Ich fahre seit geraumer Zeit tagtäglich Aufzug. Also nicht immer, nur in den Momenten in den ich zu träge bin eine Treppe zu erklimmen … okay, okay, eigentlich doch immer.
Und da ist mir an mir selber mal etwas aufgefallen.
Ganz früh am Morgen fahre ich immer alleine, ist kaum jemand wach um diese unmenschliche Zeit *gähn*, und da nehme ich den Aufzug mit dem Spiegel drin weil ich gerne nochmal nachschaue ob ich Zahnpastareste am Kinn oder eine Spur Marmeladen-/Buttermischung im Bart hängen habe. Da bin ich quasi tiefenentspannt.
Kommt aber ein anderer Fahrgast dazu, oder steige ich in einen Fahrtstuhl in dem sich schon Menschen befinden, bin ich nicht mehr tiefenentspannt. Und dann würde ich auch auf die „Gesichtskontrolle“ verzichten.
Auf relativ engem Raum mit Menschen zu denen man keinen Bezug hat, die man überhaupt nicht kennt, fühlt sich merkwürdig an. Oft steht man dort zusammen und keiner sagt einen Ton. Man kann die Anspannung oder aber auch Unsicherheit fast schon greifen. Wir schauen viel auf den Boden, auf die Anzeige in welchem Stockwerk wir sind, aber nur ganz selten schaut man die Leute im Aufzug ganz gezielt an. Weil es aufdringlich wirken würde auf diesen paar Quadratmetern.
Es gibt aber auch Ausnahmen, Menschen die sofort ein Gespräch beginnen wenn Du hinzukommst oder sie den Aufzug betreten. Ich glaube manche meinen diese merkwürdige Situation mit einem Scherz oder Spruch etwas auflockern zu müssen, da gehöre ich stellenweise auch zu. Konversation auf engstem Raum, Comedy von Etage 1 bis 4.
Ich hab mich die Tage mal selber beobachtet wie ich reagiere wenn ich nicht alleine im Aufzug bin: Ich stehe vorne an der Tür, meine Nasenspitze berührt diese fast, ich habe die Arme vor dem Oberkörper verschränkt. Der andere Fahrstuhlgast steht ganz hinten in der Ecke, auch recht dicht an die Wand gedrückt.
Eigentlich würde man das in der Körpersprache deuten als: “Ich drehe Ihnen den Rücken zu, möchte keine Konversation, ich distanziere mich, bitte lassen Sie uns unsere Privatsphäre aufrecht erhalten.” Der Mensch hinten an der Wand vermittelt mit seiner Haltung eigentlich nichts anderes. Wir sind beide bemüht Distanz zu halten.
Ich war schon fast erschrocken über die Art wie ich dort stand, weil das eigentlich überhaupt nicht meiner Person entspricht.
Im Fahrstuhl ist jedoch u. U. unser “Distanzbedürfnis” unterschritten (hab ich gerade gelesen das Wort, auf sowas dolles wäre ich garnicht gekommen). Aber es stimmt. In einem proppevollen Fahrstuhl kann es durchaus passieren dass uns jemand zu nah auf die Pelle rückt und berührt, nicht weil sie/er es darauf anlegt, sondern weil es die Situation gerade nicht anders zulässt. Uns völlig fremde Menschen durchbrechen unsere kleine Privatsphäre, das fühlt sich seltsam an, eigentlich auch schon fast unangenehm.
Auf den Part mit dem Pups im Aufzug verzichte ich jetzt, wer Phantasie hat kennt diese grausamen Sekunden bis die Tür aufgeht und man wie von der Tarantel gestochen aus der Kabine springt, um Luft ringend.
Wenn ihr das nächste Mal im Aufzug steht, dann achtet mal auf Eure Körperhaltung, wohin Euer Blick geht, und auf die Haltung und die Blicke der anderen. Oder habt ihr im Fahrstuhl schon genau dieselben Erfahrungen gemacht, oder auch gegenteilige? Packt aus Freunde, wir sind hier unter uns. ^^
Unser gutes altes Kino, da hab ich so manchen Klopper erlebt.
