Münster

Was sich gestern in Münster zugetragen hat im Bezug auf den Suizid eines uns unbekannten Mannes, auf perfide Art und Weise vollzogen, hat sicherlich vielen die Sprache verschlagen. Und bestimmt haben sich viele gefragt, warum dieser Mann genau diesen Weg gewählt hat um seinem Leben ein Ende zu setzen. Zumindest habe ich mich das gefragt. Warum Menschen, die einfach nur einen schönen Frühlingstag bei vielleicht Kaffee und Eis genießen wollten, in diesem Horrorszenario mitspielen mussten. Für mich ist es ein Horrorszenario. Dieser Mann hat wahllos ihm sicherlich unbekannte Menschen mit in seinen Entschluss einbezogen. Seinen Wunsch/Drang zu ihrem Schicksal gemacht. Von jetzt auf gleich.

Im Laufe des Abends musste ich auch an die Katastrophe des Germanwing Fluges im Jahr 2015 denken, vieles erinnerte mich daran.

Zum jetzigen Zeitpunkt stehen viele Spekulationen noch auf wackeligen Füßen. Um zum jetzigen Zeitpunkt sind auch noch nicht alle Fragen beantwortet. Wer weiß, welche Sachverhalte noch ans Tageslicht kommen im Bezug auf diesen Mann/diese Tat. Was diese Tat allerdings nicht entschuldigen kann und wird, da sind wir alle sicherlich einer Meinung.

Wie ich vorhin einem Nachrichtenmagazin entnehmen konnte, soll dieser Mann suizidgefährdet gewesen sein. Eine psychische Erkrankung wurde in den Raum geworfen. Und er soll sich dahingehend geäußert haben, dass er einen Suizid in der Art, wie gestern leider vollzogen, geplant hat. Wie mag man das nennen? Den Abgang im ganz großen Stil?

Was hat er jetzt davon, wenn nach der Tat alle seinen Namen kennen? Seine Geschichte? Sein Motiv? Sein Gesicht? Seine privaten Stories? Seine Diagnosen/sein Krankheitsbild? Er hat keine heldenhafte Tat begangen sondern eine abscheuliche.

Die Verletzten, die Familien/Freunde der Getöteten treten ein schweres Erbe an. Das private Umfeld dieses Mannes allerdings auch. Und nein, ich möchte ihn bzw. seine Tat nicht entschuldigen. Es sind nur meine Gedanken.

Ich war noch nie in der Situation einen Selbstmord zu planen. Oder in der Situation von jetzt auf gleich zu entscheiden meinem Leben ein Ende zu setzen. Zum Glück. Von daher kann ich das, was sich in seinem Kopf abgespielt hat, auch nicht nachvollziehen.

Es ist kein prügeln meinerseits auf Menschen mit psychischen Erkrankungen. Es ist eher hilfloses Unwissen zu diesem Krankheitsbild und solchen Handlungen. Und die Frage, ob man aufgrund seiner Äußerungen im Vorfeld zu dem Ereignis gestern anders hätte reagieren können/müssen. Um genau das zu verhindern. Das ist aber nur Spekulation. Das werden die Fachleute erklären können die nächsten Tage. Oder es zumindest versuchen.

Man will nicht darüber nachdenken wie grausam und völlig sinnlos die involvierten Menschen ihr Leben verloren haben bzw. schwer verletzt wurden. Wieso sie Verantwortung tragen mussten für jemanden, der sich nach einem theatralischen Abgang gesehnt hat. Wie viele Menschen heute generell in seinem Selbstmord involviert waren. Die Opfer, die nicht das geringste für seinen Entschluss konnten und an erster Stelle stehen. Die anderen Besucher in Nähe des Kiepenkerls, die Anwohner, die Rettungskräfte, die Polizei, Feuerwehr und auch die Politik. Welche Welle der Erschütterung und welche Panik der Wunsch nach dem Freitod des Mannes ausgelöst haben. Wie verständnislos viele von uns sind, die diese Meldung und die bislang recherchierten Tatsachen zur Kenntnis nahmen.

Auf der einen Seite möchte man es verstehen, auf der anderen Seite kann man es nicht verstehen. Und selbst wenn man es verstehen würde: Es ändert nichts an dieser Tragödie.

