Der Vertrauensschaden: (M)ein Kommentar.

(Quelle Bild: Pixabay/Wokandapix)

Eigentlich möchte ich mich noch immer kneifen lassen um zu überprüfen, ob ich das Szenario der letzten Tage wirklich erlebt habe. Oder einfach nur grausam geträumt.

Es geht um die „Osterruhe“, so wurde das Drama um dieses Vorhaben bzw. Nichtvorhaben so nett betitelt.

Napoleon sagte schon vor langer Zeit:

„Das Schlimmste in allen Dingen ist die Unentschlossenheit.“

Das empfinde ich heute ganz genauso. Diese Unentschlossenheit, welche sich seit Monaten unregelmäßig wiederholt seitens unserer Politik, die macht mich echt fertig.

Nein, ich möchte sicherlich mit den Damen und Herren nicht tauschen.

Und nein, Vorwürfe machen oder schimpfen wie ein Rohrspatz, das macht die Sache nicht einfacher. Ich muss nur mal Dampf ablassen. Sie bzw. ihr müsst das jetzt kurz ertragen 😉

Die Pandemie mit all ihren negativen und grausamen Facetten ist eine Sache.

Menschen vertrauen zu müssen, welche scheinbar momentan auch überfordert sind, dann wiederum eine andere.

Nicht nur die „Osterruhe“ hat mir den Draht aus der Mütze gehauen, sondern u. a. auch die Möglichkeit der Mallorca-Urlaube sowie die Demo in Kassel. Vom Impf-Debakel ganz zu schweigen.

Wie sagte ein junger Mann kürzlich in einem Interview, warum er nach Malle geflogen ist?

„Ich muss hier mal raus!“ (sinngemäß wiedergegeben).

Verständlich, aber ich glaube wir alle müssen „hier mal raus“. Aus der Situation und vielleicht auch um einen Tapetenwechsel genießen zu dürfen. Auf andere Gedanken kommen. Runter fahren und Kräfte sammeln. Nur: Die Regeln sind aber gerade ganz andere.

Was für eine Klatsche für unsere Hotels hier in good old germany, welche keine Gäste beherbergen dürfen.

Was für eine Klatsche für unsere Gastronomie, welche Hygienekonzepte erarbeitet haben, Geld investiert, und welche nicht mal einen Apfelsaft im Außenbereich servieren dürfen.

Zu Kassel äußere ich mich lieber nur kurz, sonst kocht mir gleich wieder die Galle hoch! Wir hangeln uns von Lockdown zu Lockdown, reduzieren die Kontakte, haben unsere Masken in der Flappe hängen. Seit über einem Jahr. Und so weiter, und so fort.

In Kassel aber rennen über 20000 Menschen durch die Pampa, zu den Feinheiten muss ich hier nichts sagen, die Bilder haben Bände gesprochen.

Es soll jeder seine Meinung vertreten und für seine Sichtweise eintreten, kein Ding. Nur verstehe ich nicht wie ein solcher „Auflauf“ durchgewunken wird, während in Kleinstädten Streifenwagen hinter Kindern/Jugendlichen her fahren, weil sich diese mit vier oder auch fünf Leuten getroffen haben.

Die Leute aus der Veranstaltungsbranche, unsere Musiker, Künstler etc. füllen teils Stadien oder Hallen mit weitaus weniger Menschen. Welche sich sicherlich auch an die Hygieneregeln halten würden, beispielhafter wie es in Kassel teilweise lief. Diese Berufsgruppen bekommen nicht annähernd eine Chance. Müssen aber zuschauen, wie Demos in genau der Größenordnung durchgewunken werden. Ich weiß nicht ob ich schallend lachen soll oder stumm heulen wenn ich lese, wie sich der Verwaltungsgerichtshof nun erklären will.

Diese (für mich) teils nicht logischen Entscheidungen in vielen Bereichen, nicht nur den oben genannten, das haut mich so oft aus den Latschen.

Und die Uneinigkeit unserer Bundesländer. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Pandemie. Kaum ist etwas beschlossen, dauert es nicht lange bis die ersten Ministerpräsidenten mäkeln, hier nicht mit spielen möchten und da die Dinge gerne anders machen würden. Es ist so ermüdend. Und bremst so vieles aus.

Frei nach dem Motto:

„Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?“

Es verwirrt und es ist auch kräftezehrend. Wenn unsere Ministerpräsidenten schon keinen gemeinsamen Nenner finden, wie sollen wir dann eine Marschrichtung erkennen und dieser folgen? Ich bin 50 Jahre alt und noch halbwegs fit in der Rübe. Wie soll das Chaos ein alter Mensch verstehen? Oder auch ein junger Mensch?

Für mich, neben den Kindern/Jugendlichen, sind die Senioren die Verlierer in der Pandemie.

Nur mal am Rande: Ich habe letztens einen älteren Mann beim Einkaufen beobachtet, welcher aufgrund einer Arthrose (oder so ähnlich) die Maske nicht aufgesetzt bekam. Er hat so lange gekämpft mit dem Teil, ich hätte heulen können bei diesem Anblick. Und ich will nicht wissen, wie oft er in der Woche diesen Kampf auf sich nehmen muss.