Lang, lang ist es her. Mir fallen da gerade diverse Erlebnisse ein die ich bis heute nicht vergessen kann.
Es gab doch damals manchmal beim Weltspartag Kinokarten, für Heidi zum Beispiel (Heidi von der Alm jetzt, die mit dem Geissen-Peter, nicht Heidi Klum).
Und nebenan war damals noch der Aldi. Also holten wir uns vorher diese Chips-Verschnitte, ich komme gerade nicht drauf wie die hießen, total fettig das Zeug.
Die kleine Werner die ganze Tüte in Pansen gehauen, das Leben ist ja gerade so schön mit Frau Rottenmeier und Klara und dem Alm-Öhi, Juchu. Noch Brause obendrauf, macht ja elendig durstig dieser salzige Snack. Ende vom Lied: Ich hab mir zu Hause die Seele aus dem Leib gek….., im elterlichen Bett. Ich habe nie wieder dieses fette Kram gegessen.
Jahre später, die erste große Liebe, da geht man alternativ auch gerne mal ins Kino, ist so schön dunkel da, besser als jedes Jugendzimmer mit Kontrollvisiten von Vater und Mutter. Ich setzte zum Angriff an und berührte sein Bein. 1,5 Stunden berührte ich sein Bein. Und frage mich in den 1,5 Stunden warum der eine Cordhose trägt. Da kam ja auch nix zurück so beinberührtechnisch. Ich hatte es wohl versemmelt auf ganzer Linie. Der Film war zu Ende, das Licht ging an, und ich sah das ich 90 Minuten lang den Kinositz liebkost hatte. Das warf mich lange zurück beim Herantasten an das andere Geschlecht, ganz lange warf mich das zurück.
Und mal Austreten während der Vorführung war auch damals keine gute Idee: Ich fand den Schlitz von diesem dicken schweren Vorhang nicht. Ich kam da nicht durch, versuchte dann links ihn wegzuschieben, versuchte rechts ihn wegzuschieben, wieder versucht den Schlitz in der Mitte zu finden. Und das alles mit einer vollen Blase in einem vollbesetzten Kino, die Leute pfiffen mich schon aus weil ich wohl so ein Rabatz machte dass es störte.
Heute kann ich darüber lachen, damals dachte ich das Ilse-Theater hatte sich gegen mich verschworen. ^^
Die Fernbedienung … schnell!
Es gibt momentan zwei Werbespots, da krieg ich echt die Krise. Die von check24 und die von VERIVOX.
Bei check24 hampelt da dieser Typ rum und tanzt derart affig, dass ich mich schon fast fremdschäme. Und das zu einem Song aus den 90ern wenn ich mich nicht irre, “everbody dance now”.
Mochte ich mal den Titel, allerdings nur bis zu dem Tag an dem diese Reihenendhaus-Familienfraktion tanzend auf der Strasse stand, in der ersten Reihe der Typ welcher das Gesicht von check24 mittlerweile ausmacht. Nun reitet er ja auf einem grünen Gummikrokodil im Pool rum, mit Sonnenbrille und schickem Hawaiihemd ausgestattet. Mag ja sein dass der total in Ordnung ist und lustig und nett und so, aber ich kann ihn in dem Werbespot echt nicht ertragen. Die Werbung ist in meinem Schädel, das war wohl auch das Ziel von check24, aber ich kann für mich sagen dass ich mir diese Seite nicht anschauen werde, selbst wenn sie die oberhammermäßigen Angebote für mich hätten.
