Hochzeit in den 70er/80ern in Allershausen/Uslar

Brauchtum in Allershausen: Hochzeit auf dem Dorf damals – Erinnerungen an Tratsch und Tradition

Als ich letzten Samstag in der Küche stand, hörte ich draußen einen Konvoi hupender Autos. Und wusste sofort, dass da sicherlich zwei Menschen geheiratet haben, und nun die Fahrt zum Ort der Feierei angetreten wurde. Das hat ja bekanntlich Tradition. Und sofort musste ich daran denken, wie Hochzeiten auf den Dörfern gefeiert wurden, als ich noch ein Kind war. Ein Gastbeitrag von Steffi Werner

Hach ja, war das schön. Es war etwas besonderes, wenn eine Dorfbewohnerin oder ein Dorfbewohner in der Hafen der Ehe einlief. Weil man sich ja bestens kannte. Bei der oder dem ein oder anderen freute man sich, bei der oder dem ein oder anderen weniger, bei der oder dem ein oder anderen wunderte man sich nicht selten.

Ich kenne es noch so, dass von dem Ort, an dem sich die Hochzeitsgesellschaft traf (meist das Haus der Braut oder des Bräutigams) Tannen gestreut wurden bis zur Kirche/Kapelle. Ich war als kleines Mädchen immer irrsinnig aufgeregt wenn dieses Schauspiel morgens begann.

Weil man als kleines Mädchen natürlich noch so hochromantisch ist, und sich vor seinem geistigen Auge selber über diesen Teppich aus Tannen graziös schweben sieht. Bei diesem Traum ist es bei mir auch geblieben. Aber das nur am Rande.

Hochzeitszug zur Kirche

Meist versammelte sich das halbe Dorf knapp 30 Minuten vor der Trauung vor der Kapelle. Man wollte ja sehen wie die Braut gekleidet ist und der Rest der Hochzeitstruppe.

Die Glocken wurden angeschmissen wenn sich der Trupp in Bewegung setzte. Ich kenne es noch so, dass die Unverheirateten voran gingen, dann kam das Brautpaar, und dahinter die Verheirateten. Ich würde auch heute noch vorne mitmarschieren. Aber das nur am Rande.

Manchmal ging man mit in die Kapelle um live dabei zu sein, manchmal blieb man draußen stehen. Z. B. wenn der süße Junge aus der 3a auch mit seiner Mama draußen wartete.

Auf die Kohle und die Bollos mit Gebrüll!

Nach ½ Stunde war der Part meist durch, dann ging die Kapellentür auf und das frischvermählte Ehepaar kam freudestrahlend (meistens jedenfalls) aus dem Gotteshaus. Genau dann kam der spannende Teil für uns Kinder: Der Bräutigam warf Bollchen (Bonbons) und Kleingeld auf den Vorplatz. Und wir Kiddies so: Auf die Kohle und die Bollos mit Gebrüll! Das waren zu dieser Zeit ja noch Pfennige und Groschen, nicht dieses elendige Cent-Penunzen-Geld. Den kleinen Mist hätte man gar nicht so schnell greifen können.

Es folgte der allgemeiner Gratulationshype an das Brautpaar, dann kam manchmal eine Kutsche, oder ein geschmücktes Auto, oder aber der Hochzeitstrupp marschierte zu Fuß zur Lokalität der Party. Damals gab es in meinem Dorf noch Gasthäuser/Kneipen. Unvorstellbar.

Sauteures Geschirr für das Brautpaar

Wenn man Geschenke oder Hochzeitskarten abgab, dann bekamen die Erwachsenen einen „Kurzen“ (ich weiß was Sie denken, ich meine aber Schnaps) und wir Kinder Schokoküsse. Doof war nur, dass ich die nie mochte. Für jede Alternative war ich dankbar, ob in flüssiger oder fester Form. „Gib der Steffi mal eine Brause, das verzogene Gör mag keine Schokoküsse!“

Wochen vor der Hochzeit schon konnte man in diversen Haushaltswarenläden Geschenke für das Brautpaar kaufen. Die hatten sich nämlich etwas ausgesucht, meist sauteures Geschirr oder Besteck. Dinge eben, die man für den gemeinsamen Hausstand braucht. Jedes Brautpaar hatte einen Hochzeitstisch. Ganz neugierige Mitmenschen (ich auch!) gingen erst einmal durch den Laden und schauten auf die Tische, wer denn noch so alles heiratet.

Das war ein gefundenes Fressen für die dorftratschenden Hausfrauen. Weil das dann auch Thema war beim Small Talk mit der Kittelschürze beim Straße fegen. Ich erinnere mich noch daran, dass man immer schauen musste was das alles kostet. Wenn das Geschirr so sauteuer war, dass es das familiäre Budget durcheinander brachte, oder man die Nachbarn jetzt nicht so dolle fand, dann gab es halt nur 2 Kuchengabeln oder den Zuckerpott.

Ich habe als kleines Mädchen immer von meinem Hochzeitstisch geträumt. Dazu kam es nie. Aber das nur am Rande.

Dorftratsch über das letzte Fest

Ging es auf der Hochzeitsfeier richtig zur Sache, wurde auf dem Dorf natürlich am nächsten Tag darüber gesprochen.

  • „Heini hat sich welche aufgeladen, das glaubste nicht.“
  • „Die Meier hat sich beim Essen den Teller so vollgerammelt, das war schon unverschämt.“
  • „Der Sohn von Annette und Thomas hat auf den Tisch gekotzt, weil er 15 Schokoküsse gegessen hat.“
  • „Also ich gebe den beiden keine 10 Jahre, die passen nicht ein bisschen zusammen. Er soll ja auch nicht ohne sein, hat mir die Meiersche letztens erzählt.“

Heiraten wie früher – ein Traum

Der ganz normale Wahnsinn auf dem Dorf eben. Aber ich habe es geliebt und liebe es heute noch. Und sollte ich mal heiraten, würde ich mich riesig freuen wenn da jemand morgens Tannen streut von meinem Elternhaus bis zur Kirche, wenn sich mein Zukünftiger Kleingeld und Bollchen in die Hosentasche steckt, und wenn der Heini sich auf der Feier welche aufhilft, dass er alleine nicht nach Hause gehen kann. Und natürlich der Hochzeitstisch mit Namen und so. Damit alle was zu reden haben:

„Hier, hast Du schon gesehen? Steffi heiratet, stell Dir das mal vor! In dem Alter! Und dann so einen Typen! Und dann sucht die sich Besteck aus, wo man schon alleine für das Fischmesser Unsummen ausgeben muss. Lass uns das Milchkännchen zusammen kaufen und schenken. Richtig leiden konnte ich die eh nie. Aber das nur am Rande.“ ^^

Share

So `ne Feierei hängt mir tagelang nach.

