Nein, freut mich echt für jeden meiner Freunde, die jetzt libidotechnisch gerade voll abgehen. Ich beobachte schon seit Jahren, dass gerade zu dieser Jahreszeit viele ihren Status von „Single“ in „in einer Beziehung“ ändern.
Alles neu macht der Mai *träller*
Wenn ich mitbekomme, dass gerade Leute so meines Alters plötzlich schmetterlingstechnisch abgehen wie Pommes, beruhigt mich das ein wenig. Und wenn es dann auch noch Leute sind, die wie ich, nett ausgedrückt auch nicht immer rundlaufen, keimt Hoffnung auf (die Kommasetzung dieses Satzes überfordert mich gerade sowas von! Korrigiert das mal selber im Koppe).
Tschakka, da geht noch was.
Ich bin dann neugierig und frage gerne nach wo und wie und wann und mit wem. Also ob real oder mit der Hilfe diverser Singleseiten. Eine Freundin die so verknallt ist, dass ich auch denke dass ich verknallt bin, weil sie so verknallt ist, fand ihren Mr. Right im Netz, in einer Singlebörse. Der Name der Börse sagte mir auch was, ich war da schon 2x angemeldet. Und was macht die Steffi dann? Genau, meldet sich dort zum 3. Mal an.
Also irgendwie kenne ich die da alle noch, fast alle. Und wahrscheinlich erkennt mich der ein oder andere auch wieder. „Ach nee, die Steffi, und sonst so?“
Ich denke dann über die Männner:
„Der ist ja immer noch hier, mit dem stimmt doch was nicht.“
Und die Männer denken von mir:
„Die ist ja schon wieder hier, mit der stimmt doch was nicht.“
Herrgott ja, wenn wir denn alle so Raketen wären, dann wären wir nicht in Singlebörsen, sondern würden in Kürze Silberhochzeit feiern oder so.
Besagte Börse ist bekannt dafür, dass man dort schon Nachrichten und Handynummern bekommt, 3 Sekunden nachdem man angemeldet ist. Und antwortet man nicht innerhalb von 5 Sekunden, zicken die rum.
Er so: „Hier, warum antwortest Du nicht?“
Ich so: „Warte, muss erstmal mein Profil ausfüllen.“
Er so: „Sag doch, wenn Du kein Interesse hast.“
Ich so: „Moooooment.“
Er so: „Bist ganz schön eingebildet.“
Ich so: „Alter, ist gut jetzt.“
Und zack, haut der mich auf seine Ignoreliste.
Ich bin hier gerade mal ½ Minute angemeldet! Help me!!!
Aber da ja meine Freundin gerade auf Wolke 7 rumtänzelt, ziehe ich das Ding jetzt durch. Ich bin knallhart und ziehe das jetzt durch.
An alle Frischverliebten: Freut mich echt für Euch 😉
Ich ändere übrigens meinen Status nie wieder in „in einer Beziehung“, weil man dann immer erklären muss, warum man den Status nach geraumer Zeit doch wieder in „Single“ geändert hat. Ist mir auch saupeinlich, muss ja keiner mitkriegen das Drama. ^^
Für eine „Hundephobikerin“ hatte ich eine recht „hundelastige“ Woche.
Dieser Bammel vor fast allen Pfiffis und Sammys und Hassos geht mir mittlerweile selber tierisch auf die Nerven. Ich hatte, als das Wetter so schön war, totalen Bock auf einen Spaziergang, gerne auch im Wald oder so. Aber genau da bekomme ich eine Schnappatmungsattacke nach der nächsten, eben wegen der Hunde. Ein Schäferstündchen nachts an einer alten Eiche ist mit mir nicht möglich. Nur mal so als Info an die Herren 😉
Was macht man da? Man wird aktiv irgendwie. Ich sah einen Aufruf für eine Hypnose-Sendung, der Aufruf war auf Phobien spezialisiert. Email fertiggemacht, Problem geschildert und ab ging der Peter. Am Abend klingelte dann mein Telefon und ein durchaus sehr nett klingender Mitarbeiter rief mich an. Wir besprachen das Drama und er klärt mich auf, dass wir quasi als „Strohkandidaten“ fungieren, also zusammen mit dem Hypnotiseur die Sendung durchspielen, und schauen wer überhaupt für eine Hypnose in Frage kommt. Das klappt ja nicht bei jedem. Nur leider, leider, leider, leider, war ich zu weit weg von Köln. Hätte das bei mir geklappt, wären nämlich evtl. 3 Tage Aufenthalt in der Domstadt notwendig geworden. Sowas ist auch eine Kostenfrage, man muss dort hinkommen und wieder nach Hause kommen und natürlich irgendwo pennen ohne unter die Räder zu kommen. Am nächsten Tag rief mich nach vorherigen Absprache eine sehr nett klingende Mitarbeiterin an. Anscheinend hat meine Panik vor Wuffi und Co. irgendwie Eindruck gemacht. Tja, der Hammer war dann, dass man sogar die Kosten fürs Hotel übernommen hätte. Der Oberhammer aber war, dass ich keinen Urlaub nehmen konnte und wollte, da im Büro gerade der Bär steppt. Ihr ahnt nicht, wie sehr es mich interessiert hätte, ob eine Hypnose das Problem in den Griff bekommt. Für mich wäre das traumhaft gewesen, schon wegen der alten Eiche und so 😉