Ältere Menschen, teils schlecht sehend und hörend, verstehen wahrscheinlich stellenweise die Welt nicht mehr. Unsereins muss sich ja mittlerweile durch die Regeln kämpfen. Wie machen das betagtere Herrschaften ohne Familie oder sonstige soziale Kontakte, welche ihnen die wichtigsten Neuerungen, Regeln, Pläne erklären? Weil sie die Nachrichten nicht gut verstehen konnten zum Beispiel? Oder die Zeitung nicht mehr lesen? Hat denen vor ein paar Tagen jemand die „Osterruhe“ näher gebracht um nun wieder alles zu dementieren? Was macht so etwas mit einem Menschen, welcher schon viel erlebt hat in seinem Leben? Ich kann verstehen wenn diese Menschen verrückt werden oder ihren Lebensmut verlieren.

Denken die Damen und Herren aus der Politik darüber eigentlich mal nach? Sind sich diese Damen und Herren bewußt, was dieses „rein in die Kartoffeln und wieder raus aus den Kartoffeln“ mit uns allen macht?

Warum tagen diese Damen und Herren bis in die Nacht und über Stunden, wenn am Ende kein gemeinsamer Nenner gefunden wird und jeder wieder sein eigenes Süppchen kocht? Immer und immer wieder?

Bekommen diese Damen und Herren eigentlich etwas mit bezüglich der Stimmung in diesem Land?

Fragen über Fragen, mit Antworten rechne ich schon nicht mehr.

Ich darf mich nicht beschweren, wie schon so oft gesagt. Wir sind gesund, haben einen Job, ein Dach über dem Kopf, soziale Kontakte im beruflichen Alltag. Das will ich auch echt nicht ausblenden oder schlecht reden.

Aber heute ist so ein Tag, an dem ich den Kopf auch mal hängen lassen muss und auch verzweifelt sein darf. An dem ich zugeben kann, dass ich all die Widersprüche und Richtungswechsel nicht mehr verstehe. Dass mich all das wütend macht. Und dass ich am Abend nichts mehr von Corona hören möchte. Weil für mich, gerade heute, diese Unentschlossenheit kaum zu ertragen ist. Um wieder auf das Zitat von Napoleon zurück zu kommen.

Aber: Morgen ist ein neuer Tag, wahrscheinlich oder hoffentlich mit mehr Zuversicht.

Enden wir mit einem positiven Zitat:

Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.
Immanuel Kant

Mit dem zweiten Ding starte ich in Kürze. ^^

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Nicht schon wieder eine Bluse!

(Quelle Bild: Republica/Pixabay

Ich musste wohl über mich selber lachen die Tage bei meiner neuesten Beobachtung über Veränderungen.

Blusen waren für mich immer ein Graus, ich fand die Teile ätzend! Wenn hier überhaupt mal etwas in der Art im Schrank hing, dann waren es Hemden. Holzfäller-Style. Gerne etwas zu groß, am liebsten mit Karo-Muster. Ich liebe die Dinger. Nie werde ich vergessen, dass mich jemand aufgrund der Liebe zu den Holzfällerhemden „burschikos“ nannte, ich habe das auch echt nicht negativ aufgenommen, ganz im Gegenteil.

Wenn ich als Kind oder Jugendliche ein Bluse tragen musste, habe ich mich nicht nur total unwohl gefühlt. Nee, ich hätte würgen können weil es nicht annähernd mein Stil war.

Heute nervt mich die Bügelei der Teile. Man hat ja für diverse Anlässe eine Bluse plus Ersatzbluse im Schrank hängen. Würgen ist da keine Option, es gibt halt Events bei denen eine Bluse unabkömmlich ist.

Nun werden wir älter, der Geschmack ändert sich in vielerlei Hinsicht, man lernt die Vorteile von Dingen kennen, die man furchtbar fand. Eine Bluse muss ja keine Rüschen haben und eng anliegen, es gibt echt tolle, coole Teile welche nicht bieder wirken.

Hier hält seit geraumer Zeit eine Bluse nach der nächsten Einzug. Und immer wenn ich die Teile nach dem Waschen aufhänge, graut es mit vor dem Bügeln. Und vor der Suche nach einem Kleiderbügel. Ich habe mir gesagt:

„Kauf doch nicht dauernd Blusen, regst Du dich nur wieder auf!“

Heute habe ich dann ein Paket von einem Second Hand-Versand ausgepackt, und darin befand sich … was wohl? …eine Bluse! Richtig schön bunt und oversized.

In meinem Wäschekorb liegen aktuell 5 Blusen, gebügelt auf dem Kleiderbügel hängen aktuell 6 Blusen, im Schrank vegetieren aktuell knapp 8 Blusen vor sich hin.

So ändern sich die Geschmäcker. Und so wird einem der Bügel-Marathon egal. Hauptsache die Bluse sitzt. Ich muss ja wenig Herren-Hemden bügeln, das gleicht die Sache wieder aus 😉

Nun gut, ich denke nicht, dass knielange Faltenröcke hier mal die Oberhand gewinnen, aber ich wette nicht darauf. ^^

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Es war wie bei „Aktenzeichen XY“ an der Mülltonne

Quelle Bild: Pixabay/Peggy_Marco)

Vorletzte Woche, es war die Nacht von Sonntag auf Montag, hatte ich einen fiesen Albtraum. So richtig fies. Es muss gegen 0:40 Uhr gewesen sein. Da ich mich irgendwie nicht beruhigen konnte, schlug ich die Bettdecke zurück und ging in die Küche um eine zu paffen. Bei gekipptem Fenster versteht sich. Während ich rauchend in meinem Bademantel auf dem Küchenstuhl vor mich hin vegetierte und nur langsam von meiner Polly Poket-Insel der schlechten Träume wieder runter kam, hörte ich unten auf dem Parkplatz ein Auto kommen. Nichts ungewöhnliches hier bei den vielen Mietern. Das Auto wendete und hielt dann an. Mit laufendem Motor. Das ist ein Szenario welches ich kenne, wenn beispielsweise die Ordnungshüter hier auftauchen. Passiert halt ab und an. Aus diesem Grund stand ich auf und schaute aus dem Fenster. Da stand ein PKW, und kurz darauf stieg ein Mann aus. Der PKW stand vor unseren Mülltonnen, und der Mann öffnete seinen Kofferraum. Darin lag ein etwas größerer Sack, das konnte ich noch erkennen. Den hob er raus und dann sah ich lange nichts.

