Wenn die Postfrau 2x bastelt.

(Quelle Bild: Pixabay/Peggy_Marco)

Geschichten aus dem Uslarer Land:

Ich hatte heute eine Begegnung, um welche es viel zu schade wäre wenn sie in meiner Erinnerung verschwindet ohne Erwähnung.

Es trug sich zu in der Poststelle vom REWE Markt in der Wiesenstraße.

Ich hatte mir überlegt ein paar Kleinigkeiten zu verschicken (Weihnachtsgeschenke natürlich), ich praktiziere das alles eher selten, bin da also nicht drin um Thema. Auf der Suche nach einem Karton mit der passenden Größe war ich schon recht erfolglos in der letzten Woche. Nun hatte ich einen gefunden, kleine Unebenheiten wurden meinerseits mit Panzerband überarbeitet nachdem ich alles dort hinein geprümmelt hatte. Stolz wie Bolle fuhr ich also gegen Abend in den REWE um das Paket durch die Nation zu schicken. Vom Kundenaufkommen ging es am heutigen Abend, letzte Woche war ja die Hölle los.

Tja, als ich da nun mit meinem Paket stand, kam die pure Ernüchterung seitens der freundlichen Angestellten: Der Inhalt stand etwas heraus, nur minimal, aber der Karton schloss nicht zu 100%. Da halfen auch nicht meine mit Panzerband geschwängerten Korrekturversuche. Das kann so nicht verschickt werden. Und wenn doch, dann für eine mordsmäßige Gebühr.

Während ich noch dachte, ich muss jetzt wieder nach Hause bzw. mich auf eine mehrtägige Suche nach einem passenden Karton begeben, suchte die freundliche Angestellte in ihren Kartonresten und fand einen passenden. Und nicht nur das: Mit einem Cuttermesser schnitt sie den Karton auf die passende Größe zu. Hier was weg und da was weg und hier wieder Pappe angelegt damit der Karton auch zu 100% verschlossen war. Zwischendrin wurde noch Paketband nachgeordert, sie klebte das alles für mich fachmännisch zu. Wie gesagt, es war in dieser Zeit meist nur ein Kunde hinter uns, mit denen sprach sie auch kurz, und sie bastelte und bastelte und bastelte. Bis ich dann am Ende meine Geschenke in einem Karton hatte, welcher durch den TÜV ging. Ich fand das so süß und nett und hilfsbereit.

In der Post war in den letzten Tagen die Hölle los, die Leute standen teilweise bis vor die Tür. Aber nicht 1x habe ich bemerkt, dass die Angestellten genervt waren oder unfreundlich oder was auch immer.

Gerade meine „Bastel-Fee“ ist immer gut gelaunt, sie lacht viel und auch wenn sie gerade totalen Stress hat: Man merkt es ihr nicht an. Das beobachte ich schon immer und finde das echt Weltklasse. So macht Einkaufen bzw. Pakete verschicken Spaß.

Das war heute für mich ein wirklich tolles Erlebnis, welches mir viel Stress und Zeit ersparte und den Empfängern der Geschenke eine längere Lieferzeit. Auch wenn es wahrscheinlich vor Weihnachten nicht mehr klappt mit dem Zustellen von besagtem Paket. What happens.

Und ja, liebe Karin, das nächste Mal nehme ich auch den richtigen Adress-Aufkleber. Danke für den Hinweis. Man lernt ja nie aus. ^^

Dir und Deiner Familie schöne Weihnachten, und bleib wie Du bist 🙂

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Es kommt auf den Blickwinkel an.

(Quelle Bild: Pixabay)

Auch ich gehörte zu denen, die zu Beginn der Pandemie nicht nur Angst und Panik hatten, sondern die sich um ihr Leben beraubt fühlten.

Viele von uns schoss es von rechts nach links und von oben nach unten.

Eine noch nicht dagewesene Situation, in die man herein wachsen musste. Oder noch muss.

Viele kennen es: Morgens den Tränen nahe, mittags total gute Laune und abends dann der Absturz. Ambivalent – mein Wort des Jahres 2020.

Erst in den letzten Wochen wurde mir klar, wie dankbar ich mich in der jetzigen Situation eigentlich fühlen sollte, und das für uns kein Grund zum jammern besteht.

Wir in unserem Haushalt haben hier Jobs im systemrelevanten Bereich. Wir müssen nicht bangen um Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit.

Wir in unserem Haushalt bekommen unseren Lohn pünktlich und müssen keine finanziellen Schwierigkeiten befürchten.

Wir in unserem Haushalt wohnen ländlich, nicht in einer Großstadt in einer Dachgeschosswohnung ohne Balkon. Wir brauchen nur ein paar Minuten um in der Natur Spazieren gehen zu können.