Aber ich bin ja nicht doof. Ich sah einen Aufruf für eine Sendung mit dem Psychologen Michael Thiel aus Hamburg (kennen sicherlich einige aus dem TV). In der Sendung „Therathiel“, die auf rocketbeans.tv ausgestrahlt wird, ging es auch um Phobien. Seine Gäste waren zwei Tiertrainer. Ich also wieder meine Daten in eine email geprümmelt und abgeschickt. Eine Mitarbeiterin meldete sich per mail und sagte mir, dass ich versuchen solle mich dort zu melden während der Sendung, mit Skype. Wer hat kein Skype? Ich! Dann kam aber der Hinweis, dass man anrufen kann, so mit dem altmodischen Telefon und so. Ich also gestern Punkt 21.45 den PC angeworfen und rocketbeans.tv angestellt. Die Nummer wurde eingeblendet, und ich wählte, als gäbe es keinen Morgen mehr. Ich wählte und wählte und wählte.Ich habe schon gezittert. Und zack, war die gute Mitarbeiterin an der Strippe, mit der ich per mail in Kontakt stand. Sie wusste auch gleich wer ich war. Kurz abgehustet, und so sprach ich mit Michael Thiel und den beiden Tiertrainern und schilderte mein Problem, live in der Sendung. Man schlug mir nach einem wirklichen netten und ausführlichem Gespräch folgendes vor: Eine Hundeschule ausfindig machen und so versuchen, die Angst vor den Vierbeinern zu verlieren. Der Tiertrainer in der Sendung hatte auch mal eine Hundephobie, ist aber quasi übern Berg. Michael Thiel bat mich noch, ich möge mich melden, wenn ich diesen Versuch gestartet habe, also ein Feedback geben. Heißt für mich, das Kneifen jetzt uncool wäre. Die Drei haben sich viel Zeit für mich genommen. Zudem gab es Zuschauer/Zuhörer gestern Abend. Ich wäre auch in meinen Augen der Arsch, wenn ich jetzt nicht den Mut aufbringe. Also ist mein Plan die nächsten Tage, mir eine Hundeschule zu suchen und um Hilfe zu bitten was mein Problem angeht. Das wird mich Nerven kosten. Ich denke es wäre gut, wenn ich eine gute Freundin mitnehme, einfach damit ich mit meiner Panik nicht alleine bin.
Mir ist gestern gegen Abend noch der totale Kracher passiert: Auf einer Komparsenseite wurde jemand für ein telefonisches Gespräch gesucht, ich habe „Psychotherapeut“ gelesen. Weil ich nicht wusste, ob ich bei Michael Thiel durchkomme, wollte ich sicher gehen und klöppelte auch dort eine email hin wegen der Hunde. Und ihr kennt mich ja, ich kann in 2 oder 3 Sätzen mein Anliegen nicht vorbringen, ich hole gerne weit aus, ganz weit um ehrlich zu sein. Heute morgen kam dann die Antwort (ich zitiere):
“Es handelt sich um einen PHYSIOTHERAPEUTEN. Nicht Psychologen. Ist das für Dich auch passend?“
Passend wäre in dem Moment eine große Bommelmütze gewesen, die ich mir ins Gesicht hätte ziehen können. Ich kann mich nicht daran erinnern, vor Scham morgens um 5 Uhr mit hochroter Rübe in der Küche gesessen zu haben. Das ist mir jetzt noch peinlich! Die denken doch, ich habe nicht mehr alle Latten am Zaun! Ein Physiotherapeut, und ich sabbel den mein komplettes Seelenleben vor per mail. Also immer alles 3x lesen.
Zu dem Versuch mit der Hundeschule unterrichte ich Euch natürlich. Na, das wird was werden. Junge, Junge. ^^
#MichaelThiel #Psychologie #Hundephobie #Therathiel #rocketbeanstv
Was wäre eigentlich, wenn
… wir die Diskussionen, Debatten, Scherze etc., die wir bei Facebook führen, nicht hinter einem Rechner ausfechten würden, sondern Auge in Auge?
Stellt Euch doch mal vor, Facebook wäre eine reale Veranstaltung, bei der man zum jeweiligen Thema an einem Tisch Platz nehmen müsste, und mit dem anderen Usern sprechen. Die Leute anschauen und so, und natürlich auch von den Leuten angeschaut werden und so. An einem Tisch sitzen die großen Sender, an einem anderen unsere VIP`S, wiederum an einem anderen unsere großen Nachrichtenmagazine, ich vielleicht auch an einem kleinen Gartentisch etc., und wir diskutieren verbal. Hand auf Herz: Würdet ihr Euch dort genau so äußern wir hier bei Facebook schriftlich?
