Uslar packt mit an!

(Quelle Bild: Olaf Schulze/Günter Zumbè)

Geschichten aus dem Uslarer Land

Viele von uns haben die Bilder aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Bezug auf die Jahrhundertflut gesehen, und es mag bei genauso vielen für eine Gänsehaut und Entsetzen gesorgt haben.

Viele Helferinnen und Helfer waren oder sind noch vor Ort:

Das THW, die Feuerwehren, die Bundeswehr und Hilfsorganisatoren wie das DRK, die JUH und alle anderen. Auch Bauern und Lohnunternehmen etc. aus der ganzen Republik reisten quer durch das Land mit ihren Gerätschaften um zu helfen.

Spendenaufrufe und -aktionen wurden gestartet, Kleidung, Hygieneartikel und auch Geld gesammelt. Weil es so bitternötig ist.

Eine solche Solidarität ist beispielhaft und vorbildlich.

Nun formieren sich auch (wieder) die Uslarer, in einem kleinen Zeitfenster mit einem großen Ziel: Eine beträchtliche Geldsumme zusammen zu bekommen, um diese dann in eines der betroffenen Gebiete überweisen zu können.

Im Internet, genauer gesagt bei Facebook, wurde über zwei ortsnahe Gruppen aus einer Idee eine Aktion, und diese startet am Samstag, 24.07. ab 10 Uhr auf dem Parkplatz REWE in Uslar in der Wiesenstraße. Mit dem Verkauf von Bratwurst, Getränken, Kuchen sowie musikalischer Unterhaltung. Um den Erlös spenden zu können.

So fanden sich relativ schnell Helferinnen und Helfer, welche an diesem Tag hinter dem Grill stehen, an der Getränkeausgabe, vor der Gitarre oder auch am Backofen für den Kuchen am Verkaufsstand.

Schon im Jahr 2013 waren es Uslarer Damen und Herren aus den sozialen Netzwerken, welche sich zusammen taten und eine ähnliche Hilfsaktion starteten.

In diesem Jahr geht das Geld an die Bürgerstiftung Bad Münstereifel.

Ein ehemaliger Uslarer, mittlerweile dort in der Nähe lebend, hat immer wieder Bericht erstattet bei Facebook über die Lage, und so kam man zu dieser Entscheidung.

Liebe Uslarerinnen und Uslarer: Kocht am Samstag kein Mittagessen, auch keinen Kaffee zum Kuchen. Kommt von 10 Uhr bis 15 Uhr zum REWE in die Wiesenstraße und unterstützt diese Aktion.

Wie dankbar wären wir alle, würde man selbiges für uns tun wenn es notwendig wäre.

Und vielen Dank an die Sponsoren:

REWE Jan Kaiser

Fleischerei Grischke

Bäckerei Thiele

Gitarren- und Klavierinstitut Uslar

Warnecke Innen- und Außenputz Wesertal

Brauerei Bergbräu

sowie an die Organisatoren

Christian N., Marwa A. und alle anderen genialen Menschen. ^^

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Rockin all over the world – und in Uslar.

(Quelle Bilder: Steffi Werner)

Der Gang gestern zum Kulturbahnhof, das Treffen von Freunden und Bekannten, das zusammen stehen beim Bier sowie überhaupt wieder ein Open Air-Konzert zu besuchen, fühlte sich teils befremdlich an. Nach der langen Zeit, in der wir ja quasi abstinent leben mussten. Und es ging nicht nur mir so. Mein Rescuer-Shirt war dermaßen staubig von der langen Liegedauer im Schrank, dass es nochmal durch den Kurzwaschgang musste.

Das Solling Festival startete gestern am Kulturbahnhof mit Rescuer, welche auf dem „KuBa Stagemobil“ nach gefühlten Ewigkeiten wieder in die Saiten/auf die Drums hauten. Endlich wieder! Das Wetter hielt sich auch zum Glück, so konnte der Regenschirm im Haus bleiben und musste nicht in die Handtasche geprümmelt werden.

Selbst unser Bürgermeister hat es sich nicht nehmen lassen dort aufzuschlagen und ein paar Worte an die Gemeinde zu richten. Ich finde übrigens, dass ihm ein Rescuer-Shirt sicherlich auch gut stehen würde 🙂

Das DRK war vor Ort, genauso wie HKS, beide für die Sicherheit zuständig. Soweit ich das beurteilen kann, lief alles glatt.

