Wenn der Postmann 1x klingelt.

So stand ich gestern Morgen da wie eine Magd aus Uhlenbusch.

Ich hatte etwas im Internet bestellt und bekam eine Mitteilung, dass diese Lieferung in 2-3 Werktagen bei mir ist. Das wäre dann Montag oder Dienstag gewesen nach meiner Berechnung. Ich bestelle total selten, mir ist das immer zu kompliziert. Weil ich tagsüber nicht da bin. Meist hat man dann diese Benachrichtigungskarte im Briefkasten, dass das Paket bei der Post liegt oder in diesen Apparatismen. Diese neumodernen Aufbewahrungsfächer, bei denen man den Code der Benachrichtigungskarte vorhalten muss, auf einem Display unterschreibt und das Gedöns. Ich breche mir da regelmäßig einen ab. Auch aus diesem Grund kaufe ich lieber vor Ort. Vor Ort ist immer besser.

Nun sitze ich gestern Morgen in der Küche bei einem „Hallo wach-Kaffee“, mit einem alten Herren-Frotteebademantel bekleidet, zwei verschiedene Socken an, wirres Haupthaar, total zerknautscht. Und es klingelte. Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich das Postauto. Nun sollte alles ganz schnell gehen. Ich an die Gegensprechanlage und rein getrötert. Ich wollte um etwas Zeit bitten um mir was an den Hintern zu ziehen. Unsere Gegensprechanlage hat ihre eigenen Regeln, mal geht sie und mal geht sie nicht. Gestern ging sie nicht! Während ich flügelschlagend vor dem Schuhschrank rum sprang und überlegte wie ich schnell aus der Nummer komme, höre ich im Hausflur schon Stimmen. Och nee, bitte nicht! Als ich die Tür öffnete, sprang schon ein sportlicher, gutaussehender Jüngling in den 4. Stock. Ich habe versucht meinen Unterkörper hinter der Wohnungstür zu verstecken, damit er das modische Drama unten rum nicht sieht. Ging nicht. Also stand ich in voller Pracht morgens um Zehne im Hausflur. Ich habe mich 1000x bei dem jungen Mann für mein Erscheinungsbild entschuldigt. Aus dem Hals habe ich dabei bestimmt nach schwarzem Kaffee gestunken. Sagt er:

„Wenn ich heute frei hätte, dann hätte ich auch länger geschlafen.“

Toll, er dachte sicherlich nicht nur:

„Was ein optischer Fauxpas, dieses Weib“,

er dachte sicherlich auch:

„und pennen tut sie bis in die Puppen“.

Ich schnell die Lieferung unterschrieben, das Paket an mich gerissen und in Windeseile die Tür zu. Rums!

Mein Gedanke war, dass er später zu seinen Kollegen sagt:

„Falls ihr was für die 15 habt, für die olle Schrulle von oben, dann macht euch auf was gefasst. Die sieht aus wie Elli Pirelli. Von oben bis unten. Und `ne Fackel nach Kaffee hat sie, da wird Dir schlecht!“ ^^

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Erinnerungen an das Geiseldrama in Gladbeck.

Kommentar aus Uslar zum Zweiteiler der ARD

Zum Zeitpunkt des Geiseldramas von Gladbeck war ich 18 Jahre alt. Sicherlich erinnere ich mich daran, allerdings kann ich heute nicht mehr sagen, wie intensiv ich das alles wahrgenommen habe. Wahrscheinlich weniger, sonst hätte ich mehr Erinnerungen an diesen Fall.

Ich erinnere mich hauptsächlich an das stellenweise verängstige, irgendwie auch resigniert wirkende, unschuldige und hübsche Gesicht von Silke Bischoff. Silke Bischoff war so alt wie ich im Jahr 1988. Wir haben bestimmt gemeinsam die 80er Jahre erlebt was die Musik betrifft, die Mode, die Verliebtheit, die Unbeschwertheit, unsere Jugend.

Nachvollziehen, was damals passiert ist

So war der Zweiteiler der ARD für mich ein Pflichtprogramm. Weil ich, jetzt etwas älter geworden, nochmal verstehen möchte was sich damals in Teilen unserer Republik genau abspielte. Ich verfolgte in diesem Zusammenhang auch die Berichte nach den zwei Sendungen. Die Diskussionen. Die Berichte der Augenzeugen, der Familien der Opfer. Die Original-Mitschnitte von damals.

Zu der Situation der polizeilichen Fehlentscheidungen muss man weniger sagen, dass haben dieser Tage schon Fachleute übernommen. Was mich entsetzte war die Szene, dass alle drei Täter durch gezielte Schüsse außer Gefecht hätten gesetzt werden können. Für mich die mit schlimmste Szene im Film. Zu der Situation mit den Journalisten muss man ebenfalls weniger sagen, auch das wurde schon heiß diskutiert und verurteilt. Zu Recht verurteilt.

Vieles erscheint heute undenkbar

Mir fiel auf, dass es im Nachhinein ein Unding war, dass bei diesem Entführungsdrama Unmengen an Reportern dabei waren, aber kein medizinisches Personal, kein Krankenwagen. Ein totales Versäumnis, welches wohl nicht bedacht wurde damals. Und heute undenkbar wäre.

Zu den Opfern und Beteiligten: Der Name von Ines Falk (Voitle) war mir entfallen, genau wie der Name von Emanuele De Giorgi. Ebenso konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, dass Emanuele mit seiner kleinen Schwester in dem Bus war – und sie ihren Bruder vor ihren Augen verlor. Dass die beiden Geiseln aus der Bank so lange in der Gewalt der Täter waren, habe ich auch erst in den beiden Sendungen bewusst wahrgenommen.

Für dieses Unwissen von damals habe ich mich ehrlich gesagt am Mittwoch und Donnerstag geschämt. Weil mir persönlich erst zu diesem Zeitpunkt die Schicksale der Betroffenen und deren Familien durch den Kopf gingen. Was das Geiseldrama von damals noch heute für Auswirkungen hat für die involvierten Menschen. Was sich Leute damals heraus genommen haben im Bezug auf die Presse, und welches Szenario sich über Tage abspielte in den Straßen von Deutschland.