Seit Monaten mache ich mir den Spaß/die Arbeit und verfolge Diskussionen, bei denen es hoch hergeht. Und mische natürlich auch mit. Alter Schwede, nicht immer einfach. Man kann seine Meinung freundlich äußern, auch wenn sie kritisch ist, und dann sollte man in Deckung gehen, gerade wenn es Personen aus dem öffentlichen Leben betrifft. Oder sensible Themen. Es gibt echt Fans diverser prominenter Menschen, die regelrecht die Kontrolle über sich verlieren und eine derart aggressive, mitunter dumme Argumentation an den Tag legen, dass ich mir diese Leute anschaue, also deren Profile. Ich mag ja ganz besonders die, die weder ein Profilbild haben, noch eine Ortsangabe, noch andere Infos, aber einen schicken Phantasiename. Das sind nicht selten die, die am meisten beleidigen.
Eine persönliche Erfahrung: Vor einiger Zeit wurde ich ohne Vorwarnung oder Vorkomnisse per PN beleidigt, da kamen die absurdesten Theorien auf den Tisch. Da hatte jemand richtig dicke Lippe. Diese Person traf ich auf offener Strasse wieder. Was soll ich sagen? Keine Bewegung mehr, der Körper dieser Person erstarrt als sie mich sah, ein hochroter Kopf, das Haupt gesenkt, und schnell abgehauen. Das war ein ziemlich gutes Beispiel dafür, dass ein Display wie ein Schutzschild wirkt.
Hier auf diversen Seiten etwas zu kommentieren, und sei es einfach nur spaßig oder lustig gemeint, kann von anderen ausgelegt werden, wie es ihre Stimmungslage gerade möchte. Ich bin immer wieder erstaunt, wie eine humorvolle Konversation kippen kann, wenn jemand Ärger machen möchte. Bei mir selber habe ich das auch schon beobachtet. Je nach Stimmung, sind auch meine Kommentare.
Diskutieren hat hier wenig Sinn, eben weil wir uns oder andere sich hinter dem Deckmantel der Anonymität gut verschanzen, austeilen können aber nicht einstecken mögen. Bei manch einem scheint der Bildschirm den Level der Mutigkeit nach oben zu pushen. Ich bin davon überzeugt, dass nur ein Bruchteil von uns Usern unsere Meinung 1:1 wiedergeben würden, ginge es um ein Gespräch Auge um Auge. Damit meine ich im übrigen nicht die Kolumnenseite, sondern das Gesamtpaket. Auf meiner Facebookseite ist echt noch ein nettes, witziges, angenehmes Schreiben mit Euch. Weil es eine kleine Seite ist. Ich hoffe, dass bleibt auch noch ganz lange so.
Du kannst den Leuten nur vor den Kopf schauen.
Die Vorkomnisse in Höxter-Bosseborn erschüttern dieser Tage die Nation. Es wird viel darüber berichtet, spekuliert, diskutiert, geurteilt.
Viele stellen sich die Frage, wie Frauen auf diesen Typ Mann (Bestie trifft es wohl eher) reinfallen konnten. Sind wir mal ehrlich zu uns selbst: Sind wir nicht fast alle schon um haaresbreite an Menschen geraten, bei denen wir hinterher merkten oder herausbekamen, dass etwas nicht stimmt? Ich bin eigentlich ein sehr ängstlicher und vorsichtiger Mensch, schlafe nicht auf dem Baum und möchte behaupten, eine gute Menschenkenntnis zu haben. Aber auch ich habe zwei heftige Bekanntschaften gemacht vor langer Zeit. Und nie hätte ich damit gerechnet, an solche Männer zu geraten.
Ich lernte vor elendig vielen Jahren einen Mann kennen, ich glaube das war über eine Zeitungsannonce. Geschäftsmann, gutaussehend, sympathisch, mit Benehmen. Wir hatten Kontakt via SMS, ich hatte nicht mal einen PC zu dieser Zeit. Telefoniert hatten wir auch. Eines Abends bekam ich eine SMS, er stünde gerade vor meiner Tür, und hätte einen Brief in meinen Briefkasten geworfen. Ich hatte diesem Mann nie meine Adresse mitgeteilt. Nachdem ich ihn bat er möge abhauen, weil sowas echt das letzte ist, ich ihn nie eingeladen hatte, bekam ich eine SMS. Ich soll auf mich aufpassen, weil es sein kann, dass ich in den nächsten Tagen ein Messer im Rücken habe, wenn ich vor die Tür trete.