In der nächsten Zeit werden die Medien eine Neuigkeit nach der nächsten verkünden, sicherlich wird viel diskutiert und analysiert. Und auch weiterhin spekuliert. Auch Falschmeldungen wird es geben, Verdachtsmomente. Ob er falsch therapiert wurde, ob er überhaupt therapiert wurde, wie und ob man das heutige traurige Ereignis hätte verhindern können. Ob wirklich zwei weitere Menschen, wie berichtet, aus dem Fahrzeug gesprungen sind. Diese Beobachtung konnte bis vor Kurzem weder ausgeräumt noch bestätigt werden.

Der Gedanke, man verliert einen geliebten Menschen oder man muss um diesen Menschen bangen, weil ein anderer sich diesen traurigen, vielleicht nach Sensation schmachtenden Weg überlegt hat um aus dem Leben zu scheiden, den kann und will ich nicht zu Ende denken.

Ich verurteile Suizid nicht, ich verurteile diesen Weg des Suizides.

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25 Jahre Landmarkt in Uslar

25 Jahre Landmarkt in Uslar – Ich würde da jetzt noch sitzen wenn ich einen Stuhl hätte.

Welch glücklicher Zufall, dass ich heute Urlaub hatte und bei bestem Frühlingswetter den Landmarkt besuchen konnte. Zum Jubiläum. 25 Jahre ist schon eine stolze Zahl. Das Wetter war nicht weniger stolz und hat sich von seiner besten Seite gezeigt.
Die letzte Stippvisite auf dem Markt ist Jahre her, wenn der Landmarkt endet gehen viele von uns erst in die Mittagspause. So ist das halt. Mal gewinnste – mal verlierste.
Das Mittagessen fiel heute aus, eine Manta-Platte stand auf dem Plan. Der Bratwurstwagen war umlagert wie von den sprichwörtlichen Motten das Licht. In Dreier-Reihen rief man nach Wurst und Pommes. Es war kein Durchkommen. Also eine Runde gedreht durch die Lange Straße plus Forstgasse plus Braustraße plus Kurze Straße und wieder Lange Straße. Mit akribischer Beobachtung vom Angebot, den Ständen und, na klar, den Besuchern. Es müssen sich auch ehemaliger Uslarer heute auf den Weg in die Heimat gemacht haben, es wurde jedenfalls gemunkelt.
In der Braustraße trafen wir Günter. Günter musste sich um sein Essen selbst kümmern, weil die Frau nicht kochen wollte. Wir denken, der Günter bekam das hin.
Wir führten ein äußerst nettes Gespräch mit einem sympathischen Mann von einem Schmuckstand aus Holzminden.
Wir saßen auf einem Blumenkübel, haben uns unterhalten sowie das Treiben beobachtet. Ein Kind fuhr mit seinem Rad in die Deko eines Geschäftes – nix passiert.
Als ich mir meine Manta-Platte holte dachten viele, ich habe einen Hund
. Weil da einer vor mir rum tänzelte. Total tiefenentspannt. Also ich und der Hund jetzt. Es war der berühmteste Hund von Uslar glaube ich. Der geht auch in Kneipen und wirkt immer extrem gechillt, der Gute. Ein bratwurstessender Mann verabredete sich mit dem Hund auf einen Wodka. Das erlebste echt nur hier 🙂
Ich blieb hängen in der Nähe des Rathauses, neben dem Brunnen, bei der Heidi und ihrem fleißigen Ehemann. Erst auf einer Treppe sitzend, dann auf einem Klappstuhl. Ca. 20x wollte ich gehen, aber irgendwie auch nicht. Es war so geil (sorry) mal wieder das Leben und Treiben zu beobachten in Uslar. In der Sonne sitzend. Menschen wiederzusehen, welche man lange nicht sah. Zu quatschen. Ich ärgere mich noch jetzt, dass ich den Hintern nicht aus dem Stuhl bekam und den Gewürzstand aufgesucht habe. Nun ist er weg. Meine Gewürze auch. Shit happens. Vielleicht ist der Anbieter auch beim Waldmarkt in Schönhagen am Start, das ist Sonntag. Dann gäbe es noch eine Chance auf Pfiiff in der Küche.
Ich wäre so gerne dabei, wenn sich der bratwurstessende Mann mit dem berühmtesten Hund von Uslar auf einen Wodka trifft. Aber mich fragt ja keiner. ^^

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After-Work-Party im Dolce Vita Uslar

Wenn man in Uslar etwas auf die Beine stellt, gibt es zwei Möglichkeiten:

Das Event kommt an und es bleibt auch zu 90% so.