Solche Events fallen und stehen mit den Leuten, welche mit anpacken, das alles organisieren, letzten Endes an diesen Abenden vor Ort sind damit diese Veranstaltungen überhaupt stattfinden können. Das geht von der Technik über den Verkauf diverser Getränke (hier zu erwähnen wäre die Uslarer Kaltschale), bis hin zu den fleißigen Heinzelfrauen und -männern, die an solchen Abenden ehrenamtlich diversen Aufgaben nachkommen.

Da kann man auch gerne mal Dankeschön sagen.

Den Herren von Rescuer war die Freude wirklich anzusehen, dass sie wieder auf der Bühne stehen konnten. Dass sie wieder das machen durften, was für sie Leidenschaft und Herzblut bedeutet: Musik machen und mit den Gästen/der Rescuer- Family abfeiern und Party machen.

Wie herrlich es gestern war all die Leute zu beobachten, auch alle sofort zu erkennen weil der Schnutenpulli keine Pflicht war. Die Menschen beim wippen zur Musik, beim singen und tanzen zu beobachten. Weil solche Abende das Salz in der Suppe sind für viele von uns.

Das tolle an solchen Events in einer Kleinstadt ist auch, dass man sich kennt, von Anonymität keine Spur. Da wird auch mal viel gesabbelt so nach dem Motto:

„Haste schon gehört?“

„Hier, jetzt muss ich Dir mal was erzählen“.

Und so weiter und so fort.

Kleinstadtflair eben. Zudem habe ich mich gestern mit Leuten unterhalten, mit denen ich noch nie ein Wort gewechselt habe. An dieser Stelle Gruß an Malte aus Bodenfelde.

Mit der Nuzung der Luca App z. B. und den Impf- bzw. Testnachweisen im Eingangsbereich war für die Sicherheit gut gesorgt. Desinfektionsmittel in greifbarer Nähe wird uns wohl noch eine Weile begleiten, so auch gestern Abend. Ich spare mir schon das Parfüm, das wird ja eh übertüncht wenn man sich die Flossen hin und wieder damit einreibt. Aber was sein muss, muss sein.

Der Gang nach Hause gegen Mitternacht, den habe ich persönlich auch vermisst. Zwar gestern nicht bei Sonnenaufgang, pfeiffend und mit der Handtasche schleudernd, aber immerhin 🙂

Ich persönlich muss wohl in ein Trainingslager, 18 Monate Feierpause haben mich leicht zurückgeworfen die Kondition betreffend.

Aber gut, nehmen wir eben die nachfolgenden Veranstaltungen auch mit, dann wird das wieder.

Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Party, die nächsten lauen Sommerabende, den nächsten Tanz und das nächste Wiedersehen meiner Freunde. Bestimmt halte ich dann auch ein Stündchen länger durch. Hoffe ich zumindest. ^^

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Es geht wieder los: Rescuer läutet das Solling Festival ein.

(Quelle Bilder: Kulturbahnhof Uslar/Rescuer)

Wie lange haben wir darauf gewartet und gehofft:

Eine der ersten Open Air-Veranstaltungen im Uslarer Land geht in Kürze steil. Rescuer, unsere „local heros“ wenn es um Musik geht, starten das Solling Festival, welches vom Kulturbahnhof Uslar e. V., gefördert von Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, auf die Beine gestellt wird.

Im Zeitraum von 10. Juli bis Anfang Dezember werden an verschiedenen Locations im Solling diese Festivals stattfinden

(Quelle: Kulturbahnhof Uslar e. V.).

Auf dem sogenannten Kuba Stagemobil (ein Bühnenanhänger) werden Christoph, Maik, Miks, Tom und Bernd wieder das machen dürfen, was sie sicherlich lange vermisst haben: Auf der Bühne stehen, Musik machen und mit der Rescuer Family und anderen Liebhabern diverser Ohrwürmer endlich, endlich wieder ein klein wenig abfeiern.

Um 19 Uhr ist Einlass, um 20 Uhr dann erklingen live on stage wieder E-Gitarren, Bässe, Drums und Gesänge. All das für „umme“, der ein oder andere Euro darf aber als Spende mehr als gerne hinterlassen werden.

Wir alle haben mehr oder weniger abstinent von den Dingen gelebt, welche das Leben teils mit ausmachen: Freude treffen, Musik hören, quatschen, tanzen usw. Es fühlt sich beinahe unwirklich an, dass wir all das, unter Einhaltung der geltenden Hygienemaßnahmen natürlich, wieder dürfen am übernächsten Samstag. Nach einer endlos erscheinenden Zeit.