Heute Morgen so gegen 8.30 Uhr ging die Wohnungstür auf und der Nachwuchs ruft: „Bin jetzt zu Hause. Gute Nacht.“

Im ersten Moment dachte ich: „Na warte Freundchen, nachher gibt es hier aber Diskussionen!“

Im zweiten Moment dachte ich: „Gott, wie sehr ich ihn beneide!“

Eigentlich ist das Heimkehren bei Sonnenaufgang mit zwitschernden Vögeln und einer vor guter Laune wild schleudernden Handtasche mein Part. Das ist aber schon etwas länger her. Dass ich anscheinend aus dem Alter raus bin, in dem ich feiern konnte bis zum umfallen und am übernächsten Tag voller Elan zur Arbeit ging, muss ich auch dann jetzt einsehen. Wenn es mal wieder so richtig krachte, bin ich tagelang total matschig und kämpfe mich durch den Tag. 8 Stunden Party – 3 Tage außer Gefecht.

Ja, ja, wir sind halt keine 20 mehr.

Generell merke ich jeden Freitag nach Feierabend, dass der Akku auch aufgebraucht ist. Da ist am Abend mein Sofa der beste Kumpel, und ich schaffe teilweise nicht den Krimi bis 21.45 Uhr, ohne dass die Klüsen zufallen. Meist wache ich mit verspannter Halswirbelsäule auf weil der Kopp nach hinten fiel, und ich in dieser Position schlief wie ein Baby. Die linke Hand eingeschlafen weil ich drauf lag, und die Schuhe noch an. Man ist quasi fertig mit der Bereifung. In der Flimmerkiste laufen dann billige Pornos oder Dokumentationen über das Balzverhalten von Tauben. Wobei sich der Porno und die Doku stellenweise nicht unterscheiden :D.

Und ich denke so: „Super, Steffi, geht ja voll ab mit dir.“

Samstags geht es dann etwas besser, aber nicht selten muss ich mich aufraffen um durchzustarten. Vorglühen funzt dann mit Kaffee oder Cola. Damit man etwas gepusht ist und nicht gähnend über Stunden auf einem Event herum hampelt. Meist kriegt man sich ja ein wenn man feiert, dann hat man auch die notwendige Energie. Aber der nächste Tag dann immer: Furchtbar. Diesen Tag kann ich immer in die Tonne kloppen, da bin ich wenig bis gar nicht effektiv, in keinster Art und Weise. Atmen klappt gut, den Rest kannste knicken.

Da beneide ich wirklich den Kurzen, der nach 5-6 Stunden Schlaf aus der Koje hüpft und noch Dinge unternimmt, die mich schon erschöpfen wenn ich nur daran denke. Auch am nächsten Tag steht er in der Blüte seiner Lebens, keine Spur von Erschöpfung.

Ich gönne es ihm einfach, versuche mich aber sicherlich noch das ein oder andere Mal in „Feiern, bis sich die Balken biegen“. Ich will das so nicht hinnehmen. ^^

Share

„Sie haben einen Bauch wie im 4. Monat!“

Das war vor einigen Wochen die Aussage eines Mannes/Kollegen, der mir ein Stück Kuchen anbot und ich dankend ablehnte, weil ich schon eine Tüte Chips intus hatte. Morgens, im Büro, irgendwo in Hessen 😉

Er meinte es nicht böse, ganz im Gegenteil.

Meine Kollegin, welche neben mir sitzt, kam mal aus dem Urlaub wieder. Als ich die Tüte Chips aufriss antwortete sie:

„Was habe ich dieses Geräusch vermisst.“ 😀

Diese Kollegin war es auch die mich fragte, ob ich im Winter rauhe Hände habe. Als ich verneinte antwortete sie:

Ist ja auch schwer möglich, wenn man den ganzen Tag die Pfoten in der Chipstüte hat.“

Vielleicht erinnern sich einige an die Kolumne als ich erklärte, dass ich Essen kann was und wann und wie viel ich will, aber nicht zunehme. Dass es für mich anstrengend war mein Gewicht zu halten, da ich nach dem weglassen einer Mahlzeit sofort Gewicht verlor.

Die Zeiten sind nun vorbei.

Mein Stoffwechsel, der jede Kalorie sofort verbrannte 24 Stunden lang, muss jetzt wahrscheinlich aus Gründen der Überforderung seine Tätigkeit eingestellt haben. Die Schnauze voll hat mein Stoffwechsel könnte man meinen.

Im Bereich meines Bauches hat der Umfang arg zugenommen. Mir war das auch schon aufgefallen, aber ich schob das immer auf einen Blähbauch. Wie lustig. Ein Blähbauch setzt sich ja nicht in der Taille fest über Wochen.

Kurze Selbstreflexion und ich stellte fast, dass ich

a) ständig Esse, das ungesündeste Kram was es gibt und

b) ein totaler Bewegungslegastheniker geworden bin.

Morgens nur der kurze Weg ins Auto, sitzen im Auto, sitzen 9 Stunden im Büro, wieder sitzen im Auto, zu Hause dann sitzen in der Küche, später beim Schreiben auf dem Sofa. Danach liegen auf dem Sofa und kurz danach liegen im Bett. Abgesehen von kurzen Wegen zum Einkaufen oder der Hausarbeit.

Ich habe mir tagtäglich tütenweise Chips reingepfiffen, Schokolade, Kekse, Nudeln, Kartoffeln etc. Warmes Essen teilweise erst spät am Abend. Über Kalorien habe ich nie nachgedacht. Rülps.

Und plötzlich wächst eine kleine Wanne, und plötzlich nehmen das auch viele optisch wahr. Von Aussagen wie

„Hui, was denn da am Bauch los?“ bis zu

„Junge, hast aber etwas zugelegt“ war alles dabei.

