Mit über 100 Jahren noch unentgeltlich gearbeitet: Chapeau, David Goodall!

Der Fall des 104-jährigen australischen Botanikers David Goodall macht schon seit einiger Zeit die Runde. David Goodall ist in die Schweiz gereist, um seinem Leben durch Sterbehilfe ein Ende setzen zu dürfen. Weil er sein Leben, mit zunehmendem Verlust der Seh- und Hörkraft sowie anderen, der Altersschwäche zugrunde legenden Beschwerden, nicht mehr weiterführen wollte.

Gestern war dann der Tag, an dem sein Wunsch mit Hilfe einer Sterbehilfeorganisation in Erfüllung ging. Ich persönlich kann diesen Wunsch nachvollziehen.

Sicherlich haben einige von uns schon über dieses Thema nachgedacht. Ob wir irgendwann aufgrund von Krankheit oder einem Unfall in die Situation kommen könnten, das Leben nicht mehr als lebenswert zu empfinden. Dass dann der Tod eine Erlösung ist. Wenn Dinge die das Leben definieren, nicht mehr möglich sind. Bewegung, Hören, Sprechen, Sehen, Essen, Trinken usw. Wenn man darüber nachdenkt, dass man nach einer Erkrankung wie einem Schlaganfall z. B. nicht mehr in der Lage ist zu Laufen, wenn man über Sonden ernährt werden muss etc. Wenn man nichts mehr alleine bewerkstelligt kann. Wenn man „platt auf dem Laken liegt“, und klar ist, dass sich an diesem Zustand nichts mehr ändern wird, die Prognose eine schlechte Prognose ist.

Die Vorstellung beispielsweise nach einem Unfall von jetzt auf gleich ein Pflegefall zu werden, nicht mehr Herr über seinen Körper zu sein aber fit im Kopf, ist für mich ein furchtbarer Gedanke. Zu ahnen, dass man für die nächsten Jahre vielleicht in eine Einrichtung umziehen muss, welche die Versorgung gewährleistet. Weil niemand da ist, der sich 24 Stunden kümmern könnte und wollte. Seine eigenen vier Wände aufgeben, seine Privatsphäre. Für mich ein schlimmer Gedanke. Weil dann genau das, was mein Leben ausmacht, nicht mehr da ist. Ich kann über diese Thematik nur mutmaßen, vielleicht würde ich es im Fall der Fälle völlig anders sehen.

David Goodall, den ich in einem Interview sah, war geistig noch total auf der Höhe. Um Sterbehilfe zu erhalten, wird man zweimalig auf seine freie Willensäußerung getestet. Ob man diese im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte tätigte. Das konnte ihm attestiert werden. So stand der Entscheidung nichts mehr im Weg. Er sagte in einem Interview, er freue sich auf seinen Tod. David Goodall hatte sicherlich ein mehr als erfülltes Leben. Zum einen ist das Erreichen dieses Alters schon eine Seltenheit. Aber noch so klar bei Verstand zu sein, nicht weniger. Er wäre gerne in seiner Heimat gestorben, das erwähnte er noch.

Das Thema Sterbehilfe ist ein schwieriges und oft diskutiertes Thema. Ein wenig kurios und unheimlich wenn man im Vorfeld weiß, wann sein Leben beendet wird. Nach Termin quasi. Und sich vielleicht noch von all seinen Lieben verabschieden kann bzw. muss. David Goodall hatte in den letzten Tagen noch seine Familie um sich. Seine Enkelkinder sollen bei ihm gewesen sein als die tödliche Infusion in seinen Körper lief.

Auch ich vertrete die Meinung, dass jeder selber darüber bestimmen dürfen sollte ob sie oder er seinem Leben/Leiden ein Ende setzen möchte, aus welchen Gründen bzw. mit welchem Hintergrund auch immer. Wir haben schließlich auch nicht mit entschieden, ob wir geboren werden möchten. In Gesprächen hat man hier da und da sicherlich schon über dieses Thema gesprochen, und vielleicht auch hier und da den Wunsch geäußert, dass man im Fall der Fälle abtreten möchte. Zumindest sind meine Freunde im Bilde meinen Wunsch betreffend.

Ich möchte auch nicht am Leben erhalten werden durch Maschinen und Apparate, gerade wenn es keine Chance auf Besserung/Heilung meines Zustandes gäbe. Das ist allerdings ein anderes Thema, und zumindest diesem Drama könnte ich mit einer Patientenverfügung umgehen.

Makaber, dass ich etwas erleichtert war zu lesen, dass der Wunsch von David Goodall gestern erfüllt wurde.

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Grüner, bunter, heller und schöner als sonst.

(Quelle Bilder: Steffi Werner)

Nee, ich habe mir keine neue Batikhose gekauft, ich meine den seit geraumer Zeit schon relativ gut gelaunten und alles gebenden Frühling. Mit blauem Himmel und Sonne satt. Irgendwie habe ich so den Eindruck, man freut sich von Jahr zu Jahr mehr auf diese Jahreszeit. Und nicht nur ich. Meine Freunde schießen Bilder in der Natur welche den Verdacht nahe legen, die freuen sich auch ein Loch in die Mütze. Bzw. freuen die sich ein Loch in die Mütze, ich weiß das ja, es sind eben meine Freunde.