VERIVOX, was soll ich dazu noch sagen? Wäre es nicht schlauer gewesen ein Ehepaar aus der Mittelschicht für diesen Spot zu wählen? Ein Ehepaar welches sich wirklich über günstige Strom-, Gas-, Handy- oder Versicherungstarife freut? Wer auf die Idee mit den Geissens kam will mir jetzt nicht so in die Rübe. Mein Gehörgang verschließt sich von alleine wenn die Carmen anfängt zu sprechen. Wobei die ja weniger spricht, sie kreischt ja meiner Meinung nach nur dauernd “Rooobeeeert.” Und dann sitzen diese zwei da und unterhalten sich über Stromtarife, während genau dieses beiden in ihrer Soap eigentlich nur von Friseurterminen, edlen Lokalen oder Shoppingtouren sprechen. Wenn diese Dialoge nicht so verdammt gekünzelt wirken würden, wie runtergeleiert. Erinnert mich stark an ein Krippenspiel in der 4. Klasse. Nicht auszumalen was los wäre wenn sich die 3 Werbe-Ikonen mal über den Weg laufen und an einem weiteren Werbespot basteln: Ich würde mir die Fernbedienung in die Hosentasche tackern dass ich zu jeder Zeit an jedem Ort dieses visuelle und akkustische Drama abstellen könnte. Käme dann noch der Typ aus der Seitenbacher-Werbung mit ins Boot, würde ich Malen nach Zahlen anfangen oder in den Werbepausen ein Strandlaken über den Fernsehen werfen mit Ton aus. ^^
Ich kann nicht schlafen.
Sonntagabend, ich bin kaputt wie eine Schweinekartoffel, schleppe mich mit letzter Kraft unter meine Bettdecke, mache das Licht aus, die Kulpen zu … und bähm: Wach!
Am Sonntag komme ich nicht in den Schlaf, diese Nächste sind kurze Nächte, sehr sehr kurze Nächte.
Man hat 2 Tage ausgepennt, war vielleicht feiern bis in die Puppen, ist mal etwas runtergefahren, und liegt am Sonntag in der Molle um 22 Uhr wie ein 7.-Klässler.
Phase 1: Ich denke darüber nach welche Diskussionen ich am Freitagabend führte, welchen Spaß ich am Samstag hatte, welche Lachkrämpfe mich heimsuchten, dann denke ich an das 3-stündige Telefonat mir Mr. X und dann daran dass ich den Rinderbraten vom Sonntag hätte mehr würzen können. Ich liege lachend und mit mir selber sprechend im Bett und wage es nicht mal annähernd auf den Wecker zu schauen. Ich werde nicht müde. Also steh ich nochmal auf, trinke etwas, vielleicht noch eine Kippe, Klo und wieder ins Bett.
In Phase 2 versuche ich es dann mit autogenem Training. Klappt solange bis ich an den Punkt komme “mein rechtes Bein wird gaaaaaanz schwer”, da fällt mir ein dass ich die Hähnchenschenkel fürs Mittagessen am Montag nicht aus der Truhe nahm. Und obwohl ich schon etwas entspannt war regt mich das so auf, dass ich wieder hellwach bin und in die Küche latsche. Die Keulen aus der Truhe geholt, noch was getrunken und wieder ins Bett. Das autogene Training wirkt jetzt, und dann muss man wieder aufs Klo wegen dem Getränk nach dem Hähnchenschenkel-Auftauvorgang in Phase 2.
Dann kommt Phase 3: Ich hab auf den Wecker geschaut, noch 2 Stunden bis der klingelt! Das macht mich immer so fertig dass ich mich wieder aufrege und anfange zu überlegen ob ich nicht gleich aufstehe und die Bügelwäsche mache, die Hähnchenkeulen würze, Mr. X nochmal anrufe. Beim nachdenken vermischen sich dann Ausschnitte des Telefonates mit Mr. X, Bilder vom Rinderbraten, und ich kann die Zeilen der Diskussion vom Freitag als Buchstaben vor meinem Auge fliegen sehen. Hä? Was geht ab?
Phase 4 ist jetzt eingetreten: Der Übergang in die Tiefschlafphase.