Als ich vor der Abfahrt nach Köln vor 2 Wochen merkte, dass meine Lieblingshose, welche ich im Studio tragen wollte nicht mehr zuging, und ich einen Bodycheck vor dem Spiegel ausführte, konnte ich dieser Entwicklung nichts entgegensetzen.

Nun werden viele denken:

„Was jault sie denn jetzt rum? Sie ist doch recht schlank. Gibt echt schlimmeres. Blöde Kuh!“

Richtig. Wenn man allerdings 47 Jahre nie Probleme in diese Richtung hatte, denkt man nach. Z. B. darüber mal anders zu Essen.  Das mache ich jetzt auch. Und es fällt mir richtig schwer, weil ich immer gerne gegessen habe. Und viel. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Man hätte mir morgens um 7 Uhr eine Schweinshaxe mit Knödeln und Sauerkraut vorsetzen können: Ich hätte es weggeputzt ohne mit der Wimper zu zucken.

Also gibt es jetzt mehr Obst, abends überwiegend Salat, im Büro fettarmen Joghurt und Müsli, keine Chips und anderes Schnuckekram mehr. Gott, ich habe eine Schmacht auf all das Zeug, ich kann es nicht in Worte fassen. Und dauernd Kohldampf. Mein Magen hatte ein Fassungsvermögen wie ein Wäschekorb. Muss der liebe Magen nun mit kleinen, gesunden Sachen leben lernen. Wir tun uns da beide noch recht schwer.

Und mein“Couchpotatoe-Dasein“ sollte ich auch mal in den Griff bekommen. Ich bin so faul geworden, und so selten an der frischen Luft. Ständig in der Bude sitzen ist sicherlich nicht gesund. Da hilft es auch nicht, wenn man die Balkontür öffnet um Sauerstoff aufzunehmen. Oder nachts das Schlafzimmerfenster. Oder bei der Sitzung auf dem Klo/dem Duschen das Badezimmerfenster. Ich bescheisse mich gerne selbst, meine Königsdiszipin.

Da bin ich mal gespannt, wann ich meine Lieblingshose wieder zubekomme. Und ob mir der Herr vom Beginn der Kolumne nochmals ein Stück Kuchen anbietet, oder eine Karotte. Und wie lange ich am Chipsregal noch vorbei gehe im Discounter, OHNE schwach zu werden.

Schaun wir mal …^^

Share

Die „Kibus (Kirmesburschen) Lippoldsberg“ graben ihre Kirmes wieder aus

Kibus Lippoldsberg

Die Nachbarn in Hessen geben Gas: Die „Kirmesburschen Lippoldsberg“ machen wieder Kirmes. Tschakka!

Uslar, Wahlsburg, Hessen

Als ich die Meldung vernahm, dass in Lippoldsberg nach ca. 15 Jahren Abstinenz die Tradition der „Kirmes“ wieder ausgegraben wird, war ich total geflasht. Und nicht nur ich. Am ersten Wochenende im August, vom 04.08. bis 06.08., geht es rund in Lippoldsberg auf dem Festzelt an der Weser.

Kirmes ist die Beschreibung für ein Volksfest. Die junge Generation würde es „Party auf dem Dorf“ nennen. Leider haben diese Art von Festen arg abgenommen in der ländlichen Region. Von daher hört man den Ausdruck „Kirmes“ auch nur noch selten. Lippoldsberg wagt nun den Restart, und das mit einem durchaus sehenswerten Festprogramm. Total cool, Jungs. Respekt für diese Entscheidung und das Wagnis.

Warum wurde diese Veranstaltung eingestellt?

Das war auch meine Frage an die Verantwortlichen. Die Antwort ahnte ich: Kaum noch Zulauf aus der Bevölkerung. Das Verhältnis der Vorbereitungen, des Betreuens des Festes und das der Nachwehen stand in keiner Relation mehr. Eine Kirmes erfordert viel Arbeit über Monate, von nicht wenigen Leuten, mal so ganz nebenbei. Ebbt das Interesse ab, muss man nicht selten solche Events einstellen. Weil die Arbeit im Vorfeld und sicherlich auch die finanziellen Mittel in keinem Verhältnis mehr stehen.

Uslar, Wahlsburg, Hessen

 

Aber Lippoldsberg ist mutig und wagt einen neuen Versuch. Richtig, richtig geil.

Ein paar Worte zu den Kirmesburschen:

Kibus“ werden sie auch genannt, und diese Truppe ist gleichzusetzen mit einem Junggesellenverein. Die Kirmesburschen haben in der Vergangenheit Events wie die z. B. die Bootsparty auf dem Weserbergland-Dampfer organisiert, auch die „Black and White-Party“ im Haus des Gastes. Daher war mir die Abkürzung „Kibus“ auch bekannt. Seit über 100 Jahre existieren die Kirmesburschen. Also eine auch schon lange währende Tradition im schönen Lippoldsberg.

Uslar, Wahlsburg, Hessen

 

Ich musste letztens schmunzeln als ich durch eine Kollegin mitbekam, wie die Reaktion der Lippoldsberger auf den Neustart der Kirmes ist: Ein ältere Herr, knapp 80 Jahre, möchte unbedingt auf die Schaum-Party am Freitag. Als man anmerkte, dass es schwierig wird ihn dort hinzubringen weil der gute Mann nicht mehr gut zu Fuß ist, antwortete er:

„Dann zieht mich mit einer Seilwinde auf den Festplatz. Ich will unbedingt zur Schaum-Party.“

Ein Beispiel dafür, wie sehr die Lippoldsberger die Entscheidung begrüßen, dass die Kirmes wieder aus der Versenkung auftauchen wird.

Planung mit Liebe zum Detail

Das Festprogramm lässt keine Wünsche offen, es ist alles dabei, für jedes Alter. An einer Kirmes auf dem Dorf liebe ich immer die Atmosphäre zwischen Autoscooter, Schnökerkram-Verkaufswagen, Festzelt und Karussell. Der Geruch von gebrannten Mandeln, der bebende Zeltboden wenn es auf der Tanzfläche richtig zur Sache geht, die Gespräche die entstehen, das gemeinsame Lachen und Amüsieren, die ausgelassene Stimmung.

Eine Kirmes stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl in den Ortschaften. Zusammen feiern hat noch nie geschadet. Im Fall von Lippoldsberg ist die Kulisse auch rattenscharf: Das Festzelt steht in der Nähe der Weser. Eine besseres Ambiente ist kaum vorstellbar.

