Schlarpe frühstückt

Uslar, Dorf, Dörfer, Solling, Northeim

Quelle Bilder: Andreas Stänger

Schlarpe frühstückt: Tag der offenen Tür in der DGA, und wir sind alle eingeladen (mit vorheriger Anmeldung).

Die Dörfer rund um Uslar haben oftmals Ideen, da denke ich immer: „Sauber. So ist`s recht.“ Schlarpe gehört dazu. Das Heidelbeerdorf befindet sich an den südlichen Ausläufern des Sollings auf einer Höhe von etwa 260–300 Metern über NN und ist von Wiesen und Feldern umgeben. Ca. 400 Einwohner sind im Ort zu Hause.

Wer den Bollert hoch- oder auch runterfährt, wird mir Recht geben, dass Schlarpe so aus der Ferne etwas sehr uriges und heimeliges an sich hat. Wer hingegen durch Schlarpe hindurchfährt oder sich dort aufhält, sieht ein intaktes Dorfleben mit eigener Dynamik und tollen Bewohnerinnen und Bewohnern, die gerne dort leben, wo sie leben. Und die alle an einem Strang ziehen.

Frühstück in ehemaliger Kneipe

Am Sonntag, 10. September, lädt Schlarpe zum „Frühstück für alle“ ein. Mit reichhaltigem Buffet in der Dorfgemeinschaftsanlage. Und natürlich einem Rahmenprogramm über den ganzen Tag verteilt.

Die Dorfgemeinschaftsanlage wird seit 2001 durch einen Trägerverein bewirtschaftet. Die ehemalige Kneipe wurde von der Stadt Uslar übernommen. Sicherlich auch im Hinblick darauf, dass ein Ort der Zusammenkunft und eine Möglichkeit für Veranstaltungen bestehen bleiben kann. Hin und wieder kann man über verschiedene Events im DGA lesen, etwa über den Dämmerschoppen, die Basare oder auch die Kirmes.

Wahre Liebe zum Heimatdorf

Viele Schlarperinnen und Schlarper stecken ihre Arbeitskraft mit Herzblut in ihre DGA. Nicht gerade wenig Engagement vor oder auch hinter den Kulissen wird von all diesen Menschen ehrenamtlich geleistet. Das nennt man „Liebe zum Heimatdorf“.

An diesem Tag liegt der Fokus ganz besonders auf einer Sache: Der verbesserten Raum-Akustik. Man sagte mir scherzhaft, dass der Kopf durch Musikbeiträge mit viel Bass oftmals dicker war als nach zehn Bieren. Daran wurde nun gearbeitet, die neue Akustik wird am 10. September getestet.

Mit völlig fremden Menschen frühstücken

Das gemeinsame Frühstück beinhaltet alles, was das Herz begehrt: Gekochte Eier, gerührte Eier, geschüttelte Eier, Müsli, Joghurt, verschiedene Wurst- und Käsesorten, Brötchen, Brot, sicherlich viele selbst gekochte Marmeladen in allen Geschmacksrichtungen (auf dem Dorf kann man so was noch), und so weiter und so fort. Vom frisch gebrühten Kaffee und anderen Warm- und Kaltgetränken ganz zu schweigen.

Die Idee gemeinsam zu frühstücken, auch mit völlig fremden Menschen, ist eine tolle Idee um Kontakte zu knüpfen und sein Dorf und. die Dorfgemeinschaftsanlage vorzustellen.

Viele Neuerungen in den Räumen

Denn dort ist viel passiert und dort wird auch noch viel passieren: Der Jugendraum wurde für die Mädels und Jungs aus dem Ort hergerichtet. Eine Boule-Bahn ist Teil des Außengeländes. Eine neu gegründete Bücherei zog ein. Ebenso findet die Heimatstube Unterschlupf in der Dorfgemeinschaftsanlage. Das alles kann an diesem Tag angeschaut werden. Der Austausch miteinander soll natürlich auch nicht zu kurz kommen. Mit einem reichhaltigen Frühstück im Bauch.