Mir gefror ein wenig das Blut in den Adern. Weil ich nicht verstand, wer hier nachts um kurz vor 1 Uhr mit dem Auto her fährt und einen großen Sack in unseren Müllcontainer wirft. Das dauerte auch irgendwie. Ich versuchte das Kennzeichen zu erkennen, das Fabrikat, aber die Entfernung war einfach zu groß.

In meinem Gehörgang formierte sich eine fiese Melodie aus einem schwarz-weiß-Krimi à la Hitchcock. Ich hatte echt die Hosen fast voll!

Das Auto fuhr dann schnell hier vom Hof, und ohne zu blinken oder abzubremsen bog der Wagen rechts auf die Hauptstraße ab in einem Schweinstempo. Wie ein Fluchtfahrzeug irgendwie.

Ich schaute noch auf die Uhr, es war 0:55 Uhr. Und ich habe mir echt Gedanken gemacht was da jetzt in die Tonne geworfen wurde. Wer hier um die Uhrzeit auftaucht und etwas entsorgt. Warum so spät? Warum hier?

Meine Fantasie ging mit mir durch, ich gebe es zu. Ich sah vor meinem geistigen Auge ein Verbrechen. Und wusste so überhaupt nicht was ich jetzt tun sollte.

Beim Gang ins Bett betete ich gen Himmel, dass ich am nächsten Morgen nicht von hysterischer Schreierei aufwache, weil in unserem Müllcontainer etwas ganz Abartiges gefunden wurde.

Ich wurde am nächsten Morgen nicht von hysterischem Geschrei geweckt. Und ging nach 7.30 Uhr runter auf den Parkplatz. Mit panischem Blick auf den Müllcontainer.

Man soll es nicht glauben: Es hat jemand seinen Grünmüll hier entsorgt, in der Tonne für den Hausmüll. Nachts um 0:45 Uhr. So viel Gelump, dass sich der Container nicht mehr schließen ließ. Fein säuberlich in einem Plastik-Müllbeutel verpackt, das macht sich bei Grünmüll besonders gut.

Okay, positiv zu werten wäre, dass es nur Grünmüll war. Und dieser Grünmüll nicht in die Landschaft gekippt wurde, sondern hier entsorgt. Ob sich unter dem Grünmüll noch anderer Schrott befand, das entzieht sich meiner Kenntnis.

Als ich in meinem Auto saß auf dem Weg zur Arbeit, kam gerade die Müllabfuhr. Die Herren hatten das Drama auch gleich gesehen, haben aber zum Glück alles mitgenommen. Das passiert ja auch, dass falsch getrennter Müll stehen bleibt. Und unser Hausmeister dann sehen muss wo er den Rotz lässt. Solche Aktionen zahlen wir Mieter halt mit, das ist das Drama an der Sache.

Das muss man erst mal bringen: Nachts in seine Karre steigen, diese vorher mit Müll beladen, und dann durch eine Kleinstadt eiern um den Müll in anderer Leute Tonne zu prümmeln. Zumal man Grünmüll anderweitig entsorgen kann gegen eine geringe Gebühr. Auch Hausmüll wird man los, wenn man zusätzlich Müllmarken kauft.

Das weiß aber scheinbar nicht jeder.

Grüße gehen jedenfalls raus an den Herrscher über den Grünmüll im Plastikbeutel, welcher einen Diesel fährt und scheinbar nicht in der Müllpolitik zu Hause ist. Bitte das nächste Mal blinken und abbremsen, wenn Sie auf eine Hauptstraße fahren nach der illegalen Müllentsorgung. Das macht sich einfach besser.

Schreib Dich nicht ab – lerne Deinen Müllplan/Deine Mülltonne kennen und mach den Motor aus bei der nächsten Aktion. Fällt das Drama nicht so auf.

Meist sehen die Nachbarn hier mehr als Rudi Cerne bei „Aktenzeichen XY“ zur besten Sendezeit. Nur leider in dieser Nacht nicht. Oder besser gesagt nur ich ohne Brille. ^^

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Genau diese Dinge machen unsere Dörfer/eine Kleinstadt aus.

(Quelle Bild: Pixabay/basja1000)

Gerade in den letzten Tagen, als die Typisierung in Wiensen beworben wurde, gingen mir ziemlich viele Gedanken durch den Kopf. Gedanken dahingehend, wie froh man zum einen sein kann, so tolle Freunde zu haben wie der gute Mann sie hat, welche das alles auf die Beine gestellt haben. Und wie froh man zum anderen sein kann in einer Region zu leben, in der eigentlich jeder jeden kennt. Das zahlt sich doch oft aus wie man immer wieder feststellen kann. Ein Wahnsinn, wie sehr das alles online thematisiert, beworben und geteilt wurde. Ein echter Wahnsinn!