Viele Diskussionen in den sozialen Medien

Das Geiseldrama von Gladbeck wird dieser Tage viel diskutiert in den sozialen Netzwerken. Ich war entsetzt zu lesen, dass sich Menschen an diesem Zweiteiler stören, es demonstrativ nicht schauen, der ARD Quotenfang vorwerfen, die Ausstrahlung als „Klatsche“ den Angehörigen gegenüber betiteln.

Ja, es mag zutreffen, dass auch 30 Jahre nach einem der schlimmsten Kriminalverbrechen dieses Landes Angehörige der Opfer bzw. auch Betroffene alles gegeben hätten, dass diese Bilder nicht wieder im Fernseher zu sehen sind. Dass nicht wieder alte Wunden aufreißen. Dass nicht wieder die Gesichter der drei Täter zu sehen sind. Dass nicht wieder Sender und Journalisten Anfragen stellen bezüglich Interviews. Denn viele der Beteiligten scheinen auch nach 30 Jahren noch traumatisiert.

Aber das entscheiden diese betroffenen Menschen sicherlich für sich und alleine. Darüber werde ich nicht urteilen oder werten. Zudem saßen 32 Menschen im Bus. Z.B. die ältere Dame, das junge Mädchen hinten mit dem Kaugummi. Auf die Namen und Gesichter ging man in den Berichten nicht ein, und das wird einen Grund haben.

Zu wenig Aufmerksamkeit für die Opfer, zu viel für die Täter?

Vielen haben die Ausstrahlung des Zweiteilers für sich auch so gedeutet, dass den drei Tätern eine Bühne geboten wurde. Diesen Gedankengang konnte ich nicht nachvollziehen. Auf diese drei Täter gehe ich allerdings hier nicht weiter ein, weil sie es für mich nicht wert sind, erwähnt bzw. recherchiert zu werden. Schlimm, dass viel über die Täter diskutiert wird, aber weniger über die Opfer. Das war mein Eindruck beim lesen der Kommentare zu dem Film.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein so sensibles Thema aufgearbeitet und verfilmt wird, ohne vorherige Rücksprache mit den Beteiligten und den Familien der Opfer.

Es war ein niederträchtiges Verbrechen, welches es in dieser Dimension vorher nicht gab, und welches sich zum Glück auch später nicht in ähnlicher Form wiederholte. Weil man augenscheinlich aus all den bizarren Situationen gelernt hat. Zu spät für die Opfer. Leider.

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„Wo sind denn hier die Rohrzangen?“

Am Freitag nach Feierabend musste ich noch in den Baumarkt vor Ort. Weil ich für die Schlüsselanhänger aus der Verlosung noch Schlüsselringe brauchte. Ich schlendere gerne dort mal durch. Gerade durch die Lampenabteilung. Weil dann immer alle Lampen angehen wenn man dort rum schleicht. Bewegungsmelder, ihr versteht? Als ob man auf einer Showbühne steht: Licht aus – Spot an! Sauwitzig fand ich auch die Test-Klingeln: Da konnte man drauf drücken und es ertönte der Klingelton. Ding-Dong! Ich brauche keine Klingel, aber ich hätte stundenlang da stehen können und auf die Klingelknöpfe drücken. Ich glaube diese Klingeln gibt es nicht mehr. Schade.

Das Efeu wächst knusprig

Die Schlüsselringe hatte ich gefunden, und machte noch einen Abstecher in die Blumenabteilung. Mir ist mein drittes Efeu in Folge eingegangen, ich hatte sie bislang oft vergessen zu gießen. Bei mir wächst vieles knusprig quasi. So entschied ich mich für ein Kunst-Efeu. Das muss ich nicht gießen, allenfalls mal abstauben. Die Dinger sehen heutzutage ja nicht mehr sooooo künstlich aus.

Mit dem Löffelstiel gegen den Stift

Auf dem Weg zur Kasse fiel mir ein, dass ich noch eine Rohrzange brauche. Weil unsere Küchenheizung seit Wochen nicht geht, der Stift kommt immer nicht raus. Ohne Stift keine warme Bude. Wir Frauen wäre keine Frauen, würden wir solche Probleme nicht auf unsere Art und Weise lösen wollen. Ich hatte es mit einem Löffelstiel versucht, also den Stift zu lockern, damit endlich die Heizung angeht. Fettlöser hatte ich auch in Unmengen drauf gesprüht. Die Dinger hängen gerne fest in Räumen wie Küchen, in denen gekocht wird etc. Bei uns hatte sich dadurch der Stift festgesetzt. Denke ich. Also kann ja sein.

Backofen an und Klappe auf

Da es gerade bei den Temperaturen letzte Woche arschkalt war, wollte ich eine Rohrzange mein Eigen nennen, das Thermostat abschrauben und den Stift mal bearbeiten. Manchmal habe ich morgens den Backofen angestellt mit Klappe auf, weil ich gefroren habe wie ein Schneider. Und schwupps, kam im Baumarkt am Freitag die nette Verkäuferin und machte sich mit mir auf die Suche nach einer günstigen Rohrzange. Da sie mittendrin aber weiter kassieren musste, machte ich mich alleine auf die Suche. Sie rief noch:

„hinten in der Wand“.

Gut, ging ich hinten zu der Wand. Oh Gott, es gibt so viele Zangen! Ich musste mir die ganzen Namen durchlesen, fand aber keine Zange die sich Rohrzange nannte. Bei ganz vielen stand Wasserpumpenzange dran. Die sahen aber aus wie Rohrzangen. Kosten ja nicht gerade wenig Geld die Teile. Es war schon spät, ich hatte Hunger und war müde, und schnappte mir eine kleine rote Wasserpumpenzange. Ab zur Kasse. Vor mir war ein junger Mann. Die Verkäuferin sah meinen Einkauf und wir sprachen über den Stift, welcher sich keinen Millimeter bewegt. Und darüber, dass ich da schon mit dem Stiel vom Eierlöffel dran war. Er bekam das Grinsen nicht aus dem Gesicht und hat sicherlich gedacht ich habe nicht mehr alle Latten am Zaun.