Das Event kommt nicht an, dann bleibt es ebenfalls zu 90% so.

Die After-Work-Party am Gründonnerstag bei einem unserer Italiener kam an. Und wie.

Zum 4. Mal fand fand diese Art des Feierabend-Ausklang statt, ich hatte das im Vorfeld aus den Augenwinkeln immer verfolgt.

Und war auch schon gewillt mir das mal anzuschauen. Aber entweder sind mir meine Begleiter abgesprungen oder ich bin mir selber abgesprungen. Donnerstags ist der Akku an Tag 4 der Arbeitswoche schon irgendwie fast leer.

Ebenso hatte ich im Vorfeld die Fotos dieser Abende gesehen. Und diese sahen nicht nach dem aus, was ich mir vorstellte. Ich dachte an diskrete Gespräche mit leiser Chill-Out-Musik untermalt und müde Menschen, welche leise knuspernd italienisches Gebäck zu sich nehmen. Schenkelklopfer diese Gedanken, wenn man weiß was dort tatsächlich abgeht.

Da die Veranstaltung letzte Woche am Tag vor Karfreitag stattfand und wir alle ausschlafen konnten, glühte ich mit ein paar Tassen Kaffee vor und ließ mich dorthin chauffieren. Zwar etwas verspätet und alleine, aber immerhin. Ich wusste ja, dass eine Kollegin von mir (die Heidi), welche dem Organisationsteam der Party angehört, auch dort zugegen ist. So war die Gefahr, dass ich alleine dort stehe wie ein überflüssiger Schirmständer, schon im Keim erstickt.

Als ich aus dem Auto stieg war gleich zu sehen, dass viel los war. Autos über Autos. Von innen drang schon eine Geräuschkulisse auf die Straße, welche sich nach einer Menge Spaß anhörte. Ich traf beim Betreten des Lokals auch gleich meine Kollegin, die Heidi, und diese wies mich erst mal in den Ablauf ein. Es war allen ernstes meine erste After-Work-Party, mit 47 Jahren, 20 Jahre vor der Rente. Das muss man sich mal vorstellen.

Und dann sah ich sie alle: Viele Kolleginnen, Bekannte, alte Nachbarn, die hübschen Frauen aus Schönhagen, von der Bollerwagen-Rallye noch bestens im Gedächtnis, Schoninger und Dinkelhäuser und auch Bodenfelder waren am Start. Und eben die Uslarer Gesichter welche man einfach kennt. Der DJ Daniel Knops, er hat sich mittlerweile hier in der Region und weit darüber hinaus einen Namen gemacht, stand am Plattenteller und sorgte dafür, dass auf der Tanzfläche schon der Punk abging. Ich hatte mit so viel Party gar nicht gerechnet. Das Lokal war rappelvoll und alle feierten ihren Feierabend, bzw. dem langen Wochenende entgegen. Ein Plausch hier, eine Umarmung da, viel Beobachtung meinerseits. Es war größtenteils meine Altersklasse anwesend, plus/minus ein paar Jahre. Und eine gesittete Feiergemeinde bei der niemand Stress machte oder unangenehm auffiel. Das war ein sehr positiver Faktor. Eine Veranstaltung mit Stil, ohne Flatrate-Saufen und happy hour.

Mittlerweile wurde nicht nur auf der Tanzfläche getanzt, sondern schon in den Gängen vom Lokal. Wie sagte eine Dame bei uns am Tisch: „Das ist fast so wie im „Meeting“ damals (das Meeting war eine Diskothek hier in Uslar. Lang, lang ist es her). Von einem Mann an unserem Tisch kam die Aussage, dass der Inhaber ins Schwarze getroffen hat mit dieser Veranstaltung. Diese beiden Bekannten an meinem Tisch haben bislang alle After-Work-Parties mitgenommen. Bis morgens um 2 Uhr. An einem Donnerstag. Und die sind auch noch verheiratet miteinander. Respekt!