Fall Nr. 2: Ich lernte bei „Wer kennt wen“ einen Mann kennen. Er hatte mich dort angeschrieben. Der schriftliche Austausch war nett. Das Telefonat irgendwann auch. Mich störte nur sein dreckiges Lachen, das war kaum zu ertragen. Als ich über eine Statusmeldung bei FB jemanden suchte, der mich zu einer Untersuchung fahren kann, bei der ich nicht in der Lage bin selber einen PKW zu steuern, bot sich dieser Mann mehr als 1x an, immer wieder. Weil ich aber dieses grausame Lachen von ihm nicht aus dem Kopf bekam, lehnte ich dankend ab. Einige Zeit später waren seine Profile gelöscht, ich ahnte nicht warum. Durch einen dummen Zufall, die Welt ist klein, erzählt mir meine Kollegin von einem Fall in der Nähe meines Arbeitsortes, bei dem ein Mann in Haft genommen wurde, der seine Kinder gequält hat. Das war der Mann mit dem dreckigen Lachen.
Ich war einfach nur froh, diese beiden Männer nie persönlich getroffen zu haben, keinen weiteren Kontakt als den schriftlichen zugelassen zu haben.
Warum erzähle ich das?
Auch ich musste erst lernen, dass zwischen dem was man mir schreibt oder erzählt, und zwischen dem was wahrhaftig ist, Welten liegen. Ich habe in den letzten Jahren mein Lehrgeld mehr als 1x bezahlt. Die Zeiten sind schon lange vorbei, als man sich bei Sonnenuntergang auf einer Waldlichtung mit einem Fremden treffen konnte. Gerade im Internet und gerade in Singlebörsen tummeln sich viele kranke Seelen. Damals habe ich folgendes gemacht wenn ich zu einem Date ging: Ich habe eine Freundin darüber informiert, und sie gebeten mich telefonisch zu kontaktieren zwischendurch. So konnte ich sagen ob alles okay ist. Kamen mir die Typen suspekt vor, fuhr ich unter einem Vorwand nach Hause und brach den Kontakt sofort ab.
Wir sind alle nicht davor gefeit, einem solch kranken Menschen wie Wilfried W. zu begegnen. Ich kann mir gut vorstellen dass er die Frauen umgarnte, eine Masche drauf hatte sie an sich zu binden. Wahrscheinlich waren ihm genau die Frauen ausgeliefert, die sehr einsam waren. Leichte Beute sozusagen. Sie hofften vielleicht einfach nur auf einen Mann der sie liebt, respektiert, und mit ihnen einen schönen Lebensabend verbringt.
Der Grad zwischen unserem Urvertrauen und dem heute so dringend empfohlenen Mißtrauen ist ein schmaler Grad geworden. Leider. Das habe ich nach den zwei Begegnungen sehr schnell gelernt.
Und ich denke noch so: „Fährste schnell zum REWE Wiesenstrasse, ist ja um die Uhrzeit nix mehr los.“
Und ich denke noch so: „Fährste schnell zum REWE Wiesenstrasse, ist ja um die Uhrzeit nix mehr los.“
Mittwochabend, 21.40 Uhr, einen Tag vor Himmelfahrt, und nur noch 5 Krümel Tabak im Hause. Ja ey, ich weiß, Rauchen ist ungesund, blablabla. Also Jacke übergeworfen und ab in die Wiesenstrasse. Zu geil, selbst um die Uhrzeit wird bei Siebrecht noch gewaschen und gefeudelt was das Zeug hält. Auf der Höhe vom Aldi sah ich schon, dass der Parkplatz beim REWE mehr als gut besucht war. Und irgendwie kam mir der Gedanke, dass in der Nähe vielleicht eine Veranstaltung ist, ein Spiel beim VfB oder so. Bei der Volksbank merkt man ja auch, dass z. B. Schefft eine Modenschau startet. Oder auf dem Friedhof eine große Beisetzung stattfindet. Weil der Parkplatz dann brechend voll ist. Ich also auf vor den Getränkemarkt gegurkt. Munteres Treiben auf dem Parkplatz, viele junge Menschen. Ich reingerammelt in den Laden, und da waren echt zwei Kassen geöffnet. Das Leben tobte, um 21.45 Uhr, in Uslar. Mit dem Beutel Tabak an die Kasse, und ich raunte dem Verkäufer zu:
„Was ist denn hier noch los?
Er so: „Die Welt geht morgen unter.“
Ich wieder so: „Hier eine Kneipe, und Sie alles toppen alles bisher dagewesene“.
Er so: „Kicher.“
Ich hatte leider mein Smartphone nicht mit, sonst hätte ich einen Schnappschuss gemacht.
Ich fahre eher selten in den REWE Wiesenstrasse, schon garnicht zu dieser Uhrzeit. Aber dass in Uslar das Leben durchaus noch tobt, auch um 21.50 Uhr, das habe ich gestern aus 1. Reihe mitbekommen. Man muss halt nur wissen wo und wann. Ich glaube, ich fahr da jetzt öfter runter
😉
Ich bin ehrlich: Ich wäre gerne 1x im Jahr ein Kerl, und zwar an Vatertag. Das wäre mein Tag, das glaubt mal.
Morgen ist es wieder soweit: Bollerwagen-Day.