Und zack klingelt der Wecker. Is man wohl doch noch kurz weggeratzt. War ja dann wohl nix mit der Bügelwäsche nachts um 2.30 Uhr, es hätte den Montag ein wenig entzerrt. ^^
In Singlebörsen Dir eine auf die Finger schaut, ich nenne sie “Alpha Edeltraud.”
Wer als Frau auch in Börsen/Gruppen angemeldet ist in denen User untereinander kommunizieren können, im Chat oder unter Beiträgen, wird meine Beobachtungen evtl. bestätigen.
Seit Jahren treffe ich eine Sorte Frau immer wieder: Die “Alpha Edeltraud.” Diese Gattung Frau ist schon irrsinnig lange dabei, fühlt sich ein wenig wie die selbsternannte Königin der Börse, erfreut sich eines nicht unbeachtlichen Fan-Clubs, hat das Sagen, richtet ungefragt und ungewollt darüber wer in der Börse der winner ist und wer der loser. Alpha Edeltrauds sind oft online und beobachten den Verlauf sehr genau. Schreibt sie mal was, und sei es nur “Rülps”, liken das ganz viele andere User. Eben weil es der Alpha Edeltraud würdig ist, das ist quasi wie Füsse küssen, nur eben die Online-Version. Die Sprüche von Alpha Edeltraud werden höher gehandelt als ein van Gogh, die geteilten Bilder werden vergöttert wie Aphrodite, Eros, Hera und Nike zusammen. Und kommt eine andere Frau dazu, ich nenne sie mal “Beta Uschi”, nett anzuschauen, mit Witz, Humor, einer recht offenen und sympathischen Ausstrahlung plus Intelligenz, scharrt Alpha Edeltraud mit den Hufen, versammelt ihr Fußvolk und dann gehts rund mit der Paula. Erstmal dezente Zurückhaltung, akribisches beobachten, und langsam, ganz langsam geht die Stichelei los. Das macht Alpha Edeltraud recht geschickt, mit der Hilfe von ahnungslosen männlicher Usern, die garnicht raffen worum es geht. Aber dann, ja dann, wenn Alpha Edeltraud merkt dass Beta Uschi ihr den Rang ablaufen könnte und die Männer um sie schwirren wie eine fette Motte um das Licht der Dunstabzugshaube, schlägt sie erbarmungslos zu. Das kann in die Richtung gehen:
“Deine Bilder sind ja gewagt”,
“Der Spruch eben war aber nicht nett”,
“Du wirkst so aggressiv”,
“Hast Du es so nötig?”,
“Ich trau mich garnicht mehr hier was zu schreiben weil man dauernd untergebuttert wird” etc.
Es wird bewußt unterlassen etwas der Beta Uschi zu liken etc., selbst wenn Alpha Edeltraud noch nie ein besseres oder lustigeres Spruchbildchen gesehen hat. Sie würde eher die Hände im Waffeleisen fixieren als einen Beitrag von Beta Uschi zu liken. Das Fußvolk darf das aber auch nicht, das wäre ja Verrat. Ab die Tatze ins Waffeleisen, husch, husch.
Alpha Edeltraud hat Angst dass man ihr den Rang abläuft, und da wird dann im Hintergrund soviel mit dem Fußvolk kommuniziert, gelästert etc., dass wahrscheinlich die Buchstaben auf der Tastatur schon weggerubbelt sind. Die Sektkorken fliegen bei ihr dann wenn die attraktive Konkurrenz, also die Beta Uschi, die Segel streicht und sich abmeldet, da geht der Alpha Edeltraud aber richtig einer ab. Bis zur nächsten Anmeldung, vielleicht diesmal eine Gamma Walburga. ^^
“Meine Herren, hergehört, heute geht es um Möpse!”