Als der DJ Knops den Scooter auf den Plattenteller legte, „Hyper, Hyper“, man kennt die Nummer, war dort echt kein Halter mehr: Totale Eskalation beim Italiener! Ich hatte kurz Panik der Pizza-Ofen in der Küche fliegt gleich aus der Verankerung vor lauter „Hyper, Hyper“ und tanzenden Menschen.

Ich aß noch gereichte Pizza, führte total witzige Gespräche, prostete mir mit Uslarern zu, mit denen ich mir noch nie zuprostete. Und ging irgendwann total tiefen entspannt und müde nach Hause.

Was soll ich sagen? Wirklich ins Schwarze getroffen mit dieser Art von Event. Und wir dürfen uns jetzt regelmäßig darauf freuen.

Am Standort Uslar und am Standort Göttingen, die beiden Städte wechseln sich quasi alle 4 Wochen ab.

Mir wurde gesteckt, dass auch eine Veranstaltung open air geplant ist. Also ein Feierabend-Event unter freiem Himmel. Das ist genau mein Ding. Muss ich dann eben nur mit noch mehr Kaffee vorglühen damit ich den Freitag überstehe. Oder Urlaub nehmen.

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Du kommst aus Uslar, wenn …

… auch Du manchmal denkst: „Total falsch eingeordnet die Madame oder den Typen aus Uslar“.

Ja, ja, die Uslar-Gruppen, Freudenthaler und wie sie alle heißen lassen zu, dass wir einige Leute bei Facebook, die wir persönlich nicht kennen, in eine Kategorie eintüten.
„Der schreibt immer so aggressiv“,
„die jault immer“,
„die oder den finde ich voll kacke“,
„wer ist denn das?“
Das ließe sich unendlich fortsetzen.
Dann trifft man die Leute mal persönlich, und denkt teilweise das totale Gegenteil.
Ich musste letzte Woche zur Post und mich für einen Wechsel des Handy-Anbieters verifizieren. Einer der Angestellten sprach total vertraut mit mir, der wusste soviel und ich denke noch: „Wer ist denn das? Hä? Was geht ab?“
Da ich meinen Ausweis holen musste, der lag auf dem Schuhschrank zu Hause, ich dumme Nuss, fiel es mir ein. Schon einige Zeit auf Facebook befreundet, aber noch nie real getroffen. Wir haben noch kurze Zeit recht entspannt und sauwitzig gelabert, nachdem der Ausweis vom Schuhschrank in der Postfiliale lag und ich verifiziert war. Halleluja!
Die nächste Begegnung im Discounter des Vertrauens zwischen Bio-Bananen-Saft und stillem Wasser: Vom lesen hier bei Facebook kannte ich den guten Mann schon lange. Erst letztens schrieben wir hier, unsere Grundlage war die Musik. Und heute kam es zum finalen Gespräch. Total lange und total interessant und total inhaltsreich.
Ich dachte echt, ich kenne hier jeden und jede und generell und überhaupt. Geh mal Einkaufen oder Dich verifizieren, da lernste die Leute erst kennen in Uslar. ^^

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Osterfeuer 2018 in Allershausen

Osterfeuer Allershausen: Wo ist denn nur die dicke Strumpfhose mit Fuß dran?