Unsere Dörfer haben generell gerade in der Pandemie hin und wieder mit Einfallsreichtum für ein wenig Abwechslung gesorgt:

Die Schoninger mit dem Trecker-Korso zur Weihnachtszeit, dem digitalen Karneval, die Bollenser mit dem „Karnevalsumzug auf Abstand“. Um nur drei Beispiele zu nennen, vielleicht habe ich weitere Aktionen nicht mitbekommen hier in der Region in den letzten Monaten.

Es gäbe aber noch zig Beispiele dafür, was unsere Dörfer generell so rocken. Gerade im Bezug auf das Ehrenamt bzw. Dinge, die das Leben auf dem Dorf ausmachen und an denen keiner einen Euro verdient. Weil man mit Herzblut dabei ist. Da fallen mir die Traditionen der Neujahrsböcke ein, die Osterfeuergruppen, die vielen Theaterensembles, die Karvevalsveranstaltungen, die Feuerwehren, die Ausrichter der Feste. Die Bemühungen um den Erhalt des Freibades in Volpriehausen und um den Einzelhandel dort.

Einige Partys mussten ja nun leider auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Aber auch da steckte sicherlich viel Arbeit im Vorfeld seitens der Damen und Herren hinter, welche den Job machten und hoffentlich bald wieder machen können. Sicherlich machen sie das gerne und mit ganz viel Leidenschaft.

Ich weiß nicht mehr um welches Dorf es ging in folgender Schilderung:

Wenn dort in abgespeckter Form eine Kirmes gefeiert wird, dann ist es für die Dorfbewohner eine Selbstverständlichkeit dort kurz aufzutauchen und etwas zu verzehren. Damit Geld in die Kasse kommt. Auch wenn man wenig Zeit hat oder kein Feiertyp ist. Ich finde das eine sehr beeindruckende Geste.

An Tagen wie dem heutigen ist man doch etwas stolz und vor allem zufrieden, dass man eben in „Kleinkleckersdorf“ wohnt. Ich jedenfalls. Uslar will ich bei all den Beschreibungen nicht ausklammern. Aber Dorf ist halt Dorf bzw. sind unsere Dörfer eben unsere Dörfer.

Das Beispiel von Wiensen jedenfalls hat mir wieder bewiesen, wie schön es eigentlich ist noch in seiner Heimat zu leben. Wie viele für die oder den anderen einstehen, wenn es darauf ankommt.

Wenn man zusammen rückt weil es um etwas geht. Wie vernetzt wir dann sind bzw. wie ein Dorf dem anderen dann unter die Arme greift. Uslar eingeschlossen.

Bestimmt gibt es vergleichbare Dinge auch in anderen Regionen, sicherlich sogar. Aber da sind wir eben nicht aufgewachsen, da kennen wir nicht Hinz und Kunz, da erinnern wir uns nicht an all die erlebten Geschichten, da fiebern wir nicht mit wenn es um große Dinge geht, da bringen wir uns nicht ein.

Der nächste Umzug, 2022 oder 2023, geht wieder auf ein Dorf. Am liebsten in das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin. Ich brauche diese Dorfidylle. ^^

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Nette Gesten versüßen den Tag.

Quelle Bild: Pixabay/PublicDomainPictures)

Ich habe heute etwas erlebt, was ich in der Art noch nie erlebt habe in 50 Jahren.

Tatort war ein Discounter, ich musste noch kurz etwas Einkaufen am Abend. An der Kasse stand hinter mir ein Mann den ich nicht kannte, das hatte ich aus den Augenwinkeln wahrgenommen. Man schaut ja nach links und rechts oder nach vorne und hinten wenn man da schon rum steht mit der Maske vor der Visage und auf die rot-weißen Markierungshinweise auf dem Boden bedacht wegen Abstand und so.

Ich hielt noch Smalltalk mit einem Bekannten im Gang daneben über Chipstüten und Desinfektionsgel hinweg, bezahlte dann meinen Einkauf und stand im Ausgangsbereich neben den Behältern für die Verpackungen. Weil ich das Zeug gleich da lasse wie z. B. Kartons von Pizza oder anderen Verpackungsmüll. Der Mann hinter mir an der Kasse stand plötzlich neben mir eine ganze Weile. Was mich irgendwie verunsicherte. Plötzlich stellt er sich vor meinen Einkaufswagen und legt mir eine Schokolade hinein. Ich war so perplex, dass ich dummerweise relativ resierviert reagiert habe. Weil das irgendwie nicht zu wechseln war. Noch nie hat mir eine unbekannte Person eine Schokolade in den Einkaufswagen gelegt.

Als ich nach draußen ging und wieder am quatschen war, sah ich dem Mann noch hinterher. Bei meiner Sabbelei konnte ich aber nicht verfolgen ob er in ein Auto stieg mit heimischen Kennzeichen oder ob er gar nicht hier aus der Region war. Weg war er.

Anstatt mich einfach nur über eine nette Geste zu freuen, habe ich mir den Kopf zerbrochen warum der gute Mann das getan hat. Bescheuert, oder?

Egal warum er das getan hat oder was ihn dazu bewegt hat: Es war eine coole Aktion, die einfach bzw. gerade in Zeiten wie diesen so gut tut.

Es macht einem jemand eine Freude, diese nette Geste versüßte mir jedenfalls den Abend.

Es war übrigens eine Vollmichschokolade mit ganzen Nüssen von einem namhaften Hersteller. Da stehe ich voll drauf. Und bei jeder Vollmilchschokolade mit ganzen Nüssen werde ich an den unbekannten Mann denken in naher Zukunft. ^^

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Viele für einen – die Typisierung für „Zetti“, Frank Zindel.

