Ja, wir san mit`m Radl da.

Quelle Bild: Pixabay/melkhagelslag

Oder auch nicht!

Es gab genau 3 Gründe, warum ich mir nochmals ein Fahrrad zugelegt habe. Eins mit einem niedrigen Einsteig diesmal, wir werden ja nicht jünger und beweglicher 😉

Grund 1) Wenn man 8 Stunden im Büro sitzt und eine Vorliebe für Chips hat, dann passiert es nicht selten, dass man abends beim Blick auf die Füße die Füße nicht mehr sieht, weil die Wanne quasi angeschwollen ist. Ich will das nicht mehr!

Grund 2) Corona macht mich teilweise zu einem Stubenhocker der Spitzenklasse, ich hänge hier an den Wochenenden rum und blase Trübsal. Auch das will ich nicht mehr.

Grund 3) Meine Kondition ist blamabel, 10 Meter gelaufen und ich schnaufe wie eine alte Lok. Genau das will ich auch nicht mehr!

Also relativ günstig ein hochwertiges Bike geschossen im Internet, der Wille ist ununterbrochen da. Natürlich habe ich mir auch einen Helm zugelegt, obwohl ich die Dinger immer so furchtbar fand. Gleich auch noch ein Fahrradschloss in den Einkaufswagen geprümmelt und so ein modernen Gerät, welches die Geschwindigkeit und die gefahrene Strecke misst. Sicherheit und Motivation sind alles.

Heute wollte ich dann auf das Rad und durch den schönen Solling radeln. Ich hatte mir extra eine App herunter geladen mit Radwegen: Zu Beginn bitte flache Strecken mit Null Steigung, asphaltiert und für so ungeübte Tussen wie ich eine bin mit Hang zum Nikotinkonsum.

Ich war frisch gewaschen und gestriegelt, hatte den Inhalt meiner Handtasche in einen Rucksack geprümmelt, die Turnschuhe am Fuß und die wind- und wasserabweisende Jacke am Körper, da schüttete es hier wie aus Kübeln.

Okay, gut, warten wir den Schauer ab.

Der Gang auf das Sofa war eine Alternative, ich erwachte knapp 40 Minuten später aus einem Narkose ähnlichen Mittagsschlaf mit wirren Haupthaar und Augenringen, welche echt rekordverdächtig waren.

Anlauf Nummer zwei, da zog es sich aber wieder zu und eine steife Brise kam auf. Okay, okay, okay, es geht ja bald los, dann darf mich sich gerne 3 Stücke Erdbeerkuchen mit Pudding gönnen, es wird ja alles in Kürze abgestrampelt.

Der nächste Schauer setzte ein, ich brauchte noch Kippen, die wollte ich mit dem neuen Rad holen. Hilft ja nix. Also ab ins Auto und zum Kiosk meines Vertrauens geeimert. Zu Hause wieder angekommen setzte der große Regen ein mit Gewitter und all dem Kram.

Och ja, machen wir dann jetzt Abendbrot. Warm natürlich, das Fleisch muss weg. Die Sonne versank am Horizont, meine Tätigkeit war dann die, den Fahrradhelm von der Verpackung zu befreien und auf die neue App zu schauen welche Route vielleicht 2 KM mehr Strecke bietet. Wegen dem Kuchen und dem Fleisch in der Sahne-Soße.

Morgen aber, morgen starte ich durch. Echt jetzt. Ich schwöre. ^^

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„Herrgott, wer sind Sie denn?

(Quelle Bild: Pixabay/flockine)

Die Maskenpflicht: Kein Thema wird gerade so heiß diskutiert wie dieses Thema. Und kein Thema ist so facettenreich in der Optik wie dieses Thema. Welch ein Einfallsreichtum all die Damen und Herren an den Tag legten welche die Teile nähten, zurecht schnitten oder was auch immer.

Es ist wie es ist, da müssen wir nun durch.

Die Maske tragen wir (meine Kolleginnen und Kollegen) schon etwas länger, man hat sich daran gewöhnt. Wir (meine Kolleginnen und Kollegen) erkennen uns allerdings auch recht schnell. Sei es an der Frisur, am Gang, an der Stimme.

Als ich am Montag in einen Baumarkt musste und alle Leute dort die Pflicht einhielten, kam ich aber irgendwie an meine Grenzen. Weil ich die Leute nicht erkannte welche

„Hallo“,

„Grüß Dich“,

„Na?“

in meine Richtung warfen.

Ich senkte mittendrin meinen Blick nach unten oder auf die gerade im Angebot schlummernde Tapete, ich tat so als sei ich abgelenkt, damit es ist nicht so peinlich wirkte wenn ich den ein oder anderen jetzt nicht sofort erkannte.

Im Discounter am Abend dasselbe Drama.

Klar, Freunde erkennt man sofort, Familie auch. Aber all die, welche man selten trifft, stellen dieser Tage eine Herausforderung dar.

Wir haben in einem auserwählten Kreis auch einige Experimente mit den Masken versucht:

Zunge raus strecken, das heimliche Kauen, das verziehen des Mundes.

Gut, einiges ging durch den TÜV, einiges aber auch nicht.