Zu Hause angekommen, bin ich gleich zur Tat geschritten und habe das Thermostat mit der Zange gelöst. Es war die richtige Zange, eine Rohrzange. Nennt sich auch Wasserpumpenzange. Es hat wohl etwas gedauert, weil mir das Ding immer entglitt. Es war schon dunkel, und ich sah den Stift nicht so richtig. Ich hatte wohl versucht mit der Zange gegen den Stift zu schlagen, aber es tat sich nichts. Ich haue immer überall drauf, hilft oft.

Es werde warm

Am nächsten Morgen, die Sonne stand günstig, stand ich wieder mit der Rohr-/Wasserpumpenzange in der Küche und habe versucht den Stift zu packen und raus zu ziehen. So Fummelarbeit ist nichts für mich. Ich wollte schon aufgeben, die Zange in die Ecke pfeffern und wieder auf den Backofen zurück greifen, da ertönte plötzlich ein Geräusch, der Stift kam raus und die Heizung wurde warm. Gott sei Dank. Nun ist es seit gestern wieder warm in the kitchen. Das Thermostat liegt noch auf dem Tisch, ich habe etwas Sorge, dass der Stift wieder in der Versenkung verschwindet wenn ich es dran schraube. Aber: Ich bin echt etwas stolz auf mich. Als Handwerks-Legasthenikerin so etwas alleine repariert zu haben, macht glücklich. Ich liebäugele jetzt mit einem Akkuschrauber. Aber ich will es nicht gleich übertreiben. ^^

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Ich darf nicht krank werden – ich muss zur Arbeit!

Wie viele von uns hatten schon diese Gedanken, wenn wir uns unwohl fühlten. Krank sein ist nie ein Geschenk, davon ab. Aber bei vielen von uns tritt der Gedanke an den Job recht schnell in den Vordergrund. Wir sehen uns oft erst als Angestellte/Arbeiter, und erst später als Mensch, welcher gerade unter einer leichten oder auch schwerwiegenderen Krankheit leidet.

Weil das Arbeitspensum gerade hoch ist, weil man vielleicht gerade erst einen neuen Job begonnen hat, weil man schon oft krank war in der letzten Zeit, weil man sich Gedanken darüber macht, was Kolleginnen/Kollegen/Vorgesetzte denken.

Klopapier und Nahrungsmittel

Ich stehe fast 30 Jahre im Berufsleben und fühle mich, zum Unwohlsein wegen einer Erkrankung noch hinzukommend, total schlecht wenn der „gelbe Schein“ in die Handtasche geht. Und wenn ich zum Hörer greifen muss um im Betrieb Bescheid zu sagen. Wie oft habe ich schon gefeilscht mit Ärzten, nicht eine ganze Woche auszufallen sondern nur zwei oder drei Tage.

Wenn ich dann krankgeschrieben bin, traue ich mich oft nicht vor die Tür. Aus Angst man wird beim Einkaufen gesehen, vielleicht noch recht frisch aussehend, und das führt zu der Frage ob man wirklich krank ist. Wobei man auch während einer Erkrankung weiterhin isst, trinkt, Klopapier braucht oder Deo. Wenn man nicht bettlägerig ist oder im Krankenhaus liegt, muss man sich eben auch um diese Dinge kümmern.

Die Wohlfühlfaktoren

Ich würde es auch während einer Krankheit nicht wagen, bei halbwegs voranschreitender Genesung, einen Kaffee zu trinken in der Öffentlichkeit. Obwohl man das dürfte. Solche Faktoren, die „Wohlfühlfaktoren“, helfen uns nicht selten schneller wieder auf die Beine zu kommen. Gerade wenn es um Dinge geht wie depressive Episoden, burn out etc. Da gab es in der Vergangenheit auch in der Öffentlichkeit schon oft Diskussionen, was man während der Zeit der Erkrankung „darf oder nicht darf“ laut Gesetz.

Bei mir selbst fällt mir immer wieder auf, dass ich bei der Meldung wegen Krankheit auszufallen, Kollegen oder Vorgesetzten genau schildere wie ich mich fühle und dass es mir echt schlecht geht, wie hoch meine Temperatur war, wie oft ich mich übergeben habe, welche Schmerzskala-Wert meine Schmerzen gerade erreichen würden. Was ich nicht müsste, es geht niemanden an warum ich ausfalle. Man rechtfertigt sich, möchte untermauern, dass Arbeiten wirklich nicht geht. Dass schon alleine der Weg zur Arbeit und zurück nicht möglich wäre. Dass man andere anstecken könnte, wenn man einen grippalen Infekt hat oder einen Magen-Darm-Virus z. B.

Jaulende Kollegen

Das hasse ich allerdings auch: Wenn sich Kolleginnen/Kollegen penetrant krank zur Arbeit schleppen mit einer Erkrankung, welche ansteckend ist. Wenn sich dann wieder andere infizieren und ausfallen. Wenn gerade Leute, welche im medizinischen Bereich arbeiten, mit eh schon kranken/angeschlagenen Menschen,  in Kauf nehmen auch diese anzustecken und somit deren Zustand verschlechtern.

Oder wenn jemand von den Kollegen neben mir stundenlang jault. Oder tagelang. Dann lieber zu Hause bleiben und auskurieren.

Krank ist krank

Krank ist krank. Wenn ein Arzt uns aus dem Verkehr zieht damit wir wieder gesund werden und uns regenerieren können, dann ist das so. Dann hat der berühmte gelbe Schein seine Daseinsberechtigung. Wenn wir in Rente gehen, bekommen wir sicherlich keinen Euro mehr für Arbeitstage, an denen es uns hundsmiserabel ging und wir im Betrieb erschienen. Es bekommt auch keiner einen Strauß Blumen wegen toller Arbeit trotz fiebriger Bronchitis. Oder einen Verzehr-Gutschein wegen Erscheinen am Arbeitsplatz trotz Magenschleimhautentzündung.