Wir in unserem Haushalt sitzen nicht seit Wochen oder Monaten im Homeoffice, wir haben unsere Kollegen um uns. Wir lachen, wir debattieren, wir diskutieren. Das tut echt gut.

Ich habe höchsten Respekt vor den Eltern von Kindergarten- oder Schulkindern. Eltern, welche sich jetzt neu organisieren müssen und sicherlich an ihre Grenzen kommen was die Betreuung der Kinder angeht. Weil es nicht immer zu organisieren ist. Und viele exzellente Fachkräfte schon das Handtuch werfen mussten um die Notbremse zu ziehen, damit der Nachwuchs aufgefangen werden kann.

Wir in unserem Haushalt haben eigentlich wenig auszuhalten:

Ein Dach über dem Kopf, eine warme Wohnung, ein gefüllter Kühlschrank, ein regelmäßiges Einkommen, eine tolle Heimat, auch tolle Freunde, und ein positiver Blickwinkel.

Kürzlich erst mitbekommen:

Aufgrund der nicht stattfindenden Weihnachtsfeiern lassen sich einige Geschäftsführungen die „Weihnachtsfeiern to go“ einfallen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen Saft, Sekt, Mandarinen, Nüsse und Kekse überreicht. Als Dank und aus Respekt.

Aber es gibt noch immer die, welche sich über den Plastikteller darunter beschweren.

Aufgrund der gerade existieren Situation werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilweise ermutigt an einer Wichtel-Aktion teilzunehmen. Eine kleine Aufmerksamkeit für ein paar Euro, ein paar nette Worte. Einfach um zu zeigen bzw. zu demonstrieren, dass man an die Menschen denkt, welche mutterseelenallein Weihnachten verbringen. Aus dem Kreis der Kolleginnen und Kollegen.

Aber es gibt immer die, welche das Haar in der Suppe suchen und nicht in der Lage sind mal über den Tellerrand hinaus zu schauen. Und sich dazu entscheiden eben nicht daran teilzunehmen.

Und es gibt noch immer die, welche sich über diese Nächstenliebe beschweren und das alles als Nonsens betiteln und keinen Cent für die Menschen in ihrem direkten Umfeld übrig haben. Von ein paar netten Worten und Gesten ganz zu schweigen.

Wenn ich Sprüche lese wie:

„Jeder, der jetzt noch arbeitet, sollte einen Bonus bekommen“ dann wird es mir speiübel.

Denn jeder, welcher jetzt noch arbeiten darf, sollte sich glücklich schätzen. Auch wenn viele sicherlich an ihre Grenzen kommen, gerade das Pflegepersonal. Dieser Job verlangt mehr ab als manche gerade leisten können, ich weiß. Diese Menschen dürfen jammern.

Es kommt auf den Blickwinkel an. Da sollte die/der ein(e) oder andere mal in sich gehen bevor gejammert wird auf hohem Niveau. ^^

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Mund-Nasen-Masken haben auch so ihre Vorteile.

(Quelle Bild: Pixabay/Engin Akyurt)

Seit Monaten sind wir jetzt schon mehr oder weniger mit den Masken vertraut. Ich weiß nicht wie es Ihnen/euch geht, aber das Teil gehört jetzt zu uns Frauen wie unsere Handtasche oder dem Mann sein Kamm hinter in der Hosetasche. Ich vergesse sie nicht mehr beim Einkaufen, ich habe immer eine in Reserve und meist hängt das Teil 10 Stunden am Tag an meinen Ohren. Ich merke manchmal zu Hause nicht mal, dass mir das was am Kinn herum flattert weil ich vergessen habe die Maske an den Schaltknüppel zu hängen, und in voller Montur durch den Hausflur laufe bis in die Bude.

Seitdem wir die Teile tragen müssen hat sich mein Lippenstift-Konsum halbiert. Wenn nicht so gar geviertelt. Braucht man ja nicht mehr, das sieht ja eh kaum einer. Im Job vielleicht. Da ich da aber die Maske ständig hoch und wieder runter ziehe, würde wahrscheinlich nach einer Stunde mehr Lippenstift in dem Teil hängen als meine Lippen zu zieren.

Auch so kleine Pickelchen oder was auch immer lassen sich hervorragend hinter der Maske kaschieren. Kein Abdeckstift mehr, kein Concealer: Maske hoch und das dermatologische Drama hat ein Ende. Wobei mir aufgefallen ist, dass ich mir echt viel zu viel Zeug ins Geschichte klatsche: Was da abends innen in meiner Maske hängt, das ist erschreckend. Von wegen „färbt nicht ab“, seit der Maskenpflicht erkennt man auch qualitative Unterschiede auf dem Sektor „Make up“.