So richtig lachen musste ich bei der Story, dass eine Dame mit einer Gasmaske ausgestattet bei der Post aufgelaufen ist hier in Kleinkleckersdorf und sich beschwerte, dass man sie dort nicht bedienen wollte. Weil sie so überhaupt nicht zu erkennen war und man einen Überfall vermutete.

Und ganz ehrlich: Unter so einem Gerät würde auch ich meine engsten Freunde nicht erkennen.

Tragen wir eben die Masken weiter und rätseln, wer da so tolle blaue Augen hat oder eben die sanften braunen Eyes. Das geht ja alles vorüber. ^^

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Gummihandschuhe – man findet dieser Tage in Uslar viele Gummihandschuhe.

(Quelle Bild: Pixabay/KlausHausmann)

Schon zum zweiten Mal ist mir beim Einkaufen aufgefallen, dass auf den Parkplätzen oder vor den Discountern Gummihandschuhe ihr Unwesen treiben. Scheinbar von Menschen achtlos entsorgt, welche wahrscheinlich mit dem Tragen genau dieser Handschuhe etwas Gutes im Sinn hatten: Sich und andere vor einer Ansteckung zu schützen.

Nun sind wir alle keine Mediziner, Virologen, etc. Zudem stehen wir mehr oder weniger momentan neben uns.

Muss es aber wirklich sein, dass getragene Gummi-/Einmalhandschuhe vor die Geschäfte geworfen werden? Es wurden doch die Mülleimer nicht weggeschlossen. Ist es wirklich zu viel verlangt, diese Handschuhe dann ordnungsgemäß zu entsorgen?

Wir haben uns in den vergangenen Tagen/Wochen bei dem Personal des Einzelhandels bedankt. Weil sie über sich hinauswachsen mussten und gerade noch müssen.

Ist es dann nicht umso bitterer, dass genau diesen Damen und Herren Dreck vor die Tür geworfen wird? Wer sammelt denn morgens, abends oder zwischendurch die getragenen Handschuhe auf und entsorgt sie?

Ist es nicht umso bitterer, dass wir genau diese mit Bakterien/Viren verseuchten Handschuhe (außer COVID-19 gibt es noch MRSA, Pseudomonas aeruginosa, Escherichia coli oder die simplen Bakterien/Viren, verantwortlich für den Magen-Darminfekt etc.) den Menschen vor die Füße werfen, welche eh schon einer großen Infektionsgefahr ausgesetzt sind?

Zu den Handschuhen ein Auszug der Seite Utopia:

>>„Hört auf, medizinische Handschuhe in der Öffentlichkeit zu tragen“, schreibt Dr. Marc Hanefeld, ein Allgemeinmediziner aus Niedersachsen, auf Twitter. „Das ist eine hygienische Sauerei großen Ausmaßes.“ >>Gummihandschuhe seien nur im medizinischen Alltag sinnvoll, die Träger*innen schützen sich mit ihnen vor größeren Verunreinigungen,<<

>> Im Alltag werden die Handschuhe Hanefeld zufolge schnell porös und damit durchlässig. „Weder Träger noch Patient/Berührter werden durch med. Handschuhe geschützt. Vor und nach Gebrauch ist eine hygienische Händedesinfektion notwendig.“ Die korrekte Händedesinfektion halte selbst „50 Prozent des Gesundheitspersonals“ nicht ein. Dringen Bakterien, Keime oder Viren durch den porösen Handschuh ein, treffen sie auf ideale Bedingungen: „Unter dem Handschuh vermehren sich Bakterien mit Freude, in der feucht-warmen Kammer. Spätestens nach dem Ausziehen hat man ohne Desinfektion eine Kloake an den Händen.“ Hinzu komme, dass Plastik im Vergleich zu Haut mehr Keime an die Umgebung abgebe.>>

Ein Discounter hier in Uslar hatte die Tage eigene Einmalhandschuhe vor der Ladentür hinterlegt, die Kunden konnten sich kostenlos damit „präparieren“. Es macht mich persönlich sprachlos, dass dieses Angebot angenommen wird, man aber scheinbar diese Art von Unterstützung nach der Nutzung nicht mehr zu schätzen weiß und diese kostenlose Hilfestellung in gebrauchtem Zustand wieder an den „Sponsor“ zurück gibt. Vor die Ladentür geworfen. Respektloser geht es kaum.

Die momentan herrschende Krise um COVID-19 heißt im übrigen auch nicht, dass der Umweltschutz jetzt keine Rolle mehr spielt. Einmalhandschuhe einfach fallen lassen ist auch in dieser Zeit kein Kavaliersdelikt.

Falls die Mundschutzmaskenpflicht kommt, ahne ich was dann demnächst zu den Handschuhen hinzukommt vor unseren Füßen auf den Straßen von Uslar. Und nicht nur in Uslar.

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„Na, das sieht doch pfiffig aus.“

Pixabay

(Quelle Bild: Pixabay)

Ich gehöre weiß Gott nicht zu den Menschen, welche alle 3-4 Wochen zum Friseur rennen. Der Schnitt hier im Hause ist kein komplizierter Schnitt, da reichen 5-6 Wochen aus.