Mein Onkel hat immer gesagt:

„Stefanie, es ist Böschungswetter“.

Das habe ich damals nicht gerafft. Heute weiß ich was er meinte. Er ist aber auch ein Schelm, der Onkel 🙂

Ich arbeite seit Mitte Oktober in einer Klinik im Wald, und habe fast ein halbes Jahr dieses Gelände kahl gesehen. Nackige Bäume und so. Nackige Bäume, Regen, auch oft arschkalt und keine Nebengeräusche. Ich konnte mir nicht vorstellen wie das alles ausschaut, wenn es wieder grün wird. Nun sehe ich es, schon geil irgendwie. Nebengeräusche sind auch da. Stellenweise die Vögel, stellenweise der „Rasenmäher-Mann“, welcher total konzentriert von links nach rechts und wieder von rechts nach links eimert auf seinem Gerät vor meinem Büro-Fenster, und mich minutenlang zurückwirft in meiner Schreibtätigkeit, weil ich nix höre außer sein Gerät. Er hat ja Kopfhörer auf, er ist fein raus aus der Nummer. Dafür liebe ich ihn, wenn es danach nach frisch gemähtem Gras riecht. Gäbe es diesen Duft als Parfüm, Deo oder Raumspray, ich würde mir das sofort kaufen.

 

 

 

Vor meinem Balkon stehen Birken, die waren auch fast ein halbes Jahr nackig. Wie schnell die plötzlich anfingen wieder grün zu werden, ich bilde mir ein man konnte es 12-stündlich in großen Schritten beobachten.

Die Menschen um mich herum haben generell bessere Laune. Ist der Himmel blau – scheint die Sonne – blühen die Kirsch- und Apfelbäume: Zack, alle glücklich. Jetzt wird sich verliebt, verlobt, verheiratet. Ich jetzt nicht, aber einige um mich rum. Es sei ihnen gegönnt. Ich bin aber auch gerade verknallt: In den Raps.

Ich kann mich nicht daran erinnern in den letzten Jahren mal hier über die Dörfer gegurkt zu sein, um dann aus dem Auto auszusteigen und ein paar Meter zu gehen. Als würde man das alles förmlich aufsaugen. Natürlich Bilder machend um sie dann bei Instagram und Co. zu teilen. Genau das macht die halbe Nation, der Frühling wird gerade gefeiert auf Teufel komm raus.

Vorhin war ich Einkaufen am Abend, da sind die meisten ja irgendwie pampig und müde und meckerig. Als ich das Schild „Kasse geschlossen“ hinter mir aufstellen musste, und die Kassiererin die Kunden an die andere Kasse verwies, dachte ich da kommt jetzt gleich volles Brett Gegenwehr mit Gemotze und so.

„Hier, was soll denn das? Ich habe doch nur 3 Harzer Roller, das geht doch schnell!“

Kam aber nichts. Alle so:

„Okay, na klar, kein Ding.“

Lächelnd auch noch. Das kann nur der Frühling so etwas. Oder die waren alle frisch verknallt oder frisch verlobt oder frisch verheiratet. Das weiß ich jetzt nicht. Ist ja auch wumpe.^^

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Die DSGVO: Muss ich da jetzt auch reagieren oder wie oder was?

Aufmerksam geworden bin ich auf die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) erst, als mich ein Bekannter davon in Kenntnis setzte, Whatsapp nicht mehr zu nutzen. Und ein lokales Unternehmen verkündete, dass sie ihre Seite auf Facebook schließen. In beiden Fällen wurde als Begründung die DSGVO angegeben. Als ich kürzlich über einen Artikel stolperte der bei mir den Eindruck hinterlassen hat, dass auch wir Blogger reagieren müssen, bekam ich etwas Panik. Also rein ins www und ganz viele Artikel darüber gelesen. Mal ehrlich? Ich fühlte mich beim Lesen wie damals mit 8 Jahren, als ich die Gleichung an der Tafel in der Schule nicht verstand.

Es geht um unsere persönlichen Daten wie Name, Email-Adresse, Geburtsdatum und all das Kram. Das alles müssen wir ja oft angeben. Diese Daten sollen nun besser geschützt werden. Bis dahin habe ich es auch gerafft. Aber mir ist noch immer nicht klar ob ich auf meinem Blog bzw. auch hier auf der Seite etwas ändern muss, zusätzliche Erklärungen abgeben um eure Daten besser zu schützen etc. Weil: Es drohen saftige Geldstrafen für die, welche sich nicht an die neue DSGVO halten. Diese ist zwar schon aktuell, aber am 25. Mai wird es richtig ernst. Im 6-stelligen Bereich sollen die Strafgelder liegen wie ich lesen konnte. Braucht kein Mensch, ich zumindest nicht. Weil auf meinem Konto keine 6-stellige Summe schlummert. Das wird sie auch nie, das schaffe ich die nächsten 20 Jahre nicht zu erwirtschaften im Schreibbüro.