Nun ist mir letztens aufgefallen, ich berichtete schon, dass man natürlich jetzt so spontan einige Menschen nicht erkennt. Und auf der anderen Seite von einigen Leuten auch nicht erkannt wird. Das hat sich bei mir bis zum heutigen Tag nicht geändert. Ich grüße teilweise freundlich ohne zu wissen, wer da gerade an mir vorbei geht.

Man trifft ja teilweise auf Menschen welche einen unendlichen Redebedarf haben. Oder extrem neugierig sind. Ich kann da ehrlich gesagt nicht immer drauf. Begegne ich diesem Kaliber, dann grüße ich und gehe einfach weiter. Wenn ich dann später darauf angesprochen werde kann ich entgegnen, diese Person nicht erkannt zu haben wegen der Maske 🙂

Was übrigens auch geht, ich habe das vor einem Spiegel versucht, ist das Zunge raus strecken. Das sieht kein Mensch. Läuft man jemandem über den Weg den man so gar nicht leiden kann, dann darf die Zunge ruhig mal für ein paar Sekunden nach draußen. Es hilft jetzt nicht unbedingt weiter, ist auch nicht die feine englische Art, baut aber vielleicht Aggressionen ab.

Mir als Raucher kommt man auch nicht so schnell auf die Schliche wenn ich mal eine gepafft habe: Weil der Atem nicht 1:1 übersetzt wird quasi mit Maske.

Mittlerweile sind wir wohl all Fachmänner wenn es um die Qualität der Teile geht. Stoffmasken gehen bei mir überhaupt nicht, ich hechele hinter den Teilen wie ein verdurstender Hund. Momentan habe ich ein Modell, welches recht schnell an Spannkraft verliert und dann irgendwann rutscht. Aber stylisch ist mit fast schwarzer Außenfront. Es gibt auch welche mit neutralem Geruch, wiederum welche die irgendwie stinken wie Euterbock.

Und nicht zu vergessen die Teile, bei denen mir recht schnell die Ohren wehtun. Weil sie stramm sitzen. Sehr stramm. Die Form meiner Ohren ist aber noch dieselbe, da steht nix ab oder schwabbelt.

Was allerdings durchgehend schwierig bleibt, das ist das telefonieren. Man versteht sich nicht immer so brillant, zumindest empfinde ich es so. Aber gut, dadurch könnte man eigentlich auch unangenehme Telefonate abwürgen.

„Was?

Waaassss?

„Hör mal, ich verstehe Dich nicht!

ICH VERSTEEEEEHEEEEE DICH NICHT!

Wer ist da?

Was? Auf Wiederhören!“

Sind wir so vernünftig und tragen die Masken noch so lange wie es sein muss. Ob sie stinken, Pickel verdecken oder Lippenstift aufsaugen. ^^

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Von Wandfarbe, Styroporleisten und einem neuen Akkuschrauber.

(Quelle Bild: Pixabay/Free-Photos)

Wer hier schon etwas länger liest, wird sich noch an den missglückten Versuch erinnern als ich alleine einen Badezimmerschrank aufbauen wollte. Er steht zwar, allerdings nicht so wirklich stabil. Dieses Erlebnis sorgte dafür, dass ich überhaupt nichts mehr alleine aufbauen wollte. Nie wieder. Um keinen Preis. Ich war durch mit den Themen um renovieren, aufbauen und Co.

Nun hing auf meinem Flur ein Poster, welches irgendwie ohne Rahmen so unscheinbar wirkte. Rahmen in dieser Größe sind echt teuer. So kam mir die Idee Styroporleisten zu kaufen, diese anzustreichen, zurecht zu schneiden und quasi als Rahmen zu nutzen. Was soll ich sagen? Es hat geklappt. Vielleicht etwas unüblich, aber ich mag ja so schräge Sachen.

Hier war ein großes Projekt wochenlang geplant, nämlich den schwarzen Schuhschrank weiß zu lackieren. Mich hat das dunkle Teil auf dem Flur dermaßen genervt. Schloss ich die Wohnungstür auf, stand da dieses düstere Teil und sprang mir negativ ins Auge.