Die Pfeife von „Madame“

Dass es hin und wieder Menschen gibt, welche komischerweise oft montags total krank werden, nach einem phänomenalen Wochenende, wird immer so sein. Nicht gerade prickeln. Das mag ich auch nicht sonderlich. Am besten sind die, welche mit den Umständen am Arbeitsplatz gerade nicht einverstanden sind und den Krankheitsausfall ankündigen. So ein Exemplar kannte ich mal: Tanzte nicht alles nach der Pfeife von Madame, drohte sie mit Krankschreibung. Und die kam dann auch. Nicht eine Woche oder zwei, sondern drei oder vier. Da bekomme auch ich eine Krawatte. Allerdings keine anatomische Halskrawatte. ^^

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Von Russen-Peitschen, Kältemonstern und hellen Tagen.

Beginnen wir mal positiv: Habt ihr auch schon bemerkt, dass die Tage mittlerweile wieder länger werden auf die Sonnenstunden bezogen? Seit Ende Dezember habe ich eine App auf dem Handy welche mir jeden Tag zeigte, wann die Sonne aufgeht und wann wieder unter. Diese brauche ich nun nicht mehr, man sieht es ja.

Wenn ich morgens gegen 7.30 Uhr zum Auto stolpere, ist es schon hell. Wenn ich gegen 16.30 Uhr aus der Klinik stolpere, ist es noch immer hell. Gestern habe ich darauf geachtet als die Kirchenglocken um 18 Uhr bimmelten: Es war auch da noch hell. So ist dieses „Dunkelheits-Dilemma“ jetzt überstanden. Für mich jedes Jahr ein Highlight.

Dieser Tage überschlagen sich unsere Medien wieder mit den Warnungen wegen der eisigen Temperaturen, welche nun auf uns zukommen nächste Woche. Winter halt, nä? Neumodern ausgedrückt: Die Russen-Peitsche!“ Ich erinnere mich an ähnliche Temperaturen im Bereich Minus 10° bis Minus 15°, hatten wir in den letzten Jahren auch schon. Ich erinnere mich deshalb gut daran, weil mir da mal eine totale Katastrophe passiert war mit meinem Auto morgens um 6 Uhr bei saukaltem Wind.

Bei folgender Meldung einer Tageszeitung aus der Nachbarschaft musste ich wohl schmunzeln:

„Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe warnt über seine app NINA jetzt ganz offiziell vor dem strengen Frost.“

Hallo? Im Süden wird es schlimm in Richtung Minus 20°, aber nicht hier bei uns in den Breitengraden.

Und man darf sich die Frage stellen, wie unsere Eltern und Großeltern bei einem richtigen Winter ohne Internet vor Jahrzehnten klar gekommen sind. Da wurde die Bommelmütze doppelt festgebunden, man bekam etwas Creme ins Gesicht geschmiert und dann ging das Leben weiter. Wir haben das alle überlebt.

Vielleicht kommt die Polarluft etwas spät so kurz vor März, aber da müssen wir durch. Es ist ja noch Winter. Außerdem jaulen wir im Sommer sonst wieder rum wegen der vielen Insekten. Denen gehen die Lichter halt nur bei längeren frostigen Temperaturen aus. Da hat sich die Natur schon was bei gedacht.

Meine Wetter-App sagte mir, dass wir ab dem übernächsten Woche dann aufatmen können, die Heizkörper runter drehen, nicht wie irre die Front- und Heckscheiben an den Autos freikratzen müssen mit dicken Handschuhen an, dass wir die dicken Schlüppa dann kurz durch waschen dürfen um sie im Schrank nach hinten zu schubsen.

Ich freue mich schon jetzt darauf, meine dicken Winterschuhe gegen Sneaker austauschen zu können, wenn ich meine Jeansjacke raus holen kann und meine Shirts tragen darf. Wenn der Kaffee in der Sonne doppelt gut schmeckt und man den Frühling riechen kann. Dauert vielleicht noch ein paar Tage, aber dauert nicht mehr lange.

Ist es eigentlich Zufall, dass die Russen-Peitsche dann kommt, kurz nachdem der 3. Teil von „Fifty Shades of Grey“ im Kino erscheint? Ist da mal einer drauf gekommen? Nee? Das ahnte ich. ^^

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Ein Paket Taschentücher gratis dazu.

 

Mir ist erst in den letzten Wochen die Werbung für Versand-Apotheken ins Auge gefallen. Diese Thematik ist mir so fremd wie ein Stimmbruch.

Natürlich habe ich es noch nicht getestet, das muss ich aber auch nicht. Wenn ich vom Arzt komme, suche ich fast immer sofort auch die Apotheke auf. Hier in Kleinkleckersdorf ist das nicht weit, liegt fast alles nah beieinander und ist sogar zu Fuß zu erreichen. Und: Die schenken mir etwas Mitleid, wenn ich dort wie ein Häufchen Elend stehe. Als Single jetzt nicht soooooooooo verkehrt 😉

Meine „Stamm-Apotheke“

Meine „Stamm-Apotheke“, welche ich irgendwie schon immer aufsuche, kennt mich und ich kenne die. Bis auf ein paar bauliche Modernisierungsarbeiten ist es noch die Apotheke, die ich aus Kindertagen kenne. Es gibt dort noch den leckeren Traubenzucker und die Minzpastillen. Das Personal begleitet mich und meine Wehwehchen auch schon Lichtjahre.

Anhand meiner Rezepte ahnen die Damen schon, welche Krankheit mich wieder aus den Latschen gehauen hat.

Wieder die Ohren?“

Hui, so hochdosiert. Das ist ja ein doller Infekt!“

Nicht immer so oft Schmerzmittel nehmen, versuchen Sie es mal mit der „heißen Sieben“.

Die sind immer im Bilde, immer um mich bemüht, immer nah dran an meinen Viren und Keimen. 