Nun habe ich mir eben nochmals den Artikel über Blogger angeschaut, und stolperte über folgende Begriffe: Plugin, Affiliate-Link, Ghostery, Opt-Out, Custom Audience, Pixel Tracking ID, um nur einige zu nennen.

Das prallt gerade alles an mir ab wie ein Vortrag über Pendelhoden.

Wenn ich das richtig verstanden habe, wird uns Bloggern empfohlen einen Pixel Mate (was ist das?) zu kaufen. Zum Einbau in unsere Seiten. Damit wir sicher sind vor mahnenden Anwälten. Aber wisst ihr was?

Mir sollte diese Seite und mein Blog einfach nur Spaß machen. Mehr wollte und will ich nicht. Jetzt momentan ist es etwas Stress für mich, weil ich mich mit einer Sache beschäftigen muss, die ich a) nicht verstehe und für die ich b) eigentlich kein Geld ausgeben möchte. Sicherlich werde ich in den nächsten Tagen mit jemandem sprechen müssen, der mir da irgendwie weiter helfen kann. Zur Not eine Beratung beim Anwalt. Wahrscheinlich die umfassendste und beste Info zu dem Thema. Ich habe auch auf anderen Seiten in www meine Accounts die meine Kolumnen betreffend. Mir ist nicht klar ob ich da nun überall eine Datenschutzerklärung sichtbar machen muss, also anlegen. Wenn ich dem zuletzt gelesenen Artikel Glauben schenken darf, dann muss ich das.

Ich denke ich werde zügig meine Kontaktmöglichkeit auf meinem Blog deaktivieren, das wurde mir schon geraten. Damit dort schon mal keine Daten von Besuchern/Usern eingehen.

Sollte das in noch mehr Kuddelmuddel ausarten bzw. sollte auch ich mich dem stellen müssen, werde ich alle meine Seiten aufgeben schweren Herzens. Das braucht kein Mensch. Schon gar nicht, wenn es aus Spaß an der Freude entstand und keine Einnahmequelle ist. Es gibt Dinge, die möchte ich auch nicht mehr verstehen müssen, gerade was dieses „Fach-Chinesich“ betrifft. Außerdem fühle ich mich gerade strunzendumm, weil ein 13-jähriger Bursche sicherlich mehr Ahnung hat von der Thematik. So, und jetzt gehe ich zu einem Vortrag über äh –  ach, lassen wir das. ^^

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Steht sie da in der Pampa. Junge, Junge, Junge!

Der liebe Gott hat beim Verteilen des Orientierungssinnes meine Wenigkeit wohl irgendwie übersehen. Oder mir nur eine Prise davon zugeworfen. Anders ist das teilweise echt nicht mehr zu erklären.

Ich wollte gestern Abend auf eine Veranstaltung hier in der Nähe. An diesem Ort war ich noch nie, es war eine Art Gehöft. Da ich bei Einbruch der Dunkelheit los wollte, hatte ich mir kurz vorher bei Mr. Google schon mal den Weg angeschaut. Ich habe kein Navi.

Aha, Ortseingang rechts rein und wieder rechts rein, gerade aus und 1x links.“

Gut, alles klar, kriege ich hin, eine meiner leichtesten Übungen. Ich musste auch nur 1x zurück setzen weil ich den Weg links rein übersehen hatte, hihi 🙂 Da war ja weit und breit nix, ich sah schwach ein paar Lichter leuchten in weiter Ferne und schloss daraus, dass es nur dieses Gehöft sein kann welches ich suchte. Es war mittlerweile schon dunkel. Nachtblind bin ich ja auch, das kommt erschwerend hinzu. Aber das Ziel war erreicht. Ich war noch nicht ausgestiegen, da ging ich im Koppe den Weg zurück schon mal durch. Rechts, geradeaus, dann links und wieder links und schwupps, bin ich auf der Hauptstrasse. Als ahnte ich was kommt. Nach knapp 2 Stunden brach ich auf. Hui, ich musste wenden und es war abschüssig. Wie der Motor aufgeheult hat, Du liebe Güte!

Ab ging die Luzie zurück. Ich habe wohl die Abzweigung nach rechts übersehen und bin weiter geknallt durch Flora und Fauna. Mir kam das komisch vor, da waren doch auf dem Hinweg nicht so viele Kurven. Ich muss doch bald mal in dem Ort sein. Irgendwas stimmte nicht. Und wo kommen die Tannen plötzlich her? Hä? Dann kam ich an einem Haus an, sicherlich ein Försterhaus oder so was in der Art, und da war dann auch die asphaltierte Straße zu Ende. Nun musste ich mich zur Ruhe zwingen und konzentrieren. Bitte jetzt nicht um 23 Uhr einen Anruf absetzen müssen, weil ich nicht weiß wo ich bin und mich meine Freunde suchen müssen. Ich weiß nicht mal ob mein Handy dort Empfang hatte. Mit zitterigen Händen eine Kippe aus der Schachtel gezogen, den Glimmstängel an und wild gepafft. Ich wollte bitte einfach nur nach Hause und schnellstmöglich raus aus dieser dunklen Ecke. Mir was das unheimlich da. Ich also wieder gewendet, diesmal ohne aufheulenden Motor und wieder zurück. Ich hatte echt etwas Panik, dass ich mich total verfranse und stundenlang über Feldwege brettere bis zum Sonnenaufgang.