Ich sehe vor meinem geistigen Auge schon jetzt die Rescuer Family mit den Bandshirts vor dem KuBa mit den Hufen scharren um endlich wieder die Jungs von Rescuer zu sehen und zu hören. Weitere Infos zum Solling Festival werden sicherlich über die Seite des Kulturbahnhof Uslar e. V. ergänzt, der link zur Seite folgt unten.

Wie schön, dass meine Unterseite „Veranstaltungstipps“ wieder langsam an Fahrt aufnimmt.

Auf einen fulminanten, geilen, Musik geschwängerten Abend mit vielen tollen Leuten und … na klar … RESCUER. Yeah!

Info:

Wo: Kulturbahnhof Uslar,  An der Eisenbahn 1, 37170 Uslar
Wann: Samstag, 10.07.2021
Uhrzeit: Einlass 19 Uhr, Beginn 20 Uhr

https://www.kulturbahnhof-uslar.de/

https://www.rescuer-uslar.de/Band.htm

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Sprachnachrichten im Turbo-Gang – wer es mag.

(Quelle Bild: Pixabay/geralt)

Da schaute ich wohl nicht schlecht, als neben den Sprachnachrichten meiner Freunde (und meinen eigenen) bei Whatsapp plötzlich rechts „1““ und 1,5“ und „2“ auftauchten wenn man auf den Play-Button drückte. Ich hab mich echt nicht getraut da mal drauf zu drücken. Okay, okay, okay, die Neugierde siegte dann doch und ich hörte nach dem tätigen der Knöppe mir unverständliche, rasant schnell gesprochene Sprachnachrichten à la Mickey Mouse. Zum schreien komisch, ich hätte mich beömmeln können.

Nun wusste ich nicht ob ich da irgendeinen Trend verpasst habe, die Erhöhung der Sprachgeschwindigkeit einen Grund hat welcher mir nicht einleuchtet. So habe ich das auf mehreren Seiten mal gegoogelt.

Hintergrund ist echt, das man Zeit spart beim abhören der Nachrichten, gerade wenn man einen Lahma*sch unter seinen Leuten hat, welche extrem langsam spricht. Sorry, aber so jemanden kenne ich nicht. Weder in den sozialen Netzwerken noch im realen Leben. Selten war ich in Situationen bezüglich Unterhaltungen/Gesprächen, in denen ich mir mehr Geschwindigkeit wünschte. Mit verzerrter Stimme, das kommt ja noch dazu.

Und selbst wenn ich jemanden kennen würde, welche(r) langsam spricht: Dann ist das eben so und wird seinen Grund haben. Vielleicht auch einen medizinischen Grund mit neurologischer Ursache.

Ich würde mir wohl manchmal weniger Inhalt wünschen beim quatschen, also wenn jemand ohne Punkt und Komma redet und von Kuchen backen auf Pobacken kommt so rein von der Thematik her. Allerdings geht es vielen Leuten so mit mir wenn ich in Sabbel-Laune bin 😉

So habe ich den angeblichen Wunsch von Usern nicht verstanden, wenn es um die Verdopplung der Sprachgeschwindigkeit geht.

Wenn man die Geschwindigkeit verdoppelt, dann versteht man kaum was. Ich jedenfalls nicht. Auf eineinhalb Mal schnellere Abspielung geht das noch, aber bei allem anderen hört sich das an als ob eine Ziege in einen Blecheimer pullert.

Ich habe aus Spaß an der Freude etwas dramatisch klingende Nachrichten in doppelter Geschwindigkeit abgehört: Da wird aus Drama schnell Comedy 🙂

Es sei die Frage erlaubt, ob wir für unsere Familie, Freunden, Kollegen und Bekannten nicht mal 6 Minuten Zeit abknapsen können wenn es um den Austausch geht. Auch wenn es 10 Minuten sind oder was auch immer. Sprachnachrichten sind nicht jedermanns Sache, kein Ding. Aber ich bitte ja auch niemanden am Telefon oder auf der Straße schneller zu sprechen, um nicht so viel Zeit in ein Gespräch investieren zu müssen. Wo bleibt da eigentlich die Zwischenmenschlichkeit?

Zudem würde ich gerne die Originalstimmen hören, nicht so eine spooky Stimmlage welche mir echt fremd ist.