Als ich gestern um 9 Uhr heute Morgen die dicken Flocken rieseln sah war ich mir unsicher, ob ich mir am Abend Thiel und Boerne rein ziehe oder das Osterfeuer in Allershausen. And the winner is; Taaaadaaaaa: Allershausen.
Nach dem Zwiebelprinzip wurde sich eingekleidet, also Shirt, Langarm-Shirt, dicker Rollenkragen-Pulli, Halstuch. Um unten rum zu starten, musste ich erst die dicke Strumpfhose mit Fuß suchen im Schrank. Das Ding ist so hässlich, man glaubt es kaum und sie hatte sich im Schrank hinten rechts verkeilt. Aber sie hält warm. Dicke Socken darüber, die Hose an welche eh in die Wäsche müsste. Und die Winterbotten an die Mauken. So eumelte ich nach Allershausen gegen 20.15 Uhr. Die Feuer waren schon am brennen, es war auch gut was los. Nun hatte ich die Brille nicht dabei, konnte halt nur die Leute erkennen, die direkt vor mir standen. Begrüßung hier, Osterwünsche da, Drückerchen dort.
Dann traf ich die Elvira und die Ela. Von der Ela wusste ich nicht, dass sie die Ela ist. Aus Hannover hierher gezogen, und es war so witzig wie sie erzählte über den Umzug von Großstadt in Kleinstadt. Ich gehe da mal nicht ins Detail. Schenkelklopfer 😀
Der Hunger war am Start, der Gang an die Bratwurstbude unumgänglich. Das müssen genau in diesem Moment schätzungsweise 11.376 andere Leute auch gedacht haben so übertrieben dargestellt. Ich dachte ich verrecke vor Hunger. Mit der Wurst auf der Hand zurück an den Tisch, die Grundlage für ein Bier war geschaffen.
Hin und wieder geht man zu den alteingesessenen Allershäusern, da bekommt man auch mal Schokoladen-Bollos geschenkt.
Nun trudelten einige Bollenser ein, man besprach noch dies und das und jenes und welches. Wieder war die Dorf-Rallye das Thema. Und ich wurde genötigt diesen Pfefferminz-Schnaps zu testen. Ich wurde genötigt! Von Nico B. Ich dachte, mir reißt es das Zäpfchen aus dem Halse. Trotz des hochprozentigen Hustensaftes war es kalt. Der Gang an das Feuer war matschig. Meine Winterbotten sehen aus wie Sau. Und ich hatte Angst, die Kinder mit den Fackeln sorgen für mein Ableben weil ich lichterloh brenne.
Mittendrin sah ich die Krissy, mit der ich später noch sprach. Auch mit dem Gatte wohlgemerkt. Ein sehr informatives und nettes Gespräch über Uslar im allgemeinen und generell.
Und ich traf die Anja, die ich Lichtjahre nicht sah. Ich erkannte sie sofort, sie brauchte ein Weilchen.
Abschluss war dann auf dem Dixi-Klo, bei der blauen Lagune unten im Auffangbecken.
Der Gang zurück nach Hause ging durch das Millionen-Viertel. Ich wünschte mir, es hält jemand an der mich kennt und nimmt mich mit. Unangenehm, wenn die Lungenbläschen aneinander rappeln und man pumpt wie ein Maikäfer. An der Kreuzung bei Teuteberg, knapp 100 vor meiner Haustür, hielt ein Wagen an und der Fahrer fragte, ob er mich mitnehmen soll. Es war der Nachbar aus der 17 mit seiner süßen Freundin. Weitere Konversation auf der Straße war leider nicht möglich, da kam ein anderer Wagen. So ein Arsch 😉
Jetzt aber schnell die Klamotten in die Waschmaschine. Man riecht, als wäre man bei den Dreharbeiten für die „Drei Damen vom Grill“ am Start gewesen. 72 Stunden lang. Mit angebrannter Krakauer. Ich muss aus der Strumpfhose raus! Es war aber wieder schön dort gewesen zu sein. ^^

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550 Singlemänner in einer Boeing 747

Der 1. April: Für mich “Naivchen” einen rabenschwarzer Tag.

Ging auch gut los vorhin: Ich habe eine Meldung bei Facebook gelesen, dass die Hilfsorganisation, für die auch ich tätig bin, jetzt “Rettungsschweine” ausbildet, als Unterstützung für die Rettungshunde. Mein erster Gedanke war:

“Cool, kannste jetzt doch bald an Übungen teilnehmen.”

Ich habe ja Angst vor Hunden.
Als ich gerade ansetzen wollte um meine durchaus vor Euphorie triefende Meinung kundzutun, fiel mir ein:

“Attention Frau Werner, heute ist der 1. April.”