(Quelle Bild: Jörg Grabowsky)

Eine erneute Typisierung wird im Uslarer Land auf die Beine gestellt. Wieder sind die Menschen von den Dörfern gefragt bzw. aus dem Uslarer Land. Natürlich auch (und gerne) Damen und Herren aus den Nachbarstädten/-gemeinden.

Frank Zindel aus Wiensen braucht eure/Ihre Hilfe.

Zetti, wie ihn viele nennen, sucht dringend seinen genetischen Zwilling.

Knapp 1,5 Jahre ist es her, dass im Uslarer Land bzw. im hessischen Vernawahlshausen die letzte Typisierungsaktion stattfand. Heißt, dass heute wieder junge Menschen ein Alter erreicht haben um als Stammzellenspender(in) in Frage zu kommen.

Und genau ihr seid jetzt gefragt, mehr denn je!

Wenn ihr 18 Jahre alt seid, gesund und ein Mindestgewicht von 50 kg aufweisen könnt, dann steht einer Registrierung nichts mehr im Weg.

Mit Einverständnis der Eltern wäre eine Registrierung auch mit 16 Jahren bzw. 17 Jahren möglich, Spender wird man allerdings erst mit Erreichen der Volljährigkeit, bzw. werden erst dann die Daten freigeschaltet (nähere Erklärungen dazu siehe link).

Auch Leute bis 50 Jahre, welche sich vielleicht erst jetzt zu einer Typisierung durchringen konnten, sind mehr als willkommen.

Unterstützend an beiden Tagen in Wiensen ist ein Team der Universitätsmedizin Göttingen vor Ort.

Per Abstrich im Mundraum erfolgt die Typisierung, es ist keine Blutentnahme notwendig.

Aufgrund der derzeitigen Situation im Bezug auf die Pandemie wird es ein Leitsystem geben, welches die Menschen sicher durch die Abläufe/die Halle führt. Jede Besucherin und jeder Besucher kennt sicherlich die AHA-Regeln (Abstand halten – Hygiene – Mund-Nasenmaske), diese sind natürlich einzuhalten.

Es gibt auch die Möglichkeit sich vor der Unterkunft der Feuerwehr Wiensen im Auto testen zu lassen, falls jemand wenig Zeit hat oder Kontakte vermeiden möchte/muss. Vergleichbar mit einem Drive In.

Wichtig sind auch Geldspenden, die Kosten für eine Typisierung liegen bei 50 Euro.

Es ist möglich eine Spende direkt im Dorfgemeinschaftshaus abzugeben, aber natürlich kann auch der Weg über die Sparkasse Göttingen genutzt werden auf das Konto des

Vereins „Hoffnung e. V.“,

IBAN DE30260500010056023054,

Stichwort „Zetti“

Alle weiteren vielleicht auftretenden Fragen werden beantwortet auf der Seite der HSG Schoningen/Uslar/Wiensen:

https://hsg-suw.de/1064-unser-zetti-braucht-hilfe-und-hilft

Dort kann auch eine Einwilligungserklärung runter geladen werden für Eltern minderjähriger Mädchen und Jungs in Bezug auf eine Typisierung vor dem 18. Lebensjahr.

Liebe Leute, wenn ihr schon typisiert seid oder es Ausschlusskriterien gibt, dann erzählt anderen von der Typisierungsaktion in Wiensen. Und denkt daran, dass auch Geldspenden gebraucht werden um die Typisierungen durchführen zu können.

Diese Typisierungsaktion in Wiensen ermöglicht auch anderen Patientinnen oder Patienten, welche auf eine Stammzellspende warten, dass sie vielleicht ihren genetischen Zwilling finden. Denn mit jeder Typisierung füllen sich die Spenderdateien/das nationale Register. Genau das ist auch im Sinne von Frank bzw. sein Wunsch.

Wann: Samstag, 27. Februar und Sonntag, 28. Februar 2021

Uhrzeit: Zwischen 14 Uhr und 18 Uhr

Wo: Dorfgemeinschaftshaus Wiensen, Bodenfelder Str. 2, 37170 Uslar-Wiensen

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Erich Kästner
Quelle Bild: Pixabay/geralt)

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Ich umklammerte das Lenkrad wie eine Mutter ihr Erstgeborenes.

(Quelle Bild: Pixabay/Manfred Richter)

Ich musste am letzten Sonntag eine kurze Strecke mit dem Auto zurück legen am Morgen, knappe 10 km. Es war der Sonntag, an dem es in der Nacht geschneit hatte wie Bolle.

Jeder der mich kennt weiß, dass ich schon bei normalen Wetterlagen eine grottenschlechte Autofahrerin bin. Im Winter ist immer noch Luft nach unten, dann ist ganz schlimm. Panik pur!

Bei Schnee bzw. Glätte umklammere ich das Lenkrad wie eine Mutter ihr Erstgeborenes und habe eine Körperspannung vom Scheitel bis zur Sohle wie ein Kunstturner. Die Nase hängt fast an der Windschutzscheibe und ich habe oft das Gefühl mir gleich auf den Poncho zu brechen vor Aufregung. Ich rauche dann wie ein qualitativ hochwertiges Räuchermännchen, mir war bei dieser Tour schon speiübel von der Pafferei. Von meiner unkontrollierten Atmung waren die Scheiben beschlagen wie ein Badfenster nach 60 Minuten heiß duschen.