Ich wünsche jedenfalls einen tollen Neustart, ein volles Zelt, mordsmäßige Stimmung, dass sich all die Arbeit auszahlt und Lippoldsberg 3 Tage feiert bis sich die Balken biegen. Und natürlich, dass wir jetzt jedes Jahr hören und lesen:

„Kirmes in Lippoldsberg. Wir laden euch alle ein.“

Uslar, Wahlsburg, Hessen

 

Adresse: Festplatz direkt an der Weser, 37194 Wahlsburg/Lippoldsberg

Hier das Programm:

  • Freitag, 04.08.2017

ab 22:00 Uhr Schaumparty und Zeltdisco mit den „White Brothers“

  • Samstag, 05.08.2017

ab 15:00 Uhr Kindernachmittag mit Kaffee & Kuchen sowie vergünstigten Preisen an den Fahrgeschäften

ab 20:00 Uhr Tanzabend mit der Band „TIMELESS“

  • Sonntag, 06.08.2017

ab 10:00 Zeltgottesdienst

ab 11:00 Uhr Frühschoppen mit den „Weserbergland-Musikanten“

Share

Rock meets nature: Rescuer startet Open-Air am Freizeitsee Schönhagen

Band „Rescuer“ rockt Anfang August am Freizeitsee Schönhagen

Eine super Location im Auge und feinste Rockmusik auf den Ohren: Rescuer geht wieder steil 🙂

Am Samstag, den 5. August, dürfen sich die Fans von Rescuer wieder auf ein Open-Air-Event freuen: Die Jungs heizen dann dem Publikum am Freizeitsee in Schönhagen (Uslar) ein.

Ab 19 Uhr erklingen Bass, E-Gitarre, Schlagzeug und Gesang über einem wunderschönes Fleckchen Erde.

Rescuer, die sich mittlerweile als Rock Cover-Band einen Namen gemacht haben weit über die Grenzen von Uslar hinaus, sind ein Garant für tolle Partys, lange Nächte und schweinegeile Musik, die viele Zuhörer/Zuhörerinnen in Erinnerungen schwelgen lässt. Und zum Abfeiern animiert.

Musik ist ein Lebensgefühl

Maik, Thomas, Michael, Christoph (Mucke) sowie Bernd (Technik) sind so herrlich sympathisch und bodenständig geblieben. Man merkt ihnen an, dass Musik für sie ein Lebensgefühl ist, mit Herzblut gemacht. Dieser Umstand ist sicherlich auch dafür verantwortlich, dass sogar Anfragen aus dem Ausland kommen bezüglich ihrer Auftritte. Nur sind die Herren auch berufstätig, all das lässt sich schwer unter einen Hut bekommen. Verständlich.

Uslar, Schönhagen, Band, Rock

(Quelle Bild: Rescuer)

Gerade die „ältere“ Generation (mein Jahrgang) findet sich auf deren Veranstaltungen immer wieder ein. Auffallend bei Rescuer ist allerdings, dass viele der Fans ein recht junges Baujahr sind. So jung, dass sie in der Ära der gecoverter Werke nicht aufgewachsen sind. Das wiederum kann man nur als Kompliment werten.Die Anhänger von Rescuer scheinen eine eingeschworene Gemeinde zu sein, die nicht wegzudenken ist von deren Auftritten. Man erkennt sie sofort an den schwarz-gelben Fan-Shirts. Und an der angenehmen Stimmung die sie verbreiten.

Sie begeistern die Menschen

Vor ein paar Wochen, bei einem Gig in der Nachbarschaft, konnte auch ich nochmals beobachten, dass Rescuer unter den Fans der Rockmusik ein nicht mehr wegzudenkendes Aushängeschild dieser Stadt/Region sind. Und dass die Jungs auch sofort Menschen begeistern, die sie bislang noch nicht kannten.

Uslar, Schönhagen, Band, Rock

(Quelle Bild: Rescuer)

Die Palette der Songs ist weit gefächert, ob z. B. Cover von Marius Müller-Westernhagen, Bon Jovi oder auch ZZ Top: Es ist schwer bis unmöglich, nicht nach relativ kurzer Zeit wild mit dem Körper mitzuschwingen quasi. Mir persönlich als Hardrock-Fan geht bei Auftritten von Rescuer immer das Herz auf.Wenn sie dann noch Open-Air auftreten, zusätzlich vor so cooler Kulisse wie in Schönhagen am Campingplatz/See, weiß ich sofort, dass der Abend lang wird, die Nacht kurz, der Unterhaltungspegel phantastisch, und ich mich u. U. wild tanzend vor der Bühne wiederfinde.

Ob Pressemeldungen oder Gästebucheinträge auf der Homepage von Rescuer: Man liest immer wieder, dass die Auftritte für Stimmung sorgten, für tolle Partys, auch für ein friedliches Abfeiern von Jung und Alt. Und für so manche alte Erinnerung an eine schon längst vergangene Zeit. Denn die Auswahl der Stücke von Rescuer ist auch immer eine kleine Reise in vergangene Jahrzehnte.

Prädikat: Total empfehlenswert

Von daher sollte ein Besuch in Schönhagen am 05. August bei den Fans der Rockmusik schon zeitnah im Kalender eingetragen werden.

Für Essen und Trinken wird bestens gesorgt sein, da muss wahrlich keiner Sorge haben.

Also haut die Hacken in Teer und ab nach Schönhagen am ersten Samstag im August.

Uslar, Schönhagen, Band, Rock

(Quelle Bild: Rescuer)
  • Ort: Freizeitsee Schönhagen, In der Loh, 37170 Uslar
  • Beginn: 19 Uhr
  • Ende: Wenn die/der letzte geht
Share

„Das A…….h hat doch bestimmt die Heizung angestellt!“ Part II

So standen wir an unserer Umstiegsmöglichkeit und warteten auf die S-Bahn. Noch immer die Koffer mit den Beinen umklammert und die Handtaschen an unsere Körper gepresst. Das Publikum dort war größtenteils entweder schon angeschossen (betrunken!) oder auf bestem Wege dazu. Kennen wir aus Uslar auch, so ist es ja nun nicht. Nur halt ohne S-Bahn.