Da ich zu den Menschen gehöre die erst mal alles glauben, versuche ich an Tagen wie dem heutigen keine große Konversation zu betreiben. Und am besten nix kommentieren, weil ich nicht weiß ob Ente oder nicht Ente oder Ente süß-sauer.
Am 1. April stelle ich alles in Frage, alles.
Und falle mit Pauken und Trompeten auf fast jeden Joke rein.
Würde es jetzt hier klingeln, und es würde jemand in die Sprechanlage brüllen:

“Steffi, komm mal schnell runter, hier liegt ein Brontosaurus, und der atmet so unregelmäßig”,

ich würde in meinen Tiger-Puschen mit 70 km/h die Treppe runter laufen, den 1. Hilfe-Beutel unterm Arm, im Geiste die Reanimation vornehmend.
Käme ein Anruf, ich müsste mal ganz schnell meinen Wagen wegfahren, weil hier gleich eine Boeing 747 zwischenlandet, besetzt mit 550 nackten Singlemännern, die alle mal ganz dringend auf meine Toilette müssten, ich würde meinen Wagen wegfahren, auch in Tiger-Puschen.
Heute wäre ein exzellenter Tag jemandem seine Liebe zu gestehen. Reagiert die Person jetzt nicht soooooo begeistert, könnte man es revidieren mit den Worten

“April, April.”

So käme man quasi noch raus aus der peinlichen Nummer.


Hätte ich über 75 Mille beim Euro-Jackpot gewonnen, hätte ich es heute erzählt. Da glaubt es einem ja eh keine Sau.

“Hier, der war echt gut, da träumste von, wa?”

Ich werde mich heute viel zu Hause aufhalten, wenig ans Telefon gehen, bei Facebook nichts kommentieren, und mich heute Abend selbst auf meinem Sofa für meine grenzenlose Naivität feiern.

“Ihr Name war Naiv, Steffi Naiv.” ^^

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Nett? Für mein Alter? Bitte?

Ich war gestern Abend um die Häuser, bei einer After work-Party. Mehr dazu später.

Als ich mich an der Theke anstellte um Getränke zu holen, hatte ich wohl irgendwie meinen Tunnelblick drauf. Es war gut was los an der Tränke. Nachdem ich meine Bestellung aufgab, raunte ein junger Mann neben mir los. Er stand wohl schon länger dort. Ich habe das echt nicht mitgeschnitten. Huch! Natürlich war mir das unangenehm, ich entschuldigte mich bei ihm. Ich glaube er stand auch ungünstig, in der Nähe einer Art Pfosten. Ich fragte noch was er denn bestellen wollte, natürlich hätte ich ihm meine Getränke dann überlassen. Die Bestellung muss halt nur kompatibel sein. Das war sie aber nicht, das Mineralwasser schoss die Aktion ins Aus. Also sein Mineralwasser jetzt, ich hatte das nicht bestellt. Da ich meine sechs bestellten  Bottiche nicht tragen konnte, ging ich voll beladen mit meinem Bekannten (der Gatte von der Susi) zurück zum Tisch. Prösterchen, zum Wohlsein. Scal.

Sagt mein Bekannter (der Gatte von der Susi) kurze Zeit später zu mir:

„Der junge Mann eben von der Theke hat gesagt Du siehst noch nett aus für Dein Alter.“

Bitte was? Für mein Alter? Hallo? Jetzt geht`s aber los hier.

Normalerweise machen mir solche Äußerungen nichts, ich bin halt keine 18 mehr. Aber ich schwöre, ich hatte weder einen knielangen Faltenrock aus Crepe Seide an, noch orthopädische Schuhe.

Ich zu meinem Bekannten (der Gatte von Susi):

Frag ihn doch bitte mal was er meint, wie alt ich denn bin.“

Er sträubte sich. Ich ließ nicht locker. Nach dem Besuch auf der Pippi-Box, mit akribischem Blick in den Spiegel ob meine Faltentiefe vielleicht zugenommen hat die letzten 120 Minuten (mir war auch noch eine volle Packung Kaugummi und mein Feuerzeug in die Toilette gefallen zu allem Überfluss, weil ich wieder alles in meine Hosentasche geprümmelt hatte), hat mein Bekannter (der Gatte von Susi) dann doch nachgefragt. Ich hatte echt etwas Panik der junge Mann meint, ich beziehe schon seit zwei Jahren Rente. Aber nee, alles gut, er schätzte mich auf Mitte 40 bzw. Anfang 50. Puh, das ging ja nochmal gut aus. Für den jungen Mann, meinen Bekannten (der Gatte von Susi) und mich. Es war ja quasi auch ein Kompliment.

Ich traf mal eine mir unbekannte Frau auf einem Parkplatz, welche in einem sich spontan entwickelndem Gespräch meinte, wir seien derselbe Jahrgang. Als ich sie fragte welcher Jahrgang sie sei, antwortete sie:

„1960“.