Die Nummer in der Handtasche verbaselt

Wenn Zeit ist wird auch gerne mal etwas gesabbelt. Über dieses und jenes. Klatsch und Tratsch einer Kleinstadt. Oder wir philosophieren ein wenig. Oder ich habe wieder eine Batterie an Fragen zu neuen Medikamenten, Wechselwirkungen, wie man die neuesten Zahnreinigungsinstrumente so nutzt im Halse etc. Oder, oder, oder.

Ich hatte mal das Problem, dass ich ganz schnell etwas faxen musste. Ich habe aber kein Fax. Als ich an der Apotheke entlang ging bin ich kurz rein gestürzt und habe gefragt, ob ich wohl mal kurz deren Apparatismus benutzen darf: Durfte ich. Und das ohne Zuzahlung, kostenfrei quasi.

Wenn ich krank bin mag ich es, wenn ich die Medizin gleich holen kann. Wenn es bestellt werden muss, kann ich das meist gegen Abend oder am nächsten Tag abholen. Hier gibt es noch immer die Nummern falls etwas nicht vorrätig ist. Meist verbasele ich die in meiner Handtasche, aber man kennt mich ja dort und man kennt dort auch meine Haus- und Hof-Medikation. Dort ist man geduldig, wenn ich meine Handtasche auf den Kopf stelle.

Von daher käme es für mich nicht in Frage, mein Rezept wegzuschicken und dann darauf zu warten.

Nun haben wir hier noch Apotheken vor Ort, ich bin mobil mit dem Auto und fit was die Lauferei angeht. Ich kann mir vorstellen, dass so eine Versandapotheke für ältere Menschen vorteilhaft ist, welche auf Dörfern wohnen und mit dem Bus in die nächste Stadt müssten um ihre Medikamente zu holen. Da ist die Onlinegeschichte sicherlich von Vorteil. Aber auch diese könnten sich das liefern lassen. Zumindest wird das hier von fast allen Apotheken angeboten.

Die Hormonsalbe auf dem Schuhschrank

Preislich sehe ich da irgendwie auch keinen Nutzen. Hier geht ab und an ein Paket Schmerztabletten drauf oder ich mache mal eine Vitamin B-Kur. Oder hole auch dort meine Laktase-Tabletten wenn ein dickes, fettes, mit viel Erdbeersoße überzogenes Spaghetti-Eis fällig ist.

Wenn ich mir vorstelle, dass ich mir ein Medikament wegen einem gynäkologischen Leiden schicken lasse, und dann bin ich nicht zu Hause, das Paket wird beim Nachbar abgegeben, und der hat dann meine Hormon-Salbe auf dem Schuhschrank stehen, dann wird es mir anders.

Außerdem gibt es dann sicherlich auch kein Paket Taschentücher. Ich liebe dieses kleine Präsent heute noch. Hat so manche Lachtränen weggewischt das Paket aus der Apotheke. Oder es wurde von Herzen rein geschnäuzt.  Ich frage mich gerade, warum ich mir die Apotheken-Umschau nicht in meine Handtasche stopfe wenn ich da bin. Das muss ich echt mal ändern. ^^

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Die Ära der Gummisohlen ist angebrochen.

Was hat sie denn da an den Füßen?

Ich musste gestern selber um mich schmunzeln, nachdem ich mich über mich selber erschrocken hatte.

Bislang war meiner Kleidung eigentlich eher nicht so wirklich funktionell, Hauptsache sie gefiel mir. Gerne habe ich im Winter etwas geschlottert in einer nicht so wirklich warmen Winterjacke, Wichtig war: Ich fand sie schick. Hat mich nie gekratzt ob die Nieren bedeckt waren oder der Hals.

Bei Winterstiefeln war auch eher die optische Faktor der Faktor, weshalb ich mir diese Stiefel zu legte. Selbst wenn ich bei Glätte damit ging wie besoffen. Und die Teile nicht annähernd ein ordentliches Fußbett hatten. Und zudem vom Material her Gedöns waren. Ich wollte an den Mauken schick aussehen. Punkt.

Gerade ich, die oft beim Anblick von Fotos der Eltern und Großeltern dachte:

„Wie kann man mit so einem Kittel und solchen Klotschen auf die Straße gegangen sein?

schwenke jetzt langsam um.

Aus dem

„das würde ich nie tragen, nie!“

wird jetzt ein

„och, wie bequem.“

Vor Kurzem erst ergatterte ich bombendicke, total hässliche Winterstiefel. Die sahen aus wie für einen Einwohner aus Kanada gemacht bei Temperaturen um die -30°.  Da war nix schick dran, gar nix. Früher wäre ich lachend daran vorbei gegangen mit dem Wissen, solche Teile nie in meiner Bude zu sehen. Und nun? Stehen sie hier.

Bei meiner letzten Winterjacke habe ich wohl auf meine Lieblingsfarbe geschaut, dann aber auf das Material, ob sie imprägniert ist, windundurchlässig, mit Bündchen an den Ärmeln und wenn es geht auch Bündchen unten, damit der Wind nicht rein pfeift. Und lang genug, also über den Arsch. Gerne auch über die Oberschenkel. Ich friere anders als früher.

Letztens stand ich echt vor einem Lodenmantel und liebäugelte mit ihm. Früher habe ich mich beömmelt wenn ich Menschen in Lodenmänteln oder Lodenhosen sah. Viele meiner Witze kreisten um das Wort „Loden“.

Und vorgestern habe ich mir ein Paar Hausschuhe gekauft, so aus Filz mit Gummisohle. Modell

„darin läufst Du wie auf Wolken.“

Weil ich, je älter ich werde, mit Socken nicht mehr in der Bude rum rennen kann. Geht irgendwie nicht mehr, da kriege ich die Krise.