Nun liegt der letzte Friseurbesuch knapp 8 Wochen zurück, vor der Schließung der Salons war auch der letzte Besuch beim Coiffeur fast 30 Tage her.

Zum Ansatz muss ich nix erklären als färbende Fraktion, der Ansatz war letzte Woche noch knallhart sichtbar und wurde dominiert von grauem Haupthaar. Wir sind ja keine 20 mehr 😉

Was allerdings meine Schuld ist, ich färbe schon seit Jahren selbst. Das ist günstiger. Ich war nur zu faul.

Nach 6 Wochen ohne Schere und Messer sieht man erst Mal nicht sooooo gestylt aus. Nach 8 oder 9 Wochen wirkt das Haupthaar flodderig.

Ab einer gewissen Länge habe ich morgens Knoten im Haar, ich bekomme die nicht mehr gelöst. Weiß der liebe Gott warum ich nachts mit der rechten Kopfseite so im Bett herum ramentere.

„Huch, der Blinker rechts steht aber heute auch sehr weit raus.“

Wie sprach vorletzte Woche eine Kollegin zu mir:

Jau, der Blinker rechts steht echt weit raus.

Ich hatte da einen Knoten welcher schon fast rekordverdächtig schien.

Also hatte ich versucht in einer Drogerie Haarschneidescheren zu bekommen plus eine Effelierschere für die Reduzierung des Volumens: Die waren aber alle ausverkauft.

Und nun?

Also kaufte ich Farbe und konnte mich dazu überreden an einem Samstag Abend mit einer Haushaltsschere bewaffnet vor den Spiegel im Bad zu treten. Und mit einem Einmal-Rasierer. Meine Friseurin schneidet meine Haare immer mit einem Messer, für den Pfiff am Hinterkopf. Ihr versteht.

Und dann ging das los. Das Licht gedimmt, für den Mut zwei Gläser Weißwein zur Vorbereitung. Erst die Farbe drauf, das bedeutet Routine, das habe ich drauf. Dann ging es an die Metzelei der Spitzen.

Erst die Front, also den Pony und dann das Deckhaar. Der grobe Akt mit der Schere, der feine Akt mit dem Einmal-Rasierer. Och, irgendwie ging das ganz gut. Strähne für Strähne arbeitete ich mich vor. Die hintere Region habe ich ignoriert, das Drama sehe ich ja nicht.

Am nächsten Morgen nach dem Waschen und Fönen war der Blinker rechts echt weg, es fehlte aber irgendwie die Seitengleichheit. Also nochmal die Schere und den Einweg-Rasierer raus gekramt und für ein Gleichgewicht gesorgt auf`m Kopp.

Was soll ich sagen? Einige waren so begeistert von meinem Schnitt, dass sie gerne einen Termin bei mir hätten. Aber nee, ich möchte dafür dann hinterher nicht verantwortlich sein für das Chaos an deren Deckhaar.

Was bei mir pfiffig wirkt, gilt ja nicht für die anderen, nä? ^^

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Es passieren dieser Tage auch schöne Dinge

(Quelle Bild: Kranich17/Pixabay)

Ich hoffe, Sie sind okay/ihr seid gesund.

Es passieren dieser Tage wirklich schöne Dinge. Auch witzige Begebenheiten welche mich und vielleicht auch andere mal kurz zum Lachen bringen und für ein paar Momente für „Normalität“ sorgen.

Irgendwie sitzt die 2 Meter-Regel beim Einkauf noch nicht bei allen. Teilweise, gerade wenn man Bekannte/Freunde trifft, stürmt man diesen sofort entgegen um dann im letzten Moment stark abzubremsen, weil man auch bei ihnen den Abstand einhalten muss. Aus diesem Grund fahre ich erst recht spät los, und das hat sich auch ausgezahlt. Man rennt nicht total hektisch durch den Laden weil man teilweise den anderen Menschen schlecht ausweichen kann. Ich war letztens bei der Dauerwurst eingekesselt und kam da nicht raus weil die Damen und Herren links und rechts von mir nicht in die Klotschen kamen und mich wohl nicht sahen. Aber gut, ich bin jetzt gut informiert zum Thema Dauerwurst. Stark frequentierte Läden meide ich ganz akribisch, ich wäre überfordert und würde wahrscheinlich auch auf andere desorientiert wirken. Selten bin ich so dermaßen kreuz und quer durch die Läden geirrt wie dieser Tage.

Was habe ich mich am letzten Montag gefreut meine Kolleginnen und Kollegen wiederzusehen. Generell auf die Arbeit. Mal etwas anderes um die Ohren zu haben, mal kurz das Herz ausschütten dürfen, vielleicht auch mal schmunzeln. Konzentriert sein auf seinen Job. Zum Glück sind der Kurze und ich gerade in krisensicheren Jobs, ich weiß das echt zu schätzen.

Meine Kollegen und ich konnten vor ein paar Tagen Mehl und Toilettenpapier auf der Arbeit erwerben. Da gab es eine Situation welche so komisch war, dass ich 15 Minuten gelacht habe wie doof.  Wir können dort zudem momentan kostenlos Frühstück bekommen oder Mittagessen oder Abendbrot. Eine wie ich finde tolle Geste seitens der Geschäftsführung.