Hauptsache man erfindet nicht noch die Funktion, dass wir Nachrichten mit doppelter Lesegeschwindigkeit aufsaugen müssen, weil sie dann verschwinden und wir ein paar Sekunden oder Minuten mehr Lebenszeit gewonnen haben.

Verrückte Welt. ^^

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Originalaufnahmen von Unfallstellen und involvierten PKW: Muss das eigentlich sein?

(Quelle Bild: Pixabay/Republica)

Wer aus dem hiesigen Landkreis kommt, wird über die grausamen Unfälle der letzten Tage gelesen haben. Und nicht nur das. Uns wurden seitens der lokalen Presse/Nachrichtenmagazine/Onlineredaktionen auch Bilder gezeigt von den Unfallstellen, den verunglückten PKW, den beteiligten Damen und Herren bzw. Fahrzeugen der Rettungsdienste , Feuerwehren etc.

Ich persönlich frage mich beim Anblick dieser Bilder immer, ob man das wirklich so zeigen muss. Mir als unbeteiligte Person macht das schon eine Gänsehaut. Wie mag es da den Familien und Freunden gehen?

Den Menschen, welche um das Leben ihrer Liebsten bangen müssen oder sich schon verabschieden mussten oder noch müssen?

Ist es wirklich notwendig, 1:1 mit Bildern das Unfallgeschehen für uns Leserinnen und Leser anschaulich zu machen?

Ist es wirklich notwendig diese Bilder u. a. den Familien darzubieten?

Wo sind an genau dieser Stelle Respekt, Pietät, Anstand und Ehrfurcht?

Ich verstehe sicherlich, dass all die Redakteure, Journalisten, hiesigen Zeitungen und die anderen so ihr Geld verdienen.

Was ich aber nicht verstehe ist die Tatsache, dass man bei so sensiblen Themen nicht auf Beispielbilder zurückgreift. Aus den eben genannten Gründen namens Respekt, Pietät, Anstand und Ehrfurcht.

Wer macht eigentlich diese Bilder? Das kann man den Quellen teils gut entnehmen. Aber ich frage mal total naiv und stelle mich dumm: Wer macht diese Bilder und verbreitet diese bzw. leitet sie weiter?

Wir diskutieren die Gaffer, fordern teilweise hohe Geldstrafen, versuchen Unfallopfer mittels Sichtschutzwänden abzuschirmen. Damit diese in ihrer Privatsphäre geschützt sind. Und um den Angehörigen diese Bilder zu ersparen.

Auf der anderen Seite muten wir einer Mutter, einem Großvater, einer Schwester oder einem Freund beispielsweise ein Bild zu, auf dem man erahnen kann, dass dort jemand von einem gesunden Menschen zu einem schwer verletzen Menschen wurde. Oder noch grausamer: Seinen letzten Atemzug tat.

Wir haben die DSGVO vor das Nase, streng genommen darf ich nicht mal Bilder vom Hund der Nachbarn teilen ohne deren Einverständnis.

Aber Bilder vom Unfallhergang des Ehemannes oder vom Unfallwagen des verstorbenen Kindes dürfen, ohne zu fragen und das Einverständnis einholend, der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden?

Ich möchte solche Bilder nicht sehen wenn ein mir nahestehender Mensch verunglückt ist. Echt nicht!

Vielleicht denken darüber mal die Leute nach, welche auf den Auslöser drücken in einem so grausamen Moment. Und so traurige Bilder verbreiten.

Und ob Berichterstattung nicht auch mit Beispielbildern machbar wäre. Das haben heute zumindest zwei Onlinemagazine geschafft, und das fand ich dem traurigen Anlass gegenüber angemessen. Während andere ein bestimmtes Unfallgeschehen 3x thematisierten mit Bildern über den Tag verteilt. Grausam!

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Der erste Kaffee in der Außengastronomie: Yeah!

(Quelle Bild: Pixabay/Silke Wöhrmann/jobbe)

Ich weiß ja nicht wie es euch bzw. Ihnen geht, aber für mich ist die Öffnung der Gastronomie schon so ein kleines Highlight. Gerade was die Außengastronomie betrifft. Wie sehr habe ich genau das all die Monate vermisst.