Am letzten Samstag dann der Tag der Tage, ich habe das Projekt in Angriff genommen. Das ganze Equipment war gekauft und ich legte los. Nun ist unser Flur nicht so groß, ich musste den Schuhschrank etwas vorziehen um an die Seiten zu kommen und auch um das Tageslicht nutzen zu können (die Tür vom Bad stand auf all over the day). Was zur Folge hatte, dass die Wohnungstür nicht mehr so wirklich richtig auf ging. Ich musste mich abends mit eingezogenem Bauch und angehaltener Luft am Schuhschrank vorbei schieben um aus der Hütte zu kommen für den Einkauf. Egal. Ich habe für den Weltfrieden gestrichen, grobmotorisch natürlich. Feinarbeit ist was für Pingelköppe. 2x weißer Lack und 1x Klarlack drauf und 24 Stunden nicht gegen den Schrank kommen. Das war wohl eine Aufgabe. Aber was soll ich sagen? Es hat echt gut geklappt, ich freue mich jeden Tag wenn ich die Wohnungstür öffne und mich lächelt der weiße Schuhschrank positiv an. Ich muss auch nicht mehr den Bauch einziehen und die Luft anhalten um hier rein und raus zu kommen. Auf meiner alten Jeans hing allerdings so viel Lack, ich fühlte mich mittendrin wie eine Domina für Lack- und Lederfetischisten mit Hintergrundwissen im bautechnischen Bereich 🙂

Im selben Zug habe ich ein altes Schränkchen (gebraucht gekauft) auch gleich lackiert oben auf der Tischplatte, auch das geht hier durch den TÜV.

Nun bin ich wieder drin im Thema, jeden 2. Tag im Baumarkt, heute landeten Wandfarbe und Zubehör im Einkaufswagen plus ein neuer Akkuschrauber. Mein alter Schrauber hat seinen Dienst verweigert, er ist durch mit unseren unprofessionellen Aktionen rund um die Bude.

Klamotten kaufen war gestern – heute macht mich ein Baumarkt glücklich 😉

Ich sehe mich vor meinem geistigen Auge schon Laminat und Fliesen verlegen, mauern, alle elektrischen Leitungen hier auswechseln und eine Rüttelplatte erwerben.

Glaube versetzt Berge, ich sage es immer wieder. Selbst ist die Frau. ^^

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Vom richtigen Zeitpunkt oder der 2. Chance.

(Quelle Bild: Pixabay/Geralt)

Am Freitag war ich in einem Geschäft um ein Paket abzuholen. Die Dame im Laden muss mich gekannt haben, sie holte das Paket an die Kasse bevor ich überhaupt sagen konnte wer ich bin bzw. was ich genau will. Ich kannte sie aus unserer damaligen Diskothek, sie konnte mich hingegen irgendwie nicht so ganz eintüten. Bis auf den Name und das Gesicht. Daraufhin kamen wir ins Gespräch. Und stellten fest, dass wir einige gemeinsame Bekannte haben. Auch über diese sprachen wir kurz. Manche mag ich bestimmt 20 Jahre nicht mehr gesehen haben. Sie erzählte über eine Freundin, welche heute wieder mit ihrer Jugendliebe liiert ist und dazu noch sauglücklich. Den selben Fall habe ich auch in meinem Freundeskreis: In jungen Jahren ineinander verliebt, irgendwie hat es dann doch nicht so gefunzt, aus welchen Gründen auch immer. Jahre oder Jahrzehnte später, beide haben Familie, also Ehepartner, Kinder etc., und zack – schlägt der Blitz wieder ein und es gibt eine Fortsetzung der damaligen Romanze. Diesmal mit Happy End. Wenn auch nicht für alle Beteiligten.

Ich fand die Schilderungen ihrerseits echt niedlich und musste den ganzen Abend noch darüber nachdenken. Während die Dame hinter dem Verkaufstresen etwas sagte wie:

„Das hätte er sich doch eher überlegen können, dann wären sie länger glücklich gewesen“,

dachte ich:

„Lieber spät als nie, sie haben sich ja noch gefunden.“

Das sind so Storys, die Sie/ihr sicherlich auch kennen/kennt. Ob nun aus Erzählungen anderer oder aus eigener Erfahrung.

Mir sind dann auch so ein paar Anekdoten durch den Kopf gegangen meine Begegnungen betreffend. Wenn es auch nicht mit der großen Liebe endete, so kann ich doch sagen, dass bei manch früherer Begegnung anscheinend noch nicht die Zeit reif war für eine Freundschaft (egal ob mit Mann oder Frau) oder was weiß ich.

Wie eben schon erwähnt, kann das auch Frauen betreffen die man in der Jugend zum abgewöhnen fand, die aber lange Zeit später aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken sind. Ich habe da jetzt gerade das Bild einer Freundin vor Augen welcher ich in den 80er Jahren die Augen hätte auskratzen können. Lange Zeit später waren wir es, die die besten Feten zusammen gefeiert haben und sich gegenseitig unglaublich wertschätzten.

Wahrscheinlich geht es den Herren der Schöpfung ähnlich mit dem besten Kumpel, den man vor 10 Jahren oder was weiß ich am liebsten ab gelattet hätte weil man ihn so ätzend fand. Und welcher heute nicht mehr wegzudenken ist.

