NDR 1: Als sitzt man wieder bei Mama und Papa am Küchentisch.

Vor einiger Zeit verwechselte ich den Lautstärkeregler mit dem Knopf für die Sendersuche an meinem Radio in der Küche. Und vernahm plötzlich ein Jingle, welches ich lange nicht mehr gehört hatte: Das Jingle von NDR 1 Niedersachsen. Ich war wie vom Donner gerührt und verstellte den Sender auch nicht wieder. Es war wie eine Zeitreise zurück in die Kindheit. Unsere Eltern hörten in der Küche und auch im Auto NDR 1 Niedersachsen. Gerade als Kinder waren wir oft angenervt, wir wollten moderne Musik hören, die neue Deutsche Welle etc. Ich kann nicht sagen, wie lange uns die Musik als Kinder begleitet hat, und wie lange ich diesen Sender nicht mehr hörte. Nun bin ich 48 Jahre alt und höre mit Begeisterung NDR 1 Niedersachsen. Nicht nur aus erinnerungstechnischen Gründen, sondern weil ich die Musik mag. Gerade abends, wenn die ARD Hitnacht läuft. Weil dann Songs laufen, die zum einen selten zu hören sind und zum anderen dafür sorgen, dass man auf eine kleine Zeitreise geht.

Ich hätte damals als Kind niemals gedacht, dass ich irgendwann total fasziniert vor dem Radio sitze und NDR 1 Niedersachsen höre. Auch hätte ich nie gedacht, dass sich mein Musikgeschmack verändern wird. Nicht komplett, aber doch ein wenig.

Udo Jürgens z. B. fand ich als Kind grausam. Heute, als erwachsene Frau, höre ich bei dem ein oder anderen Song auf die Texte, und finde doch Gefallen an seiner Musik. Deutsche Schlager sind auch heute noch nicht meins. Nur muss ich teilweise schmunzeln wenn ich diese höre, weil mir dann Geschichten/Begebenheiten von damals wieder einfallen.

Komischerweise bin ich auch heute ein kleiner Fan des Nordens geworden. Was mich jahrzehntelang nicht juckte, interessiert mich heute umso mehr. Ich höre unglaublich gerne die plattdeutsche Sprache. Und habe mittlerweile hin und wieder den Norden besucht. Es stehen noch einige Wunschziele auf meinem Zettel, Orte die ich noch besuchen möchte in Norddeutschland/an der Küste.

So ändern sich die Geschmäcker im Laufe der Jahre. Und so sehnt man sich doch hin und wieder zurück an den Küchentisch mit Mama, Papa und den Schwestern.

Das ist auch gut so. Gruß an das Team von NDR 1 Niedersachsen.

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Single(börsen)-Anekdoten: Ruf-mich-an!

Ich wurde vor ein paar Wochen von einer älteren Person gefragt, ob ich ihr/ihm helfen könne nochmals auf Brautschau zu gehen.

Mein Ruf als Single-Börsen-Nutzerin ohne Diplom muss sich rum gesprochen haben.

Ich wollte aber nicht die Variante der Zeitungsannonce nutzen, fand ich in der Vergangenheit nicht so effektiv.  Internet kam auch nicht in Frage, es handelt sich um eine Person die da auch weniger Erfahrung hat im Dschungel von all den Börsen.

Als ich vor ein paar Wochen gedankenverloren nach Feierabend vor meinem Radio saß (dessen Sender ich verstellt hatte weil ich mal wieder den Lautstärkeregler nicht gleich fand, ich schraub dann immer so lange am Rad bis nichts mehr geht), lief gerade die Sendung „Flirteinander“ beim MDR Sachsen-Anhalt. Da rufen Damen und Herren an wenn sie auf der Suche nach der „besseren Hälfte“ sind. Ein Plausch mit der Moderatorin live im Radio folgt um sich vorzustellen und zu erklären, was man denn so sucht. Interessenten können sich dann im Studio melden im Anschluss.

Das Alter an diesem Abend war relativ gemischt. Als die Nummer durchgegeben wurde, schwang ich mich ans Telefon und rief dort an. Der freundliche Mitarbeiter willigte ein dass ich quasi im Auftrag suchen kann, und dass es auch kein Problem ist wenn wir aus Niedersachsen kommen. Radio verbindet über die Landesgrenzen hinweg.

Den Abend konnte man mich nicht mehr unterbringen, 3 Wochen später war es dann so weit. Die nette Moderatorin, Sabine Küster, rief mich auf dem Handy an und wir besprachen das wichtigste. Was sucht diese Person? Was geht? Was geht gar nicht? Alter, Hobbies und all das Gedöns.

Die Liveschaltung ins Studio kam und wir begannen zu quatschen. Ich habe mich mächtig ins Zeug gelegt diese ältere Person zu bewerben. Wir waren fast fertig, da schwenkt die Moderatorin plötzlich um und fragt nach mir. Als ich dann zugab dass auch ich Single bin, fixierte sie sich auf mich. Ich sollte mich beschreiben, auf was für einen Typ Mann ich stehe. usw. Ich war etwas überrumpelt und sagte, dass mir nur ein jeansjackentragender Mann in die Bude kommt, der sich auf einer Dorfkirmes nicht zu fein wäre um ein Dosenbier zu trinken. Der grobe Typ sozusagen. Irgendwie so in der Art. Ich war ja etwas aufgeregt, weil das so nicht geplant war.

Das Gespräch (live) war durch und die Sabine Küster erklärte mir, dass sie sich am nächsten Tag per SMS bei mir meldet, falls jemand an der älteren Person oder an mir interessiert ist. Ich sage ihr noch:

„Wenn für mich ein Typ anruft und für ihn keine Dame, gibt es hier sicherlich Diskussionen!“

Am nächsten Tag bimmelt mein Handy, es war eine SMS von Sabine Küster. Es hat sich ein Mann gemeldet welcher meinen Aufruf hörte. Dieser möchte aber nicht die ältere Person kennenlernen, sondern mich. Leider ging die ältere Person leer aus. Es gab zwar ein kurzes Telefonat zwischen ihm und einer Teilnehmerin aus der vorherigen Sendung, das funzte aber bei den beiden nicht wirklich am Sprachrohr.

Also gab ich meine erhaltene Nummer bei whatsapp ein und meldete mich kurz bei dem guten Mann. Etwas Hin- und Hergeschreibsel, später dann ein Telefonat weil Sympathie vorhanden war.

Da aber die Entfernung nicht unbeachtlich ist, und ich am selben Abend kurioserweise jemanden real kennenlernte (hör mir auf!), verfolgten wir das nicht so intensiv weiter. Wir haben noch Kontakt, schreiben uns unregelmäßig bei whatsapp.

Es ist nicht zu verachten, wenn man auf diesem Weg Menschen kennenlernt die vielleicht nicht die große Liebe versprechen, die aber in Ordnung sind. Und mit denen ich mich ab und zu austauschen kann. Solche Begegnungen hatte ich auch in Single-Börsen des öfteren. Wie viele Kumpels habe ich auf diesem Weg schon kennengelernt, auch das ist nicht weniger wertvoll. Den Bekannten-/Freundeskreis zu erweitern ist eine tolle Sache.

Ein Beispiel dafür, dass das Leben manchmal kuriose Wege geht.

Und das wir alle mehr Radio hören sollten.

Gruß ins Studio des MDR Sachsen-Anhalt und an die Crew von „Flirteinander“. ^^

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