Als ich vorgestern beim Einkaufen war und um die „Schnapper-Ständer“ schlich, sah ich diese Hausschuhe. Mit dicker Sohle und Futter innen. Das erste was ich tat, als ich zu Hause war: Tüte auf, Hausschuhe an, freuen wie Bolle. Als ich später im Wohnzimmer saß und gedankenverloren auf meine Füße schaute, war mein erster Gedanke:

„Papa?“

Mein Vater hatte immer solche Hausschuhe. Ich fand die immer grausam, pottenhäßlich, die gingen gar nicht. Und heute laufe und sitze in diesen Hausschuhen und schwöre drauf.

Oft habe ich mich in der Vergangenheit gefragt, ob man sich z. B. irgendwann mal so kleidet wie die ältere Generation. Ich habe immer geschworen, dass es dazu nicht kommen wird. Keine dicken und hässlichen Winterstiefel, keine dicken und hässlichen Hausschuhe, keine Schlafanzüge, keine Nachthemden. Es muss nichts funktionell sein, gar nichts.

Und heute? Habe ich das alles komischerweise doch in meinem Repertoire, so nach und nach wird das angeschafft.

Eine Bekannte, mit der ich mich heute darüber unterhielt erwähnte, dass sie nie, aber auch wirklich nie Unterhemden getragen hat. Und heute kann sie gar nicht mehr ohne.

Nein, wir werden nicht alt, wir werden funktionell. Und ich weiß jetzt schon, dass ich zu Weihachten gerne ein Angora-Unterhemd hätte, schön lang und mit Brustnaht. Ohne stört mich mittlerweile auch schon. ^^

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Kommentar aus Uslar: Plagiats-Diskussion im Netz – Ein Poet, der keiner ist?

Am Dienstag, spät am Abend, las ich auf Facebook ein recht entsetztes Posting eines Bekannten, welcher seiner abgrundtiefen Enttäuschung Luft machte. Ich verstand erst gar nicht, um was und wen es ging. Dachte erst an eine verschmähte Liebe.

Vermutete im ersten Augenblick auch, dass mal wieder ein „Troll“ unterwegs ist, welcher Inhalte großer Seiten quasi mopst und dann als sein geistiges Eigentum verkauft. Die falschen Fünfziger unter den Schriftstellern, die gerne mal zugreifen auf anderen Seiten und das Gestohlene dann mit ihrem Stempel weiterverkaufen. Da wird mein Bekannter immer recht ungehalten. Dem war auch so, nur dass es diesmal um eine große und bekannte Seite ging: Der Poet aka Deno L.

Mein Bekannter, welcher diesen Mann in der Vergangenheit immer verteidigt hatte, wurde nun (wie viele andere auch) angeblich hinters Licht geführt. Mit Texten und Zitaten, welche – so der Vorwurf – nicht aus seiner Feder stammen, sondern per copy + paste von anderen Dichtern/Denkern/Poeten/Bloggern übernommen wurden.

Ich hatte mir auch hin und wieder diese Seite angeschaut, aber ich kann so völlig überzogene Hardcore-Poesie-Texte schwer ertragen. Mir fehlt das Romantik-Gen, mit solchen Texten kann man bei mir so absolut nicht punkten. So viel Gesülze lässt mich erschaudern.

Und dieser Autor, mit mehreren hunderttausenden von Anhängern und Fans, meist weiblich, soll nun ein solches Ding durchgezogen haben? Ein Mann, welcher sich Schriftsteller nennt und schon zwei Bücher auf den Markt gebracht hat? Plus Hörbuch? Die auch noch laufen wie Hulle? Der Poet verhält sich wie ein Prolet? Na das wäre ja echt ein Ding! Ich betone: Wäre.

Der Sache auf den Grund gehen

Ich schaute mir seine anderen Seiten auf Twitter und Instagram an, las die Rezessionen über seine Bücher, suchte auch sein privates Profil auf, und im Laufe des Tages kamen immer mehr negative Verdachtsmomente auf den Schirm. Ich sah auch Screenshots, die scheinbar belegen, dass zwei komplett identische Texte durch das Netz wandern. Von anderen Autoren und von ihm.

Klar darf man Texte übernehmen. Man muss halt nur fragen bzw. die Quelle mit angeben. Das soll der gute Mann aber wohl nicht immer getan haben. Bzw. holt er es nach, wenn man ihn darauf hinweist. Viele brachten ihrem Unmut gestern zum Ausdruck, weil sie ihre Zitate auf seiner Seite wiederfanden.

Diskussion in den sozialen Medien

Unter dem Hashtag #derpoet oder #der_poet_official wird das ganze Ausmaß, über das man dieser Tage spricht und mutmaßt, klar. Mittlerweile wird gemunkelt, dass auch englische Texte recht schlecht ins Deutsche übersetzt und von ihm übernommen werden.

Und ab diesem Zeitpunkt konnte ich die Wut derer verstehen, welche sich betrogen fühlten. Seine Fans, aber in erster Linie die Leute, mit dessen Texten er sich anscheinend verkaufte. So lautet zumindest der Vorwurf in den sozialen Netzwerken. Man kann den Usern von Twitter nur danken, welche durch akribische Recherche dieser Sache auf den Grund gegangen sind und nun diese merkwürdigen Zufälle aufgedeckt haben.

Viele Erklärungen sind denkbar

Nun bin ich nicht doof, also nicht durchgehend, und stelle die These in den Raum, dass zeitgleich mehrere Personen auf dem Sofa sitzen, oder auf dem Küchenstuhl, und haargenau dieselben Gedanken haben und diese auch online teilen. Mit denselben Rechtschreib- und Grammatikfehlern. Kann ja sein.

Ich stelle auch gerne die These in den Raum, dass der Poet nicht wusste, dass man eine Quellenangabe machen muss, wenn man Eigentum anderer Personen teilt. Oder auch, dass man vorher einfach fragt. Das gilt für Texte und Bilder. Denn einige Bilder, welche ich auf seinen Seiten fand, waren bis vorgestern mit seinem Emblem unterzeichnet, eine Quellenangabe fand sich auch bei diesen Bildern nicht. Oder es liegt an meinen alten Augen, dass ich sie nicht fand. Ein poetischer und zudem qualitativ hochwertiger Fotograf also. Kann ja sein.