Für ein eiskaltes Bier zur Beruhigung hätte ich auch ein Königreich gegeben, mich machte das Warten und das verstreichen der Zeit echt nervös. Unsere S-Bahn kam, rein in die Hütte und wir versuchten irgendwie im Auge zu behalten wann wir aussteigen müssen. Zum Glück betraten 3 Kontrolleure die Bahn. Ich sitzend und schon leicht nervös weil die Uhr schneller zu ticken schien als normal, saß auf meinem Hintern. Grit hingegen stand im Gang. Und fragte die netten Damen wie viele Haltestelle wir fahren müssen. Wieder saunette Hilfestellungen, man erklärte es ihr sehr ausführlich.

Wenn verreisen, dann mit Grit. Ich kenne dieses Weib schon so lange, aber dass sie ein derartiges Organisationstalent hat, wusste ich nicht. In Momenten, in denen ich schon nicht mehr wusste wie ich heiße, war Grit der ruhende, klärende, kommunikative Part.

Gut, war das „Haltestellen-Runterzähl-Problem“ auch geklärt, es waren noch 6 oder 7 oder 8 Haltestellen, ich weiß es nicht mehr.

Und ich dachte so: „Steffi, Endspurt, gleich sind wir da. Atme mal entspannt durch die Hose.“

Vor meinem geistigen Auge sah ich uns in unserer Unterkunft in der Dusche stehen, in die Klamotten schlüpfen, Make up ins Gesicht werfen. Das Ziel ist in greifbarer Nähe. Dachte ich so. Bis folgende Durchsage kam:

Meine Damen und Herren, bitte steigen Sie an der nächsten Haltestelle aus, der Wagen hat einen technischen Defekt. Bitte warten Sie auf das Ersatzfahrzeug.“

Und man ist gewillt den Trolli auf den Boden zu schmeißen, drauf zu springen, sich die Handtasche vor den Kopp zu knallen und zu rufen: „Wo ist hier die versteckte Kamera? Hä? Wo isse? Kommt raus, das ist NICHT lustig!“

Das durfte doch jetzt nicht wahr sein. Warum jetzt? Warum bei uns? Was ist denn hier los? Ich dachte ich breche ab! Meine Gedanken malten die Situation aus, dass wir in Hürth angekommen, alles ist verschlossen und verrammelt und man teilt uns mit, dass wir nicht mehr dabei sind weil viel zu spät und ungeduscht und stinkend wie die Otter. Die zeigen mit dem Finger auf uns und rufen:

„Ätsch, könnt ihr wieder rein in die S-Bahn, ihr Luschen. Ihr kommt hier net rein. “

Mein Blutdruck muss Werte erreicht haben, die ich selten erreiche. Sagt ein sitzender Fahrgast mit Aktenkoffer plötzlich:

„Das A…….h hat bestimmt die Heizung angestellt!“

Mit „er“ meinte er den Fahrer. In der Bahn war es warm, sehr warm. Ich dachte nur „hoffentlich rastet der Aktenkoffer-Träger nicht noch aus und hier ist Krawall in der Bude.“

Ersatzwagen kam recht schnell, wir wieder rein, und die Haltestellen im Augen gehabt wie andere ihre Kleinkinder. Marsdorf war in Sicht, da hatten wir unsere Unterkunft. Wir raus aus dem Ding, Trolli gepimpt und mit Hackengas Richtung Hotel.

Wir wollten gerade einchecken, da hatten wir schon das nächste Problem. Und dieses Problem war der Grund, dass ich kurz davor war zu plärren wie eine trotzige 4-Jährige. 

Part III folgt in Kürze. ^^

Share

„Welche Linie nimmt man da jetzt? Hallo? Hilfe!“ Part I.

Am vergangenen Dienstag ging es um 7.35 Uhr los auf die Reise in die große weite Welt: Nach Hürth in ein Fernsehstudio. Ich hab die Grit abgeholt, Taschen und Trollis und Aufregung schwängerten meinen Toyota.

Am heimischen Bahnhof angekommen war alles noch easy. 2 Gleise, die Abfahrt sollte simpel verlaufen. Denkste!

Ich will Gleis 1 überqueren auf dem ein Zug stand, will der los fahren als ich gerade los laufe. Huch! Nix passiert.

Als wir dann in unseren Zug einstiegen, war es der Zug von Gleis 1. Das erfuhren wir vom Schaffner der uns fragte, ob wir gerne überrollt werden wollten.

Ich zu ihm: „Hupen Sie doch einfach!“

Dann haben wir ihn vollgequatscht:

Wir fahren noch Köln, Bla Bla, zu Gottschalk und Jauch, Bla Bla, Zuschauerkandidaten sind wir, Bla Bla“ etc.

Der Schaffner kannte das Sendeformat nicht, hat aber lange mit uns gequasselt und war saunett.

In Northeim umsteigen, in Hannover umsteigen, die Bahnhöfe wurden immer größer und unsere Rauchpausen immer kürzer.

Ich hatte alles dabei: Pflaumen, Nektarinen, Käsebrötchen, Datteln, O-Saft. Und Kopfschmerztabletten plus Magnesium hochdosiert.

In Köln angekommen stellen wir fest, dass der Bahnhof mehr Leben in sich hat als unsere Heimatstadt.

Wie groß das alles dort ist, dass sooooooo viele Geschäfte alleine in einem Bahnhof beheimatet sind. Hammer!

Wir mit Koffer und Handtasche raus auf den Platz und auf der Suche nach einer warmen Mahlzeit: Jau, da war `ne Bude mit einer „Manta-Platte“ im Angebot. Wurst und Pommes passt immer.

Ich habe meine Handtasche fast durchgehend zwischen meinen Beinen eingeklemmt, mein Augapfel lag auf der Handtasche und den Koffern. Jetzt nicht noch ein Raub oder so, dann ich dreh durch. Man sah uns ja an, dass wir Touristen waren. Da waren wir zeitlich noch total entspannt. Ich könnte jetzt noch lachen, echt.

Ein Bierchen gönnten wir uns auch, das muss ja gefeiert werden unsere Reise in die Weltstadt Köln ohne schwerwiegende Vorfälle.

Plausch mit einem Flaschensammler, welcher nicht auf der Sonnenseite des Lebens steht, und das aufsaugen einer Atmosphäre, die wir in der Art nicht kannten.