Links sah ich die Lichter meiner Stadt, also musste ich mich auch links halten. Die nächste Abzweigung links war dann meine. Aufatmen, das Dorf kam immer näher, ich war gerettet.

Heute habe ich mitbekommen, dass zwei Männer in dieser Ortschaft standen und das Navi das Gehöft nicht angezeigt hat. Die sind dort gar nicht erst gelandet. Also war ich doch eigentlich gar nicht so schlecht, nä? Und das ohne Navi. ^^

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Project: haven: Live und umsonst am 28.04. in Wiensen

(Quelle Bild: Project haven)

Last minute-Party in Wiensen mit Project: Haven am 28.04. ab 21.30 Uhr in Wiensen: Live und umsonst!

Auf die Schnelle wurde von „Project: Haven“ morgen ein Gig auf die Beine gestellt. In Wiensen, genauer gesagt Warneckenfeld 3 auf dem Hof D. Lange. Das Party ist live – die Party kostet nix – die Party ist überdacht (ihr braucht keinen Regenschirm) – die Party wird halt `ne Party, gelle?

Gefeiert wird locker-flockig aus der Hüfte heraus und wirklich sehr, sehr spontan aufgrund des Franzosen-Besuches in Wiensen. Natürlich gibt es Getränke, die Sache mit der obligatorischen Bratwurst klärt sich in diesen Minuten. Wer die Musik der Truppe nicht kennt: Rock aus den 70ern aufsteigend bis hin zu Rock von heute. Gecovert. Also Musik mit Bums, die wir (fast) alle kennen. Ich hab die Mädels und Jungs schon gehört und allesamt ziehen echt was vom Teller.

Wer morgen noch nichts vor hat und so spontan ist wie Wiensen, wie D. Lange, wie die Franzosen und Project: Haven, der finde sich im Warneckenfeld Nummer 3 ein um halb Zehn. Also 21.30 Uhr. Und ich sage es nochmals: Kein Eintritt, das kostet nix, gute Mucke für umme quasi.

Project Haven, das sind

Dani Rippl (Vocals)
Ann-Katrin Hagedorn (Vocals)
Henning Gehrke (Vocals, Acousitc Guitar & Clownerie)
Simon Sander (Lead Guitar, Vocals)
Sacha Möller (Bass)
Markus Böhnisch (Drums, Backvocals)
Jan Klapproth (Keyboard & Synth, Rythm Guitar, Vocals).

I hope, das stimmt noch so. Fertsch. ^^

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Erstens kommt es anders, und zweitens als mal plant.

 

Eigentlich sollte der heutige Tag DER Tag schlechthin werden für mich. Nein, nein, nein, ich wollte heute nicht heiraten. Wen denn auch 🙂

Ich wollte am frühen Morgen auf dem Weg ins Alte Land sein, zur Baumblüte. Tja, nun sitze ich nicht im Reisebus Richtung Heimat, sondern auf dem Sofa Richtung Bett.

Vielleicht erinnert ihr euch an die Kolumne, in der ich mein „Fernweh“ beschrieb die schönen Ecken dieses Landes betreffend.

Durch Zufall stolperte ich Anfang des Jahres über zwei Busunternehmen welche Tagesfahrten anbieten. Für mich „Autofahr-Legasthenikerin“ die Chance mal durch das Land zu eiern. In den Bus einsteigen – Leberwurststulle aus packen – zurücklehnen – Kopfhörer auf die Lauschlappen und Attacke in fremde Städte. Heute sollte die Jungfernfahrt sein. Wochenlang habe ich mich gefreut wie Bolle, mir einen neuen Rucksack gekauft, bequeme Schuhe plus Sport-BH, mal läuft ja viel 🙂

Wikipedia habe ich nach Infos durchforstet, Bilder angeschaut vom Alten Land. Ich habe den Fotoapparat aufgeladen, Belag für leckere Stullen besorgt, Mineralwasser inklusive, und ich sah mich schon in Reihe 3 rechts am Fenster sitzen. Aber: Diese Fahrt wurde aufgrund einer zu geringen Teilnehmerzahl storniert. Ich stornierte mich auch irgendwie, ich hätte heulen können.

Kennt ihr das, wenn man sich wochenlang auf etwas freut, einem dieses Vorhaben auch manchmal über Wasser hält im Alltag weil man etwas Tolles vor sich hat, und mit einem Schlag ist das erledigt? Aus die Maus? Ende im Gelände? Vergleichbar mit der Vorfreude auf ein Date mit einem rattenscharfen Typen und dann sagt der plötzlich ab!