Ich stelle auch gerne die These in den Raum, dass der Poet auf seiner Facebook-Seite sein Impressum so gut versteckt hat, dass ich einfach zu dämlich bin es zu finden. Bis vorgestern war keins hinterlegt, trotz mehrmaliger Suche. Oder es ist unsichtbar. Oder wurde nachträglich eingefügt. Kann ja sein.

Drei Gründe, über dieses Thema zu schreiben

1) Jeder Blogger, Poet, Lyriker o. ä. macht seine Sache sicherlich mit Herzblut. Und sitzt an seiner Arbeit oft stundenlang, auch tagelang. Nicht hauptberuflich, meist als Hobby. Viele verarbeiten auf diese Art und Weise ihre Geschichten. Dann sind das sehr intime Geschichten. Und natürlich wollen wir (ich zähle mich zu den Bloggern) damit unterhalten, zum denken anregen, zum träumen animieren. Ich jetzt Letzteres nicht so wirklich.

Dann wäre es schon total schlechter Stil, wenn man diesen „Künstlern“ ihre Babys „mopst“ und sich mit fremden Federn schmückt. Daraus vielleicht auch noch Kapital schlagend, während diejenigen mit dem eigentlichen Urheberrecht dumm aus der Röhre schauen und ihre Arbeit so fast zunichte gemacht wird. Das ist allgemein gesprochen.

2) Dem Poeten folgen irrsinnig viele Menschen. In den Kommentarfeldern fliegen Herzen und rote Rosen nur so umher. Und winkende Katzen und Kussmund werfende Hasen und das Gedöns. Der Poet scheint auf einige eine magische Anziehungskraft zu haben. Er suggeriert Verständnis, Feinfühligkeit, Abgeklärtheit, Verletzbarkeit. Kriterien, auf die Frauen und Männer, welche vielleicht nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens stehen, total abfahren. Und diese Leute werden durch solch ein Vorgehen, sollte es sich bewahrheiten, beschissen, anders kann ich das nicht in Worte fassen.

3) Über diese Sache wurde vorgestern auch auf einem Radiosender berichtet. Bei Twitter ja eh, da entstand eine kleine Revolte. Der Moderator des Radiosenders erwähnte, dass er den Poet angeschrieben hatte und um Stellungnahme bat, aber keine Antwort erhielt. Ob das mittlerweile geschehen ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Kann ja durchaus sein.

Wenn an der Vorwürfen nun ein Funken oder auch kein Funken Wahrheit ist, dann kann man doch Stellung beziehen und all die Gerüchte aus der Welt schaffen. Das wäre das Erste, an dem ich interessiert wäre, würde man mir so etwas unterstellen.

Viele unbeantwortete Fragen

Ich konnte sehen, dass er die Werbetrommel noch mehr rührte. Seine Bücher anpries wie warme Semmeln. Mit einer Intensität, die auf mich einen recht verzweifelten Eindruck machte. Wobei die Links bei zwei Buchhandlungen ins Leere liefen. Ob das nun ein technisches Problem war oder das Buch aus dem Verkauf genommen wurde, weiß ich nicht.

Nun ist ja die große Preisfrage, welche Texte in seinen Büchern zu finden sind. Auch identische Zitate aus anderen Quellen? Oder seine? Was ist in dem Hörbuch zu hören? Die Worte aus der Feder eines Users von Twitter? Oder seine? Was hat es mit dem ominösen Film auf sich, der seit Januar 2018 gedreht werden soll? Stoff aus dem englischsprachigen Raum oder seiner? Ich betone: Das stehen Fragezeichen.

„Mopsen wäre unprofessionell und uncool“

Autor oder Schriftsteller darf ich mich dann nennen, wenn ALLE Texte von mir geschrieben wurden. Ich darf dann tolle Bilder zu Artikeln teilen, wenn ich die Quelle angebe bzw. die Erlaubnis des jeweiligen Fotografen habe. Ich darf mit meinen Worten dann Geld verdienen, wenn es auch wirklich meine Worte sind. Und ich darf dann eine Gemeinschaftsseite, eine Website führen, wenn ich ein Impressum habe und somit kontaktierbar bin.

Und von erwachsenen Menschen sollte man verlangen können und dürfen, dass sie ihren Lesern mit Respekt und Achtung gegenübertreten. Auch den Kolleginnen und Kollegen, die eine ähnliche Arbeit machen und schreiben. Jeder macht sein Ding und behält seine Griffel auf seiner Seite. Mopsen wäre unprofessionell und uncool. Das wissen die echten Poeten, Schriftsteller, Blogger allerdings auch.

Werden kritische Beiträge gelöscht?

Was mich an der Sache so stutzig macht? Kritische Beiträge und User werden auf all seinen Seiten relativ schnell gelöscht und blockiert. Ich gehöre auch dazu, also zu den blockierten Usern. Er hat keine Zeit oder Lust für Statements einem Moderator gegenüber, bewirbt aber in genau diesem Moment auf seinen Seiten seine Bücher und Hörbucher. Die Rezensionen bei Amazon sprechen eine deutliche Sprache. Viele seiner Beiträge werden seit vorgestern von seinen Seiten entfernt, also gelöscht. Wohl seinerseits?

Ein Poet, der momentan keiner ist? Fragen über Fragen.

Diese Worte spiegeln natürlich nur meine persönlich Meinung bzw. meine Beobachtungen wider. Für die rechtliche Klärung und alles weitere sind andere Institutionen und Behörden zuständig.

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Freiheit für „Sauerstoff-Suse“.

Vor ein paar Wochen, das Wetter war ganz okay, überkam mich die Idee mal zu Fuß los zu gehen. Ich weiß nicht mehr ob ich Einkaufen wollte oder zum Arzt gehen. Ist aber auch egal.

Ich bin mittlerweile zur totalen „Bürositzerin/Couchpotatoe“ mutiert.

Nachts liegt man im Bette, tagsüber sitzt man 8 Stunden am Schreibtisch, nach Feierabend sitze ich am PC, schreibe halt und betreue meine Seiten. Von der Hausarbeit abgesehen, aber das ist bewegungstechnisch ja keine Glanzleistung.