Wie man teilweise nachvollziehen kann, sind viele nach drei Stunden im Job schon total kaputt, haben Wortfindungsstörungen oder reagieren dieser Tage etwas merkwürdig. Ich konnte bei meinen Freunden Dinge lesen/hören, die mich kurz lachen ließen: Die eine geht ohne Schuhe aus dem Haus, die andere verwechselt die Katze mit der Sporttasche, wiederum andere wissen beim klingeln vom Wecker nicht welcher Wochentag ist und diese kommen dann zu total ungewöhnlichen Zeiten zur Arbeit 🙂 Weil die Routine im privaten Umfeld fehlt, z. B. Hobbys betreffend, welche uns durch den Alltag führte.

Man macht seinen Job, ist aber immer noch nicht angekommen bei dem was gerade passiert. Oder man informiert sich kurz mittendrin und merkt, dass man all das nicht unter einen Hut bekommt bzw. viele von uns ermüdet.

Eine Sache habe ich gerade für mich entdeckt welche ebenfalls kurz abschalten lässt: Radio hören. Gerade die letzten Tage habe ich mich oft dabei erwischt bei einer Tasse Kaffee in der Küche zu sitzen und mit den Füßen zu wippen. Mein momentaner Lieblingssender beginnt mit einem großen „N“, endet mit einem großen „R“ und dann folgt eine „1“. Dieser sendet nicht nur schwere Kost, sondern viel Musik aus vergangenen Jahrzehnten, welche einen gedanklich kurz abtauchen lässt. Zudem wird auch über andere Dinge berichtet dieses Bundesland betreffend. Das tut echt gut.

Um uns herum formiert sich Hilfe, in den Städten und auf den Dörfern. Einkaufshilfen, das verbreiten von Bringdiensten in der Gastronomie (welche es jetzt gerade auch schwer getroffen hat) usw. Wir rücken alle mehr zusammen. Die Hilfsangebote sind toll, eine(r) nach der/dem anderen bringt sich ein und bietet Hilfe an auf total vielfältige Art und Weise.

Wir telefonieren wieder mehr. Weil man einfach kurz die Stimmen der Familie/Freunde hören möchte um sich zu vergewissern, dass alles gut ist.

Das schönste in den letzten Tagen waren die Worte einer meiner besten Freundinnen, die am Ende eines Telefonats zu mir sagte:

Ich hab Dich lieb“.

Ich Dich auch, Tina.

Da muss man kurz schlucken, ist aber auch dankbar für solche Freunde.

Es passieren dieser Tage auch schöne Dinge, und ich hoffe, wir vergessen das nie. ^^

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Und ich sah: Nix!

 

(Quelle Bild: Pixabay/Tama66)

Dunkel war`s, der Mond schien helle,

das ist die perfekte Einleitung zu folgendem Erlebnis.

Ich hatte vorletzte Woche schon bemerkt, dass meine Scheinwerfer beim Auto so kleine Aussetzer hatten. Wenn ich aber den verantwortlichen Hebel kurz titschte, ging das alles wieder. Nur eben vor ein paar Tagen nicht mehr.

Als ich beim Einkaufen abends von Discounter A zu Discounter B fuhr, es war schon dunkel on the road, durchlebte ich plötzlich einen Blindflug der besonderen Art. Licht ging aus bzw. Scheinwerfer gaben den Geist auf. Trotz titschen von besagtem verantwortlichen Hebel tat sich nichts. Ich bin geistesgegenwärtig rechts ran gefahren und habe den Hebel malträtiert wie irre. Als total überforderte Frau bin ich auch ausgestiegen und um das Auto gegangen. Check der Gesamtsituation. Das Rücklicht ging, die Scheinwerfer vorne leuchteten dezent und als total überforderte Frau haut man dann mit der Hand auf die Scheinwerfer in der Hoffnung, diese reagieren und erstrahlen in vollem Glanz. Das Licht ging dann auch wieder. Erst dezent leuchtend, dann mit voller Wucht. Für einige hundert Meter. Die Scheinwerfer gingen wieder aus. Also wieder rechts ran, wieder den Hebel malträtiert, wieder ging das Licht. Für ein paar Meter.

Schnell in Discounter B gerammelt, schon mit leichter Panik im Geiste weil ich noch knapp 1 km fahren musste um zu Hause zu sein. Und ja, ich hatte etwas Schiss einer Polizeistreife zu begegnen welche einem dann folgt mit dem Schriftzug auf dem Dach a la:

Bitte folgen. Rechts ran, Du dumme Nuss. Steffi, was geht los darein?“

Okay, ganz ruhig, das wird. Die sind ja hier nett in den Streifenwagen.

Das Licht war aber rebellisch und wollte so gar nicht mehr. Auch das Fernlicht reagierte nicht. Nur das Abblendlicht. Was macht man dann? Die Option mit der Warnblickanlage war nur kurz eine Option 😉

So fährt man los mit der linken Hand den verantwortlichen Hebel nach hinten ziehend, durchgehend, und hämmert mit Abblendlicht durch die Straßen einer Kleinstadt. Glaubt es mir, ich kam mir so bescheuert vor weil ich die wenigen Autos im Gegenverkehr geblendet hatte wie Bolle.