Zusammengefasst war ich am Freitag drin im Thema und habe für mich persönlich mal wieder feststellen müssen, dass es oft zweite Chancen gibt und den richtigen Zeitpunkt. Auch wenn man nicht mehr daran glaubt. Und es das Schicksal vielleicht auch nicht gut mit uns meinte im Vorfeld.

Aber wenn sich zwei Menschen zum zweiten oder dritten Mal begegnen müssen: Irgendwann versteht man den Sinn. Dazu gehört sicherlich auch, vergangene Dinge ruhen zu lassen und vielleicht auch zu verzeihen. Nur dann ist ein Neustart bzw. eine Fortsetzung möglich. ^^

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Von Plastikkarten und Schnappern.

(Quelle Bild: Pixabay/stux)

In meiner Geldbörse schlummern mittlerweile zwei sogenannte Paybackkarten (Payback steht für Rückzahlung), auf meinem Handy schlummert neuerdings eine App für den Discounter meines Vertrauens. Bei der zweiten Installation der App hängt es noch, irgendwie ist der Registriervorgang dort nicht so ganz einfach, ich fliege da immer raus. Dort geht es um Ersparnisse beim Einkaufen. Ich gebe zu, dass ich mich irgendwie immer überreden lasse all dass zu installieren, weil man ja beim Bezahlvorgang ständig danach gefragt wird. Ständig.

„Haben Sie eine Paybackkarte?“

„Haben Sie schon von unserer App gehört und diese installiert?“

„Karte oder bar?“

„Und sonst so?“

Jedenfalls klatsche ich seit Jahren meine Paybackkarten vor diverse Lesegeräte. Wenn ich zu Hause bin nach dem Einkaufen, dann erhalte ich teilweise Emails mit meinem Punktestand. Nun habe ich mich letztens mal in diese Materie rein gesteigert und geschaut was mir die Punktesammelei eigentlich so bringt. Ich könnte Prämien bekommen für eine gewisse Anzahl von Punkten. Schnell war meine Recherche aber wieder vergessen.

Jetzt die Woche beim Gang durch einen Möbeldiscounter hier vor Ort bekam ich mit, wie die Dame vor mir ihre Punkte einlöste beim Bezahlen. Ich wurde hellhörig. Sie hatte einen Schnapperpreis bezahlt nachdem sie ihre Punkte quasi einlöste. Okay, das mache ich auch. Ich hatte ein Leiterregal unter dem Arm, das soll hier die Bude schmücken. Regulärer Preis wären 39 Euro und ein paar Zerquetschte gewesen.

Also fragte ich kurz nach ob auch ich meine Punkte einlösen kann. Ja klar, okay, das geht. Wieder die Karte vor ein Lesegerät gehalten, der Verkäuferin eine Zahl genannt welche dort erschien und zack: Ich habe um die 5 Euro für mein Leiterregal bezahlt. Da gehst Du aus dem Laden wie die Queen höchstpersönlich, ich musste mich zügeln um nicht in die Luft zu hüppen.

Die Sache mit den Apps auf dem Handy klappt hier noch nicht so reibungslos. In der Drogerie meines Vertrauens habe ich die Regeln noch nicht gerafft, in dem anderen Discounter vergesse ich immer mein Mobilfunknetz zu aktivieren.

Aber gut, der Akkubohrer hängt schon am Ladekabel für den Aufbau des Leiterregals morgen.

Ich bin gespannt. ^^

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Wenn eine Hand die andere wäscht – Krisenzeiten in einer Kleinstadt.

(Quelle Bild: Pixabay/Free-Photos)

Ich könnte nachfolgende Zeilen schreiben als Bürgerin von Uslar, aber auch von Göttingen, von Northeim, von Höxter, Holzminden oder noch viel weiter weg. Überall derselbe Inhalt momentan.

Irgendwie brauche ich heute mal ein Ventil, da ist Schreiben für mich die beste Medizin.

„Unterstütze die heimische Wirtschaft“,

neu modern ausgedrückt

„support your local“.

Mit diesem Hashtag wird viel darauf verwiesen jetzt in diesen schwierigen Zeiten die Unternehmen, Geschäfte, gastronomischen Betriebe in der Heimatstadt zu unterstützen.

Hin und wieder, gerade an den Wochenenden, bleibt hier die Küche kalt und wir „futtern uns durch das Uslarer Land“. Die meisten Lokale kennt man noch aus den Zeiten vor Corona. Man erinnert sich an die Besuche, an die Atmosphäre mit den Freunden gemeinsam am Tisch. An Familienfeiern.

Essen gehen ist ja nicht nur Essen gehen. In einem Restaurant oder in einer Kneipe zu sitzen ist so viel mehr. Gut, nun haben wir den Lockdown light (was für ein bescheuertes Wort!), da gehe ich nicht näher drauf ein.