Ganz ehrlich? Ich war kurz davor ihr mit meinen eben gekauften Hähnchenschenkeln den Arsch zu versohlen. Da hatte ich  vom rein äußeren Erscheinungsbild her wohl keinen so guten Tag.  Oder es war der knielange Faltenrock aus Crepe Seide.  Man weiß es nicht. ^^

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Ich finde da keinen Pinökel

Als ich heute Morgen mehr so nebenbei in meinem Statuseintrag bei Facebook erwähnte, dass ich seit der Umstellung auf die Sommerzeit jetzt wieder „up to date“ bin was meine Uhrzeit im Auto angeht, war ich nicht im entferntesten darauf vorbereitet, dass total viele meiner Freunde auch in der Winterzeit mit Sommerzeit in der Weltgeschichte herum fuhren.

Einige wenige berichteten, dass sie nun die Winterzeit im Karren angezeigt bekommen, so wie meine beste Freundin. Das schrieb sie mir vorhin bei Whatsapp. Also irgendwie hängen anscheinend viele in der Zeitschleife in ihren Kisten.

Letztes oder vorletztes Jahr hatte mir ein Mechaniker in der Werkstatt die Uhrzeit umgestellt. Ich hatte ihn gar nicht darum gebeten, es ging um ein anderes Problem mit meinem Kfz. Er sah es und handelte. Und dachte bestimmt:

„Weiber! Tausend Dinge ins Gesicht klatschen, aber keine Uhr umstellen können!“

Und mal ganz ehrlich? Ich finde neben der Uhr im Auto auch keinen Pinökel den ich drücken, raus ziehen oder malträtieren könnte. Irgendwie ist da nix. Meine Uhr ist allerdings nicht nur stundenmäßig falsch eingestellt gewesen, sondern sie geht auch knapp 15 Minuten vor. Ich weiß das ja, rechne dann immer 15 Minuten zurück auf dem Weg zur Arbeit oder zu Terminen. Mitfahrer, welche diese Marotte nicht kennen, schauen immer total sparsam auf meine Uhr. Ich kann die Panik bei denen quasi riechen. Manchen erkläre ich das Problem, andere lasse ich schmoren. Wie unruhig einige dann auf dem Sitz herum rutschen 🙂

Was die Änderung der Uhrzeit hier in der Bude angeht, sind wir in der Sommerzeit angekommen. Okay, okay, die Mikrowelle hat immer total wirre Zeiten auf dem Display, die zählt aber nicht. Die soll nur das Essen warm machen, nicht die Uhrzeit anzeigen.

Im Auto ist jetzt auch alles klar. Fast. Bis auf die 15 Minuten Verzögerung. Im Büro hängt keine Uhr, die PC werden sich automatisch umgestellt haben. I hope so. Das sehe ich ja morgen.

Eben bei Instagram reagierte wieder eine Frau welche auch zugab, dass sie nun im Auto die richtige Uhrzeit hat.

Ist das eigentlich ein typisch weibliches Problem mit den Uhren im Auto? Oder wie? Oder was? Hä? ^^

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Motivation ist die halbe Miete

Ich habe  letztens eine Situation erlebt, welche quasi für diese Kolumne verantwortlich ist. Eine ähnliche Kolumne gab es schon vor längerer Zeit, da ging es um Komplimente. Das liegt ja beides nah beieinander.

Der Input von außen, von anderen, ist wirklich oft das Zünglein an der Waage für unsere Laune. Wobei der Faktor eine Rolle spielt wie wir gerade generell so „drauf sind“.

Vor einigen Wochen, es war ein völlig normaler Tag ohne besondere Vorkommnisse, ich war nicht so ganz auf der Höhe um ehrlich zu sein, bekam ich mehr oder weniger im Vorbeigehen gesagt wie froh man ist, dass ich da bin. Mit dieser Aussage hatte ich nicht gerechnet. Und von dem Moment an war ich nicht nur mit mir zufrieden und hatte gute Laune, sondern ich war den Rest des Tages total motiviert. Diese netten Worte waren in Sekunden gesprochen, hielten aber stundenlang an.

Ein paar positive Worte von anderen haben oft Einfluss auf unser momentanes Selbstwertgefühl. Und unsere Laune. Aber auch unsere Leistungen.