An diesem besagten Sonntag ging es aber anfangs glatt, selbst eine kurvenreiche Höhenlage habe ich genommen wie Walter Röhrl. Spitzengeschwindigkeiten von 30 bis 40 km/h erschienen auf dem Tacho 😉

Ich war kurz vor dem Ziel, als meine Scheibenwischer zickten. Auf den Wischblättern muss Eis gesessen haben, die wischten immer bescheidener. Ich musste den Kopf schon schräg legen und im Sitz nach unten rutschen um etwas zu sehen. So entschied ich mich kurz an einer Bushaltestelle anzuhalten, auf einem unserer Dörfer, und das Drama zu beenden. Die Haltestelle war nicht geschoben, das hatte ich nicht gesehen wegen der bescheidenen Sicht und der tiefen Sitzposition. Nachdem ich die Wischblätter verarztet hatte und wieder in mein Auto sprang, bewegte sich die Karre nicht mehr vom Fleck: Ich saß fest!

Meine Strategie: Anfahren, zurück fahren, 1. Gang, 2. Gang, wieder zurück fahren, mittendrin gefühlte 465x die Karre abgewürgt, 1. Gang, 2. Gang, wieder zurück fahren usw. Es war wie beim Schunkeln. Halt nur ohne Spaß. Ich kam einfach nicht vom Fleck. Die Karre stank schon so dermaßen, als würde angebrannter Toast vor dem Lüftungsschlitz hängen. Der Auspuff qualmte, als würden da 20 Schlümpfe im Rohr eine Shisha nach der nächsten durch ziehen. Mir was das so peinlich, ich betete gen Himmel, dass mich keiner der Anwohner erkannte.

In meiner Not und Angst, dass mir die Karre abfackelt, bin ich zu einem Mann gegangen welcher gerade Schnee schob knapp 20 oder 30 Meter weiter. Und bat ihn um Hilfe. Er ist sofort mitgekommen, half mir mit seinem Schneeschieber, ich war an (s)einer Schaufel aktiv und schüppte für den Weltfrieden. So befreiten wir mein rotes Flirt-Mobil von dem Schnee um die Reifen. Als ich den Gestank erwähnte gab er mir den Hinweis, dass es wohl die Kupplung sei. Macht Sinn, auf der hatte ich nämlich rum geeumelt mit den Füßen wie eine irische Stepptänzerin.

Als der gute Mann und meine Wenigkeit alles frei geräumt hatten, sprang ich in mein Auto und der gute Mann rief: „Jetzt nach links einschlagen!“, das tat ich auch und: Schwupps, war die Karre auf der Straße.

Leider konnte ich mich nur noch mit Fenster unten bölkend schnell bei ihm bedanken, die Karre hatte gerade Schwung und lief in der Spur. Ich hätte ja gerne wenigstens die Schaufel noch mit zurück getragen. Nicht eine Wassermelone, sondern die Schaufel.

Das war jedenfalls total nett von dem guten Mann, ich war nämlich fertig mit der Bereifung. Aber: Ich habe mir nicht vor Aufregung auf den Poncho gebrochen, bin heile zu Hause angekommen und ließ das Auto an diesem Tag stehen. Ich halte nie wieder zwischendurch an und winke ab heute jedem Dorfbewohner zu, welcher an der Straße steht.

In der letzten Woche hatte ich jeden Morgen Probleme vom Parkplatz zu kommen (kaum geräumt), aber heute morgen dann war Routine an der Tagesordnung und bin ich dermaßen souverän mit der Taktik „Erster Gang – Rückwärtsgang – vor und zurück“ aus der Lücke gekommen, dass ich schon fast Spaß hatte.

Man sprach mir am Abend ein Lob aus. Yeah! ^^

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Das perfekte Geheimnis: Der Film hat (bei mir) gesessen!

(Quelle Bild: Pixabay/TajebMEZAHDIA)

Viele von Ihnen/von euch werden besagten Film kennen. Für die, welche damit jetzt nichts anfangen können:

Sieben Freunde treffen sich zum Abendessen und sprechen ab, ihre Handys auf den Tisch zu legen. Jeder kann und soll somit Nachrichten, Telefonate etc. des anderen nachvollziehen können. Eine Menge Alkohol kommt ins Spiel. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass auch Paare an diesem Tisch sitzen. So nimmt das Chaos seinen Lauf bis hin zur teils totalen Eskalation (das war jetzt die kurze, knappe Version).

Ich habe diesen Film erst kürzlich gesehen und hätte mich weg schmeißen können vor Lachen. Tolle Schauspieler denen ich echt abgenommen hätte, dass sie auch im wahren Leben beste Freunde sind. Eine eigentlich ernste Thematik wurde recht humorvoll beleuchtet. Bis hin zu wirklich harter Kost, wenn dann die ein oder andere Nachricht laut vorgelesen wurde oder eben auch Telefonate mit angehört. Was da abging: Hör mir auf 🙂

Nach dem Film habe ich mich gefragt, ob ich an einem solchen Experiment teilnehmen würde. Ich kam relativ schnell auf die Antwort: Nein!

Weil man doch so seine kleinen Geheimnisse hat. Gerade wenn man viel in den sozialen Netzwerken unterwegs ist und viel Apps wie den Messenger oder WhatsApp nutzt. Weil:

Da kotzt man mal ab, da verrät man jemandem kleine Schwärmereien, da schüttet man sein Herz aus oder was auch immer. Eben Intimitäten. Ich kann da nur für mich sprechen. Gerade jetzt in Zeiten der Pandemie sind sicherlich Telefonate drin, auch ein Treffen mit der besten Freundin, aber irgendwie ist das nicht dasselbe wie in „normalen Zeiten“. Soll heißen, Austausch findet momentan viel online statt.