Am Donnerstag hatte ich einen Termin (in Hessen war Feiertag), so war ich am Vormittag schon unterwegs. Und bin zum Glück auf die glohrreiche Idee gekommen einen kleinen Umweg durch die Innenstadt hier zu machen. Das Wetter war klasse, meine Stimmung nicht weniger als ich sah, dass scheinbar nicht nur ich diese Idee hatte. So dauerte es nicht lange bis zu dem Moment, als ich endlich, endlich wieder mit einem Kaffee vor einer unserer Kneipen saß.

Es mag sich albern anhören, aber das fühlte sich dermaßen geil an. Die Menschen um mich herum hatten irgendwie alle gute Laune. So kam man mit Leuten ins Gespräch, mit denen man noch nie ein Wort gewechselt hatte.

Am liebsten wäre ich drei Tage dort sitzengeblieben, weil es mir echt gefehlt hat. Und es sich anfühlte, als hätte man ein Stück Lebensqualität zurück erhalten. Vor 2 Jahren habe ich noch nicht so bewußt wahrgenommen, was diese Momente eigentlich für ein Luxus sind.

Es war meiner guten Erziehung geschuldet, dass ich mir kein kleines Bier gegönnt habe morgens um 11 Uhr. Das Gerede dann geht ja schnell:

„Hier, saß die Steffi da am Vormittag schon mit einer Gallone am Hals!“

Das Bier mit Freunden steht aber hier ganz weit oben auf der Agenda.

Apropo Freunde: Meine sind schon die Härtesten irgendwie. Ich war die Tage davor etwas unpässlich quasi. Einladungen auf das obligatorische Bier am Abend musste ich absagen. Was aber zumindest einen aus der oben genannten Gruppierung nicht davon abhielt, mir Bilder seines frisch gezapften Bieres zu schicken mit den Hinweisen, wie toll es jetzt gerade ist. Und wie er dieses Bier an der frischen Luft genießt. Während ich vor einem Kräutertee und Knäckebrot saß. Aber gut, es sei ihm gegönnt 🙂

Dass es nicht nur mir so geht, das konnte ich gestern Abend erleben, als vor einem Discounter zwei nette Angestellte draußen bei einem Bäcker saßen. Man konnte es ihren Gesichtern ansehen, dass sie dasselbe dachten wie ich am Vormittag.

„Endlich wieder!“

Das haben mir die zwei Hübschen in einem kurzen Gespräch dann auch bestätigt.

Wenn es nach mir ginge, würde ich (fast) jede Kneipe, jedes Café, jede Eisdiele und jedes Restaurant hier aufsuchen und dieses Feeling ausnutzen. Mache ich vielleicht auch 🙂

Es geht halt nix über diese Momente mit Freunden, das zusammen sitzen, das quatschen, das gemeinsame Essen und Trinken. Genau diese Dinge machen das Leben mitunter aus. Zumindest für mich.

Da denke ich gerade an mein Lieblingszitat:

Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.

Guy de Maupassant

Wahrscheinlich freuen sich die Betreiberinnen und Betreiber nicht weniger, uns wieder vor der Nase sitzen zu sehen. Sie haben uns bestimmt auch vermisst. ^^

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Es geht wieder los!

(Quelle Bild: Pixabay/cocoparisienne)

Wahrscheinlich habe nicht nur ich Freude im Hintern, dass unsere Gastronomie wieder durchstarten kann hier in Uslar.

7 Monate alles geschlossen, einige haben den Außerhaus-Verkauf von Essen angeboten. In ihrer Not wahrscheinlich. Und auch wenn wir sicherlich fleissig bestellt haben, mag das ein Tropfen auf dem heißen Stein gewesen sein, gerade auch für die Hotelbetriebe. Das ist allerdings nur meine Vermutung.

Umso größer ist jetzt die Freude, dass langsam wieder Leben in die Bude kommt bzw. in diese Kleinstadt 🙂

Doch, es hat echt gefehlt. Der Kaffee am Nachmittag, das Bier oder was auch immer mit Freunden am Abend bzw. an den Wochenenden.

Wenn man in den letzten Monaten durch die Lange Straße fuhr, dann war das ein grausamer Anblick. Alles dunkel. Wo sonst bei frühlingshaften bzw. sommerlichen Temperaturen Hinz oder auch Kunz draußen saßen, sah man nur eine gähnend leere Innenstadt. Vom Fiasko der Betreiberinnen und Betreiber ganz zu schweigen. Und von deren Lieferanten. Wie der Brauerei beispielsweise. Oder anderen.