Tagesprogramm

Über den ganzen Tag verteilt findet ein Programm statt:

Um 9.15 Uhr startet der Tag mit einem Gottesdienst. Musikalisch wird dieser von Willi Geiger (Akkordeon) begleitet.

Um 10 Uhr heißt es dann: „Auf’s Bufett mit Gebrüll“. Dann darf nach Herzenslust geschlemmt werden.

Uslar, Dorf, Dörfer, Solling, Northeim

 Schlarpe frühstückt

Ab 11 Uhr der musikalische Frühschoppen mit der „Sunday Stringband“. Diese bieten internationale Schlager dar. Ob dann die Damen und Herren das Tanzbein schwingen um das Frühstück besser verdauen zu können, weiß man nicht.

Um 13 Uhr, das darf sicherlich nicht fehlen, eine offizielle Begrüßung durch den Bürgermeister der Stadt Uslar (Torsten Bauer) und die stellvertretende Ortsbürgermeisterin von Schlarpe (Nicole Krimling).

Im Anschluss, um 13.30 Uhr, stehen die „Schlarper Plattsingers“ im Mittelpunkt. Diese gehören zu Schlarpe wie die Ortsschilder.

Um 14 Uhr heizt die junge Tanzgruppe vom SC Volpriehausen unter der Federführung von Akka Bauche ein.

Ab 14.30 Uhr darf man sich auf selbstgebackene Torten und Kuchen der Schlarper Frauen freuen. Is nix mit Tiefkühltorte oder Backmischungen: Da stehen noch echte Hausfrauen am Rührbesen und werden sich sicherlich mit ihren frisch gebackenen Kreationen übertreffen.

Um 16 Uhr wird der Chor „Generation“ den Tag ausklingen lassen.

Dahinter steckt viel Mühe

Ein wirklich abgerundetes Rahmenprogramm für jung und alt, hinter dem viel Mühe steckt, und mit dem man alle Geschmäcker treffen sollte. Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Diese dann in einer solchen Atmosphäre verbringen zu dürfen, ist schon etwas Besonderes.

Uslar, Dorf, Dörfer, Solling, NortheimSchlarpe frühstückt

Da für die Organisatoren und fleißigen Schlarper Heinzelfrauen und -männer wichtig zu wissen ist, ob man für fünf Leute Eier kocht, für 25 Leute oder für 50 Leute, ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Diese kann per Mail an andreas.staenger@dga-schlarpe gerichtet werden.

  • Kostenpunkt: 8,50 Euro. Kinder von 6-14 Jahren zahlen 4 Euro. Die Zwerge unter 6 Jahren frühstücken kostenlos.
  • Ort: Hardegser Str. 4 (DGA), 37170 Uslar-Schlarpe (da wo die Kuh steht)
  • Beginn: 9.15 Uhr
  • Ende: Ca. 16.30 bis 17 Uhr
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Der Umzug. Packebierfest 2017 Wiensen

(Quelle Bild: Steffen Böger)

Junggesellenverein Wiensen

 