An dem verantwortlichen Hebel sitzt auch der Blinker, ich kam so durcheinander mit meiner Motorik, in meiner linken Hand war echt was los. Den Hebel nach hinten ziehend und dann noch rechts bzw. links titschend kam ich nach zwei Kreuzungen zu Hause an.

Seit diesem Tag bin ich nur bei Tageslicht durch unsere City gecruist und nun steht das Auto in der Werkstatt. Heute Abend kurz vor Sonnenuntergang bin ich noch schnell 2 km gefahren, es war aber noch helle quasi und ich musste nicht mit der linken Hand an dem verantwortlichen Hebel titschen.

An dieser Stelle Gruß nach Sohlingen an den Maik, welcher sich jetzt um meine Lichtorgel kümmert und so spontan Zeit hatte. Und glaub mir, Maik, ich blende Deine Initialen mit Fernlicht in den Nachthimmel wenn Du die Beleuchtung der Karre wieder in den Griff bekommst. ^^

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Lagerkoller: Mich hat es jetzt erwischt!

Ich bin heute den 10. Tag zu Hause. Zur Vorsicht bin ich aufgrund einer Erkältung aus dem Verkehr gezogen. Quasi Quarantäne auf eigene Faust. Nur zum Einkaufen war/bin ich unterwegs. Montag geht es wieder zur Arbeit. Das ist auch gut so, ich drehe sonst durch.

Ich bin so abgenervt von mir selbst. Ich könnte ausrasten wenn ich mich im Spiegel sehe und möchte dann rufen:

Du wohnst hier nur noch, weil Du die Miete zahlst!“

Ich kann so was von gut mit mir alleine sein, ich habe das in der Vergangenheit oft genossen. Aber momentan gehe ich mir selbst auf den Keks. So richtig. Wie oft ich immer als Single der Extraklasse Dinge dachte wie:

Zum Glück musst Du hier keinem sein Oberhemd bügeln,

zum Glück bölkt hier keiner herum, dass er jetzt gerne Essen hätte, Erbseneintopf oder so“,

zum Glück ramentert hier keiner in meinem Bette umher mit einer ganz bestimmten Erwartungshaltung, ihr wisst was ich meine.“ 🙂

Und bei Gott, ich würde jetzt gerne Hemden bügeln, Erbsensuppe kochen und so.

Eine Entschuldigung an meine Freude, welche ich seit Tagen mit mindestens 5-minütigen Sprachnachricht bei Whatsapp überfalle, wäre dann hier auch fällig. Zig Mal am Tag müssen diese meine geistigen Ergüsse ertragen. Teilweise so gehäuft, dass mein Speicher voll ist und ich erst Chatverläufe löschen muss. Und ich erwarte, diese blockieren mich demnächst.

Ich bin zudem so gegensätzlich dieser Tage: Mal heule ich hier rum, dann ereilt mich 5 Minuten später ein hysterischer Lachkrampf, dann heule ich wieder und so weiter und so fort. Was aus den Tränenkanälen läuft, wird konsequent mit Ingwer-Tee aufgefüllt.

Ich danke gerade Leuten wie Oliver Pocher oder auch Kurt Krömer, Wilke Zierden und Udo, die mich mal kurz abschalten lassen und dafür sorgen, dass ich mich für ein paar Minuten abrollen darf vor Lachen.

Die Situation ist nicht einfach, kein Thema. Aber gerade heute war online zu beobachten, dass viele satt sind von den Horrormeldungen und auf ihre Art und Weise versuchen abzulenken. Mit Spielen, mit bunten Bildern, mit Musik.

Mal kurz aufatmen dürfen, es scheint nicht nur mir so zu gehen.

Ich habe einen Fehler gemacht: Ich war zu viel online, habe zu viel gelesen, zu viele Pressekonferenzen geschaut.

Herren wie Volker Bouffier, Markus Söder, Stephan Weil, Armin Laschet und nicht zu vergessen Boris Pistorius sind hier zugegen als wäre ich mit denen zur Schule gegangen.

Ich kann gerade nichts anfangen mit Musikern, welche auf den Balkonen Privatkonzerte geben. Immer wenn ich auf meinen Balkon gehe schaue ich vorsichtig zu den Nachbarn ob sich hier schon einer mit seiner Blockflöte oder Triangel in Position bringt um uns ein 18-stündiges Konzert zu bieten.

Ich reagiere allergisch auf Aktionen wie

  • wir spielen morgen kollektiv diesen und jenen Song“,

  • wir klatschen morgen kollektiv am offenen Fenster für diese und jene Berufsgruppe“ etc.

Ich bin gerade satt von diesen gutgemeinten Gesten.

Warum? Darum!

Wenn ich einer Krankenschwester, einer Verkäuferin, einem Intensiv-Pfleger meinen Dank bzw. Respekt ausdrücken möchte, dann sage ich es diesen Menschen persönlich. Ich sage nicht

Danke“,

ich sage:

ihr macht einen tollen Job“,

haltet durch“,

ruhige Schicht und einen schönen Feierabend“.

