Alles voller Männer!

(Quelle Bild: Pixabay/Geralt)

Vorteil von Silvester? Mir sind schon lange nicht mehr soviele Männer über den Weg gelaufen wie heute beim Einkaufen. Alles voller Männer. Im Discounter, im Getränkemarkt: Überall waren Männer! Kleine Männer, große Männer, schlanke Männer, vollschlanke Männer, gepflegte Männer, ungepflegte Männer, und so weiter, und so fort. Ich wollte fast so ’ne Flirtnummer außen an meine Kutte tackern, das wäre ja heute echt DIE Chance gewesen. Und ich habe total viel gelernt, gerade beim Einkaufen. Z. B. wie man 4 Kisten Bier in den Kofferraum eines Kleinwagens bekommt, wie man diese im Einkaufswagen so stapelt, dass man den auch noch schieben kann und nach vorne noch was sieht, welches Bier so der Renner ist zum Jahreswechsel, und, und, und. Ich hatte soviel Spaß beim Beobachten wie lange nicht mehr. Beim Bezahlen das totale Gegenteil vom normalen Wocheneinkauf: Er steht vorne, ER packt aufs Band, ER kontrolliert jede Kiste und jede Flasche und jeden 6-er Träger, und SIE steht tooootaaaaal gelangweilt hinten an *gähn*. Der eine Herr bezahlte und sagte 4x zu ihr:

„Pack den Bon ein, los pack den Bon ein, vergiß den Bon nicht, den Bohon!“

Ich weiß nicht ob er die 4 Flaschen Rum, den Weinbrand, den Klaren und das Bier am Donnerstag wieder umtauschen will und das nur als Deko in die Garage stellt? Der Gute hatte so einen roten Kopp, dass ich im Geiste nochmal die Reanimation und stabile Seitenlage durchging.
So, und dann ging’s weiter im Discounter am Tisch mit dem Feuerwerk: Die standen da wie die Küken um die Tränke, total süß. Während wir Frauen bei totalen Schnappern eines Designers bei Schuhen und Handtaschen z. B. kreischend durch die Gänge flitzen und alles anfassen und durchwühlen, uns in den Haaren ziehen und beissen wenn es sein muss, stehen die da wie die Küken um die Tränke. Der eine im Jogginganzug und mit Gummilatschen, nicht gekämmt, komplett tiefenentspannt, und ich glaube der hat sich echt alles durchgelesen was da zu lesen war an dem Zeug. Ich lese das nicht wenn ich es kaufe, ich versuche zu verstehen wie ich es zünden muss anhand der Bilder, und nehme auch nur so ein Kram für Kinder ab 6 Jahren. Aber der machte es sehr akribisch. Ich wollte noch fragen wo er wohnt bzw. böllert, aber er war irgendwie in Trance, und da soll man ja keinen ansprechen sonst erschrecken die sich so.
Ich glaube heute Abend hören viele Männer folgenden Satz von ihren Frauen:

„Gib die Bankkarte her, Du stürzt uns noch ins Verderben. Das nächste Mal bleibste im Auto sitzen.“

P. S. an die Männerwelt: Was würden wir nur ohne Euch machen?! ^^

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Du hast `nen zuckersüßen Po!

Ihr denkt bestimmt jetzt kommt eine Singlebörsen-Anekdote, oder? Nee, eben nicht.

Es geht um das Einhorn-Klopapier mit dem Zuckerwatteduft. Oder Zauberduft. Man kann ja wählen welcher Duft das Hinterteil in Szene setzen soll.

Der Hype um das Einhorn hält schon ziemlich lange an. Immer wieder erscheinen neue Lebensmittel, Getränke und andere Artikel, die sich an das Einhorn anlehnen. Ich für meinen Teil bin da nicht von infiziert. Weil ich keinen Bezug dazu habe.

Einhörner haben etwas romantisches an sich, etwas zauberhaftes, auch unschuldiges. Das ist nicht so meine Baustelle.

Aber jedem das seine, woll?

Ich habe mal nachgeschaut was das so kostet, wer es alles schon ausprobierte von den großen Medienseiten, und, und, und.

Preis geht ja noch. 1,95 Euro für 8 Rollen ist auch so meine Preisklasse. 3 -lagig ist sehr gut. Weil 2-lagig ist zu dünn, 4 -lagig ist zu dick. Bunte Bilder sind auf dem Papier. Einhörner und Regenbogen und Sternchen. Schade, dass der Ar… keine Augen hat, die Freude wäre ja gigantisch. Auch schade, dass er keine Nase hat, weil riechen kann es ja keiner großartig. Nur der Konsument beim abreißen und falten seiner Blätter. Eine Nase voll genommen und ab gehts in die untere Etage *rubbel-rubbel*

Schon bemerkenswert, wie sich so etwas zum Kassenschlager entwickelt.