Du kommst aus Uslar, wenn …

… auch Du vorhin in Wiensen dachtest: „Was `ne geile Sache hier!“

Tag 3 vom Packebierfest.
Wenn hier eines unserer Dörfer einen Umzug auf die Beine stellt, mache ich gegen Mittag immer schon die Fenster auf um zu hören, wann die ersten Trecker Richtung Zielort fahren. Weil es stimmungstechnisch quasi bei der Anfahrt schon rund geht. Auf den Anhängern ist ja alles drauf, was man für ein paar Stündchen Party so braucht. Flüssiges in rauhen Mengen, Musik ohne Ende und nicht zu vergessen: Party People! So auch heute wieder. Obwohl es mehr Zuschauer hätten sein können, war das Wetter genau richtig und der Umzug aus meiner Sicht ein voller Erfolg. Weil richtig gute Stimmung herrschte. Die Wagen nett zurecht gemacht, bei vielen auch Werbung für deren Feste mit Bannern an den Fahrzeugen. Ich glaube Bollensen und Schoningen machten auf diesem Weg auf ihre Feste aufmerksam. Heute war es ein auffallend „feuchter Umzug“, nicht nur die Vahler Hüpper setzten auf das Medium Wasser. Bei vier Wagen sprangen viele nach hinten, weil es sonst im Dekolletè etwas nass wurde.
Eine 4-köpfige Kapelle aus dem Schwarzwald, die liegend auf der Straße Musik machte, sorgte für Applaus und amüsierte Gesichter.
Die Pipes and Drums waren bei einer Besucherin verantwortlich dafür, dass sie etwas Pippi in den Augen hatte. Weil sie die Musik so mag.
Die Truppe aus Hann. Münden war auch spitze, die führten die Junggesellen schon mehr als angemessen auf den Thie. Wie die Gladiatoren quasi.
Einige Vereine in Kluft, andere in einheitlichen Shirts. Es war alles dabei, von jung bis alt.
Auf dem Festplatz dann, als alle von den Wagen sprangen und sich vor bzw. in das Zelt stürzten, gings steil. Mancher Teilnehmer hatten schon leichte Sprach- und Gangstörungen. Einer schon, als der Umzug gerade begann. Dabei ist alles 😉 Manch einer lief 2 Stunden mit Remoulade auf der Wange durch die Menschenmenge, weil das Fischbrötchen nicht immer genau die Futterluke traf. Manch einer musste immer für den Rest der Truppe gläserweise Bier an Land karren.
Ich hätte das Treiben noch stundenlang beobachten können. Die Bollenser Junggesellen wagten dann noch eine Fahrt in diesem ominösen Fahrgeschäft. Weil ich wissen wollte wer seine Mütze verliert oder aber auch den Mageninhalt, schaute ich mit einem Feuerwehrmann aus Schoningen (welcher richtig Spaß hatte heute seiner Aussage nach) aus der ersten Reihe zu. Keine Mütze flog, kein Magen entleerte sich. Und die Jungs haben dann noch gesungen in einer Situation, in der ich wahrscheinlich vor Panik geflennt hätte in diesem Karussel. Ich bekam immer wieder mit wie die Uhrzeit der Abfahrt unter den Truppen ausgehandelt wurde, und die ersten Trecker nahmen Fahrt in die jeweiligen Dörfer auf. Es war so schön zu sehen, wie die Jungs und Mädels auf ihren Anhängern laut mitsingend das Event verlassen haben. So mancher Autofahrer ist da leicht verwirrt (die mit fremden Kennzeichen). Großstädter kennen so was geniales sicherlich nicht.
Auf unsere Dörfer kann man echt stolz sein. Nicht nur, dass die Teilnehmer(innen) einen Umzug zu dem machen, was er letztendlich ist: Unterhaltung für uns alle. Nee, die Wagen werden toll hergerichtet und man versucht sein Heimatdorf bestmöglich zu präsentieren. Dann zu sehen wie viel Spaß alle untereinander haben, wie gelacht und gefeiert wird, erfreut mich immer wieder.
Fenster sind hier jetzt zu, der größte Teil der Wagen steht sicherlich wieder im heimischen Dorf. Schoningen isst noch zusammen eine Pizza konnte ich vorhin lesen, andere sitzen vielleicht noch zusammen irgendwo, oder relaxen bevor es nachher im Verband wieder auf das Zelt geht.
Ich hoffe, der junge Mann mit der Remoulade auf der Wange hat sich das Gesicht jetzt gewaschen 😀

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Die Osterfeuer im Uslarer Land

„Ich liebe es“: Hier werden Osterfeuer angezündet

Uslar, Göttingen, Osterfeuer, Tradition

Wenn wir am nächsten Wochenende, sprich Samstag oder Sonntag, durch den Raum Uslar/Bodenfelde fahren am Abend, ist es hier in der Region so unnatürlich hell am Himmel. Und es riecht, als würden alle Nachbarn in unmittelbarer Nähe zeitgleich die Grills anschmeißen. Manchmal qualmt es auch dementsprechend.