Also ging ich los, ich hatte auch totalen Japp auf frische Luft. Dass Nieselregen einsetzte als ich die Haustür verließ, war jetzt kein Problem. Mir war es egal, dass ich nass werde. Und wie meine Haare aussehen wenn sie feucht werden und sich kringeln, war mir auch egal. Nach geraumer Zeit war ich nicht nur am japsen, sondern es stellte sich ein Schwindel ein mit dezenten Sternchen vor den Augen.  Schwindel, weil ich meinen Po mal hochbekam und zu Fuß in die Stadt ging. „

Peinlich, Steffi, peinlich. Du Lusche!

Ich bekam mich wieder ein, aber mein Kopfkino ging an.

Dass ich im Falle eines Kollapses dem vielleicht hinzugerufenen Rettungsdienst sagen muss, dass ich bei einer Laufstrecke von 200 m kollabiert bin. Zu viel frische Luft und zu viel Bewegung.

Dann stellte ich mir vor wie der Rettungsdienst mich der Notaufnahme übergibt und im Protokoll steht:

„Weiblich, 47 Jahre, beim Spazierengehen bewußtlos geworden.“

Oder dass der Rettungssanitäter das dem diensthabenden Arzt sagt. Und der Arzt es dann dem restlichen Team.

Hier, Leute, die Werner im Schockraum verträgt keinen Sauerstoff. Fenster zu, die braucht es stickig!“

Käme ich dann auf Station, wüsste die auch alle was passiert ist.

Wo liegt die Tusse, welche beim Spazierengehen kollabierte?“

Die untrainierte Tusse? Zimmer 208. Setzt die lieber in den Rollstuhl zum Frühstück, sonst klappt die wieder um.“

Schallendes Gelächter im Krankenhaus.

Und wenn man entlassen wird und durch die Eingangshalle wandelt, rufen alle:

„Freiheit für Sauerstoff-Suse“

und werfen Dir Walking-Stöcke und Sauerstoffmasken an Kopp.

Mensch, mit 16 Jahren habe ich so viel Sport gemacht, bin mehrmals die Woche kilometerweit zu Fuß gegangen. Und heute hängt man keuchend an der Buchsbaumhexe vor der Post und pumpt wie ein Maikäfer. Mit wabbeligen und schwabbeligen Oberschenkeln, weil die ja gar nicht in Form kommen können wenn man sich nicht bewegt.

Ich muss das mal in den Griff kriegen irgendwie, und wirklich mal nach Feierabend oder an den Wochenende das Sofa verlassen und frische Luft schnappen. Zu Fuß. Mit dem Fahrrad wäre auch eine Option, aber ich habe keins. Mit Inlinern muss ich knapp 20 Jahre vor der Rente nicht auch noch anfangen. Und joggen mache ich nicht mehr, weil mich immer alle auslachen wenn ich laufe. Sieht optisch jetzt wohl nicht soooooooo ansprechend aus. Wie `ne Gazelle auf Crack quasi. ^^

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XXXXXXXXL-Portionen, gerne auch mit viel Glitzer

Quantität geht vor Qualität!?

Erst vorhin wieder sah ich ein Video, in dem Essen präsentiert wurde. Kein XXL-Essen, kein XXXL-Essen, ne, XXXXXXXL-Essen. Portionen, die einen erschlagen, und von denen man meinen könnte, dass sie für 48 Leute reichen.

Der neue Trend am Gourmet-Himmel: Mehr und mehr und mehr. Soviel, dass man den Teller nicht tragen kann!

Auch aufgefallen ist mir, dass vieles nichts mehr mit Kochen oder Backen zu tun hat, sondern mit „wir klatschen so viel Lebensmittelfarbe, Glitzergedöns, Zuckerperlen und Co. auf das Essen/die Getränke, dass es einfach nur toll aussieht. Wie es schmeckt ist egal.“

Ein gigantomanischer Eisbecher, groß wie ein LKW-Reifen (übertrieben jetzt), aber Eis ist der geringste Teil in dem Becker. Haufenweise Kekse und Kuchen und Sahne und Soßen. So viel, dass es schon fast aus dem Becher heraus läuft.

Ein Sandwich so groß wie ein Kasten Bier, über und über mit Fleisch und Käse und Soßen beklatscht. Man kann den nicht mal ordentlich Essen, nagt daran herum wie ein Tier.

Was mich enttäuscht ist, dass mittlerweile diese Videos auch geteilt werden von Seiten, welche mir immer gute Rezepte lieferten, also Hausmannskost.

Ich möchte keinen Kaffee trinken, welcher mit Glitzerpartikeln übersät ist. Ich möchte einen Kaffee trinken, nur einen Kaffee. Schon der Gedanke daran, dass diese Partikel meinen Verdauungstrakt ausschmücken, lässt mich schütteln.

Ich möchte auch keine Torte essen welche ausschaut, als hätte man Autolack drüber gesprüht. Ja, das sieht echt klasse aus. Aber ich möchte keine chemischen Substanzen heraus schmecken, sondern qualitativ hochwertige Zutaten.

Man fragt sich natürlich auch, was mit diesen XXXXXXL-Portionen passierte wenn der gierige Kunde es nicht schaffte: Sicherlich landet das alles in der Biotonne. Da kriege ich echt kleine Kötzerchen.

Mein Essen sieht manchmal aus wie hingesch….. . Optisch so gar nicht ansprechend. Aber ich weiß, dass ich dafür lange am Herd stand, sich darin viel frische und „normale“ Zutaten befinden. Ich will mich jetzt nicht selber loben, aber mein Linseneintopf ist `ne Wucht. Da geht mir schon beim Einkaufen für dieses Essen (Rezept ist von meiner Mama) einer ab.

Die Esskultur ist momentan stellenweise eine echt merkwürdige Esskultur.

Aber ich halte an meinem Holzkochlöffel, Bräter und normalen Portionen ohne Glitzer fest, so! ^^

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