Fast alles was mit tiefer Stimme, Androgenen, Adamsapfel und einem Schnipp ausgestattet ist, macht sich morgen wieder auf den Weg, um den Vatertag zu feiern. Oder besser gesagt um Party zu machen. Wandern durch Flora und Flauna, Wald und Wiesen, und den Bollerwagen bis obenhin vollgeprümmelt mit Bier und Schnappes. Männer unter sich sind was herrliches. Ich könnte stundenlang zuhören und zuschauen wenn Männer tagen. Am Vatertag fahre ich gerne gegen Abend Strecken, wo sich die Elite dann auf den letzten Absacker trifft. Ein Bild für die Götter. Wildstrunkelnde Männer, ein fröhliches Liedchen trällernd. Und nicht selten darf die Dame des Hauses den bumsvollen Hausherrn abholen, mit Eimer und Handtuch im Auto. Es sei den Männern gegönnt. Ich wusste bis eben nicht dass der Vatertag weltweit gefeiert wird, allerdings an den unterschiedlichsten Terminen. Ein bißchen leid tun mir die Männer aus Luxemburg, da geht das nämlich folgendermaßen steil:
>>In Luxemburg begeht man den Vatertag („Pappendag“) am ersten Sonntag im Oktober. Die Kinder schenken ihrem Vater Blumen oder kleine Geschenke oder Bastelarbeiten. In der Grundschule werden teilweise Vatertagslieder vorbereitet und zuhause dann vorgetragen.<< (Quelle: Wikipedia).
Diese Alternative des Vatertages wäre doch eine wunderbare Alternative für die Väter, die keine Väter sind, sondern Erzeuger. Die sich in der Öffentlichkeit als Väter feiern lassen, es in der Realität aber nicht schaffen sich um ihren Nachwuchs zu kümmern. Die keinen Unterhalt zahlen, die Berechnungen frisieren, und nicht an wichtigen, einmaligen Ereignissen ihrer Kinder teilnehmen, weil es sie nicht interessiert. Die ihre Kinder hängen lassen. Die aus dem Stehgreif nicht sagen können wie die Klassenlehrer heißen oder der behandelnde Arzt, die aber pädagogisch immer alles besser wissen wollen. Und die Erziehungsmaßnahmen an den Tag legen würden, dass die Super Nanny Panikattacken schiebt. Ja, ich habe da gerade ein Bild vor Augen eines solchen Erzeugers. Wäre doch echt toll, einige dieser Männer würden in Luxemburg leben, und nicht 1 Kind, sondern 2536 Kinder würden das Haus stürmen mit selbstgemalten Bildern, getöpferten Kerzenständern, Liedern auf der Blockflöte und der Triangel vortragend. Kinder, die pausenlos Gedichte vorlesen und Reime. Kinder, die laut auf einer Trommel rumhämmern und pausenlos quatschen.
Ganz wichtig dabei: Diese Veranstaltung geht über 18 Stunden, und die Wohnung ist abgeschlossen. Das wäre doch mal eine Alternative für die Väter, die morgen in der 1. Reihe mittänzeln, und übermorgen nicht wissen, dass die eigenen Kinder schulfrei haben. Prost an diese besondere Gattung „Väter“. ^^
Komm gut da oben an, Prince
Und wieder verlässt einer meiner 80er Meilensteine die Bühne hier unten.
Prince gehörte mit seiner Musik zu den 80ern wie Bonnie zu Clyde. Mich hat die Meldung eben etwas aus den Latschen gehauen. Ich durfte Prince vor langer, langer Zeit mal life erleben, bei „Rock over Germany“ in Wildenrath. Wir mussten noch schmunzeln als wir mitbekamen, dass Prince vor der Bühne einen Wassergraben ausgehoben haben wollte, in den er theatralisch springen konnte. Gab aber keinen Wassergraben und daraus resultierend keinen Sprung. Musikmäßig war es aber der Hammer! Wie schon erwähnt, hat Prince viele meiner Erlebnisse in den 80er Jahren musikalisch unterlegt, anders kann ich das garnicht ausdrücken. Höre ich seine Songs, habe ich Bilder im Kopf, eine kleine Zeitreise. Ich sitze schon mit meinen Kopfhörern am PC, und höre seine Musik. Uns kann zwar niemand die Erinnerungen nehmen, aber auch wie im Fall von David Bowie, ist es ein kleiner Abschied von der Jugend. Purple Rain ist eine der besten Balladen, die ich jemals in dieser Form hörte. Auch nach über 30 Jahren sorgen schon die ersten Töne für eine Gänsehaut.
Let`s go crazy ist so eine „Ausflipp-Nummer“, auch heute noch. Und 1999? Eben 1999! Was soll ich sagen?
Danke für tolle Musik in einem tollen Jahrzehnt mit tollen Erlebnissen.
Wenn das so weitergeht, sitzen auf Wolke 7 bald bessere Musiker als hier auf der Erde. Da oben geht sicherlich der Punk ab wenn ich auch an Lemmy und Co. denke …
Die, die immer lachen … für A. K.