So manche Restaurants, es waren nur wenige, habe ich in den letzten Wochen zum ersten Mal betreten. Oder werde sie vielleicht in den nächsten Wochen das erste Mal betreten. Heute z. B. war das der Fall. Wir sprachen ein paar Worte miteinander, also die Dame welche meine Bestellung fertig machte und meine Person.

Während ich auf unser Essen gewartet hatte, sah ich mir die Gaststube näher an. Natürlich war sie dunkel. Es hingen Bilder an der Wand aus alten Zeiten, ich sah einen Wimpel von einem Stammtisch, beobachtete auch hin und wieder das Treiben in der Küche. Vor meinem geistigen Auge konnte ich mir vorstellen wie dieser Gastraum wirken muss an einem Freitag im normalen Leben. Wenn man auf ein Bier am Wochenende dort auftaucht, den neusten Klatsch und Tratsch erfährt. Wenn diskutiert und gelacht wird. Vielleicht auch gestritten. Wenn man nur gut Essen gehen möchte. Ein paar schöne Stunden verbringen. Oder was auch immer.

So ging es mir in mehreren Restaurants bisher. Letzte Woche erst ging ich beim Essen holen über eine neu gestaltete Terrasse von einem unserer Gastronomen hier in Uslar. Da war das Hygienekonzept nicht zu 100% umgesetzt, sondern zu 200%. Aber man betritt ein dunkles, stilles Restaurant in dem der Chef fast alleine hinter dem Tresen steht. Ich habe dann immer einen Kloß im Hals, ganz ehrlich.

Es ist jetzt wie es ist, da hilft alles jammern nichts. Sorry für den kleinen Gefühlsausbruch, das musste mal raus jetzt und heute und hier.

Jedenfalls finde ich die Aktionen wie die mit den Vereinsgutscheinen richtig klasse, die man beim Einkaufen in einem großen Discounter hier in Uslar erhält und dem Verein seines Vertrauens zukommen lassen kann.

Ebenfalls richtig cool die Sache mit unserem Händler im Industriegebiet, welcher ab einem Einkaufswert in bar ab 50 Euro für unsere Gastronomie Münzen im Wert von 10 Euro zugunsten der lokalen Restaurants vergibt. Wenn eine Hand die andere wäscht.

Schließen wir die Sache hier mal positiv ab: Wenn der Tag kommt an dem wir wieder so dürfen wie wir wollen, dann hoffe ich echt, dass wir die Hütten abreißen auf unseren Dörfern und in unserer Stadt. Dass wir in unseren Restaurants und Kneipen, aber auch bei Festen wieder sabbeln und lästern bis spät in die Nacht, gut Essen, gut Trinken, wegen mir auch auf den Tischen tanzen wenn es so sein soll. Ich wünsche mir echt nichts sehnlicher.

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Versuch macht klug – und es hat geklappt.

(Quelle Bild: Pixabay/Anita Smith)

Seit Wochen schon wollte ich von meinem „Selbstversuch“ berichten, war mir aber unsicher ob man mich dann seitens der Leserschaft für verwirrt erklärt oder mir diverse Sponsoren nachsagt. Gut, ersteres wäre nicht Neues hier im Hause. Auf zweiteres warte ich noch immer 😉

Ich hatte seit über 2 Jahren am großen Zeh links ständig Schmerzen beim Gehen in Schuhen. Das hat gedrückt wie Bolle. Es gab Schuhe in denen es etwas zu ertragen war. Dann gab es wieder Schuhe in denen ich humpelte. Teilweise habe ich im Büro unter dem Schreibtisch dezent meine Schlappen abgestreift weil es drückte wie Hupe. Zu Hause flogen die Schuhe weg, kaum dass die Wohnungstür ins Schloss fiel.

Der Spruch „der Schuster hat die schlechtesten Leisten“ trifft auch hier zu, ich gehe ungern zum Arzt. Weil ich auch immer Schiss habe vor Hiobsbotschaften oder unangenehmen Eingriffen. Da mache ich mir in den Frack!

Kommen wir auf meinen Zeh zurück. Ich denke es war eine Entzündung innen, von außen war nichts zu sehen. Wenn ich da drauf gedrückt habe, tat es so weh, dass ich Sterne sah. So schob ich den Besuch beim Chirurgen auf von Woche zu Woche, von Monat zu Monat, auch von Jahr für Jahr. Und kaufte mir halt Schuhe die vorne weit waren. Obwohl ich Schuhe mit Spitze vorne total klasse finde. Sie wissen schon bzw. ihr wisst schon, die Tackalacka-Schuhe wenn man mal auf Festlichkeiten muss. Der gute alte Pumps. Das ging hier gar nicht mehr. Ich bin damit gelaufen wie jemand mit 2,3 Atü auf dem Kessel.