Ebenso habe ich mich gefragt ob es sein kann, dass viele von uns durch die Nutzung vieler Portale im Internet eine zweite Seite an sich entdeckt haben. Mir ist das schon oft aufgefallen. Im Internet bin ich doch teilweise anders drauf als im wahren Leben. Bei Bekannten bin ich hin und wieder ebenfalls erstaunt, dass ich sie bei Facebook z. B. anders erlebe als real.

Kommen wir auf die Paare in dem Film zu sprechen: Die/der ein(e) oder andere wird auch das Gefühl kennen, dass das Vertrauen ein wenig leidet wenn man so gar nicht weiß, mit wem oder wo die Partnerin/der Partner so rum daddelt den lieben langen Tag. Wenn das Handy schnell verschwindet beim Blick darauf. Wenn sich jemand mit dem Handy in eine stille Ecke verkriecht. Oder das Handy versteckt wird. Auch einigen von uns wird das bekannt vorkommen wenn man sich selbst betrachtet, so ehrlich muss man sein. Dieses Phänomen wird auch im Film anschaulich dargestellt. Teils überspitzt, aber nicht unrealistisch.

Der Film endet jedenfalls richtig fies: Da hatte einer der sieben Freunde ein totales Ass im Ärmel, ich wäre da echt nicht drauf gekommen.

In dem Film „das perfekte Geheimnis“ steckt viel Wahres. Wer ihn noch nicht kennt: Anschauen lohnt sich wirklich.

Würden Sie/würdet ihr mit Ihren/euren Freunden ein solches Experiment wagen? Und das Smartphone für alle offen auf den Tisch legen?

Ich jedenfalls bin raus. ^^

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You can`t hurry love – Happy birthday, Sir Phil Collins.

(Quelle Bild: Josy_Dom_Alexis)

Wer kennt ihn nicht, den 1982 erschienenen Song „you can`t hurry love“ von Phil Collins? Ein Song, welcher für mich ein absolut typischer 80er Jahre-Song ist und auch immer bleiben wird.

Phil Collins feiert heute seinen 70. Geburtstag. Und er schaut, wenn man sich seine Biographie zu Gemüte führt, auf ein bewegtes Leben zurück. Und auf eine ebenso bewegte Karriere.

Er war ein Meister der Balladen wie ich finde. Songs wie

a groovy kind of love,

do you remember,

two hearts,

separate lives,

you`ll be in my heart,

take a look at me now,

um nur einige zu nennen, erzeugen noch heute bei mir Entenpelle und Kopfkino an alte Zeiten.

Den Song „one more night“ hörte ich vor einigen Jahren, als ich zum ersten Mal Berlin besuchte. Unvergessen dieser Moment. Obwohl ich diese Nummer schon hunderte Male gehört hatte.

Hier schlummern zwei CD von Phil Collins bzw. Genesis, diese Musik begleitet mich seit den 80er Jahren.

„Easy lover“, 1985 veröffentlicht, lässt mich noch heute mittanzen. Ebenso wie „you can`t hurry love“, dieser Song erschien, da war ich 12 Jahre alt, im Jahr 1982.

>> mit über 150 Millionen verkauften Tonträgern (plus 150 Millionen mit Genesis zu den weltweit erfolgreichsten Musikern der Branche (Quelle Wikipedia).

Das muss man erst mal schaffen.

Seine Musik würde ich interpretieren als nie sachte dahin dümpelnd. Viele seiner Songs hatten eine Dynamik, die man schwer erklären kann.

Sicherlich ist heute in the air tonight der meist geteilte Song in den Netzwerken, an dieser Scheibe kann man sich nicht satt hören. Genau das ist auch einer der Songs von ihm, welcher mehrere Facetten in sich trägt. Legendär das Solo an den Drums.

Schaut man sich seine Laufbahn an, dann hat der gute Mann schon früh begonnen. Mit 5 Jahren bekam er sein erstes Schlagzeug geschenkt. Wer hätte da gedacht, dass er irgendwann die Menschen aus dem Sessel haut mit seinen Einlagen am selbigen.

Ich habe eben erst gelesen, dass Phil Collins an einer meiner absoluten Lieblingsballaden der 80er Jahre beteiligt war, nämlich am Song „chinese wall“, gesungen von Philip Baileys, produziert 1984.

Natürlich sind auch in seiner Biographie weniger schöne Dinge zu lesen, aber darüber muss man an einem runden Geburtstag, genauer gesagt einem 70. Geburtstag, sicherlich nicht sprechen.

Mit der Musik von Phil Collins haben viele von uns sicherlich ab gefeiert, geheult, sich auf eine Reise zurück in die 80er Jahre oder auch 90er Jahre begeben. Oder sich im hier und jetzt beschallen lassen. Und ich bin mir sicher, dass für viele von uns mindestens ein Song prägend war auf unsere Erinnerungen bezogen.

Ich finde es immer grandios, wenn ein Mensch mit seiner Musik genau so etwas schafft. Wenn ein Musiker immer seine Spuren hinterlässt.

Ich ende mal mit einem Zitat, welches auch auf die Musik von Phil Collins zutrifft:

Mit der richtigen Musik kannst Du alles vergessen, oder Dich an alles erinnern.

(Quelle unbekannt).

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Die Bildschirmkontrolle von Oliver Pocher – Influenzer leicht erklärt, und das ziemlich geil.