Eine Wunschkolumne:
Ich bin vor einigen Wochen gefragt worden, ob ich etwas schreiben kann über den Song von Kerstin Ott – „Die immer lacht“.
Ich sagte spontan ja, musste das aber revidieren. Ich habe den Song gehört, mir den Songtext durchgelesen, und musste für mich feststellen, dass der Text keine Grundlage für eine Kolumne ist, zu refrainlastig. Das Thema Depressionen, Burn out und all die anderen psychischen Erkrankungen werden zwar in diesem Lied angekratzt, aber meiner Meinung nach inhaltlich zu wenig. Sorry, Kerstin Ott.
Ja, die Menschen die immer lachen, und von denen wir nicht im entferntesten ahnen, dass diese Menschen aus unserer Familie, unserem Freundes- und Bekanntenkreis an Depressionen leiden.
Ich saß vor einigen Wochen neben einer hübschen, bezaubernden, jungen Frau, welche mir die Frage nach dieser Kolumne stellte. Und die dann dieses Lied von Kerstin Ott auf dem Smartphone anstellte. Neben uns saß die Mutter der jungen Frau, und plötzlich liefen dieser die Tränen. Warum?
Weil diese Mutter die Mutter einer Tochter ist, der es psychisch richtig dreckig ging. So dreckig, dass ein Suizidversuch die Folge war. Man fand sie frühzeitig, ihr Plan ging nicht auf. Darüber bin ich froh!
Viele outen sich auch hier, über soziale Plattformen. Wenn es für die Betroffenen eine Hilfestellung ist, ein Schrei nach Aufmerksamkeit und Akzeptanz, dann ist das in Ordnung.
Immer wieder bin ich erstaunt, wer so alles mit Depressionen zu kämpfen hat. Menschen, von denen ich es nicht geahnt habe. Menschen, die viel gelacht haben, gute Laune versprühten, nie auf mich den Eindruck machten als ginge es ihnen nicht gut. Mehr und mehr öffneten sich diese, mehr und mehr bekam ich mit warum ich plötzlich eine bestimmte Kollegin nicht mehr sah. Mich hat es geschockt zu hören, dass viele so abstürzten, dass sie kein Auto mehr fahren können weil sie starke Medikamente nehmen. Es hat mich geschockt zu erfahren, wer sich alles in stationärer Behandlung befand. Es hat mich geschockt wie schnell ein im Leben stehender Mann plötzlich von Panikattacken und Angstzuständen heimgesucht wird, die ihn um den Verstand bringen. Weil viele von ihnen immer gelacht haben und somit die Maske aufsetzten.
Da wären wir auch beim nächsten Thema. Ich selber kann mich an Zeiten erinnern, als ich noch als Arzthelferin tätig war, und versuchte für Patienten Termine bei einem Psychologen/Psychotherapeuten zu machen. Das war ein Ding der Unmöglichkeit. Diese waren nämlich damals alle überlaufen, hatten Wartelisten. Damals äußerten sich viele Mitmenschen in die Richtung:
„Um Gottes Willen, da geh ich nicht hin. Wer hat denn sowas nötig?“
„Wer braucht denn einen Psychologen? Sind das alles Weicheier?“
„Also bitte, man muss sich doch zusammenreissen können.“
„Diese ganze Psycho-Schiene ist Mumpitz, das gab es früher auch nicht.“
Ach was. Und wie kommt es dann, dass Psychotherapeuten keine Termine anbieten können, weil diese keine Kapazitäten mehr haben? Geht doch keiner hin? Sind doch alle psychisch gefestigt, oder?
Noch immer ist es so, dass psychische Erkrankungen als „Spinnerei“ angesehen werden, als „verkappte Faulheit“ etc.
Nein, so ist es leider nicht.
Es gibt Eltern, Großeltern, Freunde und Kollegen oder was weiß ich, die es nicht akzeptieren, wenn ein Kind/Großkind/Neffe/Kumpel/Kollege oder was auch immer, an Depressionen leidet. Das gab es damals nicht, das gibt es heute auch nicht. Punkt. Genau diese Menschen sind oftmals für mich eigentlich auch Patienten, denn diese Menschen haben ein Problem. Man kann Depressionen nicht heilen wenn man sich am Riemen reisst, den Arsch zusammenkneift, Sitte und Ordnung lernt. Wenn ich sowas schon höre. Das Leben ist nicht für jeden von uns ein Geschenk, das Leben ist nicht für jeden von uns ein Job, den man einfach so erledigt. Das Leben ist nicht für jeden von uns mit links zu bewerkstelligen.