Dieses der Situation angemessen und von Herzen kommend. Persönlich ausgesprochen.

Es sind nicht alle von denen online unterwegs, viele haben kein Facebook etc.

Dieses gerade viral gehende Video von „Halleluja“ auf die Ausgangssperre bezogen finde ich deplaziert. Das ist nur meine Meinung. Da versucht wohl jemand Likes zu erhaschen, mehr ist das für mich nicht.

Als ich gestern auf dem Sofa lag, wabbelte einer auf meinen Wangen herum und sagte:

„Du wirst alt!“

Wie egal mir das ist gerade.

Und glaubt mir eines:

Ich habe mir zu Aufgabe gemacht mich auf den Tag zu konzentrieren, an dem wir alle wieder aus der Ausgangsbeschränkung dürfen, an dem wir wieder unsere Freunde sehen, sie in den Arm nehmen dürfen, an dem alles wieder so ist wie es war.

Der Tag an dem die Innenstädte, die Kneipen/Restaurants, Geschäfte wieder da sind und ganz wichtig: An dem Corona zwar noch präsent ist, aber im Griff.

Darauf freue ich mich gerade sehr. Bleibt gesund. ^^

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Wenn Tanzen zum verlieben führt – oder eben auch nicht.

(Quelle Bild: Pixabay)

Gestern sah ich in einem Mittagsmagazin einen Bericht bzw. einen Versuch in dem man testen wollte, ob sich Menschen nur aufgrund des Tanzstils ineinander verlieben können.

Testperson war eine junge hübsche Frau, ihr wurden zwei Männer vorgestellt. Beide waren in hautenge Anzüge gehüllt von den Füßen bis zum Koppe. Ihr wisst schon, diese knallengen Anzüge in denen man auch quasi den … ach, lassen wir das 😉 Sie konnte nur die Figur von beiden sehen und, na klar, den Tanzstil. Die beiden jungen Männer sahen von ihr ebenfalls nix.

Und legten dann eine flotte Sohle auf das Parkett. Ja, ich gebe zu: Ich musste schon schmunzeln.

Das Experiment ging wohl heute weiter, ich musste es allerdings nicht verfolgen weil mir dieser Part reichte.

Mir fielen in diesem Zusammenhang drei Männer ein welche unvergleichbar tanzen: Ein Exfreund und zwei gute Freunde.

Ich hoffe, dass mir alle drei Männer folgende Beschreibungen verzeihen. Ich mag euch trotzdem, auch weil ihr so viel Spaß habt beim tanzen und euch meine Meinung nicht juckt.

Tanzpartner Nr. 1, der Mann, welcher fast nie tanzt.

Aber wenn, dann geht das ab: Er ist vergleichbar mit Hefe. Heißt, dass er im Laufe des Abends irgendwie überdimensional anschwillt auf das Tanzen bezogen. Erst etwas klatschen, dann wird die Hüfte mit einbezogen und zack: Steht er auf der Tanzfläche und eskaliert dermaßen, dass man fast gewillt ist den Erste Hilfe-Rucksack zu suchen. Er dreht so exzentrisch auf mit wildem Klatschen über dem Kopf, gerne auch untermalt mit wilden Sprüngen in die Luft, dann wieder Showeinlagen auf dem Boden. Er rastet total aus und das für Stunden. Und hat einen Spaß in den Backen, dass man schlecht wegschauen kann. Er hat halt nur kein Taktgefühl. Schaut man ihm zu und hört auf den Sound, dann fühlt sich das manchmal an wie Herzrhythmusstörungen.

Tanzpartner Nr. 2, der Mann, welcher viel tanzt.

Kaum hat die Musik begonnen, ist er auf der Tanzfläche und wirbelt umher wie ein Kreisel. Obere und untere Extremitäten werden eingesetzt, dass einem Himmel, Angst und Bange wird. Seine Königsdisziplin: Das in die Knie gehen alle 15 Sekunden wie ein Kosake! Wenn er tanzt, dann sieht man ihn selten, eben weil er viel am Boden fungiert. Wenn alle nach Hause, wollen, das Taxi schon vor der Tür steht, dann bekommt man ihn schlecht von der Tanzfläche. Er bildet irgendwie eine Einheit mit dem marmorierten Fußbodenbelag bis zum Sonnenaufgang und dem erscheinen des Reinigungspersonals.

Tanzpartner Nr. 3, der Mann, welcher Dich echt aus der Reserve lockt.

Er steht lieber im Hintergrund, kaum einer sah ihn je das Becken kreisen. Und plötzlich geht er in einer Diskothek auf die Tanzfläche. Und explodiert vollkommen! Was sich da visuell bietet könnte man nur im Zeitraffer analysieren. Dieser Tanzstil sorgt mal kurz bei den Anwesenden für ein aussetzen der Atmung, man hat den Eindruck er reißt das Laminat/die Fliesen vom Fußoden und die Deckenvertäfelung gleich mit. Man konnte ihn nicht mehr beobachten, er war zu schnell oben und unten und links und rechts und hatte einen Bums im Tanzstil, dass einem schwindelig wird. Ich hatte mittendrin Angst er reißt die Hütte ab und zerlegt die Diskothek bis auf die Grundmauern. Auffallend bei ihm, dass er nach seiner Kür total tiefenentspannt wieder am Tisch stand und den Eindruck vermittelte, niemals dermaßen getanzt zu haben während er sein stilles Wasser trank.