Eines Tages sah ich einen Bericht über Kräuter. Da wurde auch über die positiven Vorzüge von Rosmarin berichtet. Ich wurde hellhörig.

Teebaum-Öl z. B. ist mir nicht neu, das steht hier immer im Alibert. Also habe ich mir in einem meiner Urlaube im Sommer jeden Abend ein Fußbad gegönnt mit Rosmarin und Teebaum-Öl, zum Schluss wurde der große Onkel liebevoll mit einer Silber-Salbe massiert. Teilweise auch mit einer Wund- und Heilsalbe. Als ich wieder Arbeiten war, fiel es mir nicht gleich wie Schuppen von den Augen: Die Schmerzen waren weg. Es drückte kein Schuh mehr links.

Nun war es aber teilweise zu spät für die Anprobe diverser Tacklacka-Schuhe, die hatte ich entweder verschenkt, teilweise entsorgt wenn die schon aussahen wie Hulle, oder sie stehen noch jungfräulich im Schrank. Weil ich seit geraumer Zeit auf dem „Turnschuh-Trip“ bin.

Mein jetziges Thema ist Apfelessig. Dem sagt man ja auch unglaublich viel Gutes nach. Ein Buch darüber liegt nun hier auf dem Nachtschrank. Ich habe vor einiger Zeit damit meine chemischen Spülungen für das güldene Haupthaar ersetzt und muss sagen, dass zur Chemiekeule keine negativen Beobachtungen gemacht wurden in unserer Duschkabine. Es dauert halt nur länger, man muss die Mischung 5 Minuten auf dem Koppe lassen.

Jetzt bin ich total gespannt was mir als nächstes unter die Linse kommt an alternativen Hilfsmitteln.

Und ich freue mich auf das nächste Ausführen der Tackalacka-Schuhe. Wann auch immer. Mit wenig Absatz, versteht sich von selbst. Weil ich bei Absätzen über 3 cm Schwankschwindel bekomme. ^^

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Was all das mit uns macht.

(Quelle Bild: Pixabay)

Eigentlich wollte ich die Pandemie nicht mehr thematisieren. Eigentlich.

Es wird genug berichtet, gerade in den sozialen Netzwerken. Fast im Minutentakt schießen Meldungen aus dem Boden. Ich persönlich bin nicht selten überfordert und merke, wie sehr mich all das runter zieht.

„Lockdown light“, so nennt man den aktuellen Vorgang in der Pandemie.

Warum kann man in diesem Land eigentlich nicht eine deutsche Version für dieses Vorhaben auf den Markt werfen? Meine Eltern hätten mit diesem Wort nichts anfangen können. Viele andere ältere Menschen sicherlich auch nicht. Das aber nur am Rande bemerkt.

Unsere Nachrichtenmagazine überschlagen sich momentan. Eilmeldungen werden mehrmals am Tag durch die Welt geschossen. Dramatische Überschriften lassen uns aufhorchen. Das ist sicherlich auch alles gut und richtig, wir alle sollen natürlich informiert sein und richtig handeln. Kein Ding.

Was aber so manche Redaktionen aus der Feder schütteln, entsetzt mich nicht selten. Ich würde so weit gehen zu behaupten, dass nicht die Info an erster Stelle steht, sondern die Quote. Je dramatischer die Überschrift, desto mehr Klicks erreicht man.

Letzte Woche schrieb eine Userin unter einer Horror-Meldung eines lokalen Nachrichtenblattes folgendes:

„Es ist kein Leben mehr. Dann lieber Tod.“

„Will nicht mehr so Leben.“

Ich war echt geschockt darüber.

Da regnete es über Kommentare besorgter Userinnen und User die Lach-Smileys. Wo ist da eigentlich die Verantwortung der Nachrichtenmagazine? Das lokale Nachrichtenmagazin reagierte jedenfalls nicht auf den Kommentar.

Der Ton wird rauer unter den Usern, die Nerven liegen teils blank. Sachliches Diskutieren wird immer seltener, man merkt den Leuten teilweise die Verzweiflung und Überforderung an. Aber auch die Gleichgültigkeit und Coolness. Ich mag ja ganz besonders die hellen Leuchten, welche Meldungen über Corona mit den dämlichen Lach-Smileys untermalen. Selten fand ich den Einsatz dieser Smileys unpassender.

In den letzten Wochen bzw. Monaten kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Meinungsverschiedenheiten nicht mehr nur zur Kenntnis genommen werden. Nein, man prügelt auf die anderen ein.

Im wahren Leben scheint es nicht anders. Beim Einkaufen keifen sich die Leute an mittlerweile. Ich gehe bewusst erst spät abends los wenn wenig los ist, weil ich die Entwicklung als total unangenehm empfinde.