Das sind die Osterfeuer. Welche nach guter, alter Tradition noch immer auf den Dörfern organisiert werden. Zum Glück!

Bollensen, Dinkelhausen, Gierswalde, Schönhagen, Schoningen und Volpriehausen entzünden ihre Feuer am Samstag.

Allershausen, Ahlbershausen, Delliehausen, Eschershausen, Fürstenhagen, Kammerborn, Offensen, Schlarpe, Sohlingen, Vahle, Verliehausen und Wiensen starten am Ostersonntag durch.

Unsere Nachbarn in Bodenfelde feuern ebenfalls am Samstag, 15.04., ihre Scheite an, genau wie auch Wahmbeck. Nienover startet am Sonntag, 16.04.

Viele Helfer ermöglichen Osterfeuer

Es finden sich noch immer Menschen aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehren, der Junggesellenvereine, der Ortsräte, Heimat- und Verkehrsvereine, Musikvereine, Treckerfreunden, nicht zu vergessen der Osterfeuergruppen, die uns Jahr für Jahr den Gang an das wärmende Feuer in geselliger Runde ermöglichen. Zu einer Bratwurst und einem Bier, oder einer Tüte Mandeln und einer Cola.

Die kleinen Kinder sind stolz wie Oskar, wenn sie ihre Fackeln tragen. Und lange aufbleiben dürfen, mit den kleinen Kumpels um die kleinen Feuer springen. Mit Vorsicht natürlich. Als mein Sohn noch klein war, habe ich ihm eine orangefarbene Warnweste angezogen, weil ich ihn aufgrund des großen Besucherandrangs in Allershausen schlecht bis gar nicht wiedergefunden habe.

Fast eine eingeschworene Truppe

Vor vielen Jahren hatte es um diese Zeit geregnet, die Erde war schlammig und glitschig und aufgeweicht. Da kamen ganz viele Kinder in Socken um die Ecke, weil die Gummistiefel irgendwo in der Pampa in der Matsche steckengeblieben sind.

Ich liebe es, wenn ich mein altes Heimatdorf zu Fuß erreiche und mit alten Nachbarn, früheren Freunden, vielleicht auch neuen Bekanntschaften auf dem Osterfeuerplatz zusammen stehe und Smalltalk betreibe. Die letzten Jahren waren wir schon fast eine eingeschworene Truppe, die auch den Gang zum Osterfeuerplatz Ortsausgang Allershausen gemeinsam antrat. Meist auch zusammen zurück, halt nicht mehr so kerzengerade wie auf dem Hinweg. Mit Schwankschwindel sozusagen.

Immer ins Heimatdorf

Jedes Jahr aufs Neue nehme ich mir vor, mir auch mal die anderen Osterfeuer anzuschauen. Aber irgendwie zieht es einen ins Heimatdorf. Vielleicht weil man weiß, dass frühere Schulkameraden oder Kindergartenfreunde, welche hier nicht mehr wohnen und über Ostern zu Besuch sind, auch dort auflaufen.

Und eins habe ich vor zwei Jahren lernen müssen: Schmeiß die Klamotten hinterher auf den Balkon. Oder häng sie aus dem Fenster. Oder schmeiß sie gleich in die Waschmaschine. Am besten gleich aufs Feuer am Platz. Denn: Ich hatte die Sachen dummerweise im Schlafzimmer liegengelassen. Am nächsten Morgen hat es dort gerochen, als wäre Günter Pfitzmann mit den „3 Damen vom Grill“ zu Besuch gewesen, und diese vier hätten 1.276 Krakauer gegrillt, in meinem Schlafzimmer, mit geschlossenen Fenstern und Türen. Ich hatte einen Kopf wie ein Legehuhn. Kann aber auch an der Gersten-/Hopfenkaltschale gelegen haben, man weiß es nicht.

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