Dass ich mal eine Kolumne über Hupen schreibe, hätte ich ja nicht gedacht. Aber das Internet machts möglich. Die neuste Challenge, aus China zu uns geschwappt, nennt sich #carrypenunderbreast, zu Deutsch: Ich klemme mir einen Stift unter die Feuertüte und signalisiere somit meinen Mitmenschen ob die Dinger echt sind oder nicht. Weil der Stift angeblich nur hält wenn die Brust natürlich ist, also ohne Silikonimplantate. Und längst ist es nicht mehr nur der Stift, nee, mittlerweile schiebt man sich dort Deodosen, Rougepinsel, Eyliner und so ein Gedöns drunter. Die Bilder die die Mädels machen kommen deshalb durch den Facebook-TÜV, weil die Mädels ja nur den unteren Teil fotografieren und veröffentlichen, mit Stift oder Deo oder Rougepinsel oder Eyliner drunter. Mittlerweile machen den Trend aber auch Männer mit, vorausgesetzt da ist genug Gewebe um da was drunter zu prümmeln.
Erstmal ein dickes fettes Lob an meine Freunde in meiner Liste: Danke dass ihr mich damit bislang verschont habt und es hoffentlich auch weiterhin noch tun werdet, egal ob Junge oder Mädchen. Zumal ich total lustige Freunde habe die sich da zum Spaß vielleicht auch eine Dose Sauerkraut oder eine 0,33 l Flasche Bier drunter schieben würden.
Da diese Challenge keinen sozialen Hintergrund hat, generell keinen sinnvollen Hintergrund, z. B. um auf der Thema Brustkrebs hinzuweisen o. ä., finde ich sie schon doof.
Aber noch viel bescheuerter finde ich diese Challenge den Frauen gegenüber, die aus medizinischen Gründen, weil zum Beispiel ein Wiederaufbau stattgefunden hat MIT Implantaten oder auch Eigengewebe wegen Brustkrebs, ein wenig an den Rand gedrängt werden mit sowas. Daran hat man wohl nicht gedacht.
Dass in den letzten Jahrzehnten die Brüste immer größer und praller und strammer werden müssen, muss ja einen Grund haben. Steht ihr Männer da wirklich drauf? Ich höre immer wieder dass sich die Herren lieber nur eine “handvoll” wünschen als diese Kalaschnikows im BH, Körbchengröße Doppel F.
Ich hoffe sehr dass sich auch die jüngeren Mädels nicht unbedingt daran beteiligen, und somit der Welt nicht die Unterseite ihrer Brust zur Verfügung stellen.
Seid einfach froh und dankbar dass Eure Brüste gesund sind und tumorfrei. Dann ist es egal ob da ein Toaster drunter hält oder eine Bohrmaschine oder ein Kleinwagen.
2014: Ich hab nen langen IBAN ^^
Mein Postkasten quoll in den letzten Wochen über, Grund war mein Freund der IBAN. Nee, ich hab keinen Hasen aufgerissen, das verwechselt ihr mit IVAN. 3 Worte die mich darüber nachdenken lassen, mein Geld ins Kopfkissen zu prümmeln: SEPA, BIC und IBAN. Ich bezahle nur noch bar hab ich mir überlegt. Fahr ich halt nach Neckerm…. oder Ot.. und bezahle meine Schlübba da vor Ort.
Mein Stromanbieter ist um die Ecke, ich könnte vom Balkon da aufs Dach spucken: Aber ich muss jetzt um meinen Strom bezahlen zu können, ein europaweit einheitliches SEPA-Verfahren anwenden. Ey, liebes Europa *wildwink*: „Mein Stromanbieter ist die Strasse runter, der ist noch in Deutschland, in MEINEM Bundesland, in MEINEM Landkreis, in MEINER Stadt, in MEINER Strasse. Da kann ich mir ja jetzt quasi jetzt nen Stromanbieter in Bratislava suchen, macht das europaweit einheitliche SEPA-Verfahren nen Sinn. Also ich persönlich bräuchte das garnicht, ich überweise nicht mal 2 Orte weiter. Ich musste vorhin was überweisen, und hab mir auf dem Parkplatz der Bank schon fast in die Hosen gepieschert weil ich nicht wusste ob der Überweisungsautomat da schon justiert war oder wie man das nennt. Ich hab mich im Geiste schon um 0.47 Uhr da in dem Raum gesehen, total ausgetrocknet, aufgesprungene Lippen, Schweißflecken unter den Flügeln, blutunterlaufene Augen und da ruft der Automat immer: „Kolumne, falscher BIC, falscher IBAN, die EU lacht über Dich, morgen kommste in Fernseher Du SEPA-Boykotteurin, Du olle SEPA-Boykotteurin.“ Ich hab ja gestern erst meine neue Bankkarte gefunden nachdem mir am 2. Jan. der Automat sagte: „Karte ist ungültig.“ Ich denke so: „Hä? Seelachsfilet kann ablaufen, aber doch nicht so ne Plastikkarte.“ Das ist aber wieder ne andere Story.