Es ist einfach schön zu lesen oder auch zu hören, wie nun zumindest diese Berufsgruppe wieder „on air“ geht.

Per Whatsapp infomiert man sich zurzeit wer wann wieder öffnet. Und alle freuen sich. Das war zumindest meine Beobachtung.

Das Treffen mit Freunden, das gemeinsame Essen, die Gespräche: Es hat so gefehlt! Der Klatsch und Tratsch, sehen und gesehen werden. Nicht selten das Salz in der Suppe eine Kleinstadt betreffend bzw. Uslar.

Bleibt zu hoffen, dass die Veranstalter auch bald nachziehen können, die DJ hier, die Organisatoren, die Musiker etc., diese müssen noch ausharren. Man mag sich nicht ausmalen wann die Feste, Konzerte oder was auch immer hier wieder am Start sind, wahrscheinlich wird das noch dauern. Aber man soll ja bekanntlich den Glaube nicht verlieren und die Hoffnung nicht aufgeben.

Ich wünsche allen Restaurants, Kneipen und Hotels volle Häuser. Wie es die Verordnung gerade zulässt. Und die Zahlen. Aber die sind hier im Landkreis ja gerade bombastisch. Und dass der (vielleicht) schwierigste Part jetzt erstmal überstanden ist und es für alle Beteiligten wieder los geht mit dem, was sie mit Herzblut betreiben. Und mit Leidenschaft.

Dass der Einzelhandel, gerade die alteingessesenen Uslarer Geschäfte, jetzt auch wieder unter weniger strengen Verordnungen öffnen dürfen, das freut mich nicht weniger.

So soll es sein, so soll es bleiben. ^^

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„Was stimmt mit Dir eigentlich nicht?“

(Quelle Bild: Pixabay/Free_Photos)

Diese Frage, natürlich anders gestellt bzw. positiver oder denzenter gespickt, wird mir immer wieder gestellt. Im Bezug auf Partnerschaft, Ehe und all das Gedöns.

Es scheint unnormal zu sein, wenn eine Frau wie ich, mit 51 Jahren, alleine durchs Leben geht. Und das auch relativ tiefenentspannt. Und zudem sehr zufrieden. Mehr als zufrieden.

Ich sehe an den Blicken immer, dass die- oder derjenige total spektakuläre Antworten erwartet. Geheimisse oder was auch immer.

Total klasse finde ich Randbemerkungen wie:

„Du bist doch nicht doof“,

„Du siehst doch nicht aus wie Elli Pirelli aus dem Sumpf oder wie ein Heilbutt vergammelt!“

Ja, Danke 😉

Ich finde die Frage nicht unbedingt anstößig, vielleicht etwas sehr privat. Teils erkläre ich das, teils auch wieder nicht.

Warum muss mit uns, die sich für ein Leben als Single entschieden haben, eigentlich irgend etwas nicht stimmen?

Ist es so neben der Kappe mit sich selbst zufrieden zu sein? Hängt die Glückseligkeit echt von einer Partnerschaft ab? Nee, eigentlich nicht.

Ich kenne so viele Freunde und Freundinnen, welche mit dem Modell „Single“ total zufrieden sind. Denen fehlt nix. Das sind Leute wie Du und ich. Weitgehend ohne psychische Auffälligkeiten oder Traumatas. Die haben sich einfach nur für dieses Lebensmodell entschieden, weil es ihr Lebensmodell ist.

Gut, die/der ein(e) oder andere mag da Erfahrungen gemacht haben, welche nicht schön waren. So kam diese Entscheidung vielleicht zustande. Ich kann da weniger zu sagen, ich frage auch weniger nach. Das ist ja die Entscheidung eines jeden selbst.

Viele meinen, dass ein Leben als Single schwieriger ist. Man viel alleine ist, wenig Hilfe hat und Unterstützung erfährt. Dass man einsam ist oder unglücklich.

Das stimmt ja so nicht, es liegt immer im Auge des Betrachters und im eigenen Verlangen. Man hat ja auch Freunde. Familie etc.

Vor 30 Jahren war es den Frauen fast unmöglich alleine mit Kind über die Runden zu kommen. Da gab es noch nicht das Amt, da war eine alleinerziehende Mutter Gespräch und auch teils eine Außenseiterin. Von der Gesellschaft kaum akzeptiert. Es passte nicht in das Weltbild. Das erzählte mir mal eine Mutter von 3 Kindern vor Jahren, welche damals ihren Ehemann sofort verlassen hätte, dies aber nicht konnte. Weil sie finanziell nicht aufgefangen worden wäre und Thema gewesen im Dorf. Auf die man mit dem Finger zeigt.