(Quelle Bild: Pixbay)

Auch wenn ich diesem Mann nicht immer positiv gegenüber gestimmt war, hat mich seine „Bildschirmkontrolle“ dann doch positiv beeindruckt.

Wer damit jetzt nichts anfangen kann: Oliver Pocher nimmt unsere Influenzer etwas näher unter die Lupe und deckt halt die ein oder andere kuriose Nummer auf. Bei Instagram. Ja, er führt sie dann auch vor, mit viel Sarkasmus, aber auch Humor. Er recherchiert viel und fasst das gesehene Drama jeden Tag zusammen.

Influenzer faszinieren mich auch immer wieder, jeden Tag auf`s Neue. Ich meine allerdings die Influenzer, welche das alles nicht aus Spaß an der Freude machen, locker durch die Hose atmend, sondern welche sich davon einen finanziellen Vorteil verschaffen wollen. Weil sie Produkte verticken, weil sie sich mit zig Filtern fast zur Unkenntlichkeit bearbeiten, weil sie über Belanglosigkeiten berichten, weil sie meinen zu den ganz Großen des Showbusiness zu gehören.

Einer Casting-Show entsprungen, hüpfen viele dieser eher weniger bekannten Gesichter auf den Zug der Influenzer auf. Dagegen ist auch eigentlich nichts einzuwenden.

Wären da nicht diese Grotten langweiligen Storys mit Null Inhalt, die bis zum Erbrechen (wiederholenden/dümmlich wirkende) Fragerunden, gestellte und bearbeitete Bilder. Gepaart mit Werbung für No Name-Produkte für (meiner Meinung nach) absolut überteuerte Produkte, meinst im Bereich Kosmetik angesiedelt.

Kracher sind für mich immer die Statements zum Weltgeschehen.

Die eine animiert andere Leute dazu, in Zeiten von „stay home“ Schneebilder zu posten. Der Harz z. B. wurde eh schon überrannt von Tagestouristen, hunderte von Menschen rodelten für den Weltfrieden, verstopften die Straßen, sorgten für Staus ohne Ende, hinterließen ihre Exkremente im schönen Harz. Während einer Pandemie. Besagte Influenzerin rief aber dazu auf, tolle Bilder aus dem Schnee zu posten. Einige Lämmer folgten dieser Bitte, man mag es kaum glauben.

Andere Influenzer bewerben gerne Pflegeprodukte. Aber nicht nur ein Pflegeprodukt, nee, die bewerben gleich gerne im Dutzend. Pflegeserie A ist das Hammer, der Wahnsinn, die Lösung aller Probleme im dermatologischen Bereich.

Pflegeserie B ist auch der Hammer, der Wahnsinn, die Lösung aller Probleme im dermatologischen Bereich.

Pflegeserie C und D folgen, E- Z sind auch der Hammer. Die Lösung aller Probleme im dermatologischen Bereich. Jung, frisch, faltenfrei – das alles für einen Schnapper.

Weiter geht es mit Nahrungsergänzungsmitteln, Tee usw.:

Obst und Gemüse waren gestern – heute bringen nur online erhältliche Mittelchen und Teesorten den Gesundbrunnen, totale Gesundheit und natürlich die Lösung aller Probleme im dermatologischen Bereich.

Kaufe ich keinen Tee für 2,90 Euro welcher mir schmeckt: Nee, mir wird dank der Influenzer ein Tee für knapp 30 Euro angeboten, bestelle ich 10 Pakete, bekomme ich beispielsweise 55% Rabatt. Och ja, das rechnet sich.

Erst kürzlich gesehen: Da bewirbt eine DER Influenzerin on earth einen total überteuerten Tee, aber zum entschlacken haut sie sich den günstigen Tee für 1,95 Euro in den Einkaufswagen aus dem Discounter und dann in den Verdauungstrakt.

Richtig klasse die Damen, welche Sportbekleidung verticken:

Schon mit 7 Jahren nicht über den Bock im Sportunterricht gekommen, aber mit der Sportbekleidung von Firma XY ist man extrem sportlich unterwegs. Nach 10 Metern mit dem Hund hechelnd unterwegs, einer Ohnmacht nahe, nach Luft schnappend wie ein Karpfen an Land, aber dank der Sportbekleidung fühlt man sich toll und durchtrainiert und überhaupt. Da machen die Bilder nichts aus, wenn man sich mit einer XL in eine S presst bzw. zwängt, echt nicht 😉

Da fällt doch keinem Follower auf, wenn man abends in seiner Story postet, dass man sich Chips und Flips und Schokolade und Rotwein in den Pansen kloppt. Gerne auch einen Magenbitter hinterher.

Jeder Influenzer, welcher etwas auf sich hält, fliegt momentan nach Dubai. Alle haben dort geschäftlich zu tun, alle machen das natürlich nicht aus Spaß an der Freude. Abschalten – sich erholen – das Leben genießen- darum fliegt man trotz „stay home“ gerade nach Dubai. Völlig klar, ich verstehe das total.

Oliver Pocher beleuchtet genau diese Dinge total akribisch, jeden Tag, wie schon gesagt sehr gut recherchiert.

Ich persönlich mag die Hinweise seinerseits auf eine Welt von Eintagsfliegen, welche die Welt momentan nicht braucht.

Good luck für eure Geschäfte, liebe Influenzer. Good luck.

Und Gruß an Olli und Amira. Hört bitte mit der Bildschirmkontrolle nicht auf. . ^^

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