Jedenfalls ging meine Überweisung vorhin noch mit BLZ und Konto-Nr. raus.
Ich war so froh, ich wollte den graumelierten Herrn am Kontoauszugsdrucker erst fragen ob er mit mir nen Sekt irgendwo trinken gehen möchte weil ich gerade so glücklich bin, IBAN macht mich zu einer glücklichen Frau.
Wenn ich mir vorstelle ich muss das angeben und da fragt mich ein gutaussehender Herr: „Welchen BIC haben sie und welchen IBAN“?
Ich sage dann „75B, ich mags gern gepusht“, können wa alle mal lachen, hahaha.
Oder fragt mal Euren Kumpel: „Und haste nen langen IBAN? Ich kenne wen der hat nen längeren wie/als Du. Da guckste doof, woll?“
Am Ende des einen Infobriefes stand, ich soll angeben falls sich mein IBAN oder mein BIC ändert. Hallo? Leute, ich hab mir die Zahlen ausgeschnitten und in Geldbeutel geklebt, ich kann mir das garnicht merken. Wie soll ich denn dann merken dass da was nicht funzt in der Zahlen- und Buchstabenkombi? Ich kann mir mal gerade mit hängen und würgen nen Nummernschild merken, Handy-Nr. schreib ich mir aufn Unterarm wenn ich mal wen kennenlerne. Und ihr wollte dass ich Euch sofort informiere weil ich nen falschen IBAN oder BIC zur Kenntnis nehme? (der Satz klingt saudoof, oder?). Der Satz „Ich hab oben nen falschen Eckzahn“ klingt echt besser als „Ich hab nen falschen BIC.“
Euch noch nen netten IBAN, äh Abend. ^^
“Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.”
Diese Aussage stammt aus dem Mund des Mannes, der sich mit Sonnenbrille und in schwarzen Lederhandschuhen mit einem Fächer penetrant und mit gefühlten 1200 Fächerschlägen/Minute Luft zuwedelt: Karl Otto Lagerfeld. Ich habe aber eben eine Jogginghose von ihm im Internet gefunden: Für schlappe
169,95 Euro oder so (reduziert, is klar, nä?)
Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber Jogginghose oder auch Bademantel läuten bei mir die ECP ein, “Extrem-Chilling-Phasen”.
Für mich gibt es nicht geileres als nach einem langen oder harten oder ätzenden Tag die gute alte Jogginghose aus dem Schrank zu reißen und meiner Umwelt so zu demonstrieren: “
Ruhe jetzt, die Wernerin schaltet ab, fährt sich mal runter und haut sich gleich tonnenweise Schoki und Chips in Koppe.”