Heute ist das alles anders, wir Frauen stehen im Job unseren „Mann“, verdienen unser Geld. Sind so finanziell nicht abhängig. Auch emotional wie es scheint.

Heute ist die Ehe oder Partnerschaft keine Garantie mehr für die Glückseligkeit. Das ist aber nur meine Meinung.

Die Frage „was stimmt mit Dir eigentlich nicht“? würde ich der fragenden Person immer gerne sofort entgegensetzen, aber es scheint mir zu müßig. ^^

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Die scheinbar verdrehte Welt diverser Sender, Formate und Produktionen.

(Quelle Bild: Pixabay/Peggy_Marco)

Sicherlich habe viele die schockierenden Worte bzw. Schilderungen von Ikke Hüftgold/Matthias Distel vernommen. Darauf muss man nicht näher eingehen, seine Worte erklären um was es geht bzw. ging. Bei Instagram weit über 5 Millionen klicks bzw. Reaktionen, das ist schon eine Hausnummer.

Erst kürzlich, ein paar Tage vor der Ausstrahlung seines Videos, sprachen wir noch darüber, wie sehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer von sogenannten Reality-Shows im Grunde genommen vorgeführt werden. Das war zumindest unsere Sichtweise. Beispiel die Sendung mit dem Tausch der Mütter bzw. Familien. Es scheint immer derselbe Inhalt: Die gute Mutter tauscht mit der schlechten Mutter. Und wir Zuschauer sitzen wie Voyeuristen vor der Flimmerkiste und erhalten Einblicke in die Privatsphäre uns unbekannter Menschen. Ergötzen uns daran. Lassen uns so unterhalten. Klopfen uns vielleicht auch heimlich auf die Schulter, dass wir so nicht leben müssen. Es gab schon eine Kolumne darüber auf diesem Blog vor langer Zeit.

Ob es nun um Mütter/Väter geht, um Erziehung, um den Lebenswandel, Lebensstil, Hobbys, Finanzen usw.: Die schwächsten Glieder in dieser Kette, die Kinder, haben aufgrund des Alters oft kein Mitspracherecht. Oder können die Konsequenzen der Teilnahme an solchen Formaten nicht abschätzen. Sind sich nicht annähernd im Klaren darüber, was nach der Ausstrahlung einer Sendung passieren kann im Bezug auf Reaktionen. Von den Freunden, den Nachbarn, von total Unbekannten.

Ohne zuviel sagen zu wollen/dürfen, sind Verträge in diesen Formaten bzw. bei den Castings nicht ohne. Es scheint fast so, als träte man alle Rechte an die eigene Person ab. Es darf geschnitten und gesendet werden wie es der Dramatik dient. Davon gehe ich zumindest aus nach diversen Erfahrungen. Quote ist das Stichwort. Quote!

Wer abliefert, und sei es noch so skuril, der sorgt für Quote. Und Kohle.

Wenn ich Casting-Shows schaue, dort werden auch gerne private Trailer gezeigt aus dem häuslichen Umfeld, dann kommen immer die weit nach vorne welche eine Geschichte zu erzählen haben. Dunkle Zeiten, schwierige Situationen, schillernde Lebensphasen. Ein „Normalo“, also jemand der total unspektakulär sein Leben gestaltet, der fokussiert nicht. Da singt beispielsweise eine oder einer so grausam, das mein Trommelfell blutet. Und einer oder eine andere wie eine Göttin. Hat der „Trommelfellbluter“ eine dramatische Geschichte zu erzählen, und der „Gott“ im Bezug auf tollen Gesang eine langweilige Story, dann bilde ich mir immer ein, erstere Gruppierung kommt weiter. Weil die Berichterstattung mehr eingeschlagen hat. Und das alles mehr fasziniert. Und fokussiert.

Teilweise frage ich mich ob die Leute, welche es vor eine Kamera geschafft haben plus einem Wiedererkennungswert, einfach darüber stehen was so an Klamauk über sie berichtet wird. Ruhm ohne wenn und aber, egal um welchen Preis. Hauptsache in den Schlagzeilen. Oder ob auch diese Leute darunter leiden, aber aus der Nummer nicht mehr rauskommen. Weil sie das Geld brauchen. Oder eben den eben zitierten Ruhm.