Bei ebay kann man das auch alles ersteigern. Die Einhorn-Schokolade und die Einhorn-Küchenrolle. Das Einhorn-Duschgel und die Einhorn-Servietten. Dieser Hype ebbt einfach nicht ab. Das lässt den Schluss zu, dass sich viele haben anstecken lassen von dieser Modeerscheinung. Oder eben eingefleischte Einhorn-Fans sind.

Ich musste gestern daran denken, dass man mir nach Nutzung dieses Zuckerwatte-Klopapiers sagen könnte:

„Dir hat man auch Zucker in den Po geblasen.“

Das wäre dann nicht mal gelogen. Zumindest nur halb.

Es müsste heißen „Zucker um den Po geschmiert.“

Frohes feudeln im Bad des Vertrauens. ^^

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„Dauersingle trifft Anastasia und Christian in der Flimmerkiste“: Fifty shades of Grey.

Ich habe weder jemals die Bücher gelesen, noch im Kino die Filme geschaut. Weil mich die Thematik nicht sonderlich gejuckt hat. Ich bin davon ausgegangen, dass vordergründig nur SM zum Mittelpunkt zelebriert wird. Keine großartige Handlung, nur Peitschen und Handschellen und Augenbinden. Geh mir fort!

Mir wurde gesagt, dass ich unbedingt die Bücher lesen soll. Diese sollen einfach das Kopfkino besser anstellen. Die Phantasie wird quasi beflügelt. Ich habe es nicht getan, also war mein Interesse auch nicht sonderlich groß. Als Dauersingle muss man sich das auch nicht unbedingt an tun, ist ja keiner da mit dem man vielleicht dieses oder jenes mal antesten könnte wenn es denn gefällt. Wenn! Liegst Du wieder plärrend in der Flanell-Bettwäsche, weil die linke Bettseite seit ewigen Zeiten kalt ist. Super Gedanke, echt suuuuuuuuper 😉

Am Sonntag dann die Free TV-Premiere, da bietet es sich dann an doch mal ein Auge darauf zu werfen. So lag Muttern im Bademantel auf dem Sofa, und während die beiden am Gange sind, kommt das erwachsene Kind ins Wohnzimmer: Die Gedanken konnte ich gleich lesen:

„Jetzt zieht sich die Alte schon Pornos rein!“

Ein schnelles: „Ich schaue nur Fifty Shade of Grey.“

Kam von ihm: „Nicht mal aussprechen kann sie es! Das heißt Shades, nicht Shade.“

Peinliche Momente einer Mutter-Kind-Beziehung.

Zum Film:

Ich für mich kann nur sagen: Wow!

Zu den Schauspielern: Christian Grey, gespielt von Jamie Dornan, war optisch schon ein Eyecatcher. Bildhübsch, toller Body, tolle Aura. Wir vom Dorf würden sagen: „Was ein Schnullipops!“

Anastasia Steele, gespielt von Dakota Johnson, war nicht weniger brillant. Ich musste diese Frau ständig anschauen, mordsmäßige Ausstrahlung und sauhübsch. Wäre sie meine Nachbarin, ich würde sie hassen für ihr zauberhaftes Gesicht. Für ihren Körper. Und für die Art, wie sie sich auf die Unterlippe beißen kann, und dabei noch wahnsinnig scharf aussieht. Zudem hat sie einige Szenen dermaßen gut gespielt, dass ich das Gefühl hatte selber im „Spielzimmer“ zu sein.

Jetzt war die Ausstrahlung gestern Abend die softe Version, wegen Altersfreigabe ab 12 Jahren. Habe ich anscheinend nicht die ganze Palette geboten bekommen. Was ich aber ehrlich gesagt nicht schlimm fand.

Zur Story: Da wurde eine Thematik getroffen, die heutzutage nicht selten ist. „Keine Liebe bitte. Ich bin das nicht. Ich brauche das nicht. Ich will das nicht.“ Sicherlich haben diesen Satz schon viele Frauen gehört, gerade die etwas älteren. Schon gut, schon gut, Männer bestimmt auch. Das scheint ja kein geschlechterspezifisches Problem zu sein.

Was Anastasia dachte, konnte ich während des Films mehr als gut nachvollziehen. Warum ist Christian so ist wie er ist? Wie kam es dazu? Welche Erlebnisse haben ihm zu diesem Mann gemacht? Gibt es überhaupt eine Begründung dafür? Ein früheres Trauma? Was muss mit einem Menschen passiert sein, dass er nicht geliebt werden möchte? Der Abstand von Gefühlen nehmen will oder muss? Der dominant ist, nur mit devotem umgehen kann? Und der sich anscheinend nur spürt auf der Ebene des SM.

Ich hatte viele Bilder und Namen vor Augen von Menschen, die ähnliche Überschriften fanden beim kennenlernen. „Es wird sich nicht verliebt“, diese Aussage einer früheren Bekanntschaft werde ich nie vergessen.