Wobei ich eher eine totale Bademantel-Fetischistin bin. Mein Schmuckstück hat viele Jahrzehnte auf dem Buckel, da kannnste hinten am Rücken schon durchgucken. Aber er ist mein Kumpel der in vielen wichtigen Momenten bei mir war. Mein gestreifter Frottee-Kumpel hat mich bei diversen Krankenhausaufenthalten begleitet, hat den Kurzen nach der Geburt als erster gesehen, hat mich nach so manchem Vollbad, Erkältungsbad oder Kältebad (wenn ich im Sommer einen übern Durst getrunken habe und wieder zu mir kommen wollte) so ein bißchen in den Arm genommen und mit mir gekuschelt. Mein Bademantel war anwesend wenn ich verliebt war und in ihm aufgeregt in der Küche paffend saß, er war anwesend als ich Liebeskummer hatte und in ihm heulend in der Küche paffend saß, er war anwesend als ich gerade keinen Typen am Start hatte und in ihm gelangweilt paffend in der Küche saß. Mein Bademantel hat mich nach … ich sag das jetzt nicht … in die Küche begleitet fürs Kippchen danach, er hat für Erotik gesorgt wenn ich ihn im richtigen Moment gut inszeniert und mit Musik im Hintergrund an mir heruntergleiten ließ *mitdemBeckensinnlichwipp*
Lieber 1200 Fächerschläge/Minute-Wedler, mein Bademantel und meine Jogginghosen haben Dinge erlebt, die Sie nicht mal im entferntesten erleben werden (was auch daran liegt dass Sie ein Junge sind und ich ein Mädchen, Sie reich sind und ich chronisch pleite). Ich weiß nicht wie Sie entspannen und chillen, ich gehe davon aus in einem Loden-Zweiteiler mit Wildlederhandschuhen und Seidenpuschen auf einer sündhaft teuren Couch sitzend, die Beine überschlagend und bloß nicht die Contenance verlieren.
Sie haben die Kohle und den Erfolg, ich einen Bademantel der den Grimme-Preis erhalten würde wenn er denn sprechen könnte.
Frohes Wedeln, guter Mann. ^^
#Jogginghose #Bademantel #KarlLagerfeld #chillen
Ich lade Sie ein, gehen Sie nur (vom Dezember 2014)
Ja, so ab und an passieren einem ja auch schöne und witzige Dinge im Leben, wie folgende Story:
Ich war vor ein paar Wochen in der 35 km entfernten Kreisstadt Northeim. Der Kurze hatte einen Termin beim Kieferorthopäden. Er ging dort alleine hin, ich rammelte in den Grafenhof, das ist eine Einkaufspassage. Ich bummelte da so rum, guckte hier und guckte da, schlenderte total tiefenentspannt durch die Geschäfte. Und merkte, dass ich eine sanitäre Anlage brauchte, ich musste aus der Hose. Wenn ich aus der Hose muss, muss ich schnell aus der Hose, quasi ganz schnell. Da war dann ein Schild, im 1. OG sind Toiletten. Ich mit der Rolltreppe hoch: Die Toilette war nur für Angestellte. Schon leicht panisch und die Beine überkreuzend mit der Rolltreppe wieder runter und die nächste Toilette gesucht. Die hab ich dann auch gefunden.
Schnellen Schrittes auf die Tür zu, und da ist ein Drehkreuz, da muss man 50 Cent reinwerfen, dann kann man das Drehkreuz passieren und kommt auf die Toilette. Ich in windeseile die Geldbörse raus, Beine extrem überkreuzend, Blick in die Börse: Keine 50 Cent mehr! Ich hatte das Kleingeld in den Parkscheinautomat geworfen! Und auch keinen Schein mehr.
So, da kam Panik auf, totale Panik. Mir war heiß und kalt, totale Verzweiflung. Bis zur Bank ist ne Ecke, da hole ich dann Geld, das muss ich dann in Kleingeld wechseln, mir nen Mohnbrötchen oder ne Nussecke kaufen oder was auch immer um ans Kleingeld zu kommen, wieder zurück in den Grafenhof, Kohle in das Drehkreuz und Hose runter. Ich wusste aber dass ich das nicht mehr schaffe zeittechnisch. Ich dachte ich geh gleich kaputt. Ich konnte nicht mehr denken, mir kam es fast aus den Augen und Ohren raus, da ist man echt verzweifelt. Hinter mir stand dann ein Herr, ich sah ihn und sagte geistesabwesend:
„Gehen Sie vor, ich hab keine Kohle, ich kann nicht aufs Klo.“
Ich hab die ganze Handtasche auseinandergenommen in der Hoffnung da sind noch irgendwo 50 Cent versteckt. Und während in da so rumkrame, legte mir der Herr 50 Cent in die Hand und sagte sowas in der Art:
„Ich lade Sie ein, gehen Sie nur.“
Ich wusste nicht wie mir geschah. Ich hab mich bedankt, Handtasche über die Schulter und mit nem Affenzahn auf die Toilette.