Im Bezug auf Ikke Hüftgold waren am Rande (für mich) sehr interessante Begebenheiten zu beobachten:

Menschen, deren Geschichte auserzählt ist, nach denen eigentlich kein Hahn mehr kräht, deren Leben so langweilig ist wie nur sonstwas, die einfach über keinerlei Ausstrahlung oder Talent verfügen, teilten sein Statement sofort. Verwiesen auf seine Worte. Nahmen Anteil an diesem Drama.

Pathologisch wirkte auf mich der Eindruck, dass genau diese Leute gerne die eigenen Kinder vor die Kamera schubsten und noch drängen, sie der Allgemeinheit zur Unterhaltung darbieten in Momenten, welche beispielsweise intim waren/sind und diese Kinder bzw. Jugendlichen anscheinend total überforderten.

Aber wenn man einmal mit dem kleinen Zeh auf dem roten Teppich stand und gerne weiter stehen möchte, dann muss man scheinbar Abstriche machen. Egal auf wessen Kosten und egal um welchen Preis.

Abschließend hat mich das Statement von Ikke Hüftgold wirklich berührt. Und meine Sichtweise ein wenig verändert.

Diverse Sendeformate bzw. Sender werden hier nicht mehr geschaut. Allerdings nicht nur wegen dieser grausamen Story, sondern weil wir hier diesen (gestellten) Mumpitz nicht brauchen. Aber das haben wir schon viel eher beschlossen.

Wir Zuschauerinnen/Zuschauer entscheiden darüber, was gesendet, gefeiert, geduldet wird und was nicht.

So einfach ist das. ^^

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Wenn der Kirchturm nachts laut bimmelt.

(Quelle Bild: Pixabay/OpenClipart-Vectors)

Es trug sich zu Ende April, als ich in der Nacht von Sonntag auf Montag, geweckt von einer randvollen Blase, aufwachte und den Gang auf die sanitäre Anlage antrat. Zu hören war Geläut. Nicht wie üblich alle 15 Minuten, sondern durchgehend. Ich war etwas verwirrt, schob diese akkutische Wahrnehmung auf vielleicht akute Überarbeitung/schlechten Schlaf oder was auch immer, und rollte mich wieder ab. Es bimmelte noch immer. Da kommt man auf ganz skurile Gedanken so kurz vor dem Wiedereintauchen in das Land der Träume. Man zweifelt an sich und an seinem Verstand.

„Habe ich irgendeinen kirchlichen Feiertag vergessen?

Bimmelt die katholische Kirche jetzt nachts um 2 Uhr aus Gründen, welche ich noch nicht durch die hiesige Presse mitbekommen habe?

Hat man das Läuten wegen Corona von abends 21 Uhr jetzt auf nachts 2 Uhr verschoben?

Läutet es nun generell wieder wegen der Pandemie? Wirklich nachts um 2 Uhr?“

So schlief ich ein und dachte am nächsten Morgen nur kurz darüber nach. War mir allerdings auch nicht mehr sicher ob es nun ein Traum war oder Realität.

Bis ich kürzlich erst die lokale Presse online gelesen hatte, und da kam dann die Lösung:

Es hat wirklich geläutet, eine der vier Glocken hatte quasi eine Eigendynamik entwickelt und bis 3 Uhr alles gegeben. 60 Minuten Gebimmel vom Feinsten. Bis zu dem Moment, als man dann die Stromversorgung unterbrechen musste. Es hatten sich nämlich schon Anwohner bei der Polizei gemeldet und sich über das Gebimmel beschwert. Ein netter Herr der Gemeinde machte sich dann auf den Weg und klemmte der Glocke den Saft ab.

Ich habe also keinen Feiertag verpasst, keine Neuerungen um das Geläut verschlafen, halluziniert habe ich auch nicht.

Sind wir mal gespannt, wann bzw. ob die evangelischen Kirchenglocken auch eines Tages ihren eigenen Willen durchsetzen und eine Kleinstadt aus dem Tiefschlaf reißen.

Das sollte ich dann mitbekommen, der nächtliche Gang aus dem Bett auf die Gästetoilette lässt da Raum für 🙂

Und ja, es mag viele genervt haben, aber ich finde solche Storys immer herrlich.

Und die Moral von der Geschicht: Kirchenglocken gehorchen immer … nicht! ^^

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