Und wir denken so, dass wir für 4 km Strecke ein Taxi nehmen, kann ja nicht die Welt kosten. Denkste: Für 4 km knapp 25 Euro. Da wurde die Grit allerdings gallig und erteilte dem Taxifahrer eine Abfuhr Deluxe. Das war auch richtig so.

Also ab in die U-Bahn, die Summe von 25 Euro war nicht vorgesehen im Budget.

Ach Herrje, die vielen Fahrpläne und das Durcheinander und Gewusel in der Station. Dann wurde das Zeitfenster auch knapp: Zwischen 15 Uhr und 16 Uhr sollten wir in Hürth sein. Es war aber schon nach 14 Uhr. Wir waren durchgeschwitzt wie Euterbock. Und ungeschminkt.

Grit löste Fahrkarten für 2,80 Euro, das muss man sich mal überlegen. 2,80 Euro gegen 25 Euro.

Grit war auch die, die unsere Situation treffend erklärte: „Wir kommen vom Dorf. Wir gehen zu Fuß oder fahren mit dem Bus, wir haben keine U-Bahn und S-Bahn.“ Wie die Kölner guckten, es war unbeschreiblich drollich.

Nun stehste da als Landei und musst schauen wie Du von A nach B kommst und Fahrpläne lesen können, die bunt sind ohne Ende und Striche hier und da und überall. Grit hatte es schnell gerafft.

Und wir hatten Glück: Ein netter Kölner Jung erklärte uns alles, und fuhr zufälligerweise in die selbe Richtung. Wir hefteten uns an ihn wie Motten an das Licht. Mein Held des Tages, ich hätte ihn heiraten wollen. Selbst in der U-Bahn googelte er auf dem Smartphone unsere Reiseroute um zu helfen. Ich hätte ihm meine Liebe und Nektarinen und das hoch dosierte Magnesium geschenkt, so dankbar war ich.

So kamen wir auch sicher an der S-Bahn-Haltestelle an, ich glaube es war der Kornmarkt. Wieder die Handtasche zwischen die Schenkel geklemmt, man ist ja als Dorfkind überfordert mit dem pulsieren dieser Stadt. Dann kam die S-Bahn, und das Drama nahm seinen Lauf … (mehr dazu in Part II die Tage) 😉

Share

Was ist in Bodenfelde los? Da plantscht man nachts in Badehos!

Förderverein Freibad Bodenfelde

        
                            Die Nacht der 1000 Lichter in Bodenfelde 
Am Samstag, 22.07., öffnet das Freibad Bodenfelde um 19 Uhr seine Pforten für die Gäste zu einer lauen Sommernacht. Zu einer sicherlich idyllisch wirkenden Sommernacht. Vielleicht auch zu einer fetenähnlichen Sommernacht. Auf jeden Fall aber zur „Nacht der 1000 Lichter“. Romantik pur gepaart mit Partyfeeling: Yeah!

Dieses wirklich nette Fleckchen „Freibad-Erde“ mit Plansch-, Nichtschwimmer- und Schwimmerbecken, Sprungturm, Rutsche sowie einer gepflegten, weitläufigen Außenanlage lädt am besagten Samstag quasi zum „Open-Air-Schwimmen der besonderen Art“ ein. Mit vielen, vielen Knicklichtern, Kerzen, diversen anderen Lichtquellen und Scheinwerfern verwandelt sich das Freibad Bodenfelde zu einem hellen, bunten, außergewöhnlichen Areal.

Es ist die zweite Veranstaltung dieser Art. Was im letzten Jahr beinahe aus einer Laune heraus entstand, kam bei den Besuchern so gut an, dass man sich einig war: bitte in diesem Jahr wieder.

Knapp 300 Besucher nutzten letzten Sommer die Premiere dieser Veranstaltung. Der Highscore an Besuchern wird sicherlich in diesem Jahr geschlagen. Haushoch. Na, aber sicher doch.

Bodenfelde, Freibad, Feier, Schwimmen

Förderverein Freibad BodenfeldeDie „Nacht der 1000 Lichter“ im Freibad Bodenfelde

Was will man an einem Samstag im Juli mehr?

Es sei zu erwähnen, dass man bis 1 Uhr in der Nacht in einem Lichtermeer die ein oder andere Bahn ziehen kann/darf/sollte/könnte.

Bitte vorsichtshalber Badeschlüppi, Kamm und Handtuch in die Handtasche oder den Rucksack prümmeln, falls man sich unerwartet oder überraschend in „Rückenschwimm-Position“ auf einer Bahn im Schwimmerbecken wiederfindet. Oder rutschend ins Nichtschwimmerbecken. Oder springend vom 1er. Das soll ja alles schon passiert sein in Bodenfelde.

Musikalisch untermalt wird all das vom Team DJ Knops, uns allen aus dieser Region mehr als bekannt. Beide Brüder stehen an diesem Samstag auf der Bühne am Mischpult und heizen den Gästen ein. Für den kleinen Hunger und den dezenten Durst schaffen Cocktails, Säfte, Bier etc. sowie die gute alte Wurst und nicht zu vergessen die sagenumwobenen „weltbesten Pommes“ (man sagt ihnen nach, sie haben Kultstatus) Abhilfe.

Tolle Mucke im Ohr, diverse Kaltgetränke in der Hand, Lichterglanz im Auge und das Gefühl von Urlaub im Geiste: All das verspricht die „Nacht der 1000 Lichter“.

Bodenfelde, Freibad, Feier, Schwimmen

Förderverein Freibad BodenfeldeDie „Nacht der 1000 Lichter“ im Freibad Bodenfelde

Zum Förderverein und der Wichtigkeit zum Erhalt unserer Schwimmbäder

Bodenfelde, der an der Weser gelegene Ort mit knapp 3000 Einwohnern (Stand 2015) gehört zu den Gemeinden, die durch ihren Förderverein und irrsinnig viel Arbeit, geleistet von unermüdlichen, ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, den Erhalt des Freibades jedes Jahr aufs Neue sichert. Mit vielen tollen Menschen vor und hinter den Kulissen, die während einer Saison wirklich knuffen.