Ich wollte mir das Gesicht merken von dem unbekannten Mann, weil ich mich gerne nochmal bedankt hätte falls er mir über den Weg lief später. Aber ich war total neben der Spur. So neben der Spur, dass ich den Seifenspender nicht bedienen konnte und diese neumodernen Apparate die einem die Hände trocknen. Gibt keine Knöpfe wo man Seife mit rausdrückt: Man hält die Hand drunter und der Sensor teilt dann die Seife zu. Is nix mehr mit Papiertuch oder so: Man steckt heute die Hände in so nen Automaten und der pustet dann wie wild da rum und so werden dann die Hände trocken. Das wiederum hat mir eine Dame erklärt die auch auf der Toilette war und auf jemanden gewartet hat. Da kommste Dir vor wie ne Truse vom Dorf die zum erstenmal in einer größeren Stadt ist und nicht mal weiß dass man seine Hände da in so eine Maschine stecken muss damit die trocken werden. Die dachte bestimmt ich wasche mir die Hände nie nach dem pullern.
Ich war jedenfalls total dankbar dass mir der unbekannte Herr einfach so aus der Patsche geholfen hat. Erlebt man heute recht selten. Würde ich ihn wiedererkennen: Ein Kaffee als verspäteter Dank wäre ihm sicher.
Falls das hier die Dame liest, die mir Seifenspender und Handtrockenmaschinenapparatismus erklärte: Zuhause mach ich das mit nem Stück Seife und nem Handtuch, die haben beide keinen Sensor. ^^
Was Gerüchte so anrichten können zum Karneval in Wiensen
Vor ein paar Wochen auf dem Weg nach Vernawahlshausen, das Auto bis unters Dach vollgeprümmelt mit pupertierenden Jungs, fuhren wir am Sportplatz Wiensen vorbei.
Sagt einer der Jungs: „Karneval ist dieses Jahr da hinten in der Scheune.“ (Die neue Halle Ortsausgang rechts Richtung Verna).
Wat? Ich kam da gar nicht drüber weg, und überlegt von der Sekunde an was wohl der Träger vom DGH dazu sagt, und die Besucher, und die Prinzengarde und die Büttenredner.
Wo sollen die denn parken?
Müssen die dann alle durch die Pampa da zu der Scheune stiefeln?
Was ist denn da überhaupt drin in der Scheune?
Futter? Gerätschaften? Oder gar Tiere?
Wohin dann mit den Tieren wenn Karneval ist? Müssen die dann bei einem anderen Bauer quasi in Pension gehen?
Ist das denn isoliert da drin? Und der Fußboden: Ist da Fußboden drin?
Müssen die noch von einem Zeltverleiher einen Boden ausleihen?
Ist da Strom? Licht? Klo? Wasser?
Riecht das da nicht?
Wieso machen die das denn da in der Halle?
Wenn ich zur Arbeit fuhr, sah man an bzw. in dieser Halle auch immer bunte Schriftzüge. Mir war klar: Karneval ist dieses Jahr echt da in dem Stall/der Halle.
Bis ich wieder mit meinem Auto Richtung Vernawahlshausen fuhr, wieder bis unters Dach voll mit derselben Truppe pupertierender Jungs. Sagt der eine:
„Die haben da nur die Leuchtreklame gelagert, Karneval ist im DGH.“
Ich dachte kurz darüber nach diese lustigen Jungs genau an der Halle hinten rechts rauszuschmeißen und zu Fuß weiter zu schicken.