Ich weiß nicht wie oft ich in der letzten Nacht wach wurde und dauernd an das Alte Land dachte. Dass ich dieses imposante Bild der blühenden Bäume nun verpasse. Auch das Mittagessen in Buxtehude, das war im Programm enthalten. In Buxtehude war ich auch noch nie. Ich kann euch nicht sagen wie vielen Menschen ich das in den letzten Wochen erzählt habe. Einige Kollegen und Freunde haben sich schlapp gelacht wenn ich die Passage mit dem Mittagessen in Buxtehude so betonte. Die sahen mich sicherlich vor ihrem geistigen Auge schon eine Scholle weglaschend am Tisch sitzend.

Nun bete ich zu dem Busunternehmen, allen Mitreisenden der Fahrten nach Potsdam und zur Kieler Woche, dass alle artig teilnehmen, nicht 26 Leute krank werden und die Fahrt nicht storniert wird, dass der Bus rappel voll ist und ich mich an diesen beiden Wochenende mal andernorts sehe.

Fahrt Nr. 4 zur Meyer-Werft in Papenburg steht auf meinem Wunschzettel, die auf den Brocken auch. Ich bin fast 48 Jahre alt, wohne quasi einen Steinwurf vom Harz entfernt und war noch nie auf dem Brocken. Das darf man auch keinem erzählen. Bei dieser Fahrt ist auch eine Kaffeetafel enthalten. Ich sehe mich da schon auf einer Holzbank sitzen und Nusstorte essen. Viel Nusstorte. Ich hoffe das ist „all you can eat“ oder sowas in der Art. Mit „Kaffee-Flat“. Und nein, ich kaufe keine Heizdecke, das verspreche ich euch. ^^

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Splitter oder nicht Splitter, das ist hier die Frage.


 

Tag 8 ohne Wlan in der Bude neigt sich dem Ende. Ohne Wlan, ohne Festnetztelefon, ohne Erreichbarkeit auf dem Handy, weil ich da merkwürdigerweise nicht mitbekomme wenn jemand an bimmelt. Die werden alle auf die Mailbox umgeleitet. Weiß der Teufel, was für Knöppe ich da wieder gedrückt habe. Der freundliche Nachbar hat uns sein Wlan angeboten, so kann man hin und wieder nach dem Rechten sehen im www, Musik hören, Kolumnen schreiben und Artikel.

Den besten Empfang haben wir in meinem Schlafzimmer. Am Fenster stehend. Richtung Nachbar. Da funzt das. Ich stehe am gekippten Fenster, der Kurze liegt auf meinem Bett. So viel Bewegung und Kommunikation war lange nicht in meinem Schlafgemach. Ansonsten warten wir halt gerade viel. Auf eine Verbindung. Die ist nämlich oft weg. Total nervig wenn man einen 354-Zeiler geschrieben hat, und der ist dann weg wenn Wlan vom Nachbar auch weg ist für Sekunden. Fängste wieder von vorne an. Bin ich froh, dass ich nicht verliebt bin und keine Liebesschwüre versenden muss. Sind die Debatte aus der Welt hier 🙂

4 Anrufe beim Anbieter, 2x Ferndiagnose, 1x Störung. Es muss jemand zu uns kommen. Das sollte morgen sein. Ich musste im Vorfeld klären ob ich eher Feierabend machen kann. Ich habe das Gästeklo geputzt. Ich habe Mineralwasser gekauft. Falls der Techniker mal pullern muss und Durst hat. Heute bekam ich eine SMS, dass jetzt alles wieder funktioniert. Störung behoben. Frau Werner ist wieder on air. Ich weiß nicht wo wieder alles funktioniert und Störungen behoben wurden, hier jedenfalls nicht. Ich habe alle Stecker für 2 Minuten gezogen, alles runter gefahren, die Telefonkabel geputzt, Batterien aus dem Telefon raus und wieder rein, Ententanz zur Auflockerung der Muskulatur, wieder alles hochgefahren: Das Schweigen im Walde.

Anruf Nr. 4 oder 5, nochmalige Fernwartung des Anbieters: Voll die fette Störung, aber voll. Der Techniker, welcher morgen kommen und an den Telefonkasten wollte, hat seinen Termin wieder gecancelt. Ob der am Kasten war weiß keiner, bei mir hat sich jedenfalls niemand gemeldet. Tja, nun stehen wir hier. Ich würde mal gerne wieder telefonieren können und angerufen werden. Nicht so ganz unwichtig wenn man Familie hat und Freunde und Kollegen. Zudem bezahlt man das alles ja auch. Der nette Mann vorhin hat so merkwürdige Fragen gestellt, bei denen ich mit 47 Jahren wie ein Ochse vor dem Tor stehe.

Was für eine Box haben Sie?“

So eine Rote, mit Grau abgesetzt.“

Nee, von welchem Anbieter.“

Ach so. Also, das war ja so vor 5 Jahren, Laber, Rabarber, Sabbel, Heul.“

Ähm, ziehen Sie mal den Stecker aus dem Splitter und machen ihn in die Dose in der Wand.“

(Oder war es umgekehrt?)

