die Leute anschauen und so, und natürlich auch von den Leuten angeschaut werden und so. An einem Tisch sitzen die großen Sender, an einem anderen unsere VIP`S, wiederum an einem anderen unsere großen Nachrichtenmagazine, ich vielleicht auch an einem kleinen Gartentisch etc., und wir diskutieren verbal. Hand auf Herz: Würdet ihr Euch dort genau so äußern wir hier bei Facebook schriftlich?
Seit Monaten mache ich mir den Spaß/die Arbeit und verfolge Diskussionen, bei denen es hoch hergeht. Und mische natürlich auch mit. Alter Schwede, nicht immer einfach. Man kann seine Meinung freundlich äußern, auch wenn sie kritisch ist, und dann sollte man in Deckung gehen, gerade wenn es Personen aus dem öffentlichen Leben betrifft. Oder sensible Themen. Es gibt echt Fans diverser prominenter Menschen, die regelrecht die Kontrolle über sich verlieren und eine derart aggressive, mitunter dumme Argumentation an den Tag legen, dass ich mir diese Leute anschaue, also deren Profile. Ich mag ja ganz besonders die, die weder ein Profilbild haben, noch eine Ortsangabe, noch andere Infos, aber einen schicken Phantasiename. Das sind nicht selten die, die am meisten beleidigen.
Eine persönliche Erfahrung: Vor einiger Zeit wurde ich ohne Vorwarnung oder Vorkomnisse per PN beleidigt, da kamen die absurdesten Theorien auf den Tisch. Da hatte jemand richtig dicke Lippe. Diese Person traf ich auf offener Strasse wieder. Was soll ich sagen? Keine Bewegung mehr, der Körper dieser Person erstarrt als sie mich sah, ein hochroter Kopf, das Haupt gesenkt, und schnell abgehauen. Das war ein ziemlich gutes Beispiel dafür, dass ein Display wie ein Schutzschild wirkt.
Hier auf diversen Seiten etwas zu kommentieren, und sei es einfach nur spaßig oder lustig gemeint, kann von anderen ausgelegt werden, wie es ihre Stimmungslage gerade möchte. Ich bin immer wieder erstaunt, wie eine humorvolle Konversation kippen kann, wenn jemand Ärger machen möchte. Bei mir selber habe ich das auch schon beobachtet. Je nach Stimmung, sind auch meine Kommentare.
Diskutieren hat hier wenig Sinn, eben weil wir uns oder andere sich hinter dem Deckmantel der Anonymität gut verschanzen, austeilen können aber nicht einstecken mögen. Bei manch einem scheint der Bildschirm den Level der Mutigkeit nach oben zu pushen. Ich bin davon überzeugt, dass nur ein Bruchteil von uns Usern unsere Meinung 1:1 wiedergeben würden, ginge es um ein Gespräch Auge um Auge. Damit meine ich im übrigen nicht die Kolumnenseite, sondern das Gesamtpaket. Auf meiner Facebookseite ist echt noch ein nettes, witziges, angenehmes Schreiben mit Euch. Weil es eine kleine Seite ist. Ich hoffe, dass bleibt auch noch ganz lange so.
Du kannst den Leuten nur vor den Kopf schauen.
Die Vorkomnisse in Höxter-Bosseborn erschüttern dieser Tage die Nation. Es wird viel darüber berichtet, spekuliert, diskutiert, geurteilt.
Viele stellen sich die Frage, wie Frauen auf diesen Typ Mann (Bestie trifft es wohl eher) reinfallen konnten. Sind wir mal ehrlich zu uns selbst: Sind wir nicht fast alle schon um haaresbreite an Menschen geraten, bei denen wir hinterher merkten oder herausbekamen, dass etwas nicht stimmt? Ich bin eigentlich ein sehr ängstlicher und vorsichtiger Mensch, schlafe nicht auf dem Baum und möchte behaupten, eine gute Menschenkenntnis zu haben. Aber auch ich habe zwei heftige Bekanntschaften gemacht vor langer Zeit. Und nie hätte ich damit gerechnet, an solche Männer zu geraten.
Ich lernte vor elendig vielen Jahren einen Mann kennen, ich glaube das war über eine Zeitungsannonce. Geschäftsmann, gutaussehend, sympathisch, mit Benehmen. Wir hatten Kontakt via SMS, ich hatte nicht mal einen PC zu dieser Zeit. Telefoniert hatten wir auch. Eines Abends bekam ich eine SMS, er stünde gerade vor meiner Tür, und hätte einen Brief in meinen Briefkasten geworfen. Ich hatte diesem Mann nie meine Adresse mitgeteilt. Nachdem ich ihn bat er möge abhauen, weil sowas echt das letzte ist, ich ihn nie eingeladen hatte, bekam ich eine SMS. Ich soll auf mich aufpassen, weil es sein kann, dass ich in den nächsten Tagen ein Messer im Rücken habe, wenn ich vor die Tür trete.
Fall Nr. 2: Ich lernte bei „Wer kennt wen“ einen Mann kennen. Er hatte mich dort angeschrieben. Der schriftliche Austausch war nett. Das Telefonat irgendwann auch. Mich störte nur sein dreckiges Lachen, das war kaum zu ertragen. Als ich über eine Statusmeldung bei FB jemanden suchte, der mich zu einer Untersuchung fahren kann, bei der ich nicht in der Lage bin selber einen PKW zu steuern, bot sich dieser Mann mehr als 1x an, immer wieder. Weil ich aber dieses grausame Lachen von ihm nicht aus dem Kopf bekam, lehnte ich dankend ab. Einige Zeit später waren seine Profile gelöscht, ich ahnte nicht warum. Durch einen dummen Zufall, die Welt ist klein, erzählt mir meine Kollegin von einem Fall in der Nähe meines Arbeitsortes, bei dem ein Mann in Haft genommen wurde, der seine Kinder gequält hat. Das war der Mann mit dem dreckigen Lachen.