Verknallt sein, verliebt sein, sich aber an Regeln halten müssen, jemanden nicht anfassen dürfen wenn man den Drang hat: Furchtbar. Und zu wissen, dass das Spielzimmer und alles was darin passiert, die Grundlage sein wird in Zukunft. Mit Vertrag, das kam noch erschwerend hinzu in diesem Film.

Für mich stand nicht der Fetisch im Vordergrund bei Fifty Shades of Grey, sondern das drumherum.

Schönste Szene war die, als Anastasia und Christian im Helikopter flogen. Mit der total geilen Musik von Ellie Goulding (Love me like you do) im Hintergrund. Gänsehautfeeling.

Es hatte etwas von Aschenbrödel: Arme Studentin darf den Duft des Reichtums riechen und auskosten. Glücksgriff sollte man meinen. Betonung liegt auf „sollte“.

Ich bin schon jetzt auf die weiteren Teile gespannt, und werde wieder mitfühlen können wie es sich anfühlen muss, wenn Mr. Right dort steht, aber die Ebenen der Grundlagen verschiedene sind. Weil er etwas mit sich herum trägt, was alle Träume zerstört.

Etwas peinlich berührt war ich dann stellenweise von der Reportage hinter her. Jeder soll das tun und ausleben, was sein Ding ist. Aber vor laufender Kamera so intim in dieses Reich eintauchen zu wollen, wäre mir zu riskant. Ich meine nicht die Paare, die sich das Studio angeschaut haben.

Ich dachte mittendrin so: „Die müssen wieder Einkaufen gehen. Und wir alle haben gesehen, wie die beiden das ausprobierten. Hui! Ich hätte Angst, man wirft mir nach der Ausstrahlung im Discounter meines Vertrauens Boskoop-Äpfel an den Kopf mit der Aussage: „Du stehst doch auf Schmerz!“

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Verliebt wurde und wird sich auch in Uslar.

Beim Einkaufen letztens staunte ich nicht schlecht als ich ein Paar sah, welches erst kürzlich zueinander gefunden haben muss. Nichts ungewöhnliches, verliebt wird sich jeden Tag, und das sogar in Uslar.
Beide gingen damals mit mir zur Schule, ich glaube sie war mein Jahrgang und er etwas älter. Auch nicht spektakulär bis zu diesem Punkt.
Aber ich musste sofort daran denken, wie sehr wir „kleinen Mädchen“ damals die „großen Jungs“ bewunderten, für sie schwärmten. Es gab auch hier immer so die „Creme de la Creme“ beider Geschlechter.
Also die, die immer hoch im Kurs lagen und umschwärmt wurden wie die Motten das Licht.
Nee, Namen nenne ich nicht, jeder von euch wird jetzt ein Gesicht vor Augen haben.
Zu meiner Schulzeit war die Realschule noch oben am Gymnasium, wir teilten uns stellenweise die Pausenhöfe. Und obwohl wir nicht auf den Schulhof vom Gymnasium durften (da wurde geraucht!), gingen wir da hoch (weil wir rauchten!). Und da oben standen dann auch die Schnitten der Saison. Uns 7.- oder 8.-Klässler beachteten die gar nicht, wir waren Luft mit unseren selbstgestrickten Bommelmützen. Die leberwurstessende Fraktion quasi, mit der man noch nichts anfangen konnte, weil grün hinter den Ohren und wir sahen von hinten aus wie von vorne.
Unten am Busplatz, früher Schützenplatz, heute ZOB, traf man dann auf die Schnitten der Hauptschule. Das war auch nicht immer so einfach. Die mussten sich teilweise hinter dem Bushäuschen küssen, weil es schon damals nicht gerne gesehen war, wenn eine Gymnasiastin mit einem Hauptschüler steil ging oder umgekehrt.
Durch das Meeting lernte man auch viele Menschen z. B. aus dem Raum Oberweser kennen. Gieselwerder, Oedelsheim, Gottsbühren, Gottstreu, Trendelburg und so. Die gingen auf die Marie-Durand-Schule in Karlshafen oder nach Hofgeismar. Da konnte man das alles nicht so verfolgen, die Logistik und der Austausch war in den 80ern und 90ern wahrlich schwieriger. Aber auch da flogen sich die Herzen zu. Und man bekam auch ohne whatsapp, sondern mit dem Telefon mit der Wählscheibe eine Möglichkeit, sich zu treffen.
Und heute, Jahrzehnte später, sieht man genau die Konstellationen, die damals in den 80ern nicht annähernd denkbar waren weil er ein „großer Junge“ war aus der 10a und sie das „kleine Mädchen“ aus der 6b. Weil er auf die Schule nach Hofgeismar ging und sie auf eine der Schulen im Uslarer Land.
So ändern sich die Ansprüche und Erscheinungsbilder, die Herzblätter und die Kommunikationsart, um zueinander zu finden. Ich finde das immer total spannend zu sehen, gerade wenn ich die Leute noch aus der Schulzeit/Diskozeit kenne. Also die Ur-Uslarer sozusagen.
Frohes zueinander finden weiterhin. ^^

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