Ich wette jeder von Euch hatte schon Phasen, in denen ihr aufgrund bestimmter Vorfälle auch mal kurz die Kontrolle verloren habt, abgestürzt seid, in denen es Euch schwergefallen ist morgens aufzustehen, Euch einen Kaffee zu kochen, Euer Leben auf die Kette zu kriegen. Davon kann auch ich mich nicht freisprechen. Menschen mit Depressionen haben das jeden Tag. Depressionen tun weh, das ist Schmerz, die nackte Angst, Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit in ihrer schlimmsten Form. Mir tut es für alle leid, die damit zu kämpfen haben, die nach außen eine Rolle spielen müssen, die auf wenig Verständnis stoßen und sich für ihre Krankheit, für die sie nicht mal etwas können, verurteilen lassen müssen. Auch mir fällt es teilweise schwer mit diesen Menschen umzugehen. Ich habe Angst etwas falsches zu sagen, habe Angst davor, dass Aufmunterungsversuche unangebracht sind, habe Angst davor, dass die Frage nach dem Empfinden als unangenehm empfunden wird. Das ist sicherlich falsch. Ein depressiver Mensch wird sich noch hundert Mal ausgegrenzter und beschissener fühlen wenn ich ihm signalisiere anders zu sein, nicht mit ihm umgehen zu können, ihn aufgrund der Depressionen in der Rangfolge weiter unten platziere.
„Mit der/dem kannste eh nix mehr anfangen, hat voll einen an der Waffel.“
Ist es immer eine Veranlagung? Werden Depressionen von Generation zu Generation weitergegeben? Oder sind es teilweise gewisse Schicksalsschläge bzw. schwierige Zeiten, die den ein oder anderen abstürzen lassen? Oder ist es unser Leben auf der Überholspur? Funktionieren müssen immer wieder, Tag für Tag, Hektik, Stress, Arbeiten um einfach nur die Mäuler unserer Familien zu stopfen? Leistung, Leistung, Leistung?
Allen Betroffenen viele schöne Augenblicke, und eine Zeit, die wenig von Depressionen bestimmt ist.
Und, ganz wichtig: Ganz viele Lachkrämpfe! Nicht um Eure Maske aufrecht zuerhalten, sondern weils gut tut.
Ein lieber Gruß an A. K.
„Fernsehschlafen“: Mein ultimativer Extrem Chilling-Prozess.
An den Wochenenden, wenn ich weiß dass ich nirgends mehr hin muss, dass niemand mehr kommt, dass ich nicht mehr angerufen werde und auch niemanden mehr anrufen muss, gönne ich mir das „Fernsehschlafen“.
Der Kurze muss auch außer Haus sein, der kommt nämlich gerne jede Stunde rein und meckert dann mit mir, wie so ein Lebensabschnittsgefährte.
Ich schaue vor den Extrem Chilling Prozessen in die Fernsehzeitung, und bastel mir quasi ein Fernsehprogramm zusammen. Ein Krimi dort, eine Doku da, ein Liebesfilm hier. Ich hole mir dann mein Bettzeug auf mein Sofa, trage Schlabber-Lock, bestücke meinen Wohnzimmertisch mit allen Köstlichkeiten die ich so finde, und freue mich wie ein kleines Kind. Juchuuuuuuu.
Gestern gings um 22 Uhr los mit einem Krimi. Da wir ja alle wissen, dass man nach 5 Tagen Arbeit und allen sonstigen Dingen die wir so klären mussten die Woche über, ein gewisser Grad der Erschöpfung eintritt, passierte folgendes: Nach knappen 10 Minuten fiel das erste Auge zu. Da ich nicht einschlafen möchte, wegen dem Krimi und so, versuche ich ein Auge geöffnet zu lassen. Ich will ja wissen wer der Mörder war. Nach knappen 20 Minuten schreckte ich hoch, weil die Komissarin so brüllte. Hupps, eingeschlafen. Also wieder hingesetzt, was getrunken und so, Kopf bequem angelehnt, und ich wachte auf als die letzten 5 Minuten liefen. Ach egal, kommt ja noch ein Krimi hinterher, das packste jetzt aber, Steffi. Ging dann auch 15 Minuten lang gut, und ohne dass ich es merkte, war ich wieder im Reich der Träume. Ich kann mit einem Stück Schokolade im Mund einschlafen ohne zu ersticken. Nur doof wenn der Kopf schräg liegt, die Schokolade aus dem Mundwinkel läuft und man dann beim Blick im Spiegel meint, man hat innere Blutungen. Ich brauche immer etwas um zu raffen, dass es liegend keine Möglichkeit gab, einen Milriß oder eine Nierenquetschung erlitten zu haben.
Das ganze Drama gestern zog sich bis ca. 2 Uhr in der Nacht.
Leider bekam ich im Tiefschlaf auch nicht mit, dass nach Mitternacht immer die Telefon-Sex-Werbung am Gange ist. Ein Gestöhne, als wird hier gerade „Unga-Unga“ vollzogen. Ich weiß jetzt schon, dass mich die Nachbarn nachher im Hausflur komisch anschauen … „Die aus dem Dachgeschoß rechts ist echt ne alte Sau“, das denken die bestimmt.
Was hinterher lief, weiß ich schon garnicht mehr. Ich war so verpennt, dass ich kurz meinte die Wohnungstür ging. Ich bildete mir auch ein, ich höre Schritte. Die Pumpe schlug bis zum Hals! Todesmutig auf den Flur, da war keiner.