Wer im Job beispielsweise dauernd welche übergebraten bekommt bzw. Kritik, der arbeitet irgendwann nicht mehr mit vollem Einsatz. Die-/derjenige wird unsicher, macht seine Sache nicht mit ganzem Herzen und vollem Einsatz. Und macht einen Fehler nach dem anderen. Aus Unsicherheit. Weil man meint, dass die Leistung eh nicht ausreicht bzw. dass man selber nicht ausreicht. Wozu dann noch anstrengen und alles geben? Bringt ja eh nix.

Im privaten Bereich passiert das sicherlich nicht weniger. Beispielsweise der Ehemann welcher nur meckert, die Partnerin die nur das Haar in der Suppe sucht, die Schwiegermutter, die Dich einfach nur Kacke findet. Spaß macht all das nicht. Manchmal merken die Menschen nicht, dass sie nur meckern und motzen, zetern und kritisieren. Das kenne ich von mir auch. Ich kann mir Komplimente, nette Worte, aber auch Lob oft denken. Zur Aussprache kommen aber viel öfter meine kritischen Äußerungen. Oft fällt mir das nicht mal auf. Traurig, traurig, ich weiß das.

Natürlich sollte das auch immer ehrlich gemeint sein und kein Geschwafel. Kritik muss auch sein, selbst diese spornt uns hin und wieder an. So mancher Tritt in den Hintern hat uns hin und wieder ins Gleichgewicht gebracht.

Ich persönlich brauche 1x im Quartal jemanden, der mir ganz gehörig den Kopf wäscht wenn ich mal wieder einen Höhenflug habe und auf meiner Polly Poket-Insel herum eiere. Aber auch nur 1x im Quartal. ^^

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Frühlingsgefühle kommen dann wann?

Die Sneaker wollen aus dem Schuhschrank.

Noch vor ein paar Tagen hatte ich Frühlingsgefühle. Diese unerklärliche Leichtigkeit, gute Laune, Beschwingtheit, die Lizenz zum Verlieben und Vorfreude darauf, dass das Leben wieder bunt wird. Bunt im Bezug auf Bäume mit grünen Blättern und auf Osterglocken, auf Krokusse, auf blauen Himmel und Sonnenschein. Ich hatte so Bock darauf, die Winterjacke gegen die Jeansjacke tauschen zu können und die Winterbotten gegen die Sneaker. Ich hatte so Bock auf laue Tage und Abende, draußen sitzen mit Freunden, quatschen und Spaß haben an der frischen Luft.

Als ich vor ein paar Tagen in die Mittagspause ging, ich laufe dann immer ein paar Meter draußen umher, da roch es auch schon nach Frühling. Ich hatte echt Lust auf einen Marsch durch den nahegelegenen Wald. Stundenlang. Die frühlingshaft geschwängerte Luft aufsaugend. Meine Hoffnung war, dass dem Winter nun die Luft ausgeht, die Russen-Peitsche der Geschichte angehört und wir die Winterklamotten hinten in den Schrank schubsen können.

Irgendwie hatte man das Gefühl, wir hatten 6 Monate Herbst. Mir gingen dieses grauen, dunklen und regenreichen Tage total auf den Sack. Der Winter war ja quasi kein Winter, bis auf die wenige Tage mit Schnee und Minusgraden. Aber selbst die reichen mir jetzt. Ich weiß, ich weiß, ich weiß, wir haben noch Winter so kalendarisch gesehen. Es ist keine Premiere, dass wir Mitte März noch Schnee haben und Minus 4 Grad. Hatten wir schon – kennen wir schon – müssen wir mit leben.

Ich persönlich hatte meine Winterjacke schon nach rechts außen gehangen, die Winterbotten übergefeudelt und im Schuhschrank nach hinten gestellt. Das Parfüm der schweren Nuancen gegen das Parfüm der leichten Nuancen ausgetauscht.

Ein paar Tage hatte wir Temperaturen die Hoffnung darauf machten, dass es bald wieder rund geht mit den Frühlingsgefühlen.

Meine Wetter-App sagt mir, dass wir auch am 01.04. des nachts noch Minusgrade haben hier in der Region. Dann reicht es aber auch, ich habe die Faxen echt dicke! ^^

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