Vor 2 oder 3 Jahren, ich war auf einem Konzert und tänzelte vor mich hin total gedankenverloren.  Plötzlich tippte mich jemand von rechts an und fragte, ob ich auf die Toilette müsse. Also ist mein Tanzstil jetzt auch nicht the yellow from the egg.

Ich liebe meine tanzenden Freunde aber wirklich abgrundtief, echt jetzt. ^^

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Eine Premiere ohne Generalprobe.

 

(Quelle Bild: Pixabay/Zappa 99020)

Hallo Ihr Lieben, ich hoffe es geht Ihnen/euch gut. 

Vielleicht geht es anderen Seitenbetreiberinnen/Seitenbetreibern bzw. Administratoren ähnlich: Man ist unsicher, was man dieser Tage an Beiträgen schreiben/hochladen soll.

Mir geht es so. Auf der einen Seite werden die Entwicklungen um den Virus zuhauf diskutiert, debattiert, erklärt usw. Alle haben den Kanal voll sozusagen. Da möchte man nicht in dieselbe Kerbe schlagen.

Auf der anderen Seite fühlt es sich falsch an wenn man unterhaltsame/humorvolle Dinge veröffentlicht, man möchte nicht respektlos wirken.

Es seien mir noch ein paar Worte zum heutigen Tag erlaubt, und dann werde ich sicherlich auch wieder das machen was ich mir vorgenommen hatte: Euch unterhalten und euch zum Lachen bringen. Ich brauche allerdings noch etwas.

In den letzten Tagen habe ich mir eines immer wieder gewünscht: Aufwachen und feststellen, dass alles nur ein böser Traum ist. Bis jetzt habe ich echt Probleme all das zu verstehen oder zu verinnerlichen was da gerade passiert.

Manchmal weiß ich nicht ob ich Dinge belächeln soll oder mich aufregen, gerade was die Postings in den sozialen Netzwerke betrifft. Die nicht enden wollenden Hamsterkäufe um das Klopapier zum Beispiel regen mich morgens auf, mittags lache ich mich schlapp darüber und abends bin ich wieder geschockt. Viele von uns haben sich sicherlich noch nicht eingependelt in eine Situation, welche uns gerade beherrscht und die wir in der Art noch nicht kannten.

Gerade heute, nach all den Pressekonferenzen und deren Inhalten/Marschrouten für die nächsten Wochen, war dieses ambivalente Verhalten viel zu beobachten.

Meine Gedanken waren oft:

Ich bin froh, dass meine Eltern all das nicht mehr erleben müssen.“

Ich denke, dass die älteren Leute welche die Hamsterkäufe auf die Spitze treiben, dieses nicht tun aus Egoismus oder Boshaftigkeit: Nein, viele von ihnen sind traumatisiert durch ganz andere Erlebnisse.

Ich denke, dass viele junge Leute welche auch die Hamsterkäufe auf die Spitze treiben, dieses ebenfalls nicht aus Egoismus oder Boshaftigkeit tun: Nein, auch sie haben Angst und stehen einer Situation gegenüber, welche sie vielleicht nicht einordnen können.

Klopapier, warum orientieren sich so viele an Klopapier?

Vielleicht deshalb, weil es ein simples Produkt ist und dieses simple Produkt irgendwie ein Gefühl von Sicherheit vermittelt.

Ich könnte noch auf die Kindergarten- bzw. Schulschließungen eingehen, welche einen Sinn hatten: Die Ausbreitung einzudämmen. Wie die Tage oft zu sehen war und zu lesen, nutzen einige Familien diese Schließungen für Stadtbummel. Aber vielleicht gehören auch diese Familien zu denen, welche erst realisieren müssen was gerade passiert.  Weil es echt schwere Kost ist.

Es ist niemanden geholfen, und das sage ich auch mir, jetzt aggressiv zu urteilen/verurteilen:

Es ist eine Premiere ohne Generalprobe.

Als heute beschlossen wurde, dass Gaststätten um 18 Uhr schließen ab morgen, war mein erster Gedanke:

Geh da hin, das geht in Zukunft nicht mehr.“

Ich gehe selten Essen, schon gar nicht unter der Woche. Was ein Irrsinn.

Wir haben in der Vergangenheit oft gelebt wie die Made im Speck, wir hatten so viel Freiheiten, wir konnten auch hier in Klein Kleckersdorf am späten Abend noch in eine Kneipe rammeln oder eine Pizza bestellen. Und Klopapier kaufen bis der Arzt kommt.

Die persönlichen Interessen nun reglementiert zu bekommen, das fällt uns allen sicherlich mehr oder weniger schwer.

Was auch ich mir vornehmen muss: Verurteile nicht vorschnell und bleibe locker.

Es ist wie es ist, und wir wollen doch alle schnell wieder zur Normalität übergeben und dem Virus Einhalt gebieten.

Und wisst ihr woran ich nach all den Pressekonferenzen heute dachte?