Dann ging der Blick zum Rechner und ich dachte: „Es war Freitag, Du hättest eine Kolumne schreiben und hochladen müssen, das machst Du freitags immer. Ich hatte voll das schlechte Gewissen, wollte aber nicht zu dieser Zeit noch aktiv werden, meint ihr alle ich habe kein Leben oder so.
Ein Gute-Nacht-Zigarettchen, auf die sanitäre Anlage, Bettzeug ins Bett, ich ins Bett, und ab ins Reich der Träume.
Ein Abend ohne Internet, einfach nur eintauchen ins Fernsehprogramm, lässt mich extrem runterfahren und abschalten. Ich denke meine Wohnung war dann hier die Wohnung, in der das Licht am längsten brannte. Und aus der das lauteste Stöhnen drang. Egal, ich bin so gechillt heute, ich könnte haushaltstechnisch gerade Bäume ausreissen, wenn ich dann denn jetzt mal wieder das Internet ausschalte. Ich glaube ich mache das heute Abend nochmal, nur leiser wegen dem RUF MICH AN! 0190 ……
„Hier, guckt mal, ich habe gerade ein kleines schwerverletztes Mädchen gefilmt. Cool, wa?“ (Zu dem Vorfall vorgestern in Hagen).
Wie verbreiten die „Gaffer“ eigentlich solch geschmacklose Videos? Und gibt es echt Menschen, die sich eine solche Tragödie fasziniert anschauen?
Der Vorfall in Hagen gestern, als Gaffer die Bergung/Rettung eines 10-jährigen Mädchens nach einem Unfall behinderten, weil sie MIT DEM SMARTPHONE ALLES FILMTEN, läßt mir persönlich mein Mittagessen wieder hochkommen. Ich könnte jetzt eine Wortwahl nutzen um zu verdeutlichen, was ich von solchen Menschen halte, die allerdings nicht meiner guten Kinderstube angemessen wäre. Und die mich auf denselben Level mit diesen Menschen setzen würde. Wobei die sogenannten Gaffer sich nicht mal daran stören würden, sind halt Gaffer, nä?
Schon lange scheint die Devise zu heißen: Nicht Helfen, sondern Filmen. Meldungen der Art sind leider nicht neu. Gibt es allen ernstes mehr und mehr Menschen, denen das Filmen eines Unglücks mittlerweile wichtiger ist als das Helfen? Gute und scharfe Aufnahmen, aus der 1. Reihe, wenn es geht mit viel Blut und Leid, am besten noch kurz mit dem Unfallopfer sprechen können? Und das einzig und allein aus dem Grund, diese Aufnahmen anderen unter die Nase zu halten, zu versenden, zu veröffentlichen oder was weiß ich.
Meine Meinung? Ist nachgewiesen, dass ein Gaffer der im Besitz des Führerscheines ist, nicht geholfen hat und Bildmaterial machte, dann bitte den Führerschein weg. Denn wir alle brauchen einen Erste-Hilfe-Kurs, um überhaupt den Führerschein zu erwerben. Und warum? Genau: Damit wir helfen können. Wer nicht helfen kann, weil sie oder er an der Unfallstelle lieber grausame Szenen filmt, der ist auch nicht in der Lage einen PKW zu führen, oder einen Bus oder ein Motorrad oder was weiß ich.
Zudem müssten die Gaffer so tief in die Tasche greifen für ein solch unmenschliches Handeln, dass sie nie wieder wagen sich so zu benehmen. Außerdem 100 Sozialstunden in einer Notaufnahme, und nach jeder Behandlung die Untersuchungsräume mit der Zahnbürste putzen müssen.
In Hagen mussten weitere Polizeibeamte eingesetzt werden, weil man der Situation durch die Schaulustigen nicht mehr Herr wurde. Dass der Polizei Hagen der Kragen platzte, kann ich verstehen. Und ich würde mir wünschen, dass der Post von ihnen hunderttausende Mal geteilt wird. Zudem wäre es klasse wenn sich Menschen finden, die bei Unglücksfällen die Gaffer dezent und freundlich nach hinten schieben, damit vorne geholfen werden kann. Wie einige ein solches Verhalten mit ihrem Gewissen vereinbaren können, ist mir unbegreiflich.
Wie das kleine Mädchen dieses Szenario wahrnahm (wenn sie bei Bewußtsein war), möchte ich nicht wissen. Situationen, die einem den Glauben an die Menschheit verlieren lassen, anders kann ich mich garnicht ausdrücken. Ich wünsche mir und meinen Liebsten, niemals ein so rücksichtloses, dummes Verhalten miterleben zu müssen. Du bist verletzt und brauchst Hilfe, und da hält Dir einer das Smartphone ins Gesicht um über Dein Schicksal berichten zu können, ohne dass Du das überhaupt möchtest.
Mir fällt kein Wort ein, welches ein so widerliches Verhalten nur annähernd beschreiben kann.