Der Erhalt unserer Schwimmbäder ist heutzutage unendlich wichtig. Aus dem einfachen Grund, unseren kleinen Erdenbürgern das Schwimmen beibringen zu können. Problem an all den Schließungen der Hallen- und Freibäder ist leider, dass viele Kinder nicht schwimmen können. Und so die Zahl der Badeunfälle aufgrund dieser traurigen Entwicklung stark zugenommen hat. Bewegung im kühlen Nass ist nicht nur gesund und macht Spaß, sondern ist aufgrund der o. g. Gründe wichtig. Manchmal auch lebenswichtig.

Wenn sich dann Fördervereine bilden, die Schließungen verhindern und den Betrieb ihrer Bäder weiter am Laufen halten, machen diese Leute einen extrem wichtigen Job. Daran sollten wir alle bei den Besuchen solcher Bäder denken. Wenn dann noch derartige Veranstaltungen auf die Beine gestellt werden weiß man, dass das Geld in den richtigen Töpfen landet.

Und man einen durchaus tollen Abend erleben kann am Rande eines Schwimmbeckens unter freiem Himmel wie bei o. g. Veranstaltung. Zudem ist klar, dass man auch auf diesem Weg die Fördervereine unterstützt. An diesem Abend braucht jedenfalls keiner heimlich durch den Zaun huschen: „Sie dürfen das ganz offiziell machen. Mit Freunden. Mit vielen Freunden und ganz viel Spaß. Echt jetzt.“

An dieser Stelle die besten Grüße an

die Johanniter Unfall-Hilfe

die DLRG

Profagus

Prolinetec

das Team von Karen Schütz

die KSN

und an all die anderen Heinzelmännchen

die mitunter diesen tollen Abend ermöglichen. Ihr seid schon alle irgendwie echt geil.

  • Ort: Freibad Bodenfelde, Nienoverer Weg 25, 37194 Bodenfelde
  • Datum: Samstag, 22.07.2017
  • Uhrzeit: 19 Uhr bis open end
  • Eintritt: 5 Euro (Vorverkauf 3 Euro im Freibad)
Share

Warum sind die Helden von heute morgen schon wieder vergessen?

Nachdem letzte Woche die tragische Meldung des Brandes in London mit weit über 50 Todesopfern und noch viel mehr Verletzten in den Medien bekannt wurde, waren viele erschüttert über dieses furchtbare Szenario. 

Es dauerte auch nicht lange bis die ersten Bilder der Feuerwehrleute die Runde machten, welche erschöpft vom stundenlangen Kampf gegen die Flammen zu sehen waren. Welche mit Szenarien konfrontiert wurden, die wir uns nicht im entferntesten vorstellen können. Und man fragt sich:

„Wie haben sie es physisch und psychisch über Stunden geschafft, all ihr Wissen und ihre Kraft in diesem grausamen Einsatz zu leisten?“

Männer und Frauen werden als „Heros“ gefeiert

Zu recht werden die Frauen und Männer heute und sicherlich auch in den nächsten Tagen noch als „Heros“, als „Helden“ gefeiert.

In den sozialen Netzwerken gehen diesbezüglich schon seit Tagen Fotos über den Äther, welche auf die Tragödie aufmerksam machen sollen, welche Dank übermitteln, welche unser Augenmerk auf die Arbeit der Feuerwehr (und auch alle anderen Hilfsorganisationen) richten.

Wer die Videoaufnahmen sah als die Kameraden wieder einrückten, und Menschen applaudierend am Straßenrand standen in London, der wird sicherlich eine Gänsehaut verspürt haben: Das war eine Geste, die mehr Respekt und Anerkennung nicht vermitteln konnte.

Warum sind die Helden von heute morgen schon wieder vergessen?

Für mich persönlich ist Respekt all diesen Menschen gegenüber tagtäglich an der Tagesordnung. Weil alle tagtäglich einen tollen Job machen. Seien es die hauptamtlichen Kräfte, seinen es die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer.

Nun sind einige Fragen gestattet:

Wie kommt es, dass die Heldinnen/Helden von heute vielleicht nächste Woche schon wieder in Vergessenheit geraten sind?

Wie kommt es, dass vielleicht einige der Menschen, die heute ein Bild der erschöpften Frauen und Männer in London teilten oder noch teilen werden, in 10 Tagen vielleicht nicht mehr daran interessiert sind eine Rettungsgasse zu bilden?

Wie kommt es, dass die, die jetzt für eine Leistung gefeiert werden, in 14 Tagen vielleicht angepöbelt, angegriffen oder gar verletzt werden?

Wie kommt es, dass man sich vielleicht lobend über die Arbeit in London äußert, aber an einer Unfallstelle Bilder und Videos von schwerverletzten Menschen aufnimmt und verschickt/teilt? Bergungs- und Rettungsarbeiten behindert?

Wie kommt es, dass die Arbeit, gerade der ehrenamtlichen Hilfskräfte, schon beinahe als Selbstverständlichkeit angesehen wird?

Und wie kommt es, dass die Reihen im Ehrenamt des Rettungsdienstes, der Feuerwehr und all den anderen Organisationen immer lichter werden?

Wer erinnert uns an die, die oft keine Feiertage haben?

Wir feiern heute die Helfer(innen) von London, wir feierten in der Vergangenheit die Helfer(innen) aus der Nachbarschaft, vielleicht feiern wir nächsten Monat die Helfer(innen) mit einem ganz anderen Hintergrund aus einem ganz anderen Land.

Zwischen all diesen Tragödien gibt es die kleinen Geschichten, die kleinen Einsätze, die kleinen Heldentaten. Und das nicht selten, und das nicht wenig vor unser eigenen Tür.

Wir erinnern uns an Feiertagen, an langen Wochenende an die, die keinen Feiertag haben, weil sie arbeiten müssen, gerade im Sicherheits- und Gesundheitsbereich. Auch die Feuerwehren betreffend.

Dann sagen wir leise und artig „Danke“, unsere Medien erinnern uns ja daran. „Daumen hoch“, „liken“ und all das Kram, man kennt es zu Genüge.

„Daumen hoch“ ist wichtig, aber nicht ausschlaggebend. Ausschlaggebend ist, dass wir mal raffen, welchen Luxus an Hilfestellung wir hier genießen.