Wenn das alles vorüber ist, wenn der Virus eingedämmt ist und das „normale Leben“ wieder beginnt, dann möchte ich mich in meiner Heimatstadt mit einer Flasche Sekt in die Innenstadt begeben und all das feiern. Mit Freunden, Nachbarn und gern auch mit den Inhabern von 37 Paketen Klopapier. ^^

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Gestern noch so – heute aber so.

(Quelle Bild: Pixabay – Alexandra_Koch)

Eines vorweg: Ich möchte hier keine Panik machen, Angst verbreiten, negative Stimmung herauf beschwören. Es geht einfach nur um einen Tag, welcher mich quasi von rechts auf links gekrempelt hat.

Und noch eines vorweg: Heute verneige ich mich vor allen Arztpraxen, Notaufnahmen, Krankenhäusern, Rettungssanitätern etc.: Was diese alle leisten, schon leisten mussten und noch leisten werden, das hat meinen höchsten Respekt verdient.

Aber beginnen wir von vorne.

Ich war in den letzten Tagen echt abgenervt von den Meldungen, den Diskussionsgrundlagen und vielen Postings zum Thema Coronavirus. Bis gestern fand ich das alles überzogen, teilweise deplatziert etc. Ich konnte Worte wie „Klopapier“, „Mehl“, „Hamsterkäufe“ usw. nicht mehr hören.

Gestern Abend nach Dienstschluss auf dem Weg nach Hause fühlte ich mich irgendwie total schlecht. Ich war müde, kaputt und fühlte mich krank. Das ging weiter bis heute früh. Mir schoss in den Kopf, dass ich in einer Klinik arbeite und auf einem Konzert war mit weit über 1000 Besuchern. Da ging das Gedankenkarussell schon los. Also rief ich meinen Hausarzt an, das wurde ja empfohlen. Nicht dort auftauchen – erst telefonisch melden. Nach Schilderung meiner Beschwerden und Erwähnung des Konzertes am WE wurde ich einbestellt gegen Mittag. Normalerweise rammele ich rein in die Praxis, quatsche mit den Arzthelferinnen und nehme im Wartezimmer Platz. Aber heute war alles anders: Nur kurz rein um sich anzumelden, Hände desinfizieren und dann wieder raus auf den Parkplatz. Ich stand dort mit zwei anderen Personen, wir stellten uns automatisch weit auseinander. Und wir wirkten alle 3 gedankenverloren. Ich fragte mich wie lange das Personal in dieser Praxis schon auf den Beinen ist und wie lange sie am heutigen Tag noch auf den Beinen sein werden. Welche Panik die Angestellten dieser Praxis vielleicht vor einer Ansteckung haben. Wie sie nach bestem Wissen und Gewissen mit dem Thema umgehen. Wie sie überlegt und entschieden haben das alles zu organisieren. Eine Ausnahmesituation. Die Entscheidung, die Leute mit Erkältungssymptomen nach draußen zu schicken, fand ich total sinnvoll. Mich störte das nicht.

Und während ich dort stand, kam echt etwas Panik in mir auf. Und wirre Gedanken.

Wie organisiere ich mich, wenn ich in Quarantäne muss?“

Wen habe ich vielleicht angesteckt?“

Was denken die Leute, die mich jetzt hier stehen sehen?“

Kann ich mein Immunsystem noch hochfahren, obwohl ich jetzt nicht so gesund lebe?“

Alles gut, meine Symptome konnten den Coronavirus ausschließen, ich bin einfach nur erkältet.

Den Rest des Tages war ich viel online und klickte dann doch den ein oder anderen Artikel dieses Thema betreffend an. Nicht genervt, sondern wissbegierig. Und ich tauschte mich aus mit Freunden und Kollegen. Erfuhr von den neusten Vorsichtsmaßnahmen, wer noch krank auf dem Sofa liegt, und auch von den fast im Minutentakt abgesagten Veranstaltungen.

Gestern war ich noch der Meinung, dass das alles überzogen ist. Heute finde ich all die Maßnahmen mehr als okay.

Wie gerne gehe ich auf Veranstaltungen, wie gerne treffe ich meine Freunde im großen Rahmen, wie gerne lerne ich neue Leute kennen. Partys/Events/Märkte/Ausstellungen und all das waren für mich immer wie Urlaub, ich konnte so gut dabei abschalten. Nun ist das für unbestimmte Zeit Geschichte, und irgendwie fühlt sich das merkwürdig an. In 49 Jahren habe ich eine solche Stimmung noch nicht erlebt. Schlimmer aber die Aussicht, dass berechtigterweise Schulen und Kindergärten geschlossen werden, aber die Eltern, die  in der Medizin zu Hause sind und so dringend gebraucht werden dieser Tage, jetzt ein Problem haben. Wie andere Eltern im Fall der Fälle auch.

Die Liste lässt sich fortsetzen mit all den Vereinen, welche jetzt pokern müssen mit ihren Veranstaltungen in naher Zukunft. Mit euch möchte ich nicht tauschen.

Kommt gut und gesund durch diese Krisenzeit.

Gruß an Angela, Martina, Simone, Marina und Kollegen/Kolleginnen: Ihr macht das toll. ^^

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