Ich war einfach nur froh, diese beiden Männer nie persönlich getroffen zu haben, keinen weiteren Kontakt als den schriftlichen zugelassen zu haben.
Warum erzähle ich das?
Auch ich musste erst lernen, dass zwischen dem was man mir schreibt oder erzählt, und zwischen dem was wahrhaftig ist, Welten liegen. Ich habe in den letzten Jahren mein Lehrgeld mehr als 1x bezahlt. Die Zeiten sind schon lange vorbei, als man sich bei Sonnenuntergang auf einer Waldlichtung mit einem Fremden treffen konnte. Gerade im Internet und gerade in Singlebörsen tummeln sich viele kranke Seelen. Damals habe ich folgendes gemacht wenn ich zu einem Date ging: Ich habe eine Freundin darüber informiert, und sie gebeten mich telefonisch zu kontaktieren zwischendurch. So konnte ich sagen ob alles okay ist. Kamen mir die Typen suspekt vor, fuhr ich unter einem Vorwand nach Hause und brach den Kontakt sofort ab.
Wir sind alle nicht davor gefeit, einem solch kranken Menschen wie Wilfried W. zu begegnen. Ich kann mir gut vorstellen dass er die Frauen umgarnte, eine Masche drauf hatte sie an sich zu binden. Wahrscheinlich waren ihm genau die Frauen ausgeliefert, die sehr einsam waren. Leichte Beute sozusagen. Sie hofften vielleicht einfach nur auf einen Mann der sie liebt, respektiert, und mit ihnen einen schönen Lebensabend verbringt.
Der Grad zwischen unserem Urvertrauen und dem heute so dringend empfohlenen Mißtrauen ist ein schmaler Grad geworden. Leider. Das habe ich nach den zwei Begegnungen sehr schnell gelernt.
„Hier, guckt mal, ich habe gerade ein kleines schwerverletztes Mädchen gefilmt. Cool, wa?“ (Zu dem Vorfall vorgestern in Hagen).
Wie verbreiten die „Gaffer“ eigentlich solch geschmacklose Videos? Und gibt es echt Menschen, die sich eine solche Tragödie fasziniert anschauen?
Der Vorfall in Hagen gestern, als Gaffer die Bergung/Rettung eines 10-jährigen Mädchens nach einem Unfall behinderten, weil sie MIT DEM SMARTPHONE ALLES FILMTEN, läßt mir persönlich mein Mittagessen wieder hochkommen. Ich könnte jetzt eine Wortwahl nutzen um zu verdeutlichen, was ich von solchen Menschen halte, die allerdings nicht meiner guten Kinderstube angemessen wäre. Und die mich auf denselben Level mit diesen Menschen setzen würde. Wobei die sogenannten Gaffer sich nicht mal daran stören würden, sind halt Gaffer, nä?
Schon lange scheint die Devise zu heißen: Nicht Helfen, sondern Filmen. Meldungen der Art sind leider nicht neu. Gibt es allen ernstes mehr und mehr Menschen, denen das Filmen eines Unglücks mittlerweile wichtiger ist als das Helfen? Gute und scharfe Aufnahmen, aus der 1. Reihe, wenn es geht mit viel Blut und Leid, am besten noch kurz mit dem Unfallopfer sprechen können? Und das einzig und allein aus dem Grund, diese Aufnahmen anderen unter die Nase zu halten, zu versenden, zu veröffentlichen oder was weiß ich.
Meine Meinung? Ist nachgewiesen, dass ein Gaffer der im Besitz des Führerscheines ist, nicht geholfen hat und Bildmaterial machte, dann bitte den Führerschein weg. Denn wir alle brauchen einen Erste-Hilfe-Kurs, um überhaupt den Führerschein zu erwerben. Und warum? Genau: Damit wir helfen können. Wer nicht helfen kann, weil sie oder er an der Unfallstelle lieber grausame Szenen filmt, der ist auch nicht in der Lage einen PKW zu führen, oder einen Bus oder ein Motorrad oder was weiß ich.
Zudem müssten die Gaffer so tief in die Tasche greifen für ein solch unmenschliches Handeln, dass sie nie wieder wagen sich so zu benehmen. Außerdem 100 Sozialstunden in einer Notaufnahme, und nach jeder Behandlung die Untersuchungsräume mit der Zahnbürste putzen müssen.
In Hagen mussten weitere Polizeibeamte eingesetzt werden, weil man der Situation durch die Schaulustigen nicht mehr Herr wurde. Dass der Polizei Hagen der Kragen platzte, kann ich verstehen. Und ich würde mir wünschen, dass der Post von ihnen hunderttausende Mal geteilt wird. Zudem wäre es klasse wenn sich Menschen finden, die bei Unglücksfällen die Gaffer dezent und freundlich nach hinten schieben, damit vorne geholfen werden kann. Wie einige ein solches Verhalten mit ihrem Gewissen vereinbaren können, ist mir unbegreiflich.
Wie das kleine Mädchen dieses Szenario wahrnahm (wenn sie bei Bewußtsein war), möchte ich nicht wissen. Situationen, die einem den Glauben an die Menschheit verlieren lassen, anders kann ich mich garnicht ausdrücken. Ich wünsche mir und meinen Liebsten, niemals ein so rücksichtloses, dummes Verhalten miterleben zu müssen. Du bist verletzt und brauchst Hilfe, und da hält Dir einer das Smartphone ins Gesicht um über Dein Schicksal berichten zu können, ohne dass Du das überhaupt möchtest.
Mir fällt kein Wort ein, welches ein so widerliches Verhalten nur annähernd beschreiben kann.