Auch die Leistung, die jeden Tag geleistet wird, muss honoriert werden

Anstatt dankbar zu sein, wie schnell Hilfe vor Ort ist nach der Alarmierung, regen wir uns nicht selten auf über ein zu grelles Blaulicht bei Nacht und ein zu lautes Martinshorn. Und über „Wichtigtuer“, die alles so unendlich dramatisieren. Dass sich diese „Wichtigtuer“ in ihrer Freizeit, an Wochenenden weiter- und ausbilden lassen, um einen bestmöglichen Job machen zu können, darüber denken die wenigsten nach.

Respekt vor all diesen Jobs ist immer dann aktuell, wenn eine verheerende Katastrophe die Runde macht. Respekt ist aber leider nicht immer an der Tagesordnung. Sicherlich ist es angemessen, die Leistung in London zu honorieren, egal auf welchem Weg. Weil sie grandios war.

Aber nicht weniger wichtig wäre sich vor Augen zu führen, dass diese Leistung unmittelbar neben uns jeden Tag geleistet wird. Wenn auch im kleineren Rahmen. Von der Dramatik her aber für Betroffene nicht minder furchtbar. Schicksal ist Schicksal.

Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass Männer und Frauen für uns ausrücken

Dass wir all diese Hilfsorganisationen unterstützen, könnte durch passive Mitgliedschaften, vielleicht auch durch aktive Teilnahme, aber immer mit Hochachtung derer gegenüber, die 24 Stunden 7 Tage die Woche 365 Tage im Jahr unserer Sicherheit dienen, erreicht werden.

Nicht nur Bilder teilen und sein Entsetzen ausdrücken: Mal darüber nachdenken wie gut versorgt und abgesichert wir hier sind durch unsere Feuerwehren, die Rettungsdienste und alle anderen Hilfskräfte.

Und nein, ich möchte keinesfalls die Leistung der Londoner Feuerwehr schmälern, weiß Gott nicht! Ich möchte nur, dass man sich bewusst wird, dass es keine Selbstverständlichkeit ist wenn Frauen und Männer (auch in ihrer Freizeit) ihre Straßen- Dienstkleidung gegen Einsatzkleidung tauschen wenn der Melder geht. Oder die Sirene. Für jeden von uns. Tag und Nacht. Bei Wind und Winter. An Wochen- und an Feiertagen. Egal wo.

Share

Ich bin zu alt für den Scheiß!

Mein Smartphone wollte schon wochenlang nicht mehr so wie ich wollte. Dauernd war der Speicher voll.

Fotos gemacht: Speicher voll!

Ein Video geschickt bekommen: Speicher voll!

Stundenlanges Getippe bei whatsapp: Speicher voll!

Durch diverse Umstände (die ich nicht näher erläutern muss) hat mir mein Sohn seines gegeben. Er hatte mit seinem Ding nie Speicherprobleme.

Also hab ich mich hingesetzt und wollte meine SIM-Karte in das andere Smartphone machen: Ging nicht, die Karte war zu groß.

Ich erinnerte mich daran, dass ich mal gesehen oder gelesen hatte, dass man die Karte dann zurecht schneiden kann. Vorsichtig natürlich.

Also saß ich mit Schere und SIM-Karte in der Küche und schnitzte sie zurecht.

1 Versuch, 2 Versuche, 3 Versuche … das Biest passte nicht.

Alleine wollte ich nicht weiter daran rumbasteln, also die Karte wieder versucht in mein altes Handy zu stopfen. Die ging auch rein, aber ich konnte nicht mehr telefonieren und nicht mehr simsen. Smartphone war fast tot. Zu Hause ging durch das Wlan noch die Teilnahme bei facebook und Co., ansonsten war Ruhe im Puff.

Nun war Pfingsten, ich wollte feiern und der Kurze wollte feiern (es war ja Packebierfest). Ich hatte mit meinen Freunden abgemacht, dass wir uns per Smartphone verabreden. Zu wissen, dass ich abends unterwegs bin und nicht telefonieren kann/könnte, hat mich echt wahnsinnig gemacht. Meist schreibe ich dann hin und wieder mit dem Kurzen ob alles senkrecht ist, wie er von seiner Feier nach Hause kommt etc. Das wäre ja so nicht gegangen. Panik am Pfingsten, ich bin telefontechnisch abgeschnitten von der Außenwelt!

In meiner Not hatte ich einen Bekannten um Hilfe gebeten. Als er hörte, dass ich mit der Nagelschere die SIM-Karte bearbeitet habe, hat er sich schon am Telefon abgerollt vor Lachen. Ich möge doch mal bitte zu ihm kommen, das will er sehen. Dass da noch zwei Leute anwesend waren denen ich meinen „SIM-Karten-Schnitzversuche“ vorführen musste, das hat er nicht erwähnt.

Okay, okay, die allgemeine Belustigung war gelungen. Nach ich weiß nicht wie langer Zeit probierte es dann ein anderer netter Herr, und er konnte die malträtierte Karte im alten Handy fixieren. Telefonieren ging wieder, simsen ging wieder, ich konnte ohne Wlan das Internet nutzen. Alter Schwede, was für eine Wohltat.

Mein Sohn hat mir dann erklärt, dass ich eine Mikro-SIM-Karte bestellen muss.

Das wusste ich nicht.

Die kam knapp 1 Woche später. Er hat sie mir freundlicherweise rein geprümmelt. Ging wieder nichts mehr. Ich hab auf allen Tasten rum gehauen auf denen man so rum hauen kann: Nüschte.

Da erklärte er mir grinsend, dass ich diese erst mal freischalten muss.

Das wusste ich nicht.

Also Rechner an und das Ding freigeschaltet.

Nun hatte ich neben mir 2 Smartphones mit 2 SIM-Karten liegen und mir entrutschte ein:

Muss ich das jetzt dopppelt bezahlen?“

Er wirres Augenverdrehen von meinem Gegenüber.

Nee, die andere Karte ist jetzt nicht mehr aktiv. Meine Fresse!“

Das wusste ich nicht.

Jetzt ist alles tutti, ich habe genug Speicher und der technische Umstellungsvorgang ist Geschichte.

Mein altes Handy klingelt aber immer noch jeden Morgen fröhlich um 4.45 Uhr vor sich hin. Der Wecker scheint den Speicher nicht zu beeinflussen.

Och Gott, gibt ja schlimmeres, gelle? Zum Beispiel Pfingsten nicht telefonieren zu können. ^^

Share