Nun wird ja das Augenmerk auf Weihnachten gerichtet. Man möchte durch all die Maßnahmen erreichen, dass wir Weihnachten unter dem Tannenbaum mit unseren Familien zusammen sein dürfen.

Echt jetzt? Wie egal mir persönlich das ist!

Unsere Gastronomie/die Hotels zwingt es zum zweiten Mal in die Knie, einige haben schon aufgegeben, einige werden es noch tun.

Der Besuch eines Restaurants oder einer Kneipe ist so viel mehr, es geht nicht nur um Essen und Trinken.

Der Besuch von Restaurants oder Kneipen beinhaltet auch Austausch. Kommunikation. Soziales Miteinander. Lokale Aspekte.

Gerade wegen der Sperrstunde war mir die Lust auf einen Besuch dort vergangen, ich empfand es als Stress.

Ich bin fast schon erschrocken darüber, dass mir der „Lockdown light“ keine Bauchschmerzen mehr bereitet.

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Die Krimskrams-Schublade: Was sich da alles (wieder) an findet.

(Quelle Bild: Pixabay/Alexas_Fotos)

Heute war so ein Tag, welcher sich gut eignete mal die Schubladen bzw. Ablageflächen im bzw. auf dem Wohnzimmerschrank zu sichten. Es ist auf Deutsch gesagt eine total blöde Aufgabe, zumindest für mich.

Hier gingen heute elf Fächer und Schubladen durch den TÜV für Dinge, die Frau so beherbergt. Betonen möchte ich, dass diese Schrankwand meine erste Schrankwand ist. Kiefernholz, 25 Jahre alt, das Neue ist schon von, aber ich mag das Teil. Damals von einem qualitativ hochwertigen Möbelhaus gekauft für teures Geld.

Von den Schubladen ist die oberste Schublade meine favorisierte Schublade für wichtige Dinge. Darunter die für weniger wichtige Dinge und wiederum darunter die für komplett unwichtige Dinge. Ich weiß, ich weiß, da dürfte eigentlich gar nichts drin liegen.

Als ich heute mit dem Mülleimer, einem Korb für Papiermüll und einem Karton bewaffnet für Dinge, von denen ich mich nicht spontan trennen konnte, anfing mit der Kramerei, wusste ich: Der Tag wird lang. Sehr lang.

Der Korb mit den Dingen, von denen ich mich schlecht trennen kann, ist Rappelvoll. Zum einen sind es Erinnerungen, zum anderen Gegenstände die ich unbedingt kaufen musste, die aber hier irgendwie recht stiefmütterlich behandelt werden weil ich sie jetzt doch nicht sooooo dringend benötige. Von denen ich allerdings auch meine, dass man sie als Frau haben muss. Ich habe Werkzeug gefunden, dessen Name ich nicht mal kenne. Zudem verfüge ich über phänomenale zwei linke Hände. Aber ich habe ein solches Werkzeug, wer weiß wann genau diese Tatsache mal eine wichtige Rolle spielen wird 😉

Ach ja, eine Tasche steht hier noch mit Dingen welche ich spenden will. Intakte Deko, Computerspiele, CD bei denen ich mich heute fragte, warum ich die überhaupt gekauft habe. Party-Hits und so ein Kram. Furchtbar. Das hat aber alles mal Geld gekostet. Auch ein Grund dafür, dass es mir schwer fällt dieses in die Tonne zu kloppen.

Der Korb für den Papiermüll ist auch voll. Ich hatte total viele Zeitungsartikel aufgehoben. Oder Rezept-Hefte. Sogar einen Bierdeckel mit einer Handynummer habe ich gefunden. Angerufen habe ich da nie. Wie denn auch, der Deckel lag in der Schrankwand in der unteren Schublade.

Der Müllbeutel war auch randvoll und schlummert schon im Container.

Ich habe gerahmte Fotos gefunden aus Zeiten, in denen man noch im Saft stand. Zudem so viele Batterien aller Größen, dass ich sicherlich bis 2035 meine Lichterketten unterhalten kann.

Mein Impfausweis und ein europäischer Notfallausweis haben sich an gefunden, Klebefallen für Fliegen, Nägel, Unmengen an Teelichtern, meine Einladungskarten für den 50. Die hebe ich auf, das Datum kann man mit dem Edding ändern 😉

Und mir fiel heute mehrmals ein Wort ein, mit dem mich meine Eltern oft betitelten: Schluder-Guste! Weil schon von klein auf klar war, dass Schrankwände mit elf Schubladen und Ablageflächen plus Krimskrams-Schublade hier oft Thema sein werden.

Ich freue mich so über den Impfausweis, den habe ich seit dem Umzug 2010 gesucht wie doof. ^^

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