Jetzt links oder rechts? Würden Sie mir einen Gefallen tun? Sprechen Sie bitte mit mir wie mit einer 5-jährigen, ich komme da nicht mehr hinter her mit der Technik!“

Haben Sie Kinder? Können die helfen?“

„Äh, ja, der kommt bald, der macht das. Bald kommt er.“

Ich bin so froh, dass ich meinen Fernseher nicht auch damals über diesen Anbieter laufen lassen habe, ich stünde jetzt da wie die letzte uninformierte Eule.

Vielleicht morgen. Tschakka. Bald kommt er. ^^

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Oedelsheim/Oberweser: Ein Dorf – die Feuerwehr – 66 Jahre

(Quelle Bilder: Freiwillige Feuerwehr Oedelsheim)

Udo Jürgens sang damals „mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“. In Oedelsheim hat das Leben schon weitaus früher begonnen. Dieses Motto ist ein quasi der Eyecatcher für eine Veranstaltung am bevorstehende Pfingstwochenende. Denn Oedelsheim, das nordhessisches Dorf in Nähe des Reinhardswaldes und des Sollings, idyllisch an der Weser gelegen, hat an Pfingsten Grund zum Feiern.

Zum einen stellt sich das Dorf vor mit seinen Vereinen, seinem Freizeitangebot, mit seinen Bürgerinnen und Bürgern. Zum anderen nimmt die Freiwillige Feuerwehr des Ortes ihr neues LF 10 (Löschgruppenfahrzeug) in einem offiziellen Rahmen entgegen. Was auch den Abschied vom LF 8 bedeutet.

Der Zahn der Zeit nagte an diesem Wagen, 28 Jahre lang tat er seinen Dienst. Viele Erinnerungen, Geschichten, Einsätze und Schicksale sind mit dem LF 8 verbunden. So sei etwas Wehmut erlaubt unter den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Oedelsheim.

[Oedelsheim]

(Freiwillige Feuerwehr Oedelsheim Eine „FireNight“ mit „FireDay“: 66 Jahre Feuerwehr)

Aber es schwingt auch viel Freude mit über die neue Errungenschaft im Feuerwehrhaus. Auch aus diesem Grund wird gefeiert. Zwei Tage lang. Auf dem Festzelt. Mit Jung und Alt sowie einem Rahmenprogramm. Yeah.

Auftakt ist am Samstag, 19. Mai, ab 22 Uhr in der Dorfmitte. Die White Brothers, vielen gerade im hessischen Raum bestens bekannt, werden sicherlich dafür sorgen, dass es steil geht auf dem Parkett des Zeltes. Um 22 Uhr beginnt gleich die „fröhliche Stunde“, auch happy hour, genannt.

Bis 23 Uhr ist ist diese aktuell. Der „Mutti-Zettel“ kann im übrigen auf der Seite der FFW Oedelsheim ausgedruckt werden. Nicht unwichtig für die minderjährige Partygemeinde. Ihr kommt da sonst net rein.

[Oedelsheim]

(Freiwillige Feuerwehr Oedelsheim Eine „FireNight“ mit „FireDay“: 66 Jahre Feuerwehr)

Nach einer feierwütigen Nacht geht es am Sonntag ab 14 Uhr mit einem Gottesdienst weiter. Danach kommt es zur offiziellen Übergabe des LF 10 an die FFW durch den Bürgermeister der Gemeinde Oberweser. Auch andere Wehren aus den Nachbarorten lassen sich das nicht entgehen und haben ihre Teilnahme angekündigt.

Ein moderneres, der Zeit und den Einsätzen angepasstes Einsatzfahrzeug ist auch aus dem Grund ein positiver Aspekt, weil so die Versorgung in der ländlichen Region auf der Ebene von „Retten-Löschen-Bergen-Schützen“ gesichert ist.

Eine Feuerwehr wäre keine Feuerwehr, würde sie nicht die Gunst der Stunde nutzen um zu demonstrieren, was ihr (ehrenamtlicher) Job unter anderem ausmacht. So wird es in Oedelsheim am Sonntagnachmittag kurze Einblicke in Übungssequenzen geben wie z. B. auch dem Fettbrand und andere Szenarien.

[Oedelsheim]

(Freiwillige Feuerwehr Oedelsheim Eine „FireNight“ mit „FireDay“: 66 Jahre Feuerwehr)

Die vielleicht heranwachsenden kleinen Feuerwehrmädchen und Feuerwehrjungs dürfen sich ebenfalls über Attraktionen freuen, denn auch an sie wurde gedacht bei den Planungen. Und: Die Kinder von heute sind die Feuerwehrleute von morgen. Nachwuchs ist immer gerne gesehen und mehr als wichtig.

Der Sonntag steht unter dem Motto „Ein Dorf- 66 Jahre Feuerwehr“. Viele Vereine, Institutionen, Bewohnerinnen und Bewohner werden auf den Beinen sein um sich und ihr Dorf sowie das Leben in Oedelsheim im allgemeinen vorzustellen.

Ausklingen lassen die Oedelsheimer das Festwochenende am Sonntag ab 18 Uhr zusammen mit den Weserbergland-Musikanten. Auch diese sind in unseren Breitengraden bekannt wie die bunten Hunde.

Also: Auf nach Oedelsheim am Pfingstwochenende. Wenn das alles kein Grund zum Feiern ist. Und Glückwunsch zum neuen Löschgruppenfahrzeug.

Welche Verbindung zwischen mir und Oedelsheim besteht? Ich war in den 80er Jahren schwer verliebt in einen Oedelsheimer. Aber das nur am Rande.
Datum: 19. und 20. Mai

Uhrzeit: 19. Mai 22 Uhr, 20. Mai 14 Uhr

Ort: Dorfmitte Oedelsheim, Oberdorfstraße

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„Move your Ass“ meets „Sister Moonshine“ in Beverungen

(Quelle Bild: Martin Zühlsdorf)

Wenn sich am 25. und 26. August Scooter und Roger Hodgson quasi das Mikrofon in die Hand geben, 24 Stunden zeitversetzt auf der Weserwiese am Hakel in Beverungen, dann erwartet die Besucher von den Stilrichtungen her ein musikalischer Gegensatz, der größer nicht sein könnte.

Während Scooter, also der H. P. Baxxter, zusammen mit Michael Simon und Phil Speiser bei der „100% Scooter – 25 Years Wild & Wicked Tour“ sicherlich eher die Generation meines Sohnes von den Socken hauen wird, so wird der Roger Hodgson meiner Generation Gänsehaut und Pippi in den Augen bescheren. Aber genau das macht die Sache, die Kombination so interessant.

Beide Konzerte sind für mich ein Muss, beides möchte ich mir anhören, anschauen und die Stimmung hautnah erleben. Wann kommen musikalische Größen dieser Rangordnung hier in die Nähe? Open Air? An die Weser? Für mich persönlich eine total geile Sache und einer der Höhepunkt im Jahr 2018.

Die Kulturgemeinschaft Beverungen und Umgebung e. V. ist verantwortlich für dieses Schmankerl im Hochsommer. Schaut man sich deren Seite an, so stolpert man über eine breitgefächerte Palette an kulturellen sowie musikalischen Angeboten der Spitzenklasse.

Auch der Jahrgang 1970 kann zu „Hyper, Hyper“ feiern

Zurück zu H. P. Baxxter: Seit 1993 als Scooter im Musikgeschäft, 23x in den Top-Ten der deutschen Singlecharts gelandet. Bei Wikipedia wird seine Musik als „elektronische Tanzmusik“ erläutert. Da musste ich wohl etwas schmunzeln über diese eigenwillige Interpretation. „1, 2, Wechselschritt.“

Von ihm bzw. seinen Gigs habe ich mir flüstern lassen, dass seine Konzerte auch für meinen Jahrgang Party und Fete bedeuten. Eine Bekannte von mir war schon dort und berichtete von einem tollen Abend, cooler Musik, einer super Bühnenshow und positiven Begegnungen so im zwischenmenschlichen Bereich.

Auch wir, der Jahrgang 1970, können da noch Spaß haben, wenn „Hyper, Hyper“ über das Gelände dröhnt. Ich erinnere mich an einen Abend beim Italiener hier vor Ort, bei der After Work-Party, als „Hyper, Hyper“ gespielt wurde und ich echt dachte, die Pizzeria wird gleich abgerissen. Alles flippte aus auf der Tanzfläche zu diesen Klängen, auch und gerade meine Generation. Deshalb ist die Fahrt am 25.08. nach Beverungen schon eingenordet.

Ein musikalischer Meilenstein

Roger Hodgson, bis 1983 Mitglied von Supertramp und Mitbegründer im Jahr 1969, ist ein musikalischer Meilenstein in meinem Leben. Was habe ich mir die Musik von ihm bzw. Supertramp rein gepfiffen, was hat mich diese Musik durch meine Jugend begleitet, zu wie vielen Songs habe ich noch heute Kopfkino – und ein Ziehen in der Magengegend.

Ob „Dreamer“, „Take the long way home“, „The logical song“ oder auch „It`s rain again“ – das sind Stücke mit niemals endender Aktualität. „Don`t leave me now“ ist für mich eine der schönsten Balladen. Da stellen sich noch heute meine Nackenhaare auf, wenn ich diesen Song höre.

Ihn live zu sehen und zu hören bei seiner „Breakfast in America – Welttour 2018“ ist ein Höhepunkt und mir eine Ehre. Dieser Abend wird für mich eine Zeitreise mit sicherlich vielen Emotionen, mit singend, Feuerzeug schwenkend und kurz das Taschentuch an die Augen drückend sowie rein schnäuzend.

Den Montag, 27.08., habe ich Urlaub genommen, dieses musikalische Paket der Superlative schaffe ich nicht mehr ohne Ausschlafen.

Termine:
Scooter: Samstag 25.08.2018 ab 20 Uhr.
Roger Hodgson: Sonntag 26.08.2018 ab 20 Uhr.
Wo: Weserwiesen am Hakel, Kolpingstrasse, 37688 Beverungen.
Weitere Infos: www.kulturgemeinschaft-beverungen.de

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Erst im Wald, dann auf der Wache!

Manchmal frage ich mich warum es nicht möglich ist, dass ich mal 24 Stunden ohne kleine bis mittelschwere Katastrophen durch den Tag komme. Nur einen Tag. Meine Güte!

Es fing alles irrsinnig schön an, im Erlebniswald beim Waldmarkt. Und Jubiläum des Baumhaushotels. Ich habe heute meine erste Wildschweinbratwurst gegessen, mich mit Gewürzen eingedeckt und mir selber Schmuck geschenkt. Aus altem Besteck gemacht. Total geil. Mir schenkt ja sonst keiner was. Ja, ich weiß, ich hab`s schwer *jammer*

Mit dem Smartphone bewaffnet, stolperte ich durch den Wald/über das Gelände, ein Bild nach dem nächsten schießend. Mal ganz im Vertrauen: Wir wohnen hier schon geil 😉

Auf dem Weg zu meinem Auto, es zog sich, das glaubt mal, hält ein Bekannter mit dem Fahrrad an und fragt mich, warum mein vorderes Kennzeichen fehlt? Was? Oh Gott! Nee, nicht auch das noch! Ich im Schweinsgalopp zum Auto: Stimmt, Nummernschild weg, mich blickte ein schwarzes, nacktes Gestell an. Mein Bekannter und ich sprachen noch darüber, dass ich am besten den Verlust gleich melde auf der hiesigen Wache. Vielleicht wurde es auch schon gefunden.

Ich bin der größte Schisser vor dem Herrn bei so einer Nummer. Nun musste ich knapp 10 km zurück. Mit nackter Vorderfront. Mir war das saupeinlich. Und ich hatte Angst, dass mir ein Streifenwagen entgegenkommt, dieser hinter mir her fährt mit dieser Leuchtschrift oben auf dem Dach – „anhalten, Sie kennzeichenlose Tusse, aber zackig“ – man mich raus winkt und dann die Nummer kommt mit Papieren und Verbandkasten zeigen und erklären, dass man das Nummernschild verloren hat! Andere verlieren Schlüssel oder was weiß ich, wir verlieren Nummernschilder. Meine Fresse!

Auf dem Weg zur Polizei habe ich versucht genau so hinter dem vorausfahrenden Fahrzeug zu fahren, dass keiner meine nackte Schürze sieht. Einige Leuten schauten nämlich schon blöd beim Anblick meiner Frontansicht. Also vom Auto jetzt 😀

Auf der Wache angekommen betete ich gen Himmel, dass ein Beamter im Dienst ist welcher mich kennt. Und vielleicht weiß, dass mein Leben so im allgemeinen und des öfteren durch solche Katastrophen gezeichnet ist. Und zum Glück: Er kannte mich. Ich Hibbelkopp muss da rein gestürzt sein als hätte man mich ausgeraubt. Ich bin dann immer so uffjeregt, flügelschlagend, mit verzerrt hoher Stimme und schwitzend. Jeder andere hätte gedacht:

„Ihr Nummernschild mag sie verloren haben, ihre Unschuld wohl nicht. Was ein Weib!“

Der nette Polizist und ich haben kurz den Schaden angeschaut, es muss sich gelockert haben das Kennzeichen, also kein Diebstahl. Ich habe nämlich darüber nachgedacht, dass sich ein schlimmer Finger mein Nummernschild vorne dran klatschen könnte, eine Bank ausraubt, und hier steht heute nachher das SEK am Bette.

Nun ist aktenkundig dass mein Nummernschild irgendwo im Uslarer Land liegt, ich war über die Stadtgrenze nicht hinaus seit gestern. Das weitere Vorgehen wurde besprochen und ich habe nun einen Zettel in meiner Handtasche, dass das fehlende Nummernschild gemeldet wurde. Falls mich morgen im Hessenland ein anderer Streifenwagen anhält auf dem Weg in die Klinik. Ich bin immer total angespannt wenn die Damen und Herren nebst Dienstwagen in meiner Nähe sind. Totaler Schwachsinn, ich mache ja nichts. Wegen eines fehlenden Nummerschildes wandert man ja nicht in U-Haft bei Wasser und Brot.

Ich hätte mich stundenlang auf der Wache umschauen können, habe wieder gefragt wie eine 5-jährige, so a la:

„Is ruhig heute?“

„Mit welcher Besatzung arbeitet ihr?“

„Was ist denn jetzt wenn und überhaupt und generell?“

„Warum?“

Die Damen und Herren waren wirklich nett, ich kann das nicht anders sagen.

Eben kam eine whatsapp vom Kurzen, der ist 35 km entfernt von mir. Ob ich schon mitbekommen habe, dass unser Nummernschild vorne fehlt. Er wurde darauf angesprochen. Spitze, das höre ich gerne, das hat noch gefehlt. Vielleicht hänge ich mir da morgen früh einen Blumenstrauß vor, damit das nicht so nackt aussieht wenn ich zur Arbeit fahre.

Und die Moral von der Geschicht: Mach `nen Aufruf bei Facebook, dann findet es sich oder auch nicht. Warum ich keinen Mann habe? Den würde ich auch noch verlieren. ^^

!!!Falls es jemand findet der uns kennt